Zitat von Narcissu
Die ursprünglichen Ausdrucksweisen basieren ja alle darauf, dass durch kleine Sprites die Ausdrucksformen so begrenz waren. Jeder Teil der 2D-Ära entwickelt sich da stetig weiter, durch charmanten Humor (z.B. Matoya in FFI), Spring-Effekte (FF2), Emotionsblasen, Slapstick-Elemente (FF5) und größere Sprites mit vielen Ausdrücken (FF6). Ich glaube, Sakaguchi war maßgeblich an dieser Humorprägung beteiligt und hatte auch sehr viel Feingefühl dafür, was man besonders bei FF5 und FF9 sieht.
Was ist heute anders? Schon zu frühen 3D-Zeiten konnte man natürlich nicht mehr auf viele der 2D-Darstellungsformen zurückgreifen. Durch klobige Sprites und überzogene Bewegungen hat FF7 aber seine eigene Darstellungsform entwickelt. Im realistischeren FF8 wurde der Humor größtenteils durch Dialoge vermittelt, war aber weit weniger präsent. FF9 hat das wieder sehr toll gelöst und durch wunderbares Writing, aufwändige Charakterposen und -bewegungen sowie Slapstick-Elemente wieder etwas eigenes geschaffen.
Dann kam die Zeit, wo Final Fantasy realistischer wurde. Final Fantasy X musste sich wieder über die Dialoge definieren, XII ebenso größtenteils. X-2 hat zwar wieder einiges an Slapstick dabei gehabt, war damit aber relativ aufdringlich, teilweise sogar nervig (z.B. Ormi, Logos und Leblanc). Mit diesem Realismus ging auch ein gewisser Teil des Charmes verloren, über den sich die bisherigen Teile definiert hatten (wobei der bei XII durch die NPC-Dynamik in anderer Form noch vorhanden ist).
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