Die Wild Hunt-Storyline wird nun einmal im Hauptspiel abgeschlossen inklusive der ganzen Nebengeschichten rund um Liebschaften, Gefährten, Gegenspieler und weiterer untergeordneter Konflikte. Alles, was in den Erweiterungen Hearts of Stone und Blood and Wine passiert sind separate, eigenständige Abenteuer mit neuen Gefährten, Schurken und verführbaren Mädels. Und das jeweils bei einem Umfang, der das Qualitätslevels eines DLCs auf ein ganz neues Level hebt. Alleine mit Hearts of Stone kannst du 20 Stunden verbringen, was weit fernab jeder Länge von downloadbarem Kram liegt, den man sonst so beziehen kann. Und das gerade mal für nen 10er. (20, wenn man noch das physische Kartenspiel haben wollte). Von Blood and Wine braucht man erst gar nicht anfangen. Vergleicht man die entwicklerseitigen „Durchspiel“-Zeiten hat FFXV gerade mal die doppelte Spielzeit und das bei 3,5-fachen Preis (was in sich eigentlich ein echtes Armutszeugnis wäre, wenn man bedenkt, wie groß FFXV eigentlich sein soll).
Ich kann mir persönlich einfach nicht vorstellen (bei aller Liebe zu FF), dass sich SQE eines solchen Veröffentlichungsmodell annimmt und nicht einfach ihre Schiene weiterfährt. Von „Fanservicekostüme gegen teuer Geld“ auf „fast schon zu günstig angebotene Addons“ wäre schon ein bewundernswerter Schritt, der aber sicherlich nicht gegangen wird. Dafür spricht alleine schon die quantitative Ausrichtung des Produkts FFXV und die großspurige Verteilung auf unzählige Medien und Klein-DLCs vorab (6 DLCs für 25€? ich erwarte mit Sicherheit kein HoS/B&W...). Das Spiel ist noch nicht mal erschienen und – gefühlt und wahrscheinlich auch tatsächlich – mehr verteilt auf andere Sachen, als es bei anderen Spielen dieser Größenordnung üblich ist. CDPR hat ein sehr gutes Hauptspiel mit den Addons noch besser gemacht... SQE muss erst mal zeigen, dass das Hauptspiel überhaupt taugt.
Vorfreude in allen Ehren: Von einem Spiel, dass seit einer gefühlten Ewigkeit in Entwicklung ist und einem Unternehmen, dass sich nicht auf die einstigen Kernkompetenzen besinnt und stattdessen einfach nur breit streut (in jeglicher Hinsicht) erwarte ich ehrlich gesagt nicht, dass sie sich am Vorzeigebeispiel CDPR orientieren und qualitativ sowie quantitativ auch nur Ähnliches abliefern.