Habe mir ebenfalls schon mehr oder weniger gedacht, dass das so laufen würde und keine "Open World" in dem Sinne ist, wie es manchmal in westlichen Spielen auftaucht.

Was jedoch mit "nicht ganz linear" gemeint ist... Einerseits hoffe ich auf das, was Tonkra sagt, viel mehr noch würde es mich allerdings freuen, wenn das auch obligatorische Storypunkte mit einschließt. Spiele wie FFVI bis IX haben ihre Welten auch deshalb echter und organischer wirken lassen, weil man bestimmte Orte im Laufe der Handlung mehrfach besucht hat. Natürlich sollte kein übermäßiges Backtracking nötig sein (optimaler Zeitpunkt wäre, sobald man eine neue und schnellere Reisemöglichkeit erhalten hat), aber dass bestimmte Locations eine hervorgehobene Rolle in der Story spielen, sodass sie mehrfach vorkommen, und die Spielwelt mitsamt Handlungsverlauf eben nicht so linear aufgebaut ist wie FFX oder XIII, wo es einfach gesagt immer nur vorwärts, vorwärts, vorwärts ging, das fände ich sehr wünschenswert. Muss ganz und gar nicht langweilig werden, speziell dann, wenn der spätere Besuch unter ganz anderen Vorzeichen als beim letzten Mal stattfindet, und sich vielleicht auch am Ort selbst irgendetwas geändert hat.

So etwas war mehr als nur einmal mein persönliches Highlight innerhalb von RPGs. Das Feeling in FFVII, zum (bzw. kurz vor dem) Finale nochmal nach Midgar zurückzukehren, den Ort, wo alles begann, und sich dort Heidegger, Scarlet und schließlich Hojo entgegenzustellen, ja zwischendurch unverhofft auch noch ein letztes Mal auf die Turks trifft, das war einfach unvergleichlich atmosphärisch! Die Spannung lag in der Luft und vermischte sich mit Nostalgie zu einer einzigartigen Mischung. Oder Nibelheim, das man zuerst in der spielbaren Rückblende sieht, und dann später auskundschaften darf, wenn die Truppe dort tatsächlich ankommt. So dramatisch muss es nichtmal unbedingt sein. Anders geartete Beispiele wären der Balamb Garden in VIII, der sich wie ein Zuhause anfühlte, oder die halbe World of Ruin in VI, wo es besonders interessant war, was sich alles verändert hat, wie die Leute in den Städten nach der Katastrophe reagiert haben und welche herzzerreißenden Geschichten die dort ggf. einzusammelnden Partycharaktere hervorbrachten.
Anders ausgedrückt: Was ich nicht will, ist eine Pilgerreise oder eine Flucht für einen Großteil des Spieles. Bei so etwas besucht man einmal einen Ort, und dieser ist dann weitgehend abgefrühstückt bis die Credits über den Bildschirm rollen - eine Rückkehr, falls überhaupt möglich, allenfalls für Sidequests von Bedeutung. Nein, was ich ich stattdessen möchte, ist eine Welt, in der eine bestimmte Stelle bzw. ihre Funktion innerhalb der Handlung für sich alleine schon so ausgereift und durchdacht ist, dass sie mehrfach im Spielverlauf eine Rolle spielen darf. Etwas mit Wiedererkennungswert, der clever genutzt wird.

Aber da mehrfach von den Machern erwähnt worden ist, dass XV eine Art Roadmovie werden soll, bin ich was das angeht eher skeptisch.