- Die erste Szene mit 'Terra' war in meinen Augen bedauerlicherweise... Slapstick? Ventus bekommt die Hüfte weggehauen und die anderen machen... nichts. Kairi wird angegriffen und macht... nichts. Unter sieben Schlüsselschwertmeistern muss die Ente den Tag retten. Drei von den Meistern kriegen einen (!) Schlag ab und sind halbtot. Alle werden ohne Probleme oder Gegenwehr entführt. Sora bekommt sofort einen emotionalen Zusammenbruch. Ich fühlte mich an eine Soap erinnert. All das nur, damit man wieder nur Sora spielt und er alle retten kann. Das Alberne das man sich vergegenwärtigen muss ist, dass alle sechs Schlüsselschwertmeister gerettet werden müssen obwohl der Kampf kaum angefangen hat. Die halten ja nichts aus!!
- Mir kam bei den beiden Knaben von Licht und Finsternis der Gedanke, dass das ja vielleicht gar nicht Xehanort und Eraques sind. Es scheint offensichtlich, aber vielleicht sind das Wesen einer ganz anderen Ebene und das ist gar nicht die Vergangenheit? So eine Art Spiel der Götter. Aber ich denke da denke ich zu weit haha.
- Die PlotArmor-Welt war für mich in Ordnung, zwar war es einerseits etwas antiklimatisch, andererseits waren die Dialoge mit Namine und, wie ich glaube, Ava, ganz hervorragend und gerade bei dem Gespräch mit Namine sieht man finde ich gut wie man Humor und Leichtherzigkeit passend in eine ernste Atmosphäre einbetten kann ohne wie das Micky Maus Wunderhaus zu wirken. Das Flüstern-ins-Ohr-Damit-Der-Spieler-Es-Nicht-Hört ist für mein Gefühl aber eines der stumpfesten und überflüssigsten Erzählmittel der Popkultur, und das vor allem in Kingdom Hearts. Die Sorasammel-Welt war dann für mich der Tropgfen zu viel. Das hat mich richtig herausgerissen. Und eine Fillerwelt hat nicht gereicht, es ging weiter in die sieben Welten. Hier hat es bei mir auch Klick gemacht warum es sieben Welten sind. Besser spät als nie haha. In der Herculeswelt habe ich erst mal ein paar Level gegrindet, so gute Gelegenheiten gibt es in KH ja selten.
- Bei der Seelenszene mit Sora und Kairi musste ich an
dieses Video denken. Jetzt dürfte es ja wirklich jeder verstanden haben.
- Wie viel Budget ist in die exorbitante Animation des Schlüsselschwertfriedhof-Logos geflossen?
- Nach Soras Rettungsmission ist die Werbeunterbrechung beendet und es stand zu hoffen, dass die Schlüsselschwertmeister sich keinen weiteren Schlag einfangen. Dass die Terra-Szene 1:1 wiederholt wurde war sehr seltsam, wo das doch kein Zeitsprung war.
- An diesem Punkt betrachte ich es als persönliche Beleidigung, zum neunten oder zehnten Mal gegen den selben, unkreativen Herzlosenschwarm-Boss mit der genau gleichen Musik anzutreten. Bitte sagt mir, dass ich nicht der einzige bin, der das frech findet. Als ob es nicht möglich war, sich ein neues Design auszudenken. Immer noch ist von den anderen trägern nichts zu sehen. Es wäre doch nicht so schwer gewesen zu zeigen, wie die im Hintergrund herumstehen und was beisteuern.
- Ich hätte die Herzlosentornados lieber mit den anderen sechs Meistern zusammen als mit den Plotgeistern bekämpft. Außerdem hatte das Ganze den üblen Beigeschmack eines schlechten Ending E-Abklatsches/Nier Automata. Bei der Szene mit Schattenriku ist mir klar geworden, dass Xehanort wohl bis zu seinem Ende nicht einsehen wird, dass 1on1 nichts bringt. Immerhin hat man hier auch mal die anderen Träger etwas tun sehen, zu alter Musik, versteht sich. Sogar Yen Sid leistet mehr als die Wächter.
- Kann es sein, dass die Game of Thrones-Writer an Kingdom Hearts mitgearbeitet haben? Was sind das für seltsame Schnittfehler? In der einen Szene ist der Himmel dunkel, alles voller Herzloser, es herrscht Atmosphäre und die Wächter rennen los. Schnitt, alles ist hell und leer und die Sieben laufen mit aller Ruhe den Wüstenweg entlang... und der Auftritt der neuen Organisation war ja cool, aber wie hat Xehanort daschoreografiert? Stand er mit den anderen 12 einige Minute zusammen und hat gesagt "
Also, drei von euch laufen wie bei einem Fächer links von mir und drei rechts, wir stimmen das über unsere Körpergröße ab, das lässt uns bedrohlich aussehen."
