Mit etwas Verspätung...
Es mag sein, dass ich Aussagen öfter mal zu wörtlich nehme, aber "Nostalgiebrille" (wenn auch ohne das oft mitverwendete "rosarot") ist schon ziemlich eindeutig attackierend. Gerade wenn du gleichzeitig sagst, dass es für dich unnachvollziehbar ist, dass die älteren Teile so populär sind, klingt das sehr danach, als ob du den Kritikern modernerer Teile die Vernunft absprichst, also dass die Argumente nur auf irrationalen Ansichten basieren. Auch wenn du es streng genommen so nicht impliziert hast und nicht implizieren wolltest, hat sich mir aus dem Posting insgesamt dieser Eindruck aufgedrängt. Naja, gut zu wissen dass du es so nicht gemeint hast, aber die Formulierung war, finde ich zumindest, unglücklich gewählt.Zitat von BDraw
Von einem logischen Standpunkt her hast du da völlig recht. Ich denke, es wird auch schwer sein, da auf einen Konsens zu kommen, was ein Final Fantasy sein soll, und die Sinnigkeit davon lässt sich eh anzweifeln, weil es am Ende bei SE liegt, zu entscheiden, was das sein soll (wobei man guten Gewissens davon ausgehen darf, dass dort auch mehrere, verschiedene Meinungen verteten werden). Um allerdings die Leute, die sowas sagen ein bisschen in Schutz zu nehmen: Wirklich besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Wenn man rein im Empfinden enttäuscht ist, also wenn das Spielerlebnis bei einem Teil für einen nicht vergleichbar ist mit dem mehrerer anderer und damit unter den Erwartungen bleibt, dann kann man nur feststellen, dass sich ein Teil so gesagt nicht mehr wie ein FF anfühlt. So idiotisch der von dir genannte Kritikpunkt also auch klingt, hat der schon so seine Berechtigung. Diese Kritik auszuführen und in verständliche Argumente zu fassen, ist dann natürlich auch notwendig, um es nicht völlig willkürlich erscheinen zu lassen, aber wie schon gesagt (und hier auch erkennbar) nehmen sich ja doch einige die Zeit, um ihren Standpunkt so gut als möglich nachvollziehbar zu machen.Zitat
Hm.... jein. An und für sich verstehe ich durchaus was du meinst. Ich würde jetzt nicht sagen, dass sich Maker von heute mehr (oder sinnvollere) Gedanken zu ihren Spielen machen als die Entwickler damals. Schon deswegen nicht, weil die meisten Entwickler damals wie heute über konzeptionelle Entscheidungen nicht öffentlich reflektieren. Und was man heute in Interviews über ältere Spiele hört, läuft nicht selten auf Zeit und Geld als entscheidende Faktoren hinaus. In gewisser Weise sind Maker oder Indy-Developer auch dazu angehalten, sich bewusster mit diesen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Nicht dass deren Budgets und Zeitpläne mehr Spielraum lassen, aber von der Szene darf man sowas erwarten, denn wenn nicht wenigstens im Ansatz eine Alternative zu der mehr oder weniger vorherrschenden Richtung aus der Industrie aufgezeigt werden kann, dann kann man sich die Mühe eigentlich auch sparen. Aber das jetzt eh nur am Rande.Zitat
Was damals gut war, ist zwar nicht zwangsläufig auch heute gut, aber auch nicht zwangsläufig heute schlecht. Anders gesagt fällt mir gerade kein guter Grund dafür ein, warum etwas, das früher als gut erachtet wurde, heute nicht mehr so gesehen würde. Jetzt kann man sagen, dass sich der Geschmack der Leute verändert hat, und dass ein damaliges System (Designentscheidungen, Strukturen, etc.) wegen technischer Limitierungen so gewählt wurde, und mit wegfallenden Grenzen gibt es keinen Grund, ein solches System heute noch zu verwenden.
