In Ergänzung meiner Gedanken oben:

Ich vermute, dass viele Leute, die den ersten Teil bevorzugen (wie ich ja auch), sich nicht komplett bewusst sind, warum das so ist. Ich denke NICHT, dass die komplexe Story das Hauptproblem ist, sondern eher ein Symptom. Was viele Leute am ersten Teil fasziniert, dürfte sein, dass er noch am ehesten ein rundes Konzept hat, das frühstens am Ende oder beim näheren Hinschauen in ... was auch immer zerbricht – verschiedene wilde Ideen? Wenn man freundlich ist, kann man hier noch eine Menge von dem übersehen, was in den späteren Teilen sehr aufdringlich wird, und tatsächlich scheinen selbst diese wilden Ideen hier noch irgendwo zusammenzupassen. Ich mochte bspw. den Kingdom-Hearts-Bullshit am Ende relativ gern, weil er für mich irgendwie zu der zauberhaften Disney-Märchen-Mystik passt, sozusagen Kinder-Logik, aber auf Japanisch. Heute, wo ich dieses "Japanisch" (als Kultur) etwas besser verstehe, finde ich das sogar noch greifbarer; die Disney Stores in Japan haben für mich lustigerweise immer ein gewisses Kingdom-Hearts-Flair abgegeben. Aber Henne und Ei, ist klar. ^^ In späteren Teilen ist dann aber klar geworden, dass das vielleicht nie das ursprüngliche Ziel und deeeeefinitiv nicht das Ziel für die Reihe ab Teil 2 war. Da explodieren die unterschiedlichen Ideen dann in ihre eigenen Richtungen, und zwar nicht nur der Final-Fantasy-Bullshit, sondern auch das Disney-Franchising, dem man immer sehr schmerzhaft die Trends des Konzerns angemerkt hat. Das Spiel hat sich einfach weiter diversifiziert, aber eben INNERHALB EINER EINZIGEN REIHE, die mit solchen wilden, WILDEN Ideen definitiv einen stabilen Kern benötigt, um nicht in absoluten Trash abzurutschen. Die komplexe Story ist wahrscheinlich nur das Symptom, auf das man am ehesten den Finger legen kann.

Was nicht heißt, dass man die wilden Ideen und den daraus entstehenden Trash nicht auch mögen kann oder darf, das ist ja absolut klar. Die Ideen selbst haben ja auch schon genügend Reize, um so eine Reihe im Alleingang am Leben zu halten. Nur nicht zu genau hingucken oder darüber nachdenken, und auf KEINEN Fall einen Schritt zurückmachen, um das Ganze mit ein bisschen Distanz zu sehen ...!



Was nie passieren wird: Ich hätte gerne ein Kingdom Hearts Reboot, vorzugsweise in einem einzigen Teil. 40 Stunden Spielzeit, eine relativ klare (also komplett neue) Story mit einer guten Balance aus Disney und Japano-RPG, ein Best of der benutzten Disney-Welten, einer Menge Sense of Wonder, also auch ohne Recycling und mit einem Best of des Kampfsystems. Da wäre ich VOLL dabei.