Ja, well... ist ja schön, vor allem wenn dadurch solche düster-ernsten Szenen wie im Intro von Type-0 drin sind, aber ich für meinen Teil würd mir lieber endlich mal wieder etwas verspielteres, quirligeres wünschen. Relativ ernst waren eigentlich alle Final Fantasies nach IX, angefangen schon bei der Aufmachung und dem Charakterdesign.Zitat von Gamefront
Ich sehe es als großes Problem und schlechtes Zeichen, dass Tabata hier überhaupt so eine seltsame Trennung vornimmt, als gäbe es nur ein Entweder-oder. Das muss doch gar nicht sein. Wenn ich mir Final Fantasy VI anschaue, dann hatte das sehr phantasievolle Figuren und erzählerische Elemente von geradezu träumerischer Qualität. Einige richtig ulkige Figuren und haufenweise amüsante Überzeichnungen waren dabei. Dennoch würde ich es nach wie vor als den mit weitem Abstand düstersten Teil der Reihe bezeichnen, auch tausendmal finsterer als das, was wir bis jetzt von FFXV gesehen haben (denn dunkle Klamotten schaffen noch lange keine beklemmende Atmosphäre).
Gerade von solchen Kontrasten lebt die Serie imho! Wenn man eine märchenhaftere Herangehensweise hat, kann man mittels Allegorien Parallelen zu Themen ziehen, die bei einem "möglichst realistischen, erwachsenen Final Fantasy" niemals genauso eindrücklich herüberkommen würden. Auch können diverse Plotpunkte umso mehr schockieren, da man sie zum Beispiel durch vermeintlich niedliche Designaspekte gar nicht so erwartet hat. FFIX etwa war voll davon. Grundsätzlich hätte ich aber gerne mal wieder eine Spielwelt, die von einer Grundstimmung der Hoffnungslosigkeit lebt, wo schon in der ganzen Welt einiges im Argen liegt und sich das in den Charakteren und NPCs widerspiegelt, die ständig versuchen müssen, sich damit zu arrangieren. Das ist ihnen meiner Meinung nach bis jetzt nur in VI und VII so richtig gelungen. In XIII funktionierte es nicht, weil sich das lediglich auf die eigene Party bezog. Und dieser Wunsch ließe sich soweit ich das beurteilen kann sogar um einiges besser mit einem augenscheinlich weniger erwachsenen Spiel umsetzen!
Also nochmal: Ein guter Entwickler sollte in der Beziehung keine so abgrenzenden Aussagen machen, sondern lieber Potential und Wechselwirkung erkennen. Ein Final Fantasy VI kommt mir in mancherlei Hinsicht "erwachsener" vor als XV, wenn auch weniger realistisch. Ist ja schön, wenn Tabata glaubt, seinen Stil gefunden zu haben, doch man vergleiche das nur mal mit den vielen krass unterschiedlichen Stilen, die die Reihe während der Schirmherrschaft von Sakaguchi durchlebt hat. Ich kann dann nur hoffen, dass wenigstens die anderen Teams stark abweichende Vorlieben haben, denn Final Fantasy sollte sich nicht nur in eine einzige Richtung entwickeln. Es war immer die Stärke der Serie, sich selbst jedes Mal wieder neu zu erfinden. Beim Gameplay sind sie komplett Apeshit gegangen und krempeln alles permanent fleißig um (für meinen Geschmack schon viel zu viel, aber okay), in anderen wichtigen Bereichen wie etwa Ästhetik und Charakterdesign jedoch kann man schon seit vielen Jahren eine üble Stagnation und Ideenlosigkeit bzw. Mangel an Kreativität und Originalität konstatieren.