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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ja, neben der Sache mit dem Aufbau der Spielwelt machen mir die Kämpfe auch am meisten Sorgen. Ich stell mir das wirklich so vor, dass da zu viel automatisch abläuft bzw. man Tasten einfach gedrückt hält, um kontinuierlich anzugreifen /zu zaubern /zu verteidigen (na gut, bei letzterem wärs okay), und da dann in ständigem Wechsel das Spiel irgendwie eine Art Choreographie draus bastelt. Dass diese Team-Attacken von selbst in den jeweiligen Situationen getriggert werden, wurde ja schon gesagt, und wenn überhaupt bestätigt man sie nur kurz (QTEs?). Aber imho ist gerade der Aspekt der Unmittelbarkeit das, was Action-Kampfsysteme so reizvoll macht. Bis jetzt liefen die Haupt-FFs ja immer über Menüs. Da wäre es wirklich mal etwas komplett anderes gewesen, ohne jede Verzögerung mit einem einzelnen Knopfdruck zuzuschlagen. Das würde es richtig schnell und flashy machen. Ich möchte schließlich spielerisch Spaß an den Kämpfen haben und mir keine grafisch tolle Tanzeinlage ansehen. Für Strategie und Taktik wäre auch noch in größerem Rahmen genug Platz durch Gegner mit diversen Angriffsmustern und Schwachpunkten, da darf es im Schlachtgetümmel selbst imho auch gerne mal kurz chaotisch zugehen (so lange kein Dynasty Warriors draus wird). Wie schon gesagt, Kingdom Hearts wäre eigentlich das perfekte Vorbild gewesen, und war für mich all die Jahre obvious durch das Entwicklerteam. Ich hoffe sehr, dass es trotz allem "Action" genug bleibt und durch die Änderungen nicht zu lahm und uninvolving wird.
    Dass das Warpen auch im Kampf zum Einsatz kommt, gefällt mir dagegen so richtig gut, da es ja auch bei der Erkundung usw. ein wichtiges Gameplay-Feature ist. Und so bleibt das Schwert nicht nur einige Meter entfernt an der Wand zum raufklettern stecken, sondern auch einige Meter entfernt in dem nächsten Gegner, zu dem man sich direkt hinbeamt ^^ Zeigt sehr schön, dass Field und Battle Modi hier richtig miteinander verschmolzen sind. Wäre schön, wenn es noch mehr solcher Elemente gäbe. Dazu würde ich auch die steuerbaren Geschütze oder Fahrzeuge zählen, die in einem alten Versus-Trailer schon zu sehen waren.
    Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
    Du hast mich ertappt. Ich schmiede im Geheimen schon lange den Plan, alles auf der Welt schlechtzureden und mich selbst dabei nervlich vollends zu zerstören, denn Frust und Verzweiflung fördern die Lebensqualität ungemein. Ernsthaft, gehts noch?!
    Falls dir das nicht klar ist: was du da sagst ist ziemlich unverschämt. Ich habe die Stelle aus der Zusammenfassung des Interviews markiert um aufzuzeigen, was ich daran bemängel, dann hast du nachgefragt weil du es nicht verstanden hast, und ich habe dir ne Erklärung gegeben. Wenn sie dir nicht gefällt, meinetwegen, aber was du dir da zusammenspinnst, ist unter der Gürtellinie. Ich nehme einfach mal an, du hast dir nicht genauer überlegt, was du da eigentlich von dir gibst. Ist nicht wirklich zu deinen Gunsten ausgelegt, denn eigentlich traue ich dir etwas mehr Besonnenheit zu, aber ich habe gerade keinen Bock, dir dafür den Arschtritt zu verpassen, den du verdient hättest.
    Nun komm mal wieder runter. Das war von Narcissu vielleicht etwas hart und übertrieben formuliert, aber ich kanns schon irgendwie verstehen - du bist in letzter Zeit manchmal so sehr im Rage-Mode drin, dass du alles extrem negativ auslegst und sogar Passagen aufs Heftigste beanstandest, wo eigentlich gar nix ist. Da kann man schon schnell auf die Idee kommen, dass du in deiner Wut gar nicht erst versuchen möchtest, es fair und gelassen aus anderen und eventuell naheliegenderen Blickwinkeln zu betrachten, für die es Gründe genug gibt. Ich denke ebenfalls, dass du Tabata hier Unrecht tust.
    Zitat Zitat
    Selbst wenn er nur sagen will, dass die Methode bei Skyrim für seine Absichten die unpassendere ist, bleibt es eine demonstrative Abgrenzung. Es läuft unumgänglich darauf hinaus, dass er seine Methode (wie immer die nun aussehen mag) für besser hält.
    Nö. Das ist völlig wertfrei. Nur wird der andere Ansatz verfolgt, weil es eben von Final Fantasy (imho zu Recht) erwartet wird und man diese Erwartungen nicht enttäuschen möchte. Sagt Tabata ja auch im Interview. Es ist nicht per se besser, sondern passt nur in diesem Fall besser. Hätte er die Möglichkeit, wäre es glaube ich bestimmt nicht ausgeschlossen, dass er mal ein Spiel macht, welches mehr in Richtung Skyrim geht. Und ich finde es schon hilfreich und deutlich, was er im Vergleich auszudrücken versucht. Eben dass es nicht total open-world ist, dass es nicht hauptsächlich auf diversen Quests basiert, sondern dass das Spiel in erster Linie diesem roten Faden einer Haupthandlung folgt. Mir und den meisten anderen hier wird das ohnehin schon halbwegs klar gewesen sein, aber für Außenstehende, die sich damit nicht so viel und oft beschäftigen oder für weniger informierte Fans, die sich unsicher waren, ist das doch eine beruhigende Abgrenzung.
    Aber so oder so. Selbst wenn du Recht hättest und er den Ansatz von FFXV auch ganz persönlich bevorzugt und für besser hält (wofür ich erstens keine Anzeichen sehe und zweitens auch wenn es so wäre, finde ich daran nichts verwerfliches, da ich wie gesagt auch lieber jRPG-Style spiele - jeder wie er mag, das gilt auch für Entwickler), ist "verhasst" einfach ein viiiel zu starkes und gänzlich unangebrachtes Wort in dem Zusammenhang, das sehr eindeutig zeigt, dass du ihm da etwas fälschlicherweise in den Mund legst.
    Zitat Zitat
    Macht doch sonst auch keinen Sinn: Wenn ich mir FFXV nicht wie Skyrim vorstellen soll, kann ich enttäuscht sein oder mich freuen, und ich nehme mal an, dass Tabata eher Vorfreude schüren will, statt einzuräumen, dass manche Spieler enttäuscht sein könnten. Ich finde es wirklich schwer zu glauben, dass in so einem Satz keine Meinung stecken soll. Wenn Samsung ein Tablet entwickelt, und sagt, es wird nicht wie das Apple-Produkt, dann gehen die auch davon aus, dass ihr Produkt besser ist, und nicht nur davon, dass es anders ist.
    Wie schon gesagt, wäre FFXV wie Skyrim, würde das ganz gewiss einen weit überwiegenden Großteil der Spieler enttäuschen oder aufregen, die sich von einem Final Fantasy einfach etwas anderes erwarten. Ihm geht es nicht um die Produkte insgesamt, schließlich spricht er nur grundlegende Spielkonzepte an, um einen Vergleich für FFXV zu haben und damit die Spieler zu beruhigen, die seine vorangegangene "open-world" Aussage zu genau nehmen könnten. Er hätte auch die Sache mit den Quests genauer erläutern können, aber da ist es in dem begrenzten Rahmen eines Interviews wesentlich einfacher, populäre Titel zu nennen, unter denen sich die Leser sofort etwas vorstellen können. Eigentlich sogar erfrischend imho, dass Tabata was das angeht nicht um den heißen Brei herumredet, sondern auch andere Spiele nennt wie auch Red Dead Redemption oder Need for Speed. Halte es für eher positiv, dass sie sich andere, auch westliche Spiele anschauen und davon beeinflussen lassen (das versäumt zu haben war nämlich der große Fehler an FFXIV Version 1). Täten sie das nicht, DANN stünden sie auf nem hohen Ross - zu glauben, dass sie die Entwicklungen in der Industrie ignorieren könnten und es sowieso klasse wird. Insofern hinkt auch der Samsung/Apple-Vergleich ganz schön, besonders wenn man es erstmal nur auf den japanischen Markt bezieht. Mal ganz abgesehen davon, dass sowas wie Anti-Werbung, wenigstens in Entwicklerkreisen, gar nicht zu der dortigen Mentalität passt.
    Von daher: Jumping to conclusions. Square Enix hat in den letzten Jahren viel Mist gebaut, ja. Aber deshalb ist es ihren Leuten noch lange nicht verboten, Spiele aus dem Westen zu erwähnen, die du magst, und wenn sie das tun, muss man auch nicht gleich davon ausgehen, dass es irgendwie abwertend gemeint ist. Final Fantasy ist trotz aller Probleme noch immer eine bedeutende IP, die ganz allgemein und völlig ungeachtet der Inhalte anderen großen Titeln auf Augenhöhe begegnen kann.

  2. #2
    Resigniertes Posting die 2.:

    Ich sehe alles negativ, und meine Eindrücke sind per se irrational. Und ich habe nicht das Recht, mich gegen Beleidigungen zu wehren.

