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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    In jedem Fall macht hier aber niemand SE diese "Bromance" zum Vorwurf, sondern bringt nur die Inkompatiblität zum eigenen Geschmack zum Ausdruck... oder?
    Für mich hängt das nicht an nur einem Faktor - Was ich Square Enix schon eher zum Vorwurf mache ist die ungewöhnliche Häufung von vereinheitlichenden Gruppencharakteristika, die ich auf den vorherigen Seiten aufgezählt habe. Der Geschmack spielt dabei natürlich eine Rolle - auch ich bin an Bromance als zentraler Thematik nicht sonderlich interessiert, obgleich man potentiell bestimmt was draus machen kann. Aber die Helden in einem RPG möglichst abwechslungsreich zu gestalten, halte ich schon für grundsätzlich wichtig, um für lange Spielzeiten von 60 und mehr Stunden in dem Bereich nicht langweilig zu werden.

    Eine reine Männergruppe in Kombination mit der Tatsache, dass sie sich nicht erst im Spiel kennenlernen, sondern bereits seit Kindheitstagen Freunde sind und sogar ganz unmittelbar für den Spieler von Anfang an zusammenhängen (also keiner der vier erst später hinzustößt, ob nun bekannt oder nicht), finde ich da schon unangenehmer. Das untergräbt auch ein Stück weit den Effekt, den die Story mit der vordergründigen Bromance-Thematik erzeugen kann. Denn anstatt sich rein am Handlungsgeschehen messen zu lassen (wenn die Charaktere erst im Spiel zum ersten Mal aufeinandertreffen und wir sozusagen alles "live" miterleben), wird jetzt vom Spieler erwartet, alle Verbundenheit und Sympathie direkt zu glauben, weil vor Spielbeginn schon mehr passiert sein muss. Hier macht es sich Square Enix also ein bisschen einfach. Die eigentliche, kontinuierliche und diesmal auch möglichst realistische Etablierung so einer Männerfreundschaft wäre imho das eigentlich Spannende an dem Ansatz gewesen. Um den Part hat Nomura einen Bogen gemacht und uns vor vollendete Tatsachen gestellt. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich den Brotherhood-Anime irgendwie als Teil des Spiels verarbeitet sehen wollte. Kann natürlich sein, dass es im Laufe der Geschichte noch ausführliche Rückblenden gibt. Halte ich zwar für eher unwahrscheinlich, aber lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

    Wenn ich nun darüber hinaus noch berücksichtige, dass die alle mehr oder weniger einer Altersklasse angehören, macht es das noch störender für mich. Betagte Säcke können in RPGs so viel Spaß bedeuten und taten das in der Serie auch bisher. Finde es schade, dass der Aspekt inzwischen so vernachlässigt wird. Wenn es schon nur Männer sind, dann hätte man mit unterschiedlichem Alter eine Menge Frische reinbringen können. Beißt sich nicht unbedingt mit dem Action-Kampfsystem, die Figuren müssen ja nicht gleich gebrechlich sein. Wenn der Prinz der jüngste von ihnen wäre und die anderen mehr in Richtung Veteranen gingen, würde das mit der Beschützerfunktion auch besser passen.

    Dann ist da natürlich die Anzahl von nur vier Charakteren (Gäste nicht mit eingeschlossen). Je geringer die Zahl, desto wichtiger finde ich es, sie so unterschiedlich wie möglich zu gestalten - sowohl äußerlich, als auch innerlich und von den Story-Hintergründen her. Wenn ich nur vier Charaktere bekomme, okay, aber dann lasst mich unter diesen wenigstens selbst die Auswahl treffen, wen ich direkt steuern möchte. Geht auch nicht? Nein. Alles ist auf Noctis und auf Noctis allein ausgelegt, die anderen sind nur Satelliten, die um ihn kreisen. Da sind die schwarzen Klamotten bloß noch das Sahnehäubchen.

