Damit kann ich auf jeden Fall leben!
Mir persönlich reicht das „pure Gerüst“ Gameplay an vielen Stellen einfach nicht mehr. Ich brauche zusätzlich Atmosphäre, eine stimmige Geschichte (ob subtil, weniger subtil, direkt) und Charaktere, die mich ansprechen. Und da fahr ich wohl mit den etwas breiter gefächerten Spiele-Portfolios von MS und Sony besser. Auch ein Grund, warum mir diese Generation mit am besten gefallen hat und ich Genre und Dinge ausprobiert habe, die vorher nicht möglich waren oder im Konsolenbereich noch nicht marktreif.
Ich hab grafisch imposante Städte der verschiedenen Zeitepochen besucht und die Stimmung der jeweiligen Zeit aufgezogen. Ich hab mich durch enge, stilsicher ausgeleuchtet und perfekt untermalte (Raum)Schiffkorridore geschlichen. Hab mich durch einstürzende Hochhäuser und sinkende Schiffe gekämpft. Hab Quadratkilometer an stimmigen Fantasy-Bergen und -Tälern bereist. Bin über Kräne und Hochhäuser in der Ego Perspektive gehechtet. Hab meine Reise durch Wüsten, Katakomben und rätselhaften Ruine vor malerischer Kulisse mit unbekannten Mitspielern geteilt. Hab das Universum gerettet – mehrmals und und und.
Die Liste ließe sich bestimmt noch weiter fortsetzen und durch Dinge erweitern wie praktisches „Online-Gaming“; Motivation durch clevere „Achievement“-Implementierung; Erweiterung des Spiele-Lebenszykluses durch DLC Politik (mal mehr mal weniger ausgeklügelt); komfortables spielen via drahtlosem Controller; antesten von Spielen und Arcadetiteln dank Demosupport; einer generell höheren Akzeptanz was „kleinere“ Titel angeht, die ich vorher so wahrscheinlich nie gespielt hätte (Stichwort: Xbox Live Arcade) und einer angenehm bedienbaren Systemarchitektur.
In meinen Augen hat die auslaufende Generation