mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 3321

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11
    Zitat Zitat von Enkidu
    ich denke durchaus, dass in einigen Bereichen, darunter das Storytelling, akuter Ideenmangel bei Square Enix herrscht und sich allem blinden Innovationsaktionismus im Gameplay zum Trotz nur sehr wenig beim Erzählmodus und der Party-Zusammenstellung tut [...] All das ist inzwischen totgestreamlined und vereinfacht worden
    Es sind schon Ideen vorhanden, sie sind nur getarnt als Mist. Oder anders formuliert kann ich verstehen, wenn man diese "Innovationen" nicht als solche bezeichnen wollen würde. Ich tu es mir mit dem Begriff "streamlinen" etwas schwer, und in diesen Dingen weiß ich nicht, ob man überhaupt davon reden kann, denn das Ziel von streamline ist ja accessibility. In der Hinsicht haben XII und besonders die XIII-Reihe eher versagt. Man kommt nicht besser in die Geschichte rein, man verliert eher den Überblick und schnell auch das Interesse.

    Mit FFX wurden die Gespräche zum größten Teil in Cutscenes verlagert, was einen großen Einfluss hatte. Szenen wurden anders strukturiert, es kam danach mehr auf Bild und Ton an. Ein Großteil der Story wurde in X gewissermaßen als einziger Flashback mit Off-Kommentar erzählt, was erklärt, warum im Gegensatz zu VI bis IX der Hauptcharakter auch wieder alleiniger Protagonist war, und die Erzählperspektive entsprechend eindimensonal blieb.
    X-2 wird auch mit einem Kommentar erzählt, wobei man als Spieler (gleichgesetzt mit Tidus) von Yuna gewissermaßen direkt angesprochen wird. Zudem wurde erstmals die Story in Kapitel unterteilt, und manche Teile der Story werden durch Aufnahmen und Übertragungen erzählt, was ja in der Geschichte selbst auch eine große Rolle spielt.
    In XII wurden Teile der Story durch Cuts zu Vayne oder anderen Figuren erklärt. Gabs zwar auch in vorigen Teilen hier und da mal, aber in XII hatte es eine neue Stufe erreicht. Die Party selbst trifft Vayne ja nichtmal persönlich bis kurz vor Schluss.
    Bei XIII wurden die Details alle in den Datalog gepackt. Dazu wurde die Kapitelstruktur konsequenter umgesetzt, und episodenhaft immer wieder zwischen den Charakteren hin- und hergewechselt, vergleichbar mit FFIX (Ende 1. CD, Anfang 2. CD). Wirklich "ruhige" Gespräche gab es auch kaum welche. Die Charaktere wurden vor allem durch viele Flashbacks in die Story eingeführt, statt durch die Handlung selbst, wie das z.B. bei Cyan oder Cait Sith der Fall war.
    Das Ergebnis mag zwar nicht überzeugen, und die Ideen waren nicht besonders gut oder nur schlecht umgesetzt, aber man kann nicht sagen, dass SE nicht auch neue Sachen ausprobiert.

    Was die Problematik des Fokus auf den Hauptcharakter angeht, weiß ich nicht, wo du diesen Trend in der Serie hernimmst, wenn X (in gewisser Hinsicht) und vor allem XII und XIII als Beispiele dafür hergenommen werden können, wo der Hauptcharakter nicht Mittelpunkt des Geschehens ist. Tidus ist, wie gesagt, zwar nach Fokalisierung der Mittelpunkt, aber trotzdem über weite Teile nur Mitläufer. Bei Vaan ist es noch schlimmer. Und Lightning kann man wohl kaum als "einsame Heldin" bezeichnen, wenn sie weder Heldin ist, noch einsam, zumindest in XIII. Dass sie als Hauptcharakter wahrgenommen wird, ist Toriyama zu verdanken. Die Sequels sorgen dann auch dafür, dass sie so idealisiert wird, aber die sind storytechnisch eh völliger Trash. In XIII selbst ist Lightning vielleicht Leader in der Zeit, wo sie mit Hope unterwegs ist, und da auch ein Macher im Gegensatz zu dem Rest, aber ab Palum Polum agiert die Gruppe in allem ziemlich einvernehmlich, und am Ende ist es nichtmal sie, die für die Rettung der Welt sorgt.
    Und Noctis... naja, mal abwarten was daraus wird. Selbst wenn er die ganze Zeit so und so sein sollte, ist das auch keine direkte Kopie von Squall.