    Einen oder zwei dieser meiner Ansicht nach für einen Hauptteil der Serie eher negativen Aspekte könnte ich noch leicht akzeptieren, vielleicht auch drei oder vier. Das würde ich unter "anderem Ansatz" verbuchen. Aber bei sieben oder acht der aufgezählten Sachen in Bezug auf die Party fängt es unweigerlich an, mir in den Spielspaß reinzuschneiden. Als Spieler bekomme ich dadurch keine neuen Möglichkeiten und sehe auch nichts, was man nicht auf anderem Wege hätte umsetzen können. Eine tiefe Freundschaft zwischen zwei oder drei männlichen Charakteren darzustellen ist jedenfalls absolut möglich, selbst wenn die Party etwas größer ist und/oder weibliche Figuren dabei hat. Manche Leute bevorzugen in dieser Art von Spiel eher Kerle, manche Mädels, manche mögen beides oder es ist ihnen egal. Warum es nicht möglichst vielen recht machen? "Man, I wish the next mainline Final Fantasy game had ONLY male characters in the party, and I want to control only ONE of them the whole time!" ...said no one ever. Fände sich keine überwältigende Mehrheit, die gerne mal einen der anderen drei anstelle von Noctis in der Geschichte übernehmen würde, hätte sich Square Enix das nicht ursprünglich für Versus oder jetzt die Ersatzlösung mit dem DLC überlegt.

    Das heißt nicht, dass die Story dadurch nichts taugen würde oder das ganze Spiel schlecht wird. Ich mein, allein der Soundtrack rechtfertigt wahrscheinlich bereits den Kauf -_^ Doch so viele kleine bis mittelgroße Kritikpunkte kombiniert und konzentriert auf diesen einen Bereich (die Gruppe von Spielercharakteren) sind für mich schon schwierig zu schlucken. Nicht weil es anders ist als bisher, sondern weil ich darin bis jetzt fast nur Nachteile und kaum Vorteile sehe. Vielleicht habe ich ein paar originelle Ideen nicht bedacht, die das alles eher rechtfertigen und im Spiel auftauchen. Aber erwartet von mir keine zurückhaltende Reaktion auf Teile des Konzeptes, die ich auf Anhieb klar unglücklich und abträglich finde ^^

  2. #2
    Enkidu, du wirst es doch eh ganz offensichtlich zu Release kaufen.

    Also wozu all die Zeit und Energie darauf verwenden, sich (und anderen) ein Spiel so ins Blaue hinein der Maßen mies zu reden?

    FF XV wird halt ausnahmsweise mal ein Spiel wo man nicht mit dem jugendlichen Helden, dessen seit Kindheitstagen auf ihn stehenden Sandkastenfreundin, einem alten aus der Gosse aufgelesenen Haudegen, der sich später surprisingly als König herausstellt und einem exotischen blauhaarigen Pudelwesen und den zig anderen seit eh und je bekannten Klischee-Charaktären durch die Lande zieht. So What?

    Die scheinbare Eintönigkeit der Party bietet doch gerade die Möglichkeit, auch mal eine neue Geschichte abseits der ausgetretetenen JRPG-Pfade zu erzählen.
    Geändert von makrubi (06.11.2016 um 22:49 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat von makrubi Beitrag anzeigen
    Enkidu, du wirst es doch eh ganz offensichtlich zu Release kaufen.
    Wetten nicht?

    Zitat Zitat
    FF XV wird halt ausnahmsweise mal ein Spiel wo man nicht mit dem jugendlichen Helden, dessen seit Kindheitstagen auf ihn stehenden Sandkastenfreundin, einem alten aus der Gosse aufgelesenen Haudegen, der sich später surprisingly als König herausstellt und einem exotischen blauhaarigen Pudelwesen und den zig anderen seit eh und je bekannten Klischee-Charaktären durch die Lande zieht. So What?
    Wenn das mit dem "ausnahmsweise" mal stimmt. Über Tendenzen hin zu immer weniger Charakteren und geringerer Partykontrolle schrieb ich hier schon. Habe ernsthaft Sorge, dass das jetzt so weitergeht, schau dir nur das FFVII-Remake mit Action-Kampfsystem an. Vor zehn bis fünfzehn Jahren hätte ich dir noch zugestimmt und gesagt, dass ich kein Problem mit radikal anderen Ansätzen habe, wenn dafür der nächste Teil wieder in eine von mir eher bevorzugte Richtung geht. Mal ganz abgesehen davon, dass Square Enix in diesen Dingen inzwischen aber überhaupt kaum noch realistisch einzuschätzen ist, dauert die Entwicklung eines Hauptteils der Serie nun eine halbe Ewigkeit, und anstelle von drei Spielen pro Generation, können wir von Glück reden, wenn Final Fantasy XVI noch auf PS4 und XB1 zockbar ist. Da fallen Enttäuschungen nunmal viel stärker ins Gewicht.

