Ich mag auch die Offenheit sehr, die die anderen sonst meist vermissen ließen oder in mancher Hinsicht ein unbeschriebenes Blatt blieben. Wer weiß, vielleicht kann man ja auf einen grundsätzlichen Sinneswandel bei Square Enix hoffen. Schließlich könnte Tabata noch so offen sein, und es würde nichts bringen, wenn er bei jedem zweiten Punkt sagen müsste "Dazu darf ich leider noch nichts sagen" wegen irgendwelchen vertraglichen Bindungen oder Vorgaben vom Marketing-Department. Das fand ich übrigens immer supergeil, wie Yoshida in den Live Lettern einfach mal einen Dreck darauf gibt, obwohl auch hier teilweise solche Bestimmungen vorhanden waren, und dann Bilder hochhält, die noch nicht für die Öffentlichkeit abgesegnet wurden, sodass er die Leute im Hintergrund verrückt macht (OMG, können wir das schon zeigen?!).

Sakaguchi konnte das damals auch immer ganz gut, also einfach dieses aus dem Nähkästchen plaudern wie jetzt bei Tabata. Das habe ich irgendwie schon sehr vermisst.
Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
Das ist meiner Meinung nach sehr wichtig, besonders wenn es ums Storytelling geht. Sicherlich sollte man die Fans nicht ignorieren, aber in erster Linie bin ich der Ansicht, dass die Entwickler ihre eigenen Visionen umsetzen sollten. Zu oft gab es in der Vergangenheit Fälle von (fehlgeschlagener) Fananbiederung und seelenlosen Spielen, die kaum eigene Substanz besitzen.
Naja schon. Aber ich weiß nicht... Wo war das in der Final Fantasy Hauptserie denn mal der Fall, dass man sich inhaltlich zu sehr den Fans angebiedert hätte? Denn ich glaube nicht, dass die Nachfrage nach Lightning auch nur im Ansatz so hoch war, wie die Entwickler der Spiele sie selbst als Ikone stilisiert haben. Das ging meiner Einschätzung nach zu 90% von denen (vor allem Toriyama und Kitase) aus. Seelenlos waren die Spiele zwar schon irgendwie, besonders im Vergleich zu den Vorgängern, aber da schiebe ich eher Toriyamas Ideen selbst den schwarzen Peter zu, das hatte nicht viel mit den Wünschen der Spieler zu tun.
Ich denke, die meisten Fans wünschen sich vor allem eines: Die typischen Elemente oder "Traditionen" der Serie. In XIV ARR ist man dem in großem Stile nachgekommen und das hat bisher wunderbar geklappt. Ich brauche das auch nicht immer in so ausgeprägtem Maße, aber speziell in XIII war mir das viel zu wenig (keine Moogles, erstmals kein eigenes Luftschiff mehr, bis auf das Chocobo-Thema keine der bekannten Musikstücke oder Jingles, nur wenige der bekannten Summons oder auch generell nur sehr wenige, viele bekannte Monster fehlten oder waren nicht wiederzuerkennen, und zu alledem dann natürlich die massiven strukturellen Abweichungen im Spielablauf). Was das angeht halte ich es für eine gesunde Einstellung, wenn man diese Dinge wie Tabata zwar nicht zum reinen Selbstzweck einbauen möchte, aber schaut, wo es eventuell passen könnte und es immerhin in Betracht zieht. Und eben nicht einfach nur blind der eigenen Vision folgt und andere Überlegungen oder die Fans hinten anstellt. Da muss es imho also eine gesunde Balance geben und Tabatas Aussagen machen Mut, dass die hier gegeben sein könnte. Sonst würde er ja auch nicht den großen Druck anerkennen, der bei einem Titel wie diesem zumindest ein Stück weit auch gegeben sein sollte. Bei Toriyama hab ich davon nie viel gemerkt.
Denn das mit der persönlichen Vision kann wirklich in beide Richtungen ausfallen und ist vom jeweiligen Entwickler abhängig, positiv wie negativ. Nimm einen Sakaguchi und er hat schon ein Bild im Kopf und wird es bestimmt schaffen, etwas von seiner seltsamen Melancholie mit in die Spielwelt einzubringen. Nimm einen Matsuno und das Spiel bekommt diesen Touch einer historischen Größe und Bedeutung mit einer langen Vergangenheit der Welt. Nimm einen Toriyama, der arguably überhaupt keinen eigenen Stil hat, und das Spiel wird ein profilloser Corporate-induced Mischmasch wie eben FFX-2, XIII oder Lightning Returns. Und da hätte ich mich dann eher gefreut, wenn der/die Verantwortliche(n) nicht soo freie Hand gehabt hätten.