Soweit es um Vorlieben "moderner" (wenn man das so ausdrücken möchte) Spieler geht, habe ich sehr oft den Eindruck, dass vieles davon auf Mutmaßungen und unvollständigen Marktbeobachtungen basiert. Gerade das Beispiel SE und deren Kurswechsel habe ich (und auch viele andere) ja schon mehrfach angesprochen: Es gab keinen offensichtlichen Grund dafür, dass die grundsätzliche Struktur der Spiele verändert werden musste; um genauer zu sein, das alte System hatte (noch?) nicht den Punkt erreicht, an dem es notwendig wurde, etwas neues auszuprobieren, etwa Einbrüche bei den Verkaufszahlen oder anhaltendes negatives Feedback der Fans. Aus welchen Gründen auch immer die damals sich entschieden haben, den alten Kurs zu verlassen, von außen her betrachtet war es ganz sicher nicht notwendig, und macht die Entwicklung der letzten Zeit umso schwerer nachvollziehbar. Insofern würde ich mich auch damit zurückhalten zu sagen, dass diese alten Systeme heute schlicht nicht mehr funktionieren. Gerade auch deswegen, weil neuere Spiele (auch außerhalb von FF und SE) mit moderneren Systemen längst nicht immer punkten können und schienbar auch öfter den Nerv der Zeit verfehlen. Umgekehrt kann man beispielweise an Dragon Quest erkennen, dass auch kleinere Veränderungen an einem bestehenden System immer noch Anklang finden. Das wird sich zwar auch noch zeigen müssen, in welche Richtung DQXI gehen wird, und wie das ankommt, aber von kleineren Punkten abgesehen (Übersetzung, Aufbau von DQIX) scheint niemand der Serie vorzuwerfen, zu sehr auf der Stelle zu treten. Und besonders wenn es um langbestehende, etablierte Serien geht, kann man davon ausgehen, dass die Fans, die man hat, das schätzen, was man bisher gemacht hat, und deswegen eher erwarten, dass ein bereits verwendetes System verfeinert oder vielleicht auch ausgebaut wird, aber nicht mit jedem mal neu interpretiert oder komplett verworfen, wie es gerade bei FF der Fall ist. Wie Enkidu es auch schon mehrfach erklärt hat, sind Innovation und Tradition auch nicht wie Öl und Wasser, insofern kann man in dieser Frage auch nicht sagen, dass ein altes System aufgrund neuer Möglichkeiten früher oder später eingestampft werden muss, weil es nicht mehr zeitgemäß ist. Einzelne Details, wie etwa ein beschränktes Inventar, oder Zufallskämpfe, oder auch das ATB, können vielleicht aus heutiger Perspektive angestaubt wirken, aber sie sind damit noch nicht notwendigerweise tod. FFXII hat z.B. gezeigt, wie man das ATB gut (wenn auch noch unvollkommen) übersetzen und integrieren kann in einen insgesamt flüssigeren Spielablauf, FFXIII hat dasselbe Ziel verfolgt und kam zu einer deutlich schlechteren Lösung. Es kann also durchaus noch gerechtfertigt sein, an alten Systemen festzuhalten oder auf diesen aufzubauen, und das muss auch nicht unbedingt heutzutage mehr unpassend wirken; es kommt letztlich immer auf das Ergebnis an.
Weiterhin sollte man nicht außer Acht lassen, dass populäre Spiele, meinetwegen Call of Duty und World of Warcraft als die banalsten Beispiele, vielleicht viele Leute begeistern, und damit den Einruck vermitteln, dass "solche" Spiele heutzutage gefragt sind, aber gleichzeitig zeigen sie auch, dass eine bestimmte Niesche des Marktes schon mehr oder weniger gesättigt ist. Wenn zehn millionen Leute das nächste Call of Duty kaufen, und das nächste Battlefield kaum irgendwas andes oder gar besser macht, dann sind für Battlefield schonmal zehn millionen potentielle Kunden weg. Nur weil es als Shooter, oder als FPS deklariert wird, spricht das andere Spiel nicht unbedingt dieselben Leute an, die das erste gut fanden. Hinzu kommt, dass mit diesen Erkenntnissen überhaupt nichts darüber gesagt werden kann, welche Spiele weniger erfolgreich sind oder wären. Welches Spiel wenig oder keinen Erfolg hat, hängt oft einerseits von den Vorstellungen des Publishers ab (siehe Tomb Raider, wie hier schon erwähnt wurde), andererseits von der Umsetzung eines Systems, weniger vom System selbst. Auch wenn manche Arten von Spielen heute nicht mehr so oft entwickelt werden, heißt das nicht, dass bestimmte Arten damit ausgestorben sind oder zum scheitern verurteilt. RPGs mit isometrischer Perspektive sind nicht gerade "modern" oder "neu", erfreuen sich aber immer noch großer Beliebtheit, wenn das Ergebnis überzeugen kann. Gerade angesichts der vielen guten neuen Vertreter aus dieser Sparte könnte man fast wieder von einem Trend sprechen, allerdings heißt dass nicht, dass Liebhaber solcher Spiele nicht auch irgendwann wieder Abwechslung haben wollen. Für die Abwechslung sind dann aber wieder andere zuständig, aber nicht dieselben, die diese Sparte überhaupt erst bedienen.