  3. #3
    Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
    Ich sehe alles negativ, und meine Eindrücke sind per se irrational. Und ich habe nicht das Recht, mich gegen Beleidigungen zu wehren.
    Machst du es dir damit nicht ein bisschen einfach? Wenn du allerdings tatsächlich nichtmal im Ansatz erkennst, was uns an deinen Reaktionen so aufgestachelt hat, speziell bei jener Wortwahl, und du ohnehin nicht mehr auf die genannten Punkte eingehen willst, ist es vielleicht sogar besser so Uhm, und falls du mit dem letzten Satz auf Narcissu oder mich anspielst: Beleidigend fand ich das nun wirklich nicht. Hätte nicht gedacht, dass du in diesen Dingen derart empfindlich bist. Aber gut, sorry auch von mir. In Zukunft dann eben eine Stufe behutsamer.

  4. #4
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Machst du es dir damit nicht ein bisschen einfach?
    Vielleicht, aber der harte Weg ist mir gegenwärtig einfach zu hart.
    Ich verstehe die Einwände, ich erkenne durchaus, was daran kritikwürdig ist. Allerdings würde ich davon nicht wirklich was zurücknehmen, außer vielleicht ein etwas weniger drastisch klingendes Wort für "verteufelt" zu wählen. Mein Eindruck ist, Tabata kontrastiert um seine Entscheidung zu rechtfertigen, in deren Folge ich einen Mangel beim Spiel wittere. Eine Deutung zu seinen Ungunsten und vielleicht etwas übertreiben und vorschnell, aber kritische Interpetation ist nunmal das, was ich seit Jahren mache, was mir als wichtig vermittelt wurde, und entsprechend schwer fällt es mir, solche Muster (Gegenüberstellung zum Zweck der Auf-/Abstufung) zu ignorieren oder als unbeabsichtigt/anders gemeint auszulegen, wenn ich sie wahrnehme.
    Wenn diese Position dir oder anderen irrational oder gar illegitim erscheint, kann und will ich sie nicht weiter darlegen und rechtfertigen als ich das bisher getan habe. Ich beanspruche keine Deutungshoheit, und gehe davon aus, dass das auch sonst niemand tut, insofern wird es sicher niemandem wehtun, wenn meine Interpretation neben anderen im Raum stehenbleibt.
    Wenn mir meine Art so ausgelegt wird, das ich scheinbar zwanghaft in jedem Wort das Negative suche nur damit ich was habe, über das ich mich beschweren kann, dann empfinde ich das als Beleidigung. Nicht nur weil es diskreditierend und völlig unsachlich und auch unnötig ist, sowas zu behaupten, sondern auch, weil eine solche Anschuldigung noch eine ganze Reihe anderer Dinge suggeriert, die ich nicht auf mir sitzen lassen wollen würde. Vielleicht lese ich auch hier ein bisschen zu viel zwischen den Zeilen, allerdings nehme ich Beleidigungen und Angriffe nicht auf die leichte Schulter. Ich bin sogar noch ein bisschen konsequenter, wenn ich persönlich betroffen bin.

    Letztlich kann ich, wie immer, nur um Verständnis bitten, aber wenn mir das ausgeschlagen wird, dann ziehe ich mich aus der Diskussion zurück um nicht die Fassung zu verlieren. Dafür bin ich notgedrungen auch dazu bereit, mir nachsagen zu lassen, dass ich es mir zu einfach mache.

  5. #5
    Zitat Zitat von Tabata
    "We're definitely sorry - we want to apologise for keeping the fans waiting for a very long time."
    Zitat Zitat
    4Gamer: Der Tokyo-Game-Show-Trailer und die Gameplay-Demos vermitteln mir den Eindruck, dass es schon auf dem Wege der Fertigstellung ist.

    Tabata: Ich glaube, wir haben etwa 50 bis 55 Prozent erreicht. Die grundlegenden Teile des Systems sind fertig, wir glauben also nicht, dass ihr fünf oder zehn Jahre nach dem Release der Demo warten müsst. Natürlich ist unser Ruf diesbezüglich schlecht, das müssen wir wissen.
    Wirkt zwar erstmal nicht spektakulär, aber ich finde das schon ziemlich bemerkenswert und sympathisch Ich glaube, so klar hat das bis jetzt niemand aus dem Laden gesagt und sich offen entschuldigt. Afair auch Nomura nicht, bei dem ich in all den Jahren immer drauf gewartet hab. Der vertröstete lieber darauf, dass es "bald" neue Infos geben würde. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.
    Zitat Zitat von Gamefront
    - Der ehemalige Director Tetsuya Nomura hatte Pläne, Final Fantasy XV in kleineren Episoden zu veröffentlichen. Tabata distanziert sich von diesem Vorhaben, so dass das RPG als ein einziges großes Spiel erscheinen wird.
    Wow. Also auf die Goldwaage legen und zu ernst und für voll nehmen würde ich das jetzt auch nicht unbedingt, weil es normal ist, dass während der Entwicklung auch mit ein paar sehr unkonventionellen Ideen herumgespielt wird, die am Ende doch wieder verworfen worden wären, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto glücklicher bin ich, dass Nomura nicht mehr der Director des Spiels ist. Wenn das so stimmt und durchgezogen worden wäre, hätte ich das über alle Maßen zum Kotzen gefunden.
    Zitat Zitat
    Tabata: Das Campen spielt auch im System eine große Rolle. Zudem unterliegt Final Fantasy XV dem Konzept der Zeit, wenn ihr also nicht schlaft, wird euer Kampfverhalten auch schlechter.

    [zehn Absätze später]

    Tabata: (...) Es ist das erste Mal, dass ich so einen großen HD-Titel entwickle, es ist eine andere Situation für mich als zuvor. Die Arbeitslast ist wirklich groß und manchmal schläft man kaum, aber ich glaube darunter leidet dann auch die Arbeit. Deshalb hab ich diese Idee auch ins Spiel gebracht! (lacht)
    Großartig So sollten mehr Systeme in Videospielen konzipiert werden.
    Geändert von Enkidu (26.09.2014 um 22:12 Uhr)

  6. #6
    Ich bin mittlerweile auch recht angetan von Tabata. Einige Sachen, die er gesagt hat, gefallen mir nicht wirklich, aber andere Sachen hingegen überaus gut. Was ich an ihm schätze, ist eine gewisse Offenheit, die ich in dem Laden sonst nur von Yoshida kenne. Nomura ist sicherlich jemand, der gute Spiele macht, aber für mich war er nie ein Mann mit Persönlichkeit. Klar, wie sich die Entwickler nach außen hin geben hat nicht immer viel zu bedeuten, aber ich mag Tabatas Auftreten bisher recht gern.

    Was mir am besten gefallen hat, war folgende Aussage:
    Zitat Zitat
    I make games with what I think is important in mind more than what the fans request. If I don’t have a good foundation in my own mind then making epic developments become frazzled.
    Das ist meiner Meinung nach sehr wichtig, besonders wenn es ums Storytelling geht. Sicherlich sollte man die Fans nicht ignorieren, aber in erster Linie bin ich der Ansicht, dass die Entwickler ihre eigenen Visionen umsetzen sollten. Zu oft gab es in der Vergangenheit Fälle von (fehlgeschlagener) Fananbiederung und seelenlosen Spielen, die kaum eigene Substanz besitzen.

    Bei Nomura war das Problem, dass er zwar ein Portofolio aus gelungenen Spielen zu präsentieren hatte, man aber recht wenig von seinen persönlichen Ansichten mitbekommen hat. Klar, hier und da gab es immer mal wieder eine wertvolle Aussage, und ab und zu auch mal was Lustiges (ich denke da an die Musical-Sache), aber so richtig einschätzen konnte ich ihn und seine Motivation in all den Jahren nicht so sehr wie ich es bei Tabata nun nach einer Woche kann.


  7. #7
    Ich mag auch die Offenheit sehr, die die anderen sonst meist vermissen ließen oder in mancher Hinsicht ein unbeschriebenes Blatt blieben. Wer weiß, vielleicht kann man ja auf einen grundsätzlichen Sinneswandel bei Square Enix hoffen. Schließlich könnte Tabata noch so offen sein, und es würde nichts bringen, wenn er bei jedem zweiten Punkt sagen müsste "Dazu darf ich leider noch nichts sagen" wegen irgendwelchen vertraglichen Bindungen oder Vorgaben vom Marketing-Department. Das fand ich übrigens immer supergeil, wie Yoshida in den Live Lettern einfach mal einen Dreck darauf gibt, obwohl auch hier teilweise solche Bestimmungen vorhanden waren, und dann Bilder hochhält, die noch nicht für die Öffentlichkeit abgesegnet wurden, sodass er die Leute im Hintergrund verrückt macht (OMG, können wir das schon zeigen?!).

