Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
Davon abgesehen, dass ich das verlinkte längst nicht so schlecht (von wegen laut, aufdringlich und schnell) finde wie etwa Dynamite oder Mighty Blow aus Star Ocean 2 (und auch manche andere nicht-Battle-Themes)
Ja, das war nur das, was ich gerade zur Hand hatte und was mir aus jüngerer Vergangenheit noch geläufig war. Es gibt noch mehr und noch schlimmere.
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Angesichts des Umstandes, dass Sakuraba in der Souls-Reihe gezeigt hat, dass er auch anders kann (nicht das alles gut wäre, aber manches davon ist durchaus hörenswert), würde ich eher davon ausgehen, dass das an der Tales-Reihe liegt, so wie es auch an Star Ocean gelegen hat. Da soll eben alles so flott und hipp wirken, passend zu dem Anime-Stil und dem KS. Man kann darüber streiten, dass es innerhalb der Serie mittlerweile generisch und eintönig geworden ist, aber in welche Richtung ein Soundtrack geht, entscheidet der Director. Und wenns immer dasselbe sein soll, dann kriegt man auch immer dasselbe. Kein Wunder, wenn es irgendwann ideenlos und ausgelutscht klingt.
Klar. Dass Sakuraba auch anders kann, hat er zwischendurch immer mal wieder bewiesen, aber das meiste davon liegt für mich schon sehr lange zurück und bezieht sich so gut wie nie auf die Kampfmusik. (Ich meine, mir auch was von den Souls Soundtracks reingezogen zu haben und davon ähnlich wenig begeistert gewesen zu sein wie üblich, aber kann sein dass ich mich irre, tut jetzt nix zur Sache) ...Trotzdem glaube ich nicht, dass man nur durch den Director den Komponisten von aller Verantwortung freisprechen kann. Speziell VG-Komponisten werden da weit mehr Freiraum haben als etwa diejenigen, die Filmmusik machen, wo der Regisseur manchmal ganz bestimmte Vorstellungen hat. Sowas kommt zwar vielleicht auch mal in RPGs vor, aber bezieht sich nie auf die Gesamtheit des Soundtracks. In einem Film werden zwei Stunden musikalisch untermalt, die perfekt und exakt auf eine bestimmte Szene zugeschnitten sein müssen, in einem RPG sollte es für 40 Stunden reichen und viele sehr unterschiedliche Themen für alle möglichen denkbaren Situationen bieten. Da hat ein Komponist selbst bei diversen Vorgaben noch genug Spielraum, um seinen eigenen Stil unterzubringen. Wenn Sakuraba zu Hideo Baba geht und sagt "Hey, ich habe hier diese ausgefallenen Ideen, mal was anderes", dann denke ich nicht, dass das pauschal abgelehnt werden würde. Nur um so etwas tun zu können, muss man natürlich erstmal das dafür nötige Talent haben. Ich meine insofern schon, dass Sakuraba da ein Stück weit einen Arbeitsmodus gefunden hat bzw. in einen Standard-Trott verfallen ist, aber sich in künstlerischer Hinsicht kaum noch selbst herausfordert, obwohl er das (wenigstens zum Teil) könnte. Die Komponisten haben alle ihre Vorlieben, und das ist ja auch völlig okay, aber an so Leuten wie Uematsu habe ich immer sehr geschätzt, dass sie mit neuen Instrumenten oder sogar ganz anderen Genres experimentieren. Bei Sakuraba weiß ich immer sofort, was mich erwartet, es endet in Einheitsbrei. Darüber hinaus ging es mir ja nicht nur um den generellen Stil, sondern auch die weiter oben angesprochenen Merkmale im Detail. Ich hätte nichts gegen schnell, rockig und cool, wenn es wenigstens etwas melodiöser, strukturierter und abwechslungsreicher wäre. Was ich an Sakuraba nicht mag, das ist in praktisch allen Spielen, an deren Soundtracks er beteiligt war, für mich wiederzuerkennen, mal mehr, mal weniger deutlich. Vielleicht haben die anderen Künstler klassischer geprägte Ansätze, keine Ahnung. Aber wenn man Shimomura, Hamauzu oder Uematsu nur ein Klavier in die Hand drückt und in einem Raum einsperrt, dann kommt da nach ein paar Stunden schon was brauchbares, eingängiges raus (sogar wenn man es nur auf Battlethemes bezieht). Nimmt man Sakuraba seine E-Gitarre und Schlagzeug weg, bleibt nicht mehr viel übrig ^^