Ich könnte wohl über den Punkt noch ewig weiterschreiben, weil es auch gerade von kleineren Entwicklerteams so viele gute Beispiele gibt, Minecraft z.B. als eines der bekanntesten, aber worauf ich hinaus will ist, dass diese Auffassung "alt = veraltet" auch und vielleicht überraschenderweise gerade bei Spielen einfach nicht greift. Manches kommt an, manches kommt nicht an, aber es hängt meines Erachtens wirklich in erster Linie an der Umsetzung, an den Ideen mit denen eine bestimmte Methode angereichert wurde, als daran, was zeitgemäß ist oder nicht.
Also, diese "nähere Betrachtung" hängt immer davon ab, aus welcher Perspektive sie angestellt wird. Ich weiß nicht, worauf du dich genau damit beziehst, insofern kann ich auch nicht beurteilen, ob sich da eine Schlüssigkeit erkennen ließe oder nicht. Im Zweifelsfall würde ich jedoch, wie schon gesagt, tatsächlich erstmal versuchen darauf einzugehen, wodurch dieser Eindruck bei den betroffenen Personen aufgekommen ist, und dann schauen, wie angemessen die Reaktion vor diesem Hintergrund ist. Um mal bei XV einen Punkt von mir selbst zu erläutern: Mich stört z.B. die sehr einfarbige, homogene, gleichgeschlechtliche, stets gleichbleibende und zudem recht kleine Gruppe aus Charakteren.Zitat
Warum stört mich das überhaupt? Weil das hier FFXV ist, und nicht "Beyond Hell" (oder sonst irgendein trendig klingender Titel). Wäre es Spiel XYZ, wäre alles offen, und ich würde nichts erwarten und nichts voraussetzen. Und ja, das ist kein trivialer Punkt, denn die Entwickler sollten sich ebenso darüber im Klaren sein, dass das Spiel auch FF XV heißt. Bei dem 15. Spiel einer fortlaufend nummerierten Serie muss man damit rechnen, dass es Leute gibt, die schon ein paar der Spiele aus dieser Reihe gespielt haben. Wäre dem nicht so, würde es diese Serie, diese riesige Fangemeinde, und die Möglichkeit, an einem so prestigeträchtigen Spiel zu arbeiten, auch nicht geben. Und diese jahrelange, anhaltende Unterstützung basiert darauf, dass vom nächsten Spiel in dieser Serie mehr oder weniger erwartet wird, ähnlich oder vergleichbar zu sein mit dem, was man an den vorigen schätzt bzw. geschätzt hat. Sonst können sich Entwickler die Nummerierung sparen, und Fans sich die Treue.
Und so gesehen stört es mich, weil es spätestens seit FFIV zu der Serie dazugehört, dass man vielen verschiedenen Charakteren begegnet, die sich der eigenen Gruppe anschließen, sich die Gruppe dadurch immer wieder verändert, und dadurch das Spielgefühl beeinflusst wird, weil durch diese Dynamik das Spiel erzählerisch und atmosphärisch immer wieder andere Schwerpunkte bekommt. Wenn dir das noch zu allgemein klingt, kann ich es gerne ausführen, aber das würde dazu führen, dass ich mehr oder minder Punkt für Punkt die Stories fast aller Teile unter dieser Betrachtung rekonstruieren müsste.
Zu den Ausnahmen: Das mag in FFI noch nicht so gewesen, und war in FFIII auch nur geringfügig der Fall, und auch FFV kann man nach IV wieder als Ausnahme zählen, weil es da auch nur vier (bzw. fünf) Charaktere sind, die von Anfang an feststanden. Insofern würde XV vielleicht zur Serie passen. Andererseits war V auch mit Ausnahme von X-2 und XIII-2 (und wie man die einordnen soll, ist eine Frage für sich) das letzte Beispiel dafür in der Serie. Das ist jetzt schon gut 20 Jahre her. Und auch bei FFV ist es schon ein Schwachpunkt, der verstärkt wurde durch die ingesamt etwas zäh aufgebaute Story, der aber, im Gegensatz zu FFXV, damit zumindest ausgeglichen wurde, dass die Gruppe dennoch sehr unterschiedlich war von der Charakterkonstellation. Ein junger Abenteurer, ne Prinzessin, ein alter Sack mit Gedächtnisschwund und eine metrosexuelle Piratenbraut - klingt vielleicht dämlich und abgedroschen, und natürlich ist es möglich, dass XV da noch überraschen kann, aber "vier junge Typen mit komischen Frisuren in schwarz" ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt alles, was ich über die Truppe sagen kann, mit der ich das vielleicht größte FF aller Zeiten erleben soll. Da steckt ein Hauch Pessimismus drin, aber überzeug mich von etwas anderem. Klar, die Persönlichkeiten von den vieren können sich extrem voneinander unterscheiden, was das Design auch andeutet, aber zumindest die äußerliche Einfarbigkeit schreckt schon ab. Und auch wenn man behaupten könnte, die FF-Parties haben sich immer aus stock characters zusammengesetzt, scheint mir XV in der Hinsicht doch nochmal eine Spur extremer: Der coole, ruhige, schwarzharige Typ; der kalkulierende, besonnene Typ mit der Brille; der hippelige, überdrehte, drahtig schmale blonde Typ; und der wilde, muskelbepackte, bärtige Typ. Und die Zusicherung, dass es bei diesen vier (von Gastcharakteren, deren Rolle und Bedeutung man noch abwarten muss) Typen bleibt, löst einfach keine Vorfreude aus.