    Sakaguchi konnte das damals auch immer ganz gut, also einfach dieses aus dem Nähkästchen plaudern wie jetzt bei Tabata. Das habe ich irgendwie schon sehr vermisst.
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Das ist meiner Meinung nach sehr wichtig, besonders wenn es ums Storytelling geht. Sicherlich sollte man die Fans nicht ignorieren, aber in erster Linie bin ich der Ansicht, dass die Entwickler ihre eigenen Visionen umsetzen sollten. Zu oft gab es in der Vergangenheit Fälle von (fehlgeschlagener) Fananbiederung und seelenlosen Spielen, die kaum eigene Substanz besitzen.
    Naja schon. Aber ich weiß nicht... Wo war das in der Final Fantasy Hauptserie denn mal der Fall, dass man sich inhaltlich zu sehr den Fans angebiedert hätte? Denn ich glaube nicht, dass die Nachfrage nach Lightning auch nur im Ansatz so hoch war, wie die Entwickler der Spiele sie selbst als Ikone stilisiert haben. Das ging meiner Einschätzung nach zu 90% von denen (vor allem Toriyama und Kitase) aus. Seelenlos waren die Spiele zwar schon irgendwie, besonders im Vergleich zu den Vorgängern, aber da schiebe ich eher Toriyamas Ideen selbst den schwarzen Peter zu, das hatte nicht viel mit den Wünschen der Spieler zu tun.
    Ich denke, die meisten Fans wünschen sich vor allem eines: Die typischen Elemente oder "Traditionen" der Serie. In XIV ARR ist man dem in großem Stile nachgekommen und das hat bisher wunderbar geklappt. Ich brauche das auch nicht immer in so ausgeprägtem Maße, aber speziell in XIII war mir das viel zu wenig (keine Moogles, erstmals kein eigenes Luftschiff mehr, bis auf das Chocobo-Thema keine der bekannten Musikstücke oder Jingles, nur wenige der bekannten Summons oder auch generell nur sehr wenige, viele bekannte Monster fehlten oder waren nicht wiederzuerkennen, und zu alledem dann natürlich die massiven strukturellen Abweichungen im Spielablauf). Was das angeht halte ich es für eine gesunde Einstellung, wenn man diese Dinge wie Tabata zwar nicht zum reinen Selbstzweck einbauen möchte, aber schaut, wo es eventuell passen könnte und es immerhin in Betracht zieht. Und eben nicht einfach nur blind der eigenen Vision folgt und andere Überlegungen oder die Fans hinten anstellt. Da muss es imho also eine gesunde Balance geben und Tabatas Aussagen machen Mut, dass die hier gegeben sein könnte. Sonst würde er ja auch nicht den großen Druck anerkennen, der bei einem Titel wie diesem zumindest ein Stück weit auch gegeben sein sollte. Bei Toriyama hab ich davon nie viel gemerkt.
    Denn das mit der persönlichen Vision kann wirklich in beide Richtungen ausfallen und ist vom jeweiligen Entwickler abhängig, positiv wie negativ. Nimm einen Sakaguchi und er hat schon ein Bild im Kopf und wird es bestimmt schaffen, etwas von seiner seltsamen Melancholie mit in die Spielwelt einzubringen. Nimm einen Matsuno und das Spiel bekommt diesen Touch einer historischen Größe und Bedeutung mit einer langen Vergangenheit der Welt. Nimm einen Toriyama, der arguably überhaupt keinen eigenen Stil hat, und das Spiel wird ein profilloser Corporate-induced Mischmasch wie eben FFX-2, XIII oder Lightning Returns. Und da hätte ich mich dann eher gefreut, wenn der/die Verantwortliche(n) nicht soo freie Hand gehabt hätten.

  8. #8
    Square Enix ist in dieser Hinsicht auch nicht so schlimm, das stimmt. Aber ein beträchtlicher Teil der RPG-Landschaft ist heute einfach sehr stark in diesen Anime-Otaku-Sog geraten, und Individualität fehlt da einfach oft. Mit Fananbiederung meine ich natürlich auch, dass man durch bewährte Mittel versucht, sichere Verkaufszahlen zu erzielen, statt irgendetwas auszuprobieren, das Risiken mit sich trägt. Gerade das hat Final Fantasy aber immer ausgemacht und ich sehe Square Enix trotz all der Versagen immer noch als sehr wichtige Firma an, da sie zu den Entwicklern gehören, die noch ihren eigenen Weg gehen. ATLUS macht das auch, Falcom macht das. Aber viele Entwickler verlassen sich halt auf bekannte Prinzipien und Elemente (GUST, Tales, Shining, vermutlich auch Phantasy Star) und erreichen für mich auch kein Niveau, was ich als wirklich gut bezeichnen würde.

    Bei Final Fantasy XIV habe ich auch gar nichts dagegen, dass die Fans da viel mitwirken. Das ist ein MMORPG, da hat man als Entwickler viel Freiheit und muss die Fans langfristig an sich binden. Toriyama war einfach unfähig, das hat bei ihm einfach den Unterschied gemacht. Seine eigene Soße war schlimm genug, und dann hat er auch noch ständig die Fans falsch interpretiert.

    Zitat Zitat
    Nimm einen Toriyama, der arguably überhaupt keinen eigenen Stil hat, und das Spiel wird ein profilloser Corporate-induced Mischmasch wie eben FFX-2, XIII oder Lightning Returns. Und da hätte ich mich dann eher gefreut, wenn der/die Verantwortliche(n) nicht soo freie Hand gehabt hätten.
    Hm, das ist aber nicht so wirklich die Lösung. Ein Director sollte schon viele Freiheiten genießen. Wenn das Spiel durch ihn dann trotzdem schlecht wird, war es einfach die falsche Entscheidung, diese Person in solch eine Position zu befördern. Den "Schaden zu minimieren" ist jetzt nichts, was mich enthusiastisch stimmen würde. Was natürlich nicht heißt, dass ich der Ansicht bin, dass ein Director sich gar nicht beeinflussen lassen sollte. Du hast schon recht mit dem gesunden Maß. Allerdings sollte er, und das ist mir sehr wichtig, Respekt seiner eigenen Arbeit gegenüber haben. Toriyama hat in dieser Hinsicht komplett versagt, so sehr wie er die ohnehin schon nicht sonderlich gute Story hat entgleisen lassen – das gleiche gilt für die Charaktere. Und gerade da sehe ich auch ein Problem. "Ooh, ihr wollt mehr Lightning? Komm, machen wir noch ein Spiel, in dem Lightning als Hauptcharakter vorkommt." In XIII-2 hat es ja schon angefangen, mit dem Walküren-Outfit und der Idolisierung von Lightning. Dass sie ein beliebter Charakter war, hat bis dahin ja auch gestimmt, und das ist vermutlich auch ihr Verhängnis geworden. Toriyama hat oft davon geredet, die Wünsche der Fans zu erfüllen und so weiter. Auch wenn das, was er gesagt hat, oft Schwachsinn fand, hatte ich immer das Gefühl, das er gedacht hat, den Fans einen großen Dienst zu erweisen. Das ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz, um ein Spiel zu entwickeln, zumindest wenn es sich um ein großes und storygetriebenes Spiel handelt.

    Ein anderes Beispiel aus dem gleichen Haus ist The 3rd Birthday. Da gebe ich auch Kitase die Schuld an der billigen Fananbiederung. Ein paar Leute haben gesagt, dass sie eine Duschszene wie aus Parasite Eve wollten, und Toriyama hat dann darauf reagiert. Und dann versucht er noch, dass Schadenssystem, das Ayas Kleidung immer weiter zerstört, noch mit Realismus zu rechtfertigen. Yeah, sure, as if.

    Aus diesem Grund mag ich Sakaguchis Spiele selbst dann gern, wenn sie ihre Macken haben. Sie wirken einfach aufrichtig und ehrlich. The Last Story hat in vielerlei Hinsicht nicht so wunderbar funktioniert und die Story hatte auch gerade gegen Ende ihre Schwächen, aber die Art und Weise, wie sich das Spiel anfühlt, hat mir einfach sehr gefallen.


