Naja, kommt drauf an. So lange es keine echte Marke ist, die real verkauft wird, und die Unterschiede wie gesagt eindeutig sind, sollten die einigermaßen auf der sicheren Seite sein. Erst recht, wenn es um positiv belegte Dinge geht. Da sind Ähnlichkeiten völlig im Bereich des Umsetzbaren. Ich mein... denk nur mal an den Gegner Malboro! Da hat es auch keine Klage gegen gegeben. Ich schätze, hätte der "Marlboro" geheißen, sähe die Sache schon wieder anders aus *g* Sowas wird doch ständig gemacht und kann als eine Form der Parodie verstanden werden. Habe schon zig mal in Serien was von Nachrichtensendern wie "CNNN" oder "GNN" etc. gehört oder "Zony" anstelle von Sony gelesen.
Das ist mir auch klar aber mal ganz abgesehen davon, dass ich das in den genannten Fällen wenn es zu offensichtlich gemacht wird auch super-störend finde (I, Robot war übel was das angeht), normal hin oder her - das macht es noch nicht gerechtfertigt, geht es hier doch gar nicht darum. Alle Beispiele zeigen entweder die Realität oder eine projizierte zukünftige Realität. In diesen Zusammenhängen macht eine reale Marke storytechnisch noch Sinn. Aber so etwas in einem Final Fantasy, also in komplett fiktionalen Welten (ungeachtet der Realitätsnähe) vorkommen zu lassen, ist eher so, als hättest du Coca Cola Schleichwerbung in Der Herr der Ringe. Also mir fällt kein einziges High-Fantasy-Beispiel (etwas, das vollständig in einer in sich geschlossenen, fiktionalen Welt spielt) ein, weder im Film noch in Videospielen, das so eine versteckte Werbung gehabt hätte. Das ist der wesentliche Unterschied.Zitat
Ja, aber das ist was anderes imho. Die Autos und Straßenszenen (die übrigens auch schon in den Trailern vorkamen, seit es in XV umbenannt wurde, da gab es nicht bloß Wälder zu sehen ^^) sind zwar detailliert den echten nachempfunden, aber eben doch ein Stück weit verschleiert. Es ist und bleibt Fiktion. Nur weil es Autos und Fußgängerzonen gibt, heißt das noch nicht, dass es keine Fantasy mehr wäre. Eine andere Art von Fantasy vielleicht, aber ich hab in Tokyo noch keinen zwanzig Meter langen, tonnenschweren Behemoth durch die Straßen trampeln sehen -_^ Es wäre was anderes, wenn auf den erwähnten Polizeiautos der Markenname (keine Ahnung, Toyota oder so?) auftauchen würde, aber das tut es soweit ich das mitbekommen habe nicht. Es gibt bei ganz genauem Hinsehen gewiss noch mehr Unterschiede. Es wirkt nur echt und das darf und soll es auch. Doch wenn sie reale Produkte einbauen und dann auch noch so kennzeichnen, wird es für mich grenzwertig. Das "Fantasy based on Reality" Konzept find ich eigentlich sehr interessant, aber nicht, wenn sie es auf diese Weise pervertieren.
Wie entzaubern sich die Konsumenten ihre Fiktion? Indem sie Tropen analysieren? Das halte ich doch für ein bisschen zu weit gegriffen ^^
Oh, dann meintest du das also doch so. Nee, da muss ich sagen, dass mir das auch schon zu weit ginge, wobei ich zumindest zustimme, dass das mit dem Schriftzug noch wesentlich schlimmer wäre. Aber schon so ein Stern... Kommt darauf an, wie man ihn einsetzt. Wenn das nur auf irgendeinem Werbeplakat in der Spielwelt steht, okay. Aber auf den Autos? Die Verbindung wäre zu offensichtlich, wenn es sich denn tatsächlich um das Original-Logo handelt. Jeder weiß, was das ist. Mir fiele es unheimlich schwer, das in meiner Vorstellung anders einzuordnen.
Und die Klage war erfolgreich? Das muss nicht immer sein. Michael 'Bully' Herbig hat ja auch mal das Videospiel "Bully" verklagt und ist damit - glücklicherweise - gescheitert ^^ Jedenfalls ist das eigentlich genau der Punkt. Wenn es eh schon nichts bringt, nur so zu tun, als ob, dann kann sich Square Enix eigentlich auch gleich was eigenes ausdenken wie bisher. Wie schon geschrieben erhöhen fiktionale Marken die Immersion, erst recht wenn sie gepflegt werden.
Simpler Eskapismus ist in dem Fall nicht mit Immersion gleichzusetzen und nein, das Motto und Konzept des Spiels widerspricht dem nicht. Man kann sich auch intensiv an die Realität erinnert fühlen, was es umso interessanter und bedeutender macht, wenn dort Monster und Magie prominent vertreten sind. Aber das gilt es zu beachten. Das Spiel sagt dem Spieler nunmal nicht "Du bist hier in Tokyo". Es ist eine eigenständige Welt und sollte als solche auch in sich geschlossen funktionieren, egal wie nah sich einzelne Elemente daraus an der Wirklichkeit bewegen und orientieren.
Ja, Sachen. Keine Produkte und Marken. Bis jetzt wurde soweit ich weiß nichts eingebaut und gezeigt, das von einer echten Firma hergestellt und im Spiel dann so betitelt wurde. Selbst diese Klamotten von Roen wurden ja extra für FFXV angefertigt und deren Markenname tauchte auch nirgends auf. Bis jetzt kam ich mit dem Ansatz wunderbar klar. Aber wenn Square Enix unter "based on reality" versteht, dass sie alles mit verkappter Werbung zukleistern, nein danke. So hab ich mir das nicht vorgestellt. Das Konzept funktioniert ohne weitaus besser. Wenn ich unmittelbar reale Firmen/Waren mitsamt den dazugehörigen Logos und anderen Erkennungsmerkmalen in der Fantasywelt sehe, reißt es mich aus dem Geschehen raus. So lange sie es verschleiern ists in Ordnung. Aber diese Coleman Camping-Ausrüstung ist schon übelst in-your-face und ich befürchte, dass das erst der Anfang war.Zitat
Nein, das heißt es nicht. Tabata übertreibt da einfach etwas, zumal nur von Ressourcen die Rede war, womit sonstwas gemeint sein könnte. Sicher können auch Entwickler von anderen Bereichen hinzukommen, um den Prozess zu beschleunigen, aber der Laden ist so groß, dass er auch solche hat, die mit dieser Art und Größenordnung von Spiel gar nichts zu tun hat und nichts sinnvoll beitragen könnte (wie etwa die ganze Mobile-Sparte). Von daher sollte man die Aussage nicht zu sehr auf die Goldwaage legen. Von jahrelangen Misserfolgen kann im Grunde auch keine Rede sein. Es gab zwar einige Katastrophen (XIV Version 1), aber selbst wenn es etwas Kritik gab, konnten sie diverse Projekte noch als Erfolg verbuchen (FFXIII) und mit ihren anderen Sachen auf dem Markt erzielen sie mehr als genug schwarze Zahlen. Die Situation ist eine völlig andere als damals beim ersten Final Fantasy, so sehr wie Square Enix selbst ein anderes Unternehmen ist. Deren Zukunft ist nicht in Gefahr. Sehr wohl aber könnte von diesem einen Spiel die Richtung abhängen, die das Genre einschlagen wird. Insbesondere für RPGs auf stationären Konsolen (versus Handhelds) ist das von einiger Bedeutung.
@Dio: Stimme dir vollkommen zu, ganz meine Rede.