@ Tonkra
Wie Enkidu sagt, geht es dabei um persönliche Vorlieben. Die gemeinsame Herkunft impliziert eine größere Vertrautheit in der Gruppe und ggf. das Fehlen eines wirklichen Clash of Interests. Das kann gut umgesetzt sein, so wie ich auch das Boyband-Thema der Gruppe eigentlich mal spannend finde, wenn es geht angesteuert wird, obwohl ich auch der Meinung bin, dass man durch ein weibliches Party-Mitglied in Kombination mit der Boygroup für so einige gute Dialoge und Szenen hätte sorgen können.
Ich denke aber gerne an die Einführung der verschiedenen Party-Mitglieder in Final Fantasy IX. Da war die Gruppe ingesamt nicht ganz so groß sodass praktisch jeder Charakter auch genug Screen-Time erhielt und man dennoch die Auswahl hatte, wen man in der Party dabei haben wollte und wen nicht, gleichzeitig durch getrennte Story-Stränge man auch mal in der und der Konstellation unterwegs sein konnte + Nebencharaktere. Es war interessant anzuschauen, wie sich die Gruppe erst zusammenfinden und einspielen musste, weil sie sich in der Regel nicht kannten bzw. immer nur zwei unter einander. Auch das kann etwas für sich haben und genug Varianz bieten, ohne das die Charaktere beliebig sind und bleiben.
Der Grund warum man auch immer mal wieder auf so alten Features rumreitet ist einfach, dass sie seinerzeit gut funktioniert haben, weil sie etwas Bestimmtes ermöglichten und wo es eigentlich unnötig ist, sie rauszunehmen, nur um übers Knie gebrochen was Neues zu machen. ATB ist jetzt ne persönliche Präferenz von mir, weil ich nicht so auf Action-Kampfsysteme abfahre. Da kann auch drauf verzichten. Aber was ich bis heute nicht so recht verstehe ist, warum man das ATE-System nicht weiter ausgebaut hat. Eine Möglichkeit die Story zu erzählen, ohne das der Protagonist immer anwesend sein muss, um sie auch selbst mitzubekommen und somit auch anderen Chars Screentime geben würde.
Wir müssen uns jetzt hier nicht dem puren Konservatismus hingeben, aber man kann durchaus darüber reden, was man gerne als Präferenz selbst bevorzugen würde für die Umsetzung und auch Sorgen darüber äußern, dass eine reine Boygroup, die sich zudem aus Palast bereits kennt, womöglich nicht das gleiche Potenzial hat. Aber ja, da hast du völlig Recht natürlich eigenes Potenzial haben kann. Das kann a) an sich gut sein b) wird garantiert auch seine Fans finden, ich denke für Jugendliche in ihrer Peer Group Phase dürften Noctis & Friends sicher ne Menge Identifikationspotenzial bieten muss aber c) wie bei Enkidu freilich nicht jedermanns Geschmack treffen, was das Spiel dann für die Leute persönlich nicht so gut macht
Und hier stimmte halt die Party-Balance leider nicht so wirklich. Das liegt auch an dem starken Fokus auf Tidus und Yuna an sich, aber hier ist es ein gutes Beispiel dafür, wie die Party-Mitglieder eben zu Statisten der Hauptcharaktere wurden und dann noch nicht einmal sonderlich viel Druckpotenzial innerhalb der Gruppe da war. Das war leider reichlich unterentwickelt. Da braucht man eigentlich einen guten Charakterwriter, der dann auch entsprechend Screentime zur Verfügung gestellt bekommen hat, um daraus was zu machen. Hier hat aber die Pilgerreise und der Kampf gegen Sin eben alles überlagert.Zitat
Da diese Camping-Erfahrung jetzt mehr mit drin ist, hoffe ich mal, dass sie da aus der Leibgarde wirklich mehr machen als Noctis Statisten, die dem Kampf gegen das böse Imperium auch mal ihre Persönlichkeit unterordnen.
EDIT: Was sind denn das für komische JRPG-Klischees, die da in dem Artikel aus dem Hut gezaubert werden? Vor allem das Klischee komplizierte Story oder kompliziertes Kampfsystem erscheinen mir irgendwie... nunja lächerlich?