  9. #9
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Square Enix ist in dieser Hinsicht auch nicht so schlimm, das stimmt. Aber ein beträchtlicher Teil der RPG-Landschaft ist heute einfach sehr stark in diesen Anime-Otaku-Sog geraten, und Individualität fehlt da einfach oft. Mit Fananbiederung meine ich natürlich auch, dass man durch bewährte Mittel versucht, sichere Verkaufszahlen zu erzielen, statt irgendetwas auszuprobieren, das Risiken mit sich trägt. Gerade das hat Final Fantasy aber immer ausgemacht und ich sehe Square Enix trotz all der Versagen immer noch als sehr wichtige Firma an, da sie zu den Entwicklern gehören, die noch ihren eigenen Weg gehen. ATLUS macht das auch, Falcom macht das. Aber viele Entwickler verlassen sich halt auf bekannte Prinzipien und Elemente (GUST, Tales, Shining, vermutlich auch Phantasy Star) und erreichen für mich auch kein Niveau, was ich als wirklich gut bezeichnen würde.
    Ich weiß nicht; ich würde nicht sagen, dass ausgerechnet das die Serie immer ausgemacht hätte. Das ist eher eine neuere Erscheinung, die nach Teil 9 begann. Klar, in Final Fantasy gab es immer eine neue Spielwelt mit neuer Story, neuen Charakteren, neuer Musik, neuer Grafik oft mit ganz anderem Stil und Setting, und auch bei den Gameplaydetails mit anderem Abilitysystem usw. Aber das Grundgerüst blieb immer das gleiche und diese Verlässlichkeit habe ich damals sehr gemocht. Dann kam FFX und fing damit an, viele Konventionen über den Haufen zu werfen, und dann wurde XI ein MMORPG und es gab schon kein Zurück mehr, damage done. Das ist aber nicht, was die Reihe ursprünglich beliebt oder erfolgreich gemacht hat. Sicherlich hat Square bzw. Square Enix immer mal wieder Innovationen eingebaut, die das ganze Genre beeinflusst haben - und das sicherlich nicht immer zum Positiven. Aber ich würde es wirklich begrüßen, wenn sie bei den ständigen Veränderungen mal einen Gang runterschalten und das eine oder andere FF wieder etwas traditioneller machen und sich nicht mit Elementen überschlagen, die für ein komplett anderes Spielgefühl sorgen sollen. Tales übertreibt es in der anderen Richtung etwas und bietet kaum sinnvolle Neuerungen, was gerade bei dem höheren Output an Spielen und den Anime-Klischees problematisch wird. Aber generell gesprochen finde ich das recht sympathisch: Wenn man einen Teil mag, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man mit dem nächsten auch was anfangen kann und man findet sich darin sofort zurecht. Vergleich das mal mit den letzten ~sechs Final Fantasies, unterschiedlicher geht es eigentlich kaum. Wenn man einen Rahmen findet, der für die Serie gut funktioniert, dann spricht imho nichts dagegen, auch mehr oder weniger dabei zu bleiben. Das soll keine Innovation ausschließen, aber eben wie so oft gesagt mehr Evolution statt radikale Revolution sein, denn bei letzterer ist die Gefahr zu groß, dass auch vieles auf der Strecke bleibt, was die Spieler gemocht haben, wie in der FF-Serie leider inzwischen oft genug geschehen. Und mit so einem Rahmen könnte man die Spiele vermutlich auch schneller produzieren und die einst obligatorischen drei FFs pro Generation wären kein Ding der Unmöglichkeit mehr. Ich sag nur 10 Jahre für Versus.
    Davon abgesehen meine ich, eine Fananbiederung auf einer ganz anderen Ebene auch und erst recht bei Square Enix und damals Square zu erkennen: Der Grafik Wahn. Jedes Final Fantasy muss perfekter als perfekt aussehen, und da fließt so viel Entwicklungszeit rein, dass ich es inzwischen als eher störend empfinde. Teilweise geht das sogar so weit, dass dafür andere, eigentlich viel wichtigere Elemente vernachlässigt werden, was unter anderem zum Versagen von XIV Version 1 führte und, wie ich behaupte, auch in XIII ein großes Problem gewesen sein muss (man erinnere sich an die Rumblings im Hintergrund bezüglich der neuen Engine usw.). Hier hat Square (Enix) die Messlatte für das ganze Genre sehr hoch gelegt, vielleicht sogar zu hoch, was zum Verschwinden mancher Reihen mit beitrug, aber tatsächlich und langfristig sorgt das bei mir nicht notwendigerweise für mehr Spielspaß (nach spätestens drei Stunden hat man sich immer dran gewöhnt) und für eine gute RPG-Erfahrung ist das nicht so sagenhaft wichtig. Wichtig ist, ein schönes Design-Konzept zu haben, dem man die Liebe zum Detail ansieht, aber nicht, wie viele Polygone jetzt der Blumentopf am Wegesrand hat und wie viele Shader und Effekte dabei zum Einsatz kommen, diesen zu rendern. Um ein richtig schönes Spiel zu machen, muss man auf technischer Ebene imho ganz und gar nicht state-of-the-art sein, das ist nur ein Werkzeug das dazu beitragen kann, wenn die Leute, die es benutzen, wissen was sie tun. Aber nicht umsonst finde ich inzwischen manch ein Indie-Game grafisch-atmosphärisch-visuell viel ansprechender als diverse Multi-Millionen-Blockbuster-Spiele, an denen tausende von Entwicklern mitwirkten, selbst wenn sich hinter ersteren nicht selten pixeliges Retro-Design verbirgt. Und diese Messlatte, das Niveau das SE vorgelegt hat, das hat genug Spieler schon damals angefixt, sodass sie sich nur noch schwer mit spürbar weniger zufrieden geben würden - glaubt zumindest SE. Das ist auch eine Form von Anbiederung an die Fans. Es sollte natürlich schon gut und ansprechend aussehen, aber das tun andere Spiele auch mit weit weniger Aufwand. Dieser dekadente Bombast-Aspekt steht im Weg.
    Wirklich innovativ und mutig fände ich nicht, die neusten crazy Gameplay-Umwälzungen in top-notch-HD zu erleben, sondern zum Beispiel mal wieder ein FF mit märchenhafter Optik und phantasievoll-unrealistischen Charakteren wie in IX oder gar in-game Amano-Style zu bekommen. Oder hey, eine klassische begehbare Weltkarte mit steuerbarem Luftschiff einzubauen Aber da SE denkt, dass sie damit das weltweite Publikum verschrecken könnten oder das eine oder andere für zu unrealistisch halten (was im Falle der Karte der größte Schwachsinn überhaupt ist, wie ich schon oft erläutert habe, da ihr bisheriger Ansatz tausend mal unrealistischer ist), trauen sie sich nicht. Dabei würde ich das Risiko sehr viel geringer einschätzen als bei den krassen Gameplay-Änderungen, die sogar schon mit Grundprinzipien des Genres herumexperimentierten.