    Zitat Zitat
    Die scheinbare Eintönigkeit der Party bietet doch gerade die Möglichkeit, auch mal eine neue Geschichte abseits der ausgetretetenen JRPG-Pfade zu erzählen.
    Das hoffe ich. Bei den letzten paar Versuchen waren die Hersteller aber nicht unbedingt bekannt dafür, solche sich bietenden Möglichkeiten auch zu nutzen. Um für mehr Abwechslung und Kontrast in der Party zu sorgen, hätte man jedenfalls nicht zu deinem bewusst überspitzten Beispiel als Inspiration greifen müssen, da hätte weit weniger schon gereicht, ganz ohne das Realismusparadigma irgendwie zu beeinträchtigen.


    Willkommen im Forum, übrigens

  4. #4
    Zitat Zitat von makrubi Beitrag anzeigen
    Also wozu all die Zeit und Energie darauf verwenden, sich (und anderen) ein Spiel so ins Blaue hinein der Maßen mies zu reden?
    Ich sinniere eben gerne über mein favorisiertes Videospiele-Genre. Mach dir keine Sorgen, werde irgendwann sicherlich einige unterhaltsame Stunden mit dem Spiel haben -_^ Was allerdings die anderen angeht... wer sich die Lust verderben lässt, bloß weil ich viel zu lang über meine Zweifel und Kritikpunkte schwafel, der sollte dringend lernen, sich nicht so leicht beeinflussen zu lassen.


    Wenn hier stattdessen jemand mit überzeugenden Worten Begeisterung entfacht, bin ich der letzte der was dagegen sagt. Vielleicht kommt das nach Release ja ganz von selbst. Sorry, aber die Rolle kann ich zumindest im Moment nicht übernehmen

    Zitat Zitat
    Nach der Katastrophe von XIII kann es eh nur wieder bergauf gehen.
    Da sind wir uns einig

  5. #5
    Zitat Zitat von BlackRose
    das ist immernoch besser als in FFXIII, wo die Charaktere nur rudimentär irgendwas miteinander zu tun hatten, aber man hat da auch gesehen, dass der Fokus auf einen extrem prominenten Hauptcharakter (wie Lightning) eben ein bisschen schlecht ist, wenn eben jener Hauptcharakter doof ist.
    Bei aller Abneigung, aber fehlende Gruppendynamik kann man FF13 doch wirklich nicht vorwerfen. Auch wenn sie fast alle recht schnell zueinander finden, hatten die Charaktere sich alle vorher nicht gekannt. Jeder von ihnen ist mit dem Schicksal verknüpft, besitzt aber auch eigene Ziele und Motive, weswegen sie sich auch nach dem 1. Viertel des Spiels trennen und in 2er Gruppen aufteilen.

    Interaktion ist mit den Charakteren untereinander ist auch genug erinnerungswertes hängengeblieben, Hope der die Schuld am Tod seiner Mutter bei Snow sucht, Snow mit seinem Messiaskomplex, der deswegen von Lightning verprügelt wird. Hope der davor im Inbegriff ist wegen seiner Lethargie von Lightning zurückgelassen zu werden.
    Generell macht jeder Charakter vor und nach Erhalt der Esper eine Enwicklung durch. Auch wenn ein paar Momente schon ein bisschen künstlich wirkten.
    Vielleicht mag einen das Ganze inhaltlich nicht gefallen, aber die Dynamik der Party war mit eine der stärksten von allen FF Teilen wie ich finde.

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