Um nochmal zu FFV zu springen: Das Spiel hatte von der Story und den Charakteren mich nicht besonders überzeugt. Was nicht heißen soll, dass die Story schlecht wäre, oder der Spielaufbau insgesamt, an einigen Stellen blieb es einfach zu platt, zu trocken. Trotzdem immer noch weit, weit, weit (ich brauch nen Fernglas) vor XIII liegend. Was mir an dem Spiel besser gefiel, war das relativ gut durchdachte, interessante Jobsystem und die große Zahl an Sidequests und Secrets. Insofern ist es spielerisch besser als erzählerisch, und damit kann ich auch gut leben. FFXV dagegen steht in der Hinsicht ebenfalls noch ziemlich im Nirgendwo. Das Kampfsystem, soweit es bisher erklärt wurde, klingt zwar nicht uninteressant, aber auch noch nicht wirklich spannend. Anders ausgedrückt, was alles aus dem Gameplay entfernt wurde, wird mit dem, was eingefügt wurde, soweit noch nicht wirklich ausreichend gerechtfertigt. Gerade auch deswegen, weil viele der interessanter klingenden Gameplayaspekte mit der Umbenennung (wie schon gesagt: soweit erkennbar) aus dem Fenster geschmissen wurden.
Ich sage nicht, FFXV sei kein Final Fantasy, aber aus der dargestellten Perspektive fallen nach jetzigem Stand (an dem sich wohl auch nicht mehr viel ändern wird) schon ein paar Punkte weg (unterschiedliche Teams, verschiedene Schwerpunkte in der Erzählung und der Atmosphäre durch unterschiedliche Konstellationen; ganz banal gesprochen auch farbliche Abwechslung), die es für mich damit innerhalb der Serie zu einer Enttäuschung machen. Ist noch längst nicht gesagt, dass das der letzte Eindruck bleibt, oder als ob nicht andere Punkte genauso eine Rolle spielen. Allerdings stelle ich damit fest, dass in dem nächsten Teil wieder mal (neben vielen anderen, bereits hier angesprochenen Dingen) ein weiterer Aspekt fehlen wird, den ich sonst eigentlich von einem Teil in der Reihe erwartet hätte. Und ich denke nicht, dass man mir hierbei vorwerfen kann, etwas völlig unspezifisches oder unverständliches zu bemängeln. Andere Punkte noch hinzuziehend, kann ich zumindest verstehen, dass es Leute gibt, die in XV nicht mehr FF erkennen. Das mag zwar wirr und haltlos klingen, letztlich ist es auch immer ein Eindruck, weniger eine argumentativ gestützte Position, jedoch, wie ich hoffentlich verständlich machen konnte, kommt dieser Eindruck auch nicht von nichts.