    DAS war es, was in der Serie früher immer Bestand hatte: die Oberflächlichkeiten und den Modus ändern, alles neu und anders machen und doch beim selben Schema bleiben. Sakaguchi meinte mal, dass mit jedem neuen Final Fantasy das jeweilige Team versuchen sollte, ihre Version des besten FFs zu machen (was übrigens immer auch jedes Sequel ausgeschlossen hat, aber seis drum). Aber die Definition, was alles ein Final Fantasy sein kann, wurde inzwischen so dermaßen weit ausgedehnt, dass es ein Stück weit an Bedeutung verloren hat. Nicht falsch verstehn, ich denke auch, dass sie ihren eigenen Weg gehen können sollen und jedes neue Spiel einen individuellen Touch braucht, wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie das derzeit noch immer passiert. Und ich denke auch, dass ein ziemlicher Murks dabei herauskommen würde, wenn man "die Fans" das nächste neue FF machen ließe (bei dem dann wahrscheinlich so eine Art durchgeknallter FFVII Fanfic bei herauskäme, was ich, und das sage ich als jemand der VII für den besten Teil der Reihe hält, sehr bescheuert fände). Auf das Risiko hin, jetzt etwas arrogant zu klingen, aber ich glaube die wenigsten Spieler machen sich so viele Gedanken um das alles, die einzelnen Spielsysteme oder die Themen des Settings und der Story, wie wir hier im Forum und unseren seitenlangen Diskussionen. Und da draußen hat bestimmt auch nicht jeder Fan seine favorisierten Ideen bis ganz zu Ende gedacht und würde, wenn er die Möglichkeit hätte, schnell und leichtfertig Dinge in den Raum werfen, die langfristig gesehen einer Spieleproduktion von solcher Größe eher schaden würden. Insofern ist die leitende und führende Hand der eigentlichen Entwicklerfirma schon unerlässlich, wo optimalerweise auch Leute sitzen, die wissen, was technisch überhaupt machbar ist und was nicht (*hust* Was bei SE ja auch nochmal so eine Sache ist, wenn ich da an die Aussage über Städte in HD denke). Aber ich glaube nicht, dass es sich negativ auswirken würde, wenn man die Spieler ein Stück weit mehr mit einbezieht. Ich weiß nicht, ob du das jetzt auch anbiedern nennen würdest, aber so etwas wie Umfragen mit Auswahl etwa zur "Richtungsbestimmung" oder auch mal Design-Aktionen (wie bei zwei Kostümen aus X-2 International zum Beispiel) fände ich nicht verkehrt. Und wenn sie sich im Vorfeld mal ganz unverbindlich umgehört hätten, ich glaube kaum ein Fan hätte das Konzept eines FFXIII damals so unterschreiben wollen, und dann wären solche Fehler auch einfach nicht passiert. Das gleiche gilt erst recht für das alte FFXIV, wo fundamental von den Spielern geforderte Sachen zum Release einfach fehlten. Ich würde das nicht als Anbiedern bezeichnen. Es gibt eben so eine Art Genre-"Grundbedürfnisse", die den Entwicklern aber nicht immer klar sind - und den Spielern vielleicht auch erst, wenn sie ihnen mal verwehrt bleiben. Ich wünschte lediglich, dass Square Enix damit vorsichtiger umgehen und dem mehr Bedacht schenken würde, als etwa der Grafikqualität. Ich glaube ich bin auch nicht der einzige, der wahnsinnig gerne in einem Haupt-FF mal wieder ein Luftschiff selbst steuern würde, oder auch mal wieder eine etwas größere Party hätte. Mit mehr Kontakt zu den Kunden könnten sie solche Wünsche überhaupt erstmal wahrnehmen und die Spiele besser machen, ohne unbedingt auf alles genau hören zu müssen. Das gilt speziell für Fälle wie die genannten, wo es um Elemente geht, die die Serie früher mal hatte und die aus eher fadenscheinigen Gründen wegrationalisiert worden sind.
    Zitat Zitat
    Hm, das ist aber nicht so wirklich die Lösung. Ein Director sollte schon viele Freiheiten genießen. Wenn das Spiel durch ihn dann trotzdem schlecht wird, war es einfach die falsche Entscheidung, diese Person in solch eine Position zu befördern. Den "Schaden zu minimieren" ist jetzt nichts, was mich enthusiastisch stimmen würde.
    Ja, okay, es ist halt Square Enix Blödheit, wenn sie Dilettanten so wichtige Schlüsselpositionen in der Entwicklung der Spiele überlassen, aber damit rechnet ja erstmal keiner. Oder zumindest würde man davon ausgehen, dass so jemand nach einem Patzer erstmal nur noch Kleinkram machen darf. Aber würde mich kaum wundern, wenn ein Toriyama derzeit schon die nächsten halbgaren Pläne für Final Fantasy XVI zusammenspinnt >_>' Ich würde bei sowas auch gegenseitige Quality-Checks befürworten, wo auch die anderen Regisseure mal drübergucken und Vorschläge machen können, ohne groß reinzureden. Das kann helfen, allzu deutliche Shortcomings zu identifizieren. Denn ich glaube schon, dass man da vieles gar nicht mehr wahrnimmt, wenn man so sehr im Arbeitsmodus drinnen ist und tagtäglich nichts anderes als dieses eine Spiel sieht. Da geht der Blick für das Gesamtbild bestimmt verloren. Aber ob dieses Komitee das da vor einiger Zeit gegründet wurde in dieser Form seinen Zweck erfüllt, halte ich mindestens für fraglich, zumal Toriyama ein Teil davon ist. Umso mehr, wenn dann aller Unterredung zum Trotz noch die Sturheit obsiegt, etwa bei der Frage, wie viel Lightning die Welt wirklich braucht.
    Zitat Zitat
    Aus diesem Grund mag ich Sakaguchis Spiele selbst dann gern, wenn sie ihre Macken haben. Sie wirken einfach aufrichtig und ehrlich.
    Ja. Und das räume ich sogar einem Spiel wie Blue Dragon ein, das ich eigentlich nicht sonderlich gemocht habe. Mehr Herz und Seele im Kern als Final Fantasy XIII hatte es für meine Begriffe dennoch. Und trotz aller positiven Vibes und Sympathien muss ich doch sagen, dass Tabata für mich weitgehend noch ein unbeschriebenes Blatt ist, da er ja auch noch nie ein so großes Projekt geleitet hat, und es mir schwer fällt, einzuschätzen, ob er es drauf hat, FFXV so einen stimmigen "Kern" in seinem eigenen Stile zu geben. Aber es sieht tendenziell schon danach aus. Wenn ich bei diesem Stand der Entwicklung und Infos vergleiche, was wir damals von FFXIII wussten, dann stimmt mich das zumindest optimistisch (zum Beispiel wie bei XIII das Thema Städte immer totgeschwiegen wurde und ich meine Befürchtung immer betonte, die keiner wahrhaben wollte, bis dann erst ganz kurz vorm Release klar wurde, dass ich damit leider richtig lag... wohingegen in XV schon bestätigt ist, dass es vier große Städte und mehrere kleinere Orte ähnlich wie in XII geben wird). Auch glaube ich, dass Nomura als Entwickler gewiss ein wertvollerer Mentor für Tabata ist als es Kitase für Toriyama war. Und wenn dann noch ein Soundtrack von der wahrscheinlich großartigsten Komponistin der ganzen Branche dazu kommt...
    Also die Zutaten und Umstände sind da, die Sterne stehen richtig. Bleibt zu hoffen, dass sie es nicht auf die eine oder andere Art vermasseln, denn auch da gibt es Stolpersteine genug. Bei dem Kampfsystem habe ich noch Zweifel, die es auszuräumen gilt, und dass die Party komplett männlich wird ist ja inzwischen leider mehrfach definitiv bestätigt worden. Das finde ich wirklich SEHR schade. Vielleicht nicht game-breaking, gerade bei einem Action-RPG das sich auf den Protagonisten konzentriert, aber ein großer Verlust nichtsdestotrotz, da ich wirklich Wert auf ansprechende weibliche Charaktere in der Gruppe lege und für meinen Geschmack Kerle in den Spielen bisweilen recht anstrengend sein können (das sagt jemand, der Vanille mochte, haha). Da fehlt mir dann so eine Art "weibliche Note und Besonnenheit" und ich befürchte unfreiwillig komische Bromance-Untertöne und jede Menge Pseudo-Coolness und Gehabe. Tja, und ob es noch was mit einem Luftschiff wird, da habe ich sehr große Zweifel. Warum können die das nicht mal in nem Interview fragen? Anstelle des schnöden Autos und immer mehr Details darüber, das ich zwar für einen ganz netten Kniff und mal was anderes halte, aber das mich bestimmt nicht für die gesamte Spiellänge überzeugt.

