Moment, ich bin verwirrt. Was genau hast du studiert und auf was hast du dich alles beworben? Als was arbeitest du freiberuflich?

Abgesehen davon, dass man Kunst und Musik selten studiert um damit mal das große Geld zu verdienen (Ja, es gibt Nischen wie die Pädagogik, aber das sind eben Nischen und auch nicht gerade die Geldquelle schlechthin.), kann ich nicht bestätigen, dass Medienberufe prinzipiell ein Stempel für Arbeitslosigkeit sind. Zumindest im Design-Bereich gibt es einige Selbstständigkeits-Möglichkeiten und auch Angestellten-Stellen – die meisten sind halt nur vor allem im Anbetracht der Arbeitszeiten enormst unterbezahlt und zeitlich eingegrenzt. Das ist aber eigentlich auch jedem bewusst, der kreativ arbeiten möchte. Mich persönlich hat's jetzt nicht schockiert, auch wenn ich im Job dann gemerkt hab, dass das kein Beruf für's Leben für mich ist... bzw. dass ich nicht will, dass mein Beruf mein komplettes Leben einnimmt.

Übrigens kenne ich wenige, die die klassischen "sinnvollen" Dinge studiert haben und dann tatsächlich im kreativen Bereich erfolgreich waren. Wenn, dann haben sie eine Agentur gegründet und waren dann einfach Chef. Das ist nicht wirklich kreativ, das ist wirtschaftlich. Aber auch hier – wie immer – auf den Bereich Design bezogen, da ich nicht ganz schlau daraus werde, welchen du genau ansprichst.

Dennoch will ich deinen Frust nicht runterreden... die Arbeitslage ist auch nicht so rosig, wie sie oft dargestellt wird. Meine Erfahrungen sind da nur etwas anders, vielleicht fasel ich jetzt da auch ins Blaue. (Du bist wohl eher im Journalismus-Bereich tätig...? Denn da wurde in meinem Verlagshaus auch gerne mal Stellen abgebaut. Wer braucht auch schon Journalisten bei einer Zeitung. .)

Was mir aber viel wichtiger ist: Ich kann und konnte noch nie irgendwas studieren, nur weil es "sinnvoll" ist. Ich hab's probiert, ich hab's bei viel zu vielen Freunden erlebt, nein. Einfach nein. Macht's nicht. Es stresst sowas von ungemein und man geht kaputt daran, wenn man wirklich keine Interessen daran hat außer einen "guten" Job zu kriegen, in dem man auch nicht klar kommt. Am Ende steht man nur noch vor einem riesigen Haufen Frust. Nein. Nein. Neinneinneinnein. Nein.