Ich habe sagen wollen, dass genau das so einfach wahrscheinlich nicht immer ist. Wie kommen die Interviews zustande? Wer wird zu Presseevents eingeladen und wer nicht? Werden die Fragen vorher ausgewählt oder z.T. ignoriert? Wie viel erzählen die Entwickler von sich aus?Zitat von Enkidu
Was als Zusammenfassung in Stichpunkten oder in Form eines Q&A bei uns ankommt, ist ja keine vollständige Wiedergabe des Interviews und schon gar kein Bericht über den Ablauf. Was dich beschäftigt, interessiert sicher auch viele andere, aber offensichtlich ist es nicht ganz so leicht, dass man sich einfach einen Termin geben lässt oder ne freundliche E-Mail schreibt. Wenn als große Neuigkeiten nur irgendwelche halbgaren Informationen zu Charakteren oder Monstern oder meinetwegen dem Auto durchsickern, oder wie damals Details über Snow's Schuhgröße, dann liegt das sicher nicht allein daran, dass all den vielen engagierten Journalisten keine besseren Fragen einfallen. Z.B. könnte es daran liegen, dass man nur mit denen sprechen wollte, die genau solche Fragen stellen. Oder daran, dass gesagt wurde "Bitte nur eine Frage zu dem Kampfsystem". Oder daran, dass die Entwickler sich über solche Details lange ausgesprochen haben, und danach nicht mehr viel Zeit blieb für interessantere Themen.
Solche und andere Dinge können da eine Rolle spielen. Vielleicht ist es wirklich so, dass nur die richtigen Fragen gestellt werden müssten, damit auch mal brauchbare Informationen herauskommen, und Tabata persönlich will ich da jetzt auch nichts unterstellen, um den geht es mir hier jetzt auch nicht in erster Linie. Aber ich habe so leicht den Verdacht, dass da ein bisschen mehr dahintersteckt, weil dieses Problem der seichten Interviews und kritiklosen Recherche und Duskussion schon seit einer ganzen Weile zum Videospieljournalismus dazugehört und auch schon seit einer ganzen Weile regelmäßig negativ auffällt.
Japanische RPGs sind in Art Design und Setting und auch der Story oft etwas origineller und abwechslungsreicher, das stimmt. Die ausgetretenen Pfade, auf denen sich westliche Entwickler zumeist bewegen, obs nun mittelalterlich, postapokalyptisch oder futuristisch (=Weltraumzeitalter) ist, sind für mich teilweise auch abschreckend und ermüdend. Auch beim Comic-Stil aus Warcraft, mittlerweile auch schon vielfach imitiert, ist für mich zumindest längst der Lack ab und stört mich zuweilen sogar. Aber die Spiele sollen auch Spaß machen, motivieren, viel bieten und mich als Spieler faszinieren. Da finde ich sogar solche vergleichsweise kleinen und grafisch etwas altbacken rüberkommenden Spiele wie Wasteland 2 oder Divinity Original Sin einfach erstmal viel, viel interessanter als etwa ein FFXV, auch wenns nicht für Konsolen ist. Habe zwar beide leider noch nicht gespielt, und ein fertiges Spiel kann sicher eh mehr überzeugen als eins, das noch mitten in der Entwicklung steckt, aber wenn ich nur höre und sehe, wie viel Gedanken sich sogar ein Kickstarter-Team darum gemacht hat, dem Spieler möglichst viel Handlungsspielraum zu geben, und daneben FFXV von einem riesigen Studio halte, wo zu den neuesten Meldungen gehört, dass man für ein interessantes KS dem Spieler einen Großteil der direkten Kontrolle über sein Team entziehen musste (wer's glaubt...), dann fällt es mir ehrlich gesagt doch nicht mehr ganz so schwer, mich auch für andere Arten von RPGs zu interessieren.Zitat
Soll keine Werbung sein, und ich will jetzt auch nicht versuchen, dich da von irgendwas zu überzeugen, weil ich es auch gut verstehen kann, wie es ist, wenn ein an sich gutes Spiel einfach nicht zu den eigenen Vorlieben passt. Ich meine nur, wenn man RPGs mag, wird man allein mit Japanischen so bald nicht mehr glücklich und war es über die letzten Jahre wahrscheinlich auch nicht allzu oft, vor allem ohne Zugang zu allen möglichen Konsolen und Handhelds. An klassischen JRPGs ist immerhin für die nächste Generation ein Dragon Quest und sogar ein Persona in der Mache. Nicht so wie früher, als es eine ganze Reihe Entwickler und Serien gab, auf die man setzen durfte, aber ganz tod und hoffnungslos sieht es damit ja auch nicht aus.