    Grobe Spielzeit wurde ja jetzt auch bekannt gegeben, und keine Überraschungen da mit den absolut standardmäßigen 40 Stunden (für mich dann wohl wieder so 80 bis 100). Geht schon in Ordnung. Kann mir aber vorstellen, dass sie den Punkt gegenüber den alten Versus-Plänen nach der Umbenennung nochmal mit ein paar mehr Orten und Dungeons aufgestockt haben. Ich würde ja eigentlich behaupten, dass ich auch nichts gegen mal ein kurzweiligeres und kürzeres FF hätte, aber so eine Aussage bleibt mir nach knapp zehn Jahren Wartezeit dann doch im Halse stecken.

  10. #10
    Wo ich vorhin Shimomura-Goodness erwähnte... ist zwar noch nicht ganz original oder high quality, aber hier schonmal die vom Trailer rekonstruierte Fassung von Gratia Mundi (oder so) *träum*


  11. #11
    Zitat Zitat
    Ich weiß nicht; ich würde nicht sagen, dass ausgerechnet das die Serie immer ausgemacht hätte. Das ist eher eine neuere Erscheinung, die nach Teil 9 begann. Klar, in Final Fantasy gab es immer eine neue Spielwelt mit neuer Story, neuen Charakteren, neuer Musik, neuer Grafik oft mit ganz anderem Stil und Setting, und auch bei den Gameplaydetails mit anderem Abilitysystem usw. Aber das Grundgerüst blieb immer das gleiche und diese Verlässlichkeit habe ich damals sehr gemocht. Dann kam FFX und fing damit an, viele Konventionen über den Haufen zu werfen, und dann wurde XI ein MMORPG und es gab schon kein Zurück mehr, damage done. Das ist aber nicht, was die Reihe ursprünglich beliebt oder erfolgreich gemacht hat. Sicherlich hat Square bzw. Square Enix immer mal wieder Innovationen eingebaut, die das ganze Genre beeinflusst haben - und das sicherlich nicht immer zum Positiven.
    Grundsätzlich stimme ich dir zu, gerade was das Gameplay angeht, aber im Vergleich zu anderen Spieleserien ist Final Fantasy doch schon immer sehr offen für Wandlungen gewesen.

    Die meisten Serien bewegen sich innerhalb eines Settings. Final Fantasy hingegen springt hin und her zwischen verschiedenen Zeitepochen, verschiedenen Anteilen an Fantasieelementen und einem immer anderen Fokus.

    Sieht man ja schon recht früh gut. Final Fantasy II geht schon einen ganz anderen Weg als der Vorgänger und ist viel storyorientierter während sich der dritte Teil wieder aufs Gameplay konzentriert. Final Fantasy IV setzt auf Charakterentwicklung, Final Fantasy V eher auf Charme und Gameplay. Final Fantasy VI lässt das Mittelaltersetting hinter sich, Final Fantasy VII und VIII werden immer moderner, Final Fantasy IX geht wieder zurück ins Mittelalter während sich Final Fantasy X eine ganz eigene Fantasiewelt aufbaut.

    Bei vielen anderen Serien fühlen sich die Spiele oft recht ähnlich an. Final Fantasy hat natürlich auch viele Elemente, die in allen (frühen) Spielen auftreten, aber die Unterschiede sind trotzdem enorm.

    Dass die neuen FFs zu viel geändert haben, da stimme ich auch bedenkenlos zu. Gewisse Elemente dürfen gerne beibehalten werden. Aber dass z.B. FF nicht mehr auf das ATB setzt, obwohl es eines der wichtigsten spielerischen Elemente war, finde ich persönlich jetzt nicht so schlimm. Das CTB war z.B. auch fantastisch (und vermutlich das System, das von allen am besten durchdacht war), und auch das ADBS aus Final Fantasy XII hat mir ziemlich gefallen.

    Dito zum Grafikwahn. Auch früher war FF natürlich grafisch immer ganz vorn dabei, aber damals war die Entwicklung noch nicht so aufwändig. Gerade die neueren Spiele sind zwar optisch beeindruckend, aber haben halt große Probleme in anderen Hinsichten. Wäre schön, wenn man da die Prioritäten mal etwas anderes legen würde...

    Zitat Zitat
    Auf das Risiko hin, jetzt etwas arrogant zu klingen, aber ich glaube die wenigsten Spieler machen sich so viele Gedanken um das alles, die einzelnen Spielsysteme oder die Themen des Settings und der Story, wie wir hier im Forum und unseren seitenlangen Diskussionen.
    Das ist sicherlich ein wichtiger Punkt. Und selbst, wenn jeder sich viele Gedanken machen würde: Etwas zu erschaffen und etwas zu konsumieren ist trotzdem immer noch ein großer Unterschied. Wer selbst einmal mit dem Schaffensprozess begonnen hat, bemerkt schnell, dass man nicht einfach einen Haufen toll klingender Idee zu einer großen, grauen Masse vereinen kann.