Ich verstehe was du meinst, doch ich denke, mit dieser Haltung kommt man hier nicht weit. Das ist ein Thema, das sich nicht objektiv diskutieren lässt. Der Gegenstand, um den es geht, lässt sich nicht so greifen und betrachten, dass jeder einen logisch festgestellten Befund anerkennen muss. Besser gesagt wird man mit dieser Methode auch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis gelangen. Angenommen, man schafft es, sich auf die kleinsten Gemeinsamkeiten geeinigt zu haben und glaubt, mit einer Sammlung an Einzelheiten das Ganze in seiner Wesentlichkeit erkannt zu haben, dann würde die Debatte vielleicht vom Tisch sein, aber auf diese gewonnene Erkenntnis wird sich dann auch niemand mehr berufen wollen, weil für jeden weiterhin das, was die Serie ausmacht, wahrscheinlich immer noch mehr sein wird, als diese paar Detailfakten. Und wie stellst du dir das denn vor? Sollte man steuerbare Luftschiffe als essentiellen Bestandteil der Serie anerkennen, und damit X, XII und XIII ausschließen? Oder sollte man Luftschiffe in irgendeiner Form und Weise als essentiellen Bestandteil anerkennen, was unterschlägt, wie sich die Umsetzung radikal geändert hat von I-IX hin zu X und XII, und XIII bliebe weiterhin ausgeschlossen?Zitat
Davon abgesehen habe ich auch nicht den Eindruck, dass es so sehr viele Leute gibt, die erklären wollen, was die Serie "zu sein habe", weil sich niemand direkt gegen Neuerungen stellt. FFVII war auch eine große Zahl an Neuerungen nach FFVI. Die etwas reaktionären Meinungen kommen, denke ich, eher aus der Richtung, dass das Neue einfach nicht mehr funktioniert. Ich bin jetzt auch kein Genie, falls das hier zu hochtrabend klingt, aber wie ich das Problem begreife, will ich es mal so formulieren:
So wie ich das wahrnehme, argumentieren die meisten Leute aus unterschiedlichen Perspektiven nach derselben Weise, dass wenn alle, oder die meisten, oder vielleicht nach deren Meinung die besten und wichtigsten Teile bestimmte Momente aufweisen (wie etwa einen bestimmten Eindruck zu hinterlassen, oder über einzelne Merkmale wie ein Luftschiff zu verfügen), diese Momente den Begriff von der Serie konstruieren. Und wenn ein Teil von diesem Begriff nicht nur abweicht, sondern ihn auch, und da liegt vielleicht der springende Punk, nicht mit konstruiert, dann sehen sie ihn nicht als Teil der Serie an. Anders formuliert, wenn ein Teil sich nicht an dem messen kann, und das nicht bereichern kann, was als die schönsten, prägendsten, wichtigsten Momente der Reihe anerkannt wird, dann fällt er aus der Serie raus, weil er nicht zu deren Entwicklung und Vervollkommnung beiträgt.
Ich denke, das trägt einerseits dem Umstand Rechnung, dass die Serie ohnehin nicht definiert oder enger umschrieben werden sollte und kann, schon deswegen, weil sie nicht abgeschlossen ist, und andererseits die Positionen ausreichend aufgreift, die Einzelbeobachtungen dafür heranziehen, um darzustellen, was sie von der Serie erwarten. Momente würde ich hier in beiden Weisen verstehen, als Erlebnismomente, also Augenblicke, und als Bewegungen. Es klingt vielleicht irritierend, dass ich Merkmale als Teilmenge der Momente verstehe, allerdings scheint es mir hier angebracht, da diese Merkmale letztlich belanglos wären, wenn sie sich nicht wieder in Erlebnismomenten niederschlagen würden, und gleichermaßen wenn sie starr blieben, und sich nicht in einer Bewegung, also einer laufenden Entwicklung befänden. Hierzu könnte man etwa das Kampfsystem zählen.
Ich weiß nicht, ob zu den "aktuelleren" nur die XIIIer Teile gehören, oder auch X und XII. Jedenfalls hätte ich angemerkt, dass zumindest XII einen Old-School-Aspekt aufgegriffen hat, den scheinbar gar nicht so viele vermisst haben: lange, verschachtelte Dungeons mit viel zu viel Monstern. ^^Zitat von Enkidu
Das wird einerseits davon abhängen, wer das nächste Mal dran ist, und andererseits davon, wie viel davon schon festgefahren ist. Vielleicht ist diese installierte Kontrollinstanz (mit Toriyama...) gerade dafür da, sicherzustellen, dass es immer modern aussieht. Vielleicht sind aber auch alle Leute, die für die Direktion eines FF in Frage kommen, schon so von diesen Ideen besessen, dass keiner auf die Idee kommen würde, davon mal wieder wegzukommen. Ich denke mit "Eiern" hat das nicht viel zu tun, man geht dort nur sehr selbstgefällig damit um, was über den Haufen geworden wird und was nicht, weniger selbstkritisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort lange und intensiv darüber diskutiert wird, wie man mit FF eine neue Richtung einschlagen kann, und welche Aspekte im Verdacht stehen, zur Routine zu verkommen, sondern nur darüber, was man alles mal anders machen will.Zitat
Zu dem ganzen Rest und allem der letzten Tage könnte ich auch noch das ein oder andere ergänzen, zumal die Diskussion eh schon weitergezogen ist, aber geht gerade nicht. Sorry, Enkidu, beim nächsten Megapost von dir habe ich vielleicht wieder mehr Zeit und Muße, auf alles einzugehen. Aber war insgesamt interessant zu lesen.![]()