Ich sagte ja auch, bei FFXII ist es direkt, nicht indirekt genauso. Heißt: bei FFXII laufen die anderen Figuren auch immer auf Autopilot, während man zu einem gegebenen Zeitpunkt nur eine selbst steuern kann. So gesehen ist es wie XIII und XV. Indirekt sieht das natürlich schon ganz anders aus, da man jederzeit jeden Charakter einzeln anweisen und wechseln kann, und es sogar wirklich so spielen kann wie damals mit ATB, wenns auch mit den Bewegungen schwer wäre. Ich vermute, bei den Überlegungen zu FFXIII und auch jetzt zu XV orientierte man sich aber an diesem Punkt, dass man in einem Kampfsystem ohne Pausen nicht wirklich jeden Charakter gleichzeitig steuern kann, und hat deswegen (auf höchst ungeschickte Weise) Wege gesucht, damit man das doch irgendwie kann, auch wenn man nur eine Person selbst kontrolliert. Das meinte ich damit, dass dieser Umbruch eigentlich schon längst stattgefunden hat. Das soll nicht unter den Teppich kehren, dass FFXII das sehr viel eleganter gelöst hat als XIII und anscheinend auch XV.Zitat
Wie das mit AI so ist...Zitat
Äh... wie? Kann man von "streamlinen" sprechen, wenn es so krass gegen die üblichen Maßstäbe der Serie geht? Massentauglicher wird das Spiel ja auch nicht wirklich dadurch, dass Funktionen gestrichen werden oder das Spiel vermeintlich simpler ausfällt (wie gesagt, mal sehen wie das am Ende wird), und besser in die Reihe passt es damit auch nicht. Soweit ich das mitbekam, geschah die Umbenennung nur aus Bequemlichkeit und weil dieser FNC-Quatsch eh schon ad acta gelegt wurde, und was gekürzt/geändert wurde, ist dem Wechsel auf die PS4 und dem neuen Director zu verdanken, der so halb von vorne anfing (oder anfangen musste).Zitat
Sofern die Erklärung wirklich lautet, das Spiel musste so und so geändert werden damit es besser in die Serie passt, wäre das noch dümmer als es eh schon ist.
Also, wäre es noch VersusXIII (oder hätte meinetwegen sonstwie gehießen), wäre ich einfach nur enttäuscht, aber ich würde mir weniger draus machen, weil mir Fehler und Missgeschicke in einem Spin-Off immer noch lieber sind als in der Hauptreihe, wo ich (zu unrecht) erwarte, dass dort mit mehr Sorgfalt gearbeitet wird.
Was mich an der Umbenennung und der Folge mehr stört, ist, dass ich bis zum letzten Jahr noch darauf hoffen durfte, dass, egal wie Versus wird, wenigstens XV schon irgendwie in der Entwicklung ist und vielleicht die Fehler von XIII alle wettmacht. Versus für PS3, XV für PS4, und endlich wieder ein Stück weit Normalität... das hat sich ja nun alles erledigt. Wenn XV nun eine Enttäuschung würde, dann wäre es für mich also gleich eine doppelte.
Ich glaube denen schon, wenn gesagt wird, ihnen sei keine gute Lösung eingefallen, die anderen Teammitglieder in diesem System steuerbar zu machen. Genau wie das mit den Städten in HD. Irgendwas in diesem riesigen Komplex an Codezeilen sorgt bestimmt dafür, dass das nicht reinpasst.Zitat
Allerdings, bevor ich da falsch verstanden werde, finde ich die Erklärung auch erbärmlich. Man versteckt sich hinter solchen Ausflüchten ohne einzuräumen, dass man einfach andere Prioritäten hat. Natürlich sind auf der PS3 frei begehbare Städte möglich, natürlich kann man in einem Action-KS realisieren, dass mehr als ein Charakter gesteuert werden kann. Haben andere schon mehrfach bewiesen. Es wäre einfach ehrlicher, wenn gesagt würde "das war uns nicht so wichtig" statt es so klingen zu lassen wie ein "wäre schön gewesen, ging aber nicht". Wenn es nicht geht, dann nur, weil die Prioritäten woanders lagen oder es an fachlicher Kompetenz mangelte.
Und weil ich mal davon ausgehe, dass die ihr Handwerk einigermaßen beherrschen, läuft es darauf hinaus, dass andere Charaktere in FFXV nicht gesteuert werden können, weil es die Entwickler schlicht und ergreifend nicht interessiert.
Was hat das noch mit dem ATB zu tun? Keine direkte Befehlseingabe, nicht rundenbasiert oder anderweitig zeitlich unterteilt, keine voneinander unabhängigen Aktionen...Zitat von Liferipper