    Und wo du auch Final Fantasy VII ansprichst: Ich bin sehr froh, dass Square Enix den Forderungen nach einem Remake nicht nachkommt.

    Zitat Zitat
    Aber ich glaube nicht, dass es sich negativ auswirken würde, wenn man die Spieler ein Stück weit mehr mit einbezieht. Ich weiß nicht, ob du das jetzt auch anbiedern nennen würdest, aber so etwas wie Umfragen mit Auswahl etwa zur "Richtungsbestimmung" oder auch mal Design-Aktionen (wie bei zwei Kostümen aus X-2 International zum Beispiel) fände ich nicht verkehrt.
    Fans einzubeziehen ist sicherlich nicht verkehrt, das sehe ich auch nicht als Anbiederung an. Hat man ja sehr schön an Bravely Default gemerkt. Aber das sollte sich dann eher auf kleinere Spielinhalte, Feinschliff oder Sachen, die sich problemlos in mehrere Richtungen entwickeln können beziehen. Gerade beim Gameplay fänd ich es löblich, wenn man öfter mal die Meinungen der Fans einholt. Aber wenn jetzt zum Beispiele in Entwickler fragt, "Wen soll der Hauptcharakter am Ende heiraten? Die Mehrheit gewinnt!", fände ich das doch sehr daneben.

    Das wichtigste ist, dass es im Endprodukt harmonisch rüberkommt. Dann ist es mir auch egal, wie viel die Fans dazu beigetragen haben und wie sehr man sich auf das Erbe der Serie verlässt. Final Fantasy sollte sich natürlich wie Final Fantasy anfühlen, aber wichtiger finde ich noch, dass sich die Spiele auch wirklich gute Spiele sind.

    Tabata hat schon recht, wenn er sagt, dass er FF-Elemente in das Spiel integrieren will, diese dann aber nicht nur als Fanservice drin haben will, sondern auch, weil diese in die Welt passen. Ist zum Glück bei den meisten serientypischen Elementen nicht so schwierig. Gerade in den letzten Spielen wäre es meiner Meinung nach auch problemlos möglich gewesen, mehr klassische FF-Elemente in die Spiele zu packen.



    Das Final Fantasy XV nur männliche Charaktere hat, finde ich auch schade. Fände es schön, wenn Stella zumindest noch als einigermaßen wichtiger Charakter behandelt werden würde. Die Roadtrip-Idee finde ich nach wie vor toll, und dass man da eine kumpelhafte Atmosphäre ohne Frauen haben will, kann ich auch verstehen. Es fühlt sich so halt einfach anders an. Aber Final Fantasy XV ist ja ein großes Spiel, da wäre sicherlich auch Platz für beides gewesen. Kann ja meinetwegen die ersten 15 Stunden ein Bromance-Roadtrip sein. Dass man keinen weiblichen Charakter spielen kann, finde ich auch gar nicht mal so problematisch, aber wenn das auch heißt, dass Frauen in der Handlung kaum Präsenz haben, fände ich das schade. Man kann sicherlich auch gute Charaktere entwickeln, die nicht Teil der Party sind, aber das kommt imo bedeutend seltener vor und fühlt sich natürlich auch anders an.


    Dito zu dem Lied aus dem neusten Trailer. Die paar Stücke, die man bisher gehört hat, sind echt klasse, selbst für Shimomura-Verhältnisse. In den Soundtrack habe ich daher großes Vertrauen. Gerade "Gratia Mundi" (kein offizieller Titel) bestätigt mich darin. Übrigens toll, dass sich jemand so viel Mühe bei der Rekonstruktion gegeben hat, besonders weil der Typ sogar die Lücken gefüllt hat. Ist quasi zu gewissen Teilen sein eigenes Stück *g*


  12. #12
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Gewisse Elemente dürfen gerne beibehalten werden. Aber dass z.B. FF nicht mehr auf das ATB setzt, obwohl es eines der wichtigsten spielerischen Elemente war, finde ich persönlich jetzt nicht so schlimm. Das CTB war z.B. auch fantastisch (und vermutlich das System, das von allen am besten durchdacht war), und auch das ADBS aus Final Fantasy XII hat mir ziemlich gefallen.
    Türlich, türlich. Ich will sicherlich nicht, dass die sich auf ewig auf nur ein Kampfsystem festlegen. Aber es ist schon symptomatisch, wenn man bedenkt, dass FFIV bis IX (und davor I bis III) mit nur kleineren Änderungen immer das gleiche hatten, aber danach plötzlich mit jedem Teil etwas komplett neues gemacht wurde (auch wenn man argumentieren könnte, dass sich manche davon ebenfalls ähneln). Ich bin ein absoluter Gegner davon, etwas einzumotten und zu vergessen, obwohl es doch gut funktioniert hat oder auch von den Spielern gut aufgenommen wurde (gab so einige Systeme, bei denen ich nicht nachvollziehen kann, dass sie in der Versenkung verschwanden - ich weine bis heute den tollen Active Time Events aus IX hinterher, die sagenhaft viel zum Storytelling beigetragen haben). Imho spräche nichts dagegen, zumindest zur Abwechslung mal wieder so ein CTB zu benutzen. Man lasse den Aspekt der Zufallskämpfe weg, baue noch ein paar Environmental-Einflüsse und Fallen für Gegner ein und schwupps, würde es in aktueller Grafik wie neu wirken. Und auch das alte ATB hat meiner Meinung nach noch lange nicht zwangsläufig ausgedient. Man überlege nur mal, wie viel das durch X-2 weiterentwickelt wurde im Vergleich zu IX (btw., da hast dus, sogar bei einer direkten Fortsetzung wie X-2 reichte es ihnen nicht, das selbe System nochmal zu verwenden). Jetzt mit dem Echtzeit/Action-Aspekt gehen sie für XV ja nochmal in eine ganz andere Richtung. Nicht, dass ich das nicht auch mal gut fände, aber erstens hätte ich wie gesagt nichts gegen was für die Serie "normaleres" gehabt und zweitens mach ich mir so meine Sorgen, wo sie danach hingehen wollen, denn viele andere Richtungen bleiben eigentlich nicht mehr offen und ich will bestimmt nicht, dass Final Fantasy grundsätzlich zu einer reinen Action-RPG-Reihe wird.
    Tales dagegen benutze von Anfang an immer das gleiche System, aber änderte es immer wieder geringfügig, und verfeinerte es langfristig gesehen. Wenn man sich da das ganze Bild bis heute anschaut, erkennt man eine richtige voranschreitende Entwicklung (vielleicht allenfalls mit ein paar kleineren Sackgassen oder Elementen, die mehr ein Ersatz waren für Dinge, die technisch noch nicht so einwandfrei umsetzbar schienen, wie zum Beispiel die drei Linien aus Rebirth oder Tempest). So etwas gab es auch mal in Final Fantasy, vor allem wenn man das ATB als logische Konsequenz aus und Weiterentwicklung von den rundenbasierten Systemen aus den ersten drei Teilen versteht. Aber dann brach die Entwicklung irgendwann ab und sie haben sich mit vermeintlichen Innovationen überschlagen. Das kann gut gehn, aber wenn das mit jedem neuen Teil gemacht wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis mal etwas ziemlich daneben geht (waren ja schon viele sehr unzufrieden mit den diversen automatischen Abläufen von XII und XIII), und ich möchte nicht den Soheil an die Wand malen, aber wer weiß, ob das nicht schon bei XV der Fall ist? Vor allem wenn sie die Aspekte aus der Action rausnehmen, die sie eigentlich überhaupt erst so spaßig macht (siehe Kingdom Hearts).
    Wenn sich schon Story, Spielwelt/Setting, Charaktere, Grafikstil, Musik und das Abilitysystem ändern, dann ist das eigentlich schon genug und weit mehr als in so ziemlich jeder anderen fortlaufenden Serie. Nicht zuletzt weil da jedes Mal so viel Arbeit reinfließt aber offenbar nicht genug herausspringt, ist SE inzwischen diesem früher unnötigen Hang zu direkten Sequels verfallen, in denen sie das Zeug oder zumindest eine Menge davon wiederverwenden können, ohne bei Null anfangen zu müssen. Doch wenn sich schon so vieles ändert, dann muss man imho nicht auch noch an die Genre-Substanz gehen und sogar mit dem Kampfsystem oder, was wesentlich drastischer und schlimmer ist, mit dem Grundkonzept und Aufbau der Welt herumspielen. Mir persönlich geht dabei etwas verloren. Etwas, das sich nur schwer beschreiben lässt, da es so theoretisch, aber deshalb nicht weniger wichtig ist. Wir sind inzwischen zwar schon fast an so einem Punkt angekommen, aber mir gefällt es ehrlich gesagt gar nicht, dass "Final Fantasy" heute im Prinzip schon nahezu alles sein könnte. Wir hatten schon MMORPGs, interaktive Filme, und demnächst mit XV dann auch (Open-World-)Action-RPGs. Irgendwann reicht es doch auch mal. Wo sind die traditionellen Abenteuer von einst hin? Mir kann niemand erzählen, dass so etwas wie FFVII bis IX in modernerer Grafik und ggf. abzüglich der nervigen Zufallskämpfe heute nicht mehr funktionieren würde. Jedenfalls nicht weniger, als alles andere auf dem Gebiet. Etwas Rückbesinnung auf alte Tugenden täte SE wirklich mal gut.
    Zitat Zitat
    Das ist sicherlich ein wichtiger Punkt. Und selbst, wenn jeder sich viele Gedanken machen würde: Etwas zu erschaffen und etwas zu konsumieren ist trotzdem immer noch ein großer Unterschied. Wer selbst einmal mit dem Schaffensprozess begonnen hat, bemerkt schnell, dass man nicht einfach einen Haufen toll klingender Idee zu einer großen, grauen Masse vereinen kann.
    Wie wahr. Zumindest das haben mich meine einstigen RPG-Maker-Tage gelehrt ^^ Seit damals ist mein Respekt vor den Entwicklern wirklich gewachsen. Andererseits: Wenn jemand aufwändigere Ideen in dem Genre umsetzen kann, dann ist es SE, die das nötige Budget und die Manpower bereitstehen hätten. Und davon abgesehen wie zuvor erwähnt - dieser Punkt zählt nicht oder nur in sehr viel geringerem Maße bei den Elementen, die früher mal vorhanden und bei genug Spielern beliebt waren, aber dann irgendwann einfach weggelassen wurden. Da sollten die Macher eigentlich wissen, wie es geht, und ich kaufe keinem von denen ab, dass das nicht auch heutzutage in HD ginge (beispielsweise in Bezug auf Städte, Weltkarte/Luftschiff oder mehr als nur knapp ein halbes Dutzend Charaktere), weil genug positive Einzelfälle anderer Firmen oder sogar bei Square Enix selbst klar aufzeigen, dass das problemlos umsetzbar ist. Wenn ich mir mein perfektes neues Final Fantasy ausmale, dann ist darin nichts vorhanden, was es noch nie in der einen oder anderen Form gegeben hätte, und auch nichts, was jetzt unrealistisch aufwändig wäre.
    Zitat Zitat
    Und wo du auch Final Fantasy VII ansprichst: Ich bin sehr froh, dass Square Enix den Forderungen nach einem Remake nicht nachkommt.
    Darüber bin ich auch sehr froh. Und zwar in erster Linie deshalb, weil ich ganz genau weiß, dass es SE verhauen oder wenigstens mich nicht zufriedenstellen würde, da sie nämlich mit absoluter Sicherheit dem zuvor erwähnten Grafikwahn nachgäben, der ja auch immer als Begründung herangezogen wird, warum es nicht entwickelt wird (weil zu viel Arbeit mit den ganzen Städten usw., haha). Das heißt aber nicht, dass ich mir nicht ein Remake vorstellen könnte, das ich gut und ansprechend fände. Das ginge nur ein Stück weit mehr in Richtung Remaster und wäre zwar deutlich weniger Aufwand (dafür könnte man dann direkt im Anschluss das gleiche für VIII und IX machen), aber letztenendes bestimmt nicht das, was sich die meisten Spieler erhofft oder darunter vorgestellt haben. Square Enix hingegen würde es garantiert komplett polygonal in 3D machen und alles mögliche am Stil usw. ändern. Die klobigen Elefantenhände müssen ja nicht sein, aber Anime-Charaktere zum Beispiel sind für mich untrennbar mit diesem Spiel und seiner einzigartigen Atmosphäre verbunden, die inzwischen aber unter den Teppich gekehrt werden für eine retroactive Anpassung hin zu Crisis Core / Dirge of Cerberus / Advent Children / PS3 Demo Präsentation, oder auch einfach allen anderen Final Fantasy Teilen mit dem immer gleichen Ansatz für die realistischeren Charaktere seit FFX. Und auf so ein Remake, das mich nichtmal auf den ersten Blick an den Klassiker erinnert, den ich so liebe, und das seine Stärken schon im Ansatz verkennt, kann ich echt verzichten.
    Zitat Zitat
    Fans einzubeziehen ist sicherlich nicht verkehrt, das sehe ich auch nicht als Anbiederung an. Hat man ja sehr schön an Bravely Default gemerkt. Aber das sollte sich dann eher auf kleinere Spielinhalte, Feinschliff oder Sachen, die sich problemlos in mehrere Richtungen entwickeln können beziehen. Gerade beim Gameplay fänd ich es löblich, wenn man öfter mal die Meinungen der Fans einholt. Aber wenn jetzt zum Beispiele in Entwickler fragt, "Wen soll der Hauptcharakter am Ende heiraten? Die Mehrheit gewinnt!", fände ich das doch sehr daneben.

