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  1. #10
    Zitat Zitat von Tonkra Beitrag anzeigen
    Naja naja..Ich glaube dir fehlt die vorstellungskraft für die transportierung von Stilisierten Miniaturkarten in das, was heute technisch möglich ist.
    Mir fehlt die Vorstellungskraft? Bei allem Respekt, ich glaub ich hab mich mit dem Thema Weltkarten ein bisschen eingehender beschäftigt als du. Und ich weiß sehr wohl, was heute machbar ist und was nicht. Würden sie das, was damals mit Symbolen und verzerrten Proportionen realisiert wurde einigermaßen entsprechend in ein Final Fantasy XV umsetzen wollen, würde das Ausmaße annehmen, die nicht mehr wirtschaftlich wären. Und die Probleme, die ich jetzt nicht nochmal im Detail erklären werde (siehe die kurzgefassten Beispiele unten, ansonsten benutz die Suchfunktion), bleiben bei dem nur vermeintlich modernen Ansatz leider ausnahmslos bestehen. Die Entwickler haben sich dank neuer Hardware-Power in eine Ecke manövriert.

    Zitat Zitat
    das was die ,,Openworld" in FFXV ist bietet doch faktisch das, was die Weltkarten in FF8 und co. aufgrund technischer limitierungen waren, was sich außerhalb der städte abspielte und sich nicht mit renderhintergrundspielereien vertuschen ließ
    Da muss ich widersprechen. Leider bietet XV eben ganz und gar nicht faktisch das, was die früheren Weltkarten ermöglicht haben und potentiell ermöglichen könnten.
    - Man kann die Welten nicht mehr komplett umkreisen und dadurch ein Gefühl der Gesamtheit bekommen. So lernte man nämlich wirklich kennen, was auf dem Spiel steht. In XV ist es, wie schon in X, XI, XII, XIII und XIV wieder nur ein Ausschnitt oder Kontinent der kompletten Welt. Das zerschießt mir zum Teil auch die Immersion. Wenn ich mit der Regalia schon fliegen kann, warum bestehen dann trotzdem weiter Einschränkungen? Warum kann ich nicht die anderen Kontinente damit bereisen, die nicht Bestandteil der Handlung sind? Grenzenlose Freiheit sieht anders aus.
    - Globale Veränderungen darzustellen ist unendlich mal aufwändiger geworden. Damals wäre es ein Leichtes gewesen, da man im Wesentlichen nur die Weltkarte verändern brauchte. Heute müssten sie jedes einzelne Gebiet mühsam editieren und umarbeiten. Oder glaubst du, es wäre realistisch möglich, heute noch in XVer Grafik so etwas wie in Final Fantasy VI anzustellen, der Wandel von World of Balance zur World of Ruin? Ich glaube kaum.
    - Multiple Welten sind aus dem selben Grund sehr viel schwieriger geworden, und wenn es überhaupt noch etwas Vergleichbares geben sollte, beschränkt es sich bloß auf eines oder eine Handvoll Gebiete. Final Fantasy IV hatte noch die Unterwelt und der Mond, oder in Final Fantasy V die Fusion zweier Welten zu einer neuen, kombinierten, die entsprechend Merkmale von den anderen beiden beinhaltet. Mit der Realismus-Maxime müssten sie komplett neue Spielwelten erstellen, damals hingegen reichte es, das mit einer vereinfachten Weltkarte zu machen.
    - seit Abschaffung der klassischen Weltkarte konnte man weder frei auf dem Meer mit einem Schiff fahren, noch mit einem U-Boot tauchen. Das hat logisch nachvollziehbare Gründe. Der Ozean macht den Rest der Welt abseits der Landmassen aus. Da sie keine ganze Weltkugel in glaubwürdigen Größenverhältnissen aus menschlicher Perspektive erstellen können, würde man früher oder später auf unsichtbare Barrieren treffen. Dafür gab es früher keinen Anlass.
    - Man kommt nicht mehr angenehm schnell von A nach B, sei es zu Fuß oder per Luftschiff, sondern rennt immer länger in der Wildnis herum. Heute wird als notwendiger Ausgleich viel zu häufig zu Quicktravel-Funktionen gegriffen, die aber ebenfalls störend sein können für Leute, die sich möglichst in diese Spiele hineindenken möchten. Mit Teleport macht man es sich da zu einfach.

    usw. usf.

