Naja, was soll er sonst sagen? Dass sie ihre Bemühungen darauf konzentrieren, dass FFXV ganz ok wird? Dass XV am Ende hoffentlich besser dasteht als Duke Nukem Forever? ^^Zitat von salamimild
Ohne drauf wetten zu wollen, könnte ich mir denken, dass vor FFXIII oder jedem anderen FF jemals etwas ähnliches gesagt wurde. Wird immer so ausgedrückt, dass der nächste Teil der beste aller Zeiten sein soll. Sollte das Spiel dann mittelmäßig oder gar schlecht ausfallen, sollte man so einem Kommentar bei der Kritik keine weitere Beachtung schenken, weil solche Sätze immer dazugehören und nie irgendwas bedeuten.
Wobei, es könnte zumindest bedeuten, dass in diesem Jahr nicht (ernsthaft) an KHIII oder FFXVI gearbeitet wird.
Vom Product Placement mal abgesehen ein Wort zu dem ganzen "fantasy based on reality" Ding :
Ich verstehe zwar den Ansatz, Fantasy auf der Realität aufzubauen, und finde ihn nicht uninteressant, aber ich habe soweit den Eindruck, dass FFXV da eh schon dran vorbeigerauscht ist.Zitat von Enkidu
Mal ernsthaft, die Ausgangssituation ist, dass ein Prinz und seine Leibwächter auf der Flucht sind (oder sonstwie gezwungen, durch die Lande zu reisen), mit nem Cabrio rumfahren, und in recht abgedrehter Art alle paar Meter Monster verdreschen. Das erinnert mich übrigens gerade daran, wie Tabata mal gesagt hat, die Charaktere sollen im Kampf nicht übermenschlich wirken... naja, keine Ahnung, an welche Menschen er da denkt.
Jedenfalls kann das zwar alles realitätsnah aussehen, aber unter "realitätsnah" stellt sich, glaube ich, der durchschnittliche RPG-Spieler was anderes vor. Von dem üblicherweise recht jungen Hauptcharakter ausgehend, denke ich zumindest da eher an einen Typ, der entweder in nem Vorort (bei seinen Eltern) wohnt, oder in der Stadt in ner kleinen Wohnung, ein relativ normales, nicht besonders spektakuläres Leben führt, und auch kein besonders geübter Kämpfer ist. Anders ausgedrückt, wenn ich den Protagonisten und die Ausgangssituation für glaubhaft und leicht nachzuempfinden hielte, würde ich diesem ganzen "based on reality" mehr abgewinnen können, denn erst das ist doch das Reizvolle daran: Die Welt, wie man sie kennt, mit solchen Dingen ausschmücken, wie man sie sich manchmal in der Phantasie vorstellt.
Aber bei FFXV ist diese "Realität" eher so wie in FFVII oder VIII: zwar irgendwie wiedererkennbar, aber dann doch wieder nicht. Man kann der Geschichte folgen, und die Welt wirkt auch einigermaßen konsistent, aber wenn ich vor die Tür trete, erkenne ich da nicht viel wieder, weil der Fokus in den Spielen so stark auf das Außergewöhnliche gerichtet ist, dass dieser optisch und stilistisch bewusst kleingehaltene Unterschied zwischen den Welten gefühlt wieder ziemlich groß wird. Das soll nicht heißen, dass die Städte und Umgebungen gerade in VIII nicht glaubhaft waren, im Gegenteil. Man braucht keine blühende Phantasie, um sich vorzustellen, dass die Stadt, in der man lebt, eine ähnliche Kulisse abgeben könnte wie es etwa Dollet, Timber oder Deling City getan haben, und so soll das ja auch sein. Aber im Spiel ist man gefühlt die meiste Zeit in der Wildnis unterwegs, die Fantasy-Momente beschränken sich überwiegend (wenn auch nicht ausschließlich) auf die Kämpfe, und die Story tut das übrige, um es doch wieder so fremdartig zu machen, dass es genausogut im Mittelalter oder im Jahre 3034 spielen könnte. Wenn die Realität im Spiel sich für die Charaktere so darstellt, dass sie für den Spieler wieder in einer völlig fremden Welt leben, finde ich, verfehlt man das Ziel, dem Spieler eine Fiktion zu präsentieren, die ihm besonders vertraut vorkommen soll.
Und auch wenn es dämlich klingt, das gilt nicht nur für die Umgebungen oder den Plot, sondern auch für die Kämpfe. Es ist eine Sache, dass die Charaktere Magie benutzen und Dämonen beschwören können (btw. weil es hier noch nicht erwähnt wurde, ist hier das Bild zu Ramuh), und eine andere, wenn sie quasi unsterblich sind, mit riesigen Schwerten um sich hauen als wenn es nichts wäre, und ohne Zögern und Schulterzucken auf vier oder fünf Monster losgehen, von denen eines allein für eine Gruppe Nerds schon gefährlich genug sein sollte. Keine Ahnung, was die Hintergrundstory der Charaktere in XV genau ist; ich gehe mal davon aus, dass die auch alle als professionelle Kämpfer vorgestellt werden, ähnlich wie in VIII. Aber irgendwie wäre es auch mal wieder schön, wenn man am Anfang des Spieles noch gegen große Insekten oder mutierte Eichhörnchen kämpft, und es da schon knapp wird, weil man nur 50-100 HP hat. In Dragon Quest IX z.B. läuft man mit ein paar Abenteurern rum, die man in ner Kneipe aufgelesen hat, und genau so fühlen sich die Kämpfe auch an. Ein 16-jähriger, der sich im Garten ein Holzschwert schnitzt, kann vielleicht laut Jobsystem als "Krieger" durchgehen, aber er ist trotzdem ein Vollidiot, der Glück hat, wenn mit seinem Stock den Gegner mehr verletzt als sich selbst. Ganz unabhängig vom Setting macht es mir diese Herangehensweise viel leichter, die Fantasy als "Realität" anzuerkennen. Chrono Trigger ist in der Hinsicht für mich viel glaubhafter als FFVIII: Chrono ist kein trainierter Söldner, sondern einfach nur ein Junge mit ner krassen Frisur, der bei seiner Mutter lebt und mit nem Holzschwert rumrennt und auf dem Jahrmarkt im Kampf gegen nen Roboter mit nem Boxhandschuh ins Schwitzen kommt, bevor durch sonderbare Umstände daraus ein episches Abenteuer wird. Es dauert zwar nicht lang, bis er Cyclone lernt, und damit schon cooler wird als es Lightning je war und sein könnte, aber dieser Schritt vom Vollidioten zum Profi, so kurz und plötzlich er dann letztlich vielleicht auch ist, ist mir viel lieber und wirkt auf mich deutlich glaubhafter, wie als wenn ich mit so deklarierten Experten rumlaufe, für die das Sparring mit zwei Mammuts zum Alltag gehört.