- Das Labyrinth scheint mir insgesamt eine akzeptable und durchdachte Idee zu sein, wie man Protagonisten und Antagonisten zusammenbringt. Die Wegentscheidungen haben mich sehr irritiert und waren rückblickend obsolet, was ich aber auch gut finde, es wäre furchtbar gewesen, nur die Hälfte der Kämpfe zu erleben. Meine Sorge seit Beginn des Spiels man würde gegen diese coolen Charaktere keine Bühne bekommen wurde hier teilweise entkräftigt, die Kämpfe waren zwar leider zu kurz und zu einfach und mit zumeist generischer Musik wenig atmosphärisch wenn man sie mit den Konterparts aus Teil 2 vergleicht aber gegen mehrere Mitglieder gleiczeitig anzutreten ist ein Sahnehäubchen. Außerdem weiß ich es zu schätzen, wie jedes Mitglied seine eigene, ruhige Abschlussszene bekommt, auch wenn das überhaupt keinen Sinn ergibt. Ich hoffe, die leben alle und man hört noch was von ihnen. Das ist auch eine Kunst, die man schaffen muss: Ich habe sehr gebangt, ob meine Gegner sterben, nachdem ich sie besiegt habe. Es gibt Antagonisten die will man unbedingt besiegen und es gibt solche denen möchte man kein Haar krümmen. Für mich ist das der letztere Fall. Eine Ausnahme war er Kampf gegen Saix, der war grandios, was auch am Xiontheme lag. Die Szene danach war ganz, ganz stark. Ich weiß nicht, warum manche Charaktere tolle emotionale Momente bekommen und andere eben nicht. Xion reagiert genau richtig, heult und alle fallen sich in die Arme. So macht man das Aqua. Nicht mit einem kessen Good Morning. Sie hat ihr Herz vielleicht doch in der dunkelheit verloren. Hätte ich gesagt bis zur Reunion der Birth by Sleeps. Daaaas war überfällig haha. Emotionen, endlich. Damit kann ich da einen Strich drunter machen.
- Ist euch aufgefallen, wie im gesamten KH-Finale alles voll ist von Deus Ex Machinas? Ständig wird ein Charakter im letzten Moment gerettet oder es springt jemand herbei um zu helfen. Das wurde etwas überstrapaziert.
Außer bei Kairi. Nachdem Kairi seit zwei Teilen nichts anderes ist als eine
Damsel in Distress, hatte man ja mit ihrer neuen Karriere gehofft, dass sich das ändert. Sie hatte es selbst gehofft. Das wurde wohl leider nichts. Sie wird immer noch nur entführt, gefangengenommen, bedroht und ist nutzloser als eine Potion. Das ist schade.
Nun bin ich also vor dem Finale. Ich mochte es, dass man endlich Seite an Seite mit allen gekämpft hat, wenn auch nicht im Ausmaß wie ich es mir gewünscht hätte. Die Organisation XIII war am Ende leider natürlich wieder falls da nicht noch was kommt nur Gegnermateril, obwohl die teilweise bessere Charaktere als die Protagonisten sind. Aber sie waren gutes Gegnermaterial. Dass man in Kingdom Hearts 3 tatsächlich von ein paar ganz kleinen Ausnahmen nicht die Möglichkeit bvekommt, die anderen Meister zu steuern, ist für mich eines der größten Versäumnisse des Spiels. Das hätte eines der großen Features werden können, leicht unterschiedliche Spielstile, ein Grund mehr Welten erneut zu besuchen, eine Einbindung in die Endkämpfe durch Perspektiven. Aber stattdessen bekommt man wie in fast jedem Teil den aufregenden Sora, und in Teil 4 bleibt das sicher auch so... witzigerweise ist das also immer noch ein starkes Argument, den ansonsten schlechten DS-Teil 358/2 Days zu spielen. Die Schwierigkeit bewegt sich für mich auf einem einigermaßen hohen, aber noch gut schaffbaren Grad. Viel ist beim Climax nach Fanservice und RoteFädenVerbinden inszeniert, aber das darf man an diesem Punkt für mich auch. Ich bin jetzt tatsächlich doch gespannt, wie das Ganze beendet wird, und ob Xehanort mehr sein wird als eine Abziehschablone, die der Welt das Licht ausknippsen will. Und was Postgame und die Geschichten aller Charaktere angeht.