@ Lysandros:
Guter Thread! Gab mal so einen ähnlichen im QFRAT, hier. Eigentlich stellt deine Fragestellung ja den ganzen Sinn eines Forums in Frage, doch nicht nur das, auch unsere ganze Kommunikation.
Aber ich finde die Frage dennoch sehr interessant. Die Ansätze, die du geschrieben hast, auch. Vielleicht ist es wirklich eine Art Ablenkung. Andererseits ist es vieleicht auch die Neugier. Dass man immer neue Dinge durch die Kommunikation lernen will, die einem eigentlich gar nichts bringen.
Aber unsere ganze Gesellschaft ist ja darauf aufgebaut. Ich denke, 50% der in der Schule unterrichteten Sachen braucht man nie wieder in seinem Leben. Und die ganzen Wissenschaftssendugen, eigentlich haben sie gesellschaftlich keinen Sinn. Genau wie die Tatsache, dass die Menschheit auf den Mond geflogen ist (also besser gesagt ein kleiner Teil der Menschheit).
Vielleicht ist es so eine Art Grundneugierde, dass der Mensch alles erfahren will und über alles nachdenkt. Ich stelle mir da so einen Stamm in der Steinzeit vor. Der lebte seit Generationen glücklich in seinem Tal, aber irgendwann kam einfach jemand auf die Idee, das Tal mal zu verlassen, um das Nachbar-Tal zu erkunden. Evolutionstechnisch unsinnig, weil man im alten Tal alles hatte, was man brauchte, aber dennoch trieb es irgendjemanden fort. Und das hat den Menschen ja zu dem gemacht, was er ist, stetige Neu-Entdeckungen. Der Mensch will irgendwie alles wissen und deswegen denkt er soviel über abstrakte Dinge nach, weil er eigentlich etwas lernen will.
Und imo fängt der Mensch erst an zu denken, wenn er redet. Und so werden ihm viele Dinge erst klar. Das geht mir auch so, bevor ich nicht zu etwas befragt werde, denke ich auch nicht über etwas nach. Aber durch die Kommunikation untereinander wurde die menschliche Rasse so weit entwickelt. Und vielleicht ist der Drang heute lediglich ein Überbleibsel davon. Und da setzt dann wahrscheinlich der Profilierungsdrang ein, von dem im anderen Thread die Rede war, weil man so stolz auf sein Wissen ist, dass man es am liebsten gleich in die ganze Welt hinausposaunt.imo kann man unsere Gesellschaft durchaus als Informations-aufgebaut betrachten. Wir haben den Luxus, dass es uns nicht mehr nur ums Überleben gehen muss und so haben wir Zeit um Informationen zu sammeln. Es geht nur noch um Wissen, den Wissen ist Macht. Ich denke nicht, dass alles andere irrelevant ist, nur müssen wir uns nicht mehr darum kümmern. Wir müssen nich den ganzen Tag arbeiten um zu überleben.Zitat
Änderte sich das, etwa durch eine Hungersnot, würden wir imo einfach eine Stufe der gesellschaftlichen Entwicklungsleiter hinunterstiegen und wieder auf dem Niveau der Überlebenskämpfer sein. Dann wäre es uns doch egal, ob wir auf dem Mond waren, oder ob wir "sind oder nicht sind", dann würden jegliche Moralvorstellungen verlieren. Dann gäbe es kein Teilen mehr, keine Höflichkeiten.
Imo ist die dieser Drang nachzudenken und sich auszutauschen einfach ein Luxux geworden, weil uns sonst langweilig wäre.