    Zitat Zitat
    Nehmen wir das Duscae Gebiet aus FFXV, das wäre faktisch das was ein ganzer Abschnitt auf einer Weltkarte in FF8 und co. theoretisch einnahm.
    Nee, das ist genau der Punkt. Damals waren es keine kleinen Abschnitte, sondern ganze Kontinente, die dargestellt wurden. Stark vereinfacht, sicherlich. Das war es, was ein wenig Vorstellungskraft erforderte. In XV sieht man alles aus realistischer Boden-Perspektive, in halbwegs realistischen Größenverhältnissen. Dadurch schrumpft die tatsächlich begehbare Spielwelt aber auch erheblich zusammen, da sie sich nun verstärkt mit der Realität messen lassen muss. Duscae mag für ein RPG nicht gerade klein sein, übertrage ich es gedanklich jedoch in meine Nachbarschaft, wäre es kaum der Rede wert. Die alten Weltkarten haben nach anderen Regeln funktioniert. Auf sie trafen solche Gedanken nicht zu, da es vereinfacht-symbolische Darstellungen waren und stark stilisierte Gebirge etc. in unseren Köpfen zu vollen Ausmaßen vervollständigt wurden.

    Zitat Zitat
    Und ganze weltkugeln hat man in FF8 und co. schon nicht umrundet, sondern eher nur (von dem außmaß her) einzelne kontinente ;XD
    Es sollte ganze Weltkugeln darstellen, und für mich - und ich behaupte mal eine überwiegende Mehrheit der Spielerschaft - hat diese Illusion durchaus funktioniert (ironischerweise könnte man mit der heutigen Technik noch viel mehr anstellen, um besagte Illusion zu unterstützen, sofern man diesen Ansatz noch verfolgen würde). Es geht nicht um die tatsächlich zurückgelegte Strecke mit dem Zählen von Schritten oder Ähnlichem. Damals bestand der Anspruch, ganze Planeten darzustellen, inzwischen wurden solche Ambitionen leider längst fallen gelassen.


    Ich sag nichtmal, dass das der einzig wahre Weg ist. Die Gestaltung in XV hat auch ein paar wenige Vorteile und hab auch von Leuten gehört, die lieber durchgängig so eine realistische Perspektive haben (obwohl ich glaube, dass die meisten davon die Nachteile nicht wirklich durchdacht haben). Was mich nur so nervt ist die Tatsache, dass das für Square Enix offenbar keine valide Option mehr darstellt und sie das seit 16 Jahren nicht mehr in einem Hauptteil verwendet haben - Seit die Serie begann verbrachten wir bereits mehr Zeit ohne Weltkarte als mit! Weil realistisch-gute Grafik denen eben über alles geht und der Trugschluss, klassische Weltkarten seien nicht mehr zeitgemäß, ein allzu leichter und verlockender ist.

    Bin mir ziemlich sicher, dass das auch in Final Fantasy XVI nicht mehr vorkommt. Eine Schande, denn mit der Weltkarte ist auch jede Menge von dem verlorengegangen, was ich als "Final Fantasy Spielgefühl" verstand. Und man könnte diese traditionellen Weltkarten trotz Stilisierung wunderschön gestalten. Andere haben es zum Teil vorgemacht, mit den Ressourcen von Square Enix ginge es noch besser. Trotzdem haben wir nie gesehen, wie eine waschechte Final Fantasy Weltkarte auf PS2, PS3 oder PS4 ausgesehen hätte (und jetzt kommt mir bloß nicht mit Type-0).

    Auch bezüglich realistischer Größe gäbe es Abhilfe. Man müsste gar nichts stilisieren, nur einen anderen Zoomfaktor bemühen: Spiele wie Seiken Densetsu 2 und 3 oder Lost Odyssey hatten zwar eine Weltkarte, die wurde aber nicht begangen, sondern nur mit entsprechenden Vehikeln befahren /beschwommen /beflogen. Das wäre auch in Final Fantasy ein toller Kompromiss. So lange man zu Fuß unterwegs ist, sieht es so ähnlich aus wie in XII, XIV oder XV, doch aus der Ferne mit Transportmittel kommt dann eben noch ein bisschen Drumherum (Bergketten, Ozeane) hinzu, die nicht direkt zugänglich sind aber die Immersion stützen. Das löst gleichzeitig auch die Frage, wie mit den Kämpfen verfahren werden würde - es gäbe keine auf der Weltkarte (außer geskriptete Bonusbosse auf dem Deck vom Luftschiff oder Ähnliches).

    Realismus ist nicht immer ein erstrebenswerter Faktor in Videospielen. Erst recht nicht in Fantasy-RPGs. Natürlich ist es himmelschreiend unrealistisch, die ganze Weltkugel in zwei Minuten oder so mit einem Luftschiff zu umrunden. Aber wir haben das damals als gegeben akzeptiert und wenn das Spiel seinen Job gut macht, konnten wir es glauben. Mir fällt kein Grund ein, warum das heute anders sein sollte. Andersherum mag es zwar realistischer sein, dass die Orte weit auseinander liegen und Fußmärsche erfordern, aber ich persönlich sehe keinen reizvollen Spielspaß darin, ständig lange Wege quer durch offene Ebenen zurücklegen zu müssen. Auf die Dauer kann das ganz schön mühselig werden und unnötig viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich mochte japanische RPGs früher als entspannenden Eskapismus. Eine Simulation der Wirklichkeit fände ich uninteressant.
    Geändert von Enkidu (01.09.2016 um 21:57 Uhr)

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