    Das wichtigste ist, dass es im Endprodukt harmonisch rüberkommt. Dann ist es mir auch egal, wie viel die Fans dazu beigetragen haben und wie sehr man sich auf das Erbe der Serie verlässt.
    Klar, und so eine Frage wie die mit der Hochzeit würde vermutlich auch sowieso keiner von denen stellen ^^ Bei der Story ist es eh nochmal ein ganz anderer Bereich, in dem es nicht so viel Spielraum für die Einbeziehung gibt, nicht zuletzt weil man ja nicht zu viel verraten und spoilern möchte. Bei der Beispielfrage wüsste man ja schon viel zu viel über das Ende, lange bevor das Spiel überhaupt erschienen ist. Auf der anderen Seite wäre irgendeine Form von Script-Qualitätssicherung schon eine feine Sache, denn solche Last-Minute-Facepalms wie in FFXII mit Ashe und Balthier etwa, die braucht kein Mensch.
    Ich fände aber auch manche weitaus bedeutenderen Sachen als solche kleinen Feinabstimmungen gut, selbst wenn sie zur Not ganz unabhängig sind bzw. sich nicht auf ein bestimmtes Spiel beziehen. Zum Beispiel wenn SE einfach mal die Meinungen einholen würde, was die Spielerschaft von Städten, Weltkarten, Luftschiffen, Charakterdesign/Realismus, ATB, Summons, Partygröße usw. hält. Oder auch, wie wichtig den Leuten die Grafik ist. Und damit können sie in der Auswertung machen, was sie wollen und manch ein Ergebnis würde vielleicht sogar für sich sprechen. Nur man hätte wenigstens mal das Gefühl, gehört und nicht permanent ignoriert zu werden.
    Zitat Zitat
    Tabata hat schon recht, wenn er sagt, dass er FF-Elemente in das Spiel integrieren will, diese dann aber nicht nur als Fanservice drin haben will, sondern auch, weil diese in die Welt passen. Ist zum Glück bei den meisten serientypischen Elementen nicht so schwierig. Gerade in den letzten Spielen wäre es meiner Meinung nach auch problemlos möglich gewesen, mehr klassische FF-Elemente in die Spiele zu packen.
    Ich glaub aber schon, dass es bei dem realistischeren Ansatz der Welt von XV etwas schwieriger sein wird, da besonders viel von dem Gedöns unterzubringen. Würde mich zum Beispiel kaum wundern, wenn das (nach I, II, IV, X und XIII) ein weiteres Haupt-FF ohne Moogles werden wird (höchstens mal mit ner kleinen Anspielung diesbezüglich hier oder da). Was ja auch in Ordnung wäre, so lange es genug anderes gibt. Freuen würd ich mich trotzdem darüber. In XIII empfand ich es als üble verpasste Chance, da sie so super in Pulse hinein gepasst und dort die gähnende NPC-Leere hätten füllen können, ohne dass man das Bild einer von Menschen verlassenen Welt dafür hätte aufgeben müssen (und tatsächlich zeigen XIII-2 und Lightning Returns ja, dass das durchaus zusammen ging). Wenigstens in Form eines kleinen Refugiums wie in Lightning Returns. Einen besseren Grund für den Einbau von dieser Art Fanservice als in XIII gibt es wohl kaum. Aber wenn, dann bitte auch richtig. Ich fand es zum Beispiel recht halbherzig, da Siren und Ifrit in einer Videosequenz zu zeigen und anzuteasern (auch schon in Trailern vor dem Release), obwohl das nur Teil der Parade war und man sie im Spiel gar nicht bekommen kann (wie cool wäre das denn gewesen, wenn jeder Charakter eine Cocoon-Esper und eine aus Pulse bekommen hätte?). Und ich bin ja glücklich über die vielen Anspielungen, aber wenn es im Spiel selbst nur so wenige Summons gibt, aber man dann diverse Klassiker nur als bloße Namen im Datalog nachlesen kann, wo sie nebulösen Fal'Cie zugeordnet werden, ist das auch nicht das Wahre. Das weißt dann nur darauf hin, was das Spiel selbst alles nicht bietet, und dann sollte man es vielleicht lieber gleich ganz weglassen.
    Zitat Zitat
    Das Final Fantasy XV nur männliche Charaktere hat, finde ich auch schade. Fände es schön, wenn Stella zumindest noch als einigermaßen wichtiger Charakter behandelt werden würde. Die Roadtrip-Idee finde ich nach wie vor toll, und dass man da eine kumpelhafte Atmosphäre ohne Frauen haben will, kann ich auch verstehen. Es fühlt sich so halt einfach anders an. Aber Final Fantasy XV ist ja ein großes Spiel, da wäre sicherlich auch Platz für beides gewesen. Kann ja meinetwegen die ersten 15 Stunden ein Bromance-Roadtrip sein. Dass man keinen weiblichen Charakter spielen kann, finde ich auch gar nicht mal so problematisch, aber wenn das auch heißt, dass Frauen in der Handlung kaum Präsenz haben, fände ich das schade. Man kann sicherlich auch gute Charaktere entwickeln, die nicht Teil der Party sind, aber das kommt imo bedeutend seltener vor und fühlt sich natürlich auch anders an.
    Naja. Verständlich ist es vielleicht schon, dass sie diesen kumpelhaften Ansatz verfolgen, aber ich habe Zweifel, ob das für mich persönlich funktionieren wird. Mein Freundeskreis besteht zu 90% aus Mädels, mit denen ich einfach besser klarkomm. Und ich befürchte, gerade das, was ich an dem Macho-Gehabe mancher Kerle nicht leiden kann, wird sich umso deutlicher hier im Spiel wiederfinden. Außerdem mochte ich immer diese klassischen Boy-meets-Girl-Gespräche. Dazu zählen unter anderem auch ein paar der besten Momente der Serie imho, wie etwa in FFVII, VIII (dieser Tanz...) oder IX. Sicherlich nicht ausgeschlossen, auch wenn es sich "nur" um einen NPC handelt, aber es ist schon was anderes, wenn jene Figur dann auch früher oder später in der eigenen Gruppe landet und sie das Abenteuer gemeinsam erleben.
    Und ich hab halt auch nach wie vor ein Problem damit, dass die Party hier fast von Anfang an zusammen zu hängen scheint und sich von kleinauf bereits kennt. Das ist wirklich die extreme Steigerung von etwas, das mir schon an diversen jüngeren FF-Spielen nicht mehr gefallen hat. In VI ist es imho mit am besten gelöst, wo für die einzelnen Charakter-Geschichten sogar unterschiedliche Autoren engagiert wurden. Ist es jemandem aufgefallen? Nein, es wirkte alles wie aus einem Guss. Aber dennoch bekamen manche Figuren so eine eigene Note und vor allem ihren eigenen Hintergrund, der sich in die Rahmengeschichte nahtlos einfügt, aber der dem Charakter doch etwas Eigenständigkeit und Persönlichkeit schenkt. Sodass sie auch für mindestens einen bestimmten Spielabschnitt ins Scheinwerferlicht treten und etwa eine Katharsis bezüglich ihrer tragischen oder düsteren Vergangenheit durchmachen. Sowas addiert sich in der Gruppe, und wenn man am Ende vor dem finalen Boss steht, blickt man auf all diese Charaktere zurück, die alle ihren eigenen Ballast mitbringen aber die das Schicksal auf diesem Pfad zusammengeführt hat, um die Welt zu retten. Bei VII war es ganz genauso. Eine bunte, zusammengewürfelte Truppe. Wenn ich an RedXIII denke, dann denke ich an diese herzergreifende Geschichte im Cosmo Canyon und an seinen Vater, über den er die Wahrheit herausfindet. Oder bei Barret, wie er seine Hand verloren hat und zum Öko-Terroristen wurde. Oder bei Vincent an Nibelheim, mit den Experimenten, Lucretia und den Sarg tief im Keller der Shinra-Villa. Das lässt sich alles so noch ewig fortsetzen. Man merkt dabei auch ganz gut, wie diese einzelnen Geschichten oft an bestimmte Orte gebunden waren. Tjaa, und irgendwann, ich würde sagen wieder einmal ab Teil 10, entfernte man sich verstärkt von diesem Ansatz. Vielleicht auch, weil es so viel weniger Orte gab, wer weiß? Jedenfalls rückte die Rahmenhandlung so sehr in den Vordergrund, dass die Hintergründe der Charaktere darunter litten. In FFX ist Auron eigentlich der einzige aus der Gruppe, der eine nennenswerte Vergangenheit hat, die eng mit der Hintergrundgeschichte verknüpft ist. Die andere kommen einfach so zusammen und sind dann halt die Leibgarde für Yuna. In winzigen Ansätzen könnte man das, was ich suche, vielleicht bei Kimahri und seinem fehlenden Horn und dem kurzen Kampf am Mt. Gagazet erkennen, aber das ist eigentlich zu wenig. Und selbst in XIII, wo es so viele Rückblenden gibt, verliert es an Wert, weil man das wenigste davon selbst spielen kann und sich alles nur auf diese 13 Tage oder so bezieht. Keiner außer Vanille und Fang hat davor irgendwas interessantes erlebt, von dem wir wüssten, und selbst bei den beiden erfährt man nicht viel über ihre Zeit im Transgressionskrieg oder auf Pulse oder was auch immer das noch gleich war. In XII mangelt es ohnehin an persönlichen und individuellen Charakter-Momenten in den Cutscenes, aber hier entsprach zumindest Fran dem oben angesprochenen Schema und in Ansätzen auch ein paar andere, die nicht weiter ausgebaut wurden (Balthier und sein Vater, oder Ashes Komplexe). Dass Vaan als Hauptfigur, obwohl hier so viel Potential war gerade durch Penelo als seine Freundin und das Dasein als Straßenjunge mit dem Traum vom Luftpiraten, dermaßen blass bleibt, zieht es noch zusätzlich runter.
    Um es kurz zu machen - XV geht offenbar in eine völlig andere Richtung und streamlined diesen Erzählprozess noch viel mehr. Alle Charaktere der Gruppe kommen aus dem gleichen Land, aus der gleichen Stadt, aber das Spiel spielt zum Großteil anderswo. Sie kennen und verstehen sich von Anfang an. Keine Begegnungs- und Kennenlernszenen. Und wenn alles so sehr auf Noctis ausgerichtet ist, bezweifel ich, dass die anderen allzu deutlich in die Hintergrundgeschichte hineinwirken (hey, wäre cool, wenn wenigstens einer von denen ein Verräter wäre) oder man auch nur individuell viel über sie erfährt. Ich mein jetzt nicht nur ein bisschen Gelaber im Auto, sondern wirklich einen Dungeon oder Ort, wo man einen von den anderen steuert und etwas aus seiner Vergangenheit wieder hochkommt und gelöst werden muss, bevor es weitergehen kann. Für mich kommt das total minimalistisch rüber. Da können die Figuren sich noch so menschlich-realistisch anfühlen in ihren Dialogen und Gesten, mir fehlt das große Ganze. Da ist zu viel Konfliktpotential schon abgehakt, bevor das Spiel überhaupt begonnen hat (und hey, so blöd die Story von XIII auch war, ich fand es richtig super, dass die da auch mal sauer aufeinander waren und sich gestritten oder zeitweise gar gehasst haben). Und ich wette, wenn ich in XV vor dem Final Boss stehe, dann habe ich nicht das Gefühl eines gleichberechtigten Ensembles von Helden, die viel zusammen durchgemacht aber bestanden haben, sondern nur einen Hauptcharakter, über den man das vielleicht schon irgendwie sagen kann, aber der ansonsten nur seine Anhängsel von Freunden und Bodyguards mitbringt, die man vielleicht marginal besser kennt als zu Anfang, aber die, wie gut auch immer sie charakterisiert wurden, handlungstechnisch so uniform geblieben sind wie ihre Klamotten, und blasser als jeder einzelne aus FFXII. Und das reicht mir eigentlich nicht, zumindest nicht in einem Final Fantasy Hauptteil.
    Und wenn der Rest der Party schon nur eher unterstützende Randfunktionen hat und nie so sehr im Mittelpunkt steht wie Noctis, wäre es dann nicht naheliegend, wenigstens bei denen für Abwechslung und Auswahl zu sorgen? Etwa dadurch, dass da öfters mal Leute aus Storygründen nicht mitkommen können, zurückbleiben müssen und später wieder dazu stoßen oder so. Ich mag es, wenn die Party getrennt wird und sich eine Weile in Teilgruppen durchschlagen muss. Mir erscheint es so gut wie sicher, dass das in FFXV nicht der Fall sein wird. Vielleicht gibt es ein paar Abschnitte, wo Noctis alleine ist, okay, aber das ist meilenweit entfernt von solchen Trennungen wie in VI oder XIII, wo man verschiedenen Pfaden folgt und bei ersterem sogar mal die Auswahl hatte, in welcher Reihenfolge man diese Abschnitte spielt, oder auch nur wie in VII, wo Cloud eine Weile ausfiel und dann Cid die Führung übernommen hat ^^
    Zitat Zitat
    Dito zu dem Lied aus dem neusten Trailer. Die paar Stücke, die man bisher gehört hat, sind echt klasse, selbst für Shimomura-Verhältnisse. In den Soundtrack habe ich daher großes Vertrauen. Gerade "Gratia Mundi" (kein offizieller Titel) bestätigt mich darin.
    Ich bekomm bei dem Track irgendwie so ein paar seltsame Legend of Mana Vibes, aber es geht auch super mit dem Eindruck von FFXV zusammen, den ich bisher habe. Es fügt etwas romantisch-verträumtes oder gar märchenhaftes zu dieser Welt hinzu, die auf mich bis jetzt doch ein wenig kalt wirkt, von daher passt es wunderbar hinein.

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