Und auch wenn XV vielleicht etwas moderater am Anfang abläuft, und vieles als "Anime-Logik" eh weggewischt werden kann, sollte doch ein kleiner Übergang bestehen vom einfachen Draufhauen hin zu perfektionierter Technik. Auch wenn das sehr ähnlich zu Chrono Trigger klingt, gibt es da einen Unterschied: Fayt in Star Ocean 3 ist zwar alles andere als ein trainierter Kämpfer - er kämpft mit nem Eisenrohr - aber der Typ schleudert ab Level 1 Monster mit einem Schlag in die Luft und gibt ihnen mit einem Backflip noch eine hinterher. Das ist etwas zu viel für den Anfang. Auch deswegen, weil es stilistisch bei SO3 überhaupt nicht zum Anfang des Spieles passt. Und genau so kommt es mir auch gerade bei FFXV vor.
Soweit es FF angeht, sind da andere Teile auch nicht besser. Selbst FFXIII versagt da, obwohl man schon mit Charakteren wie Hope und Snow unterwegs ist, die gerade für diesen "slow start" optimal gewesen wären. Selbst bevor Hope ein l'Cie wird, zieht er gegen Militärroboter seinen banenengelben Bumerang von Toys'R'Us aus der "Hosentasche", ohne dabei wirklich in Panik zu geraten. Tidus ist so eine mäßig geglückte Variante, weil zwar einerseits zumindest die ersten paar Kämpfe als extreme Erfahrungen für ihn dargestellt werden, aber mit diesen paar Erfahrungen ist er bereits auf gleicher Höhe mit Wakka, Lulu oder Khimari, die sich ihr halbes Leben darauf vorbereitet haben, eines Tages als Kämpfer und Leibwächter um die Welt zu ziehen. Das hat mich damals auch schon aufgeregt, dass Wakka Tidus als Anfänger abstempelt, der es in den Kämpfen nicht draufhat, während Zeitgleich Tidus schon mehr abzieht und nützlichere Skills erlernt hat (Hast!) als dieser ach so erfahrene und super professionelle Typ mit der bescheuerten Frisur und seinem Volleyball! Wie man Vaan einschätzen soll... weiß nicht. Er sagt selbst, nachdem er ein paar Kanalratten getötet hat, dass er für ALLES bereit ist, und damit ist dieser Teil der Exposition für das Spiel auch schon abgehakt. Hätte auch etwas ausführlicher sein dürfen, wie so vieles bei dem Spiel.
Am besten gelöst haben das leider wirklich noch FFI, II, III und V. Da hatte man noch am ehesten den Eindruck, dass sich kleine, unscheinbare Abenteurer langsam zu weltrettenden Helden entwickelt haben. Ich fänd es ehrlich gesagt nicht schlecht, wenn FF mal wieder zu diesen Wurzeln zurückkehren würde. Das Kampfsystem darf ja auch schneller sein, und später sollen die Charaktere meinetwegen zum Spaß Meteoriten auf zwei kleine Goblins niederkrachen lassen (hoffentlich gibts irgendwann auch mal wieder Meteor als regulären Zauber) aber in der Hinsicht stört es mich schon ein wenig, wenn sich der Hauptcharakter von Beginn an (vermutlich?) durch die Gegend teleportieren kann.
Wenn schon Fantasy "based on reality" sein soll, zu dem Zweck, dass der Spieler sich besser in die Welt hineinversetzen kann, dann funktioniert das, meiner Meinung nach, nur dann wirklich, wenn auch der Plot und das Gameplay es gestatten, diese Fantasy als Reality wiederzuerkennen. Und dafür ist es nicht hilfreich, wenn man mit Superman rumläuft, oder wenn die Welt eh schon voll ist mit Krieg, Unterdrückung und anderen Extremsituationen, bevor es überhaupt angefangen hat. Mir muss diese realitätsnahe Welt auch persönlich als Spieler real vorkommen, als halbwegs verwandt zu meinem Leben (oder meinetwegen einer Phase meines Lebens), damit dieser ganze Aufbau mit Autos, Hochhäusern, Feldern, Wäldern und Tankstellen auch Sinn macht, und nicht nur wie eine real aussehende Welt, die in allen anderen als den optischen Belangen jedoch so weit von mir entfernt ist, dass dieser optische Eindruck auch schon keine Rolle mehr spielt.