    Zitat Zitat
    Eine Doppelspitze aus Bruder und Schwester könnte maßgeblich dabei helfen, solche Fallen zu überwinden und ganz nebenbei für mehr Feingefühl, Emotionalität, Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit sorgen
    Dafür sorgen kann vieles. Das gewünschte Ergebnis folgt bloß nicht unbedingt aus diesem Ansatz. Das wird dir auch klar sein, aber genau das ist, worauf ich hinauswill. Angenommen, SE würde deinen Vorschlag genau so umsetzen und es dann vermasseln, stehen wir wieder hier. Dann haben sie es mal ausprobiert, aber spätestens dann wird dich mehr stören, dass sie aus ihren Ideen nichts machen, statt dass sie immer nur schlechte Ideen haben. Mehr Innovation ist ja schön und gut, und so abschreckend wie in XV war der Cast noch nie (verstärkt dadurch, dass man auch nur Noctis steuern kann), aber das Problem liegt doch woanders.
    In Tactics Ogre z.B. sind zwei Hauptcharaktere Bruder und Schwester. Und gerade gegen Ende des Spieles mit der Szene, die großen Einfluss auf das Ending hat, zeigt sich, wie viel Potential so etwas haben kann. Da kommt sogar die emotionale Tiefe rüber trotz des gewöhnungsbedürftigen Erzählstils, den Tactics-Spiele haben. In FFVII dagegen haben wir den stereotypen einsamen Helden aus der Sammlung abgedroschener Charakterkonzepte, und es hat trotzdem viele großartige Szenen gegeben. In gewisser Weise wird mit dem Verlauf der Story dieser Typus dekonstruiert und ad absurdum geführt. Am Ende war Cloud eine der besten Figuren, die die Serie bis heute hervorgebracht hat.

    Zitat Zitat
    Nur das mit den Writing-Problemen ist etwas, über das wir kaum diskutieren können. Da sind wir den Autoren ausgeliefert und können nur vage darauf hoffen, dass talentierte Leute beteiligt sind und ihre Sache besonders gut machen. Bei den von mir angesprochenen Punkten hingegen kann es ähnlich wie beim Gameplay sehr viel konkreter werden.
    Ausgeliefert sind wir eh, aber darum gehts ja hier auch nicht. Aber natürlich kann man beim Writing und Storytelling konkreter werden. Du wirst doch selbst konkreter: Wenn man selbst nicht mehr auf die Charaktere zugehen und sie ansprechen kann, ist das ein Problem. Wenn die Story nur noch in Cutscenes stattfindet, ist das ein Problem. Wenn die Erzählung sich keine Zeit für eine gute Exposition lässt, wenn Figuren statisch sind und uninteressant bleiben, wenn die Dialoge sich in Unsinnigkeiten und leeren Phrasen verlieren, sind das alles Dinge, die man diskutieren kann. Das erfordert vielleicht, dass man mehr ins Detail geht und sich einzelne Szenen anschaut. Doch selbst wenn wir darüber nicht streiten könnten, ist es doch nicht sinnvoller, in Dingen zu verhandeln, in denen wir nur die Symptomatik behandeln, aber nicht die Krankheit.

    Zitat Zitat
    Da mag vielleicht auch jeder andere Prioritäten setzen, aber dann lass uns doch unsere Auseinandersetzung und tu sie nicht als per se unwichtig ab, weil du darauf keinen Wert legst.
    Ach komm, jetzt sei mal nicht beleidigt. Als ob ich nur stören würde und hier sonst nichts verloren hätte. Ich tu die Diskussion nicht grundsätzlich als unwichtig ab, sondern versuche aufzuzeigen, warum sie sich auf andere Punkte konzentrieren sollte. Oder um dir mehr entgegenzukommen: Bei der Zusammenstellung der Party versprechen manche Ideen mehr als andere, und eine Abwägung über Vorteile und Nachteile ist auch nicht verkehrt, aber sofern der Streitpunkt die Qualität der Story ist, wird dieser Punkt alleine nicht viel lösen können. Und so viel Input wirst du ja hoffentlich gestatten, wenn dir wirklich daran gelegen ist, zu erörtern, wie sich die Reihe verbessern könnte.

    Zitat Zitat von BDraw
    Und Thema Sazh: Sorry, aber der ist der überflüssigste aller Chars, auch wenn er interessant hätte werden können. Aber er war letztlich für 13 völlig unwichtig
    Das sagst du nur, weil er schwarz ist!!!111
    Spaß beiseite: Wirklich überflüssig finde ich ihn nicht. Oder zumindest nicht mehr als Hope, der funktional gesehen auch nur der Schleifstein für Lightning und Snow ist. Dass er in den Sequels eine größere Rolle spielt, ist genauso willkürlich und unverständlich, wie dass Sazh von der Bildfläche verschwindet. Für mich ist Sazh dagegen der einzige Charakter, dem ich nicht ständig eine verpassen möchte, mit dem ich sogar ein wenig Mitleid habe. Fang ist auch ok, aber ihr Akzent nervt, sie taucht erst recht spät im Spiel auf, und hat auch nicht viel sinnvolles zu sagen. Letzteres gilt jedoch für alle irgendwie.

    Zitat Zitat von Surface Dweller
    Ich stelle mir gerade Noctis mit abgenudeltem, rissigem Ledermantel, natürlich wildem Haar und Feldflasche vor. Das Auto ist kein Premium-Cabrio frisch vom Service sondern ein eckiges 70er Jahre-Style Cabrio mit Kratzern und Dellen an jeder Seite und sie bringen es erst zum laufen, nachdem sie es angeschoben haben
    Hätte schon besser gepasst und ihn auch sympathisch gemacht, aber sowas passt wohl nicht zum sterilen SE-Image, und spricht nicht die Zielgruppe 13-jähriger Teenager aus Tokyo an. Leider.
    Geändert von Diomedes (04.04.2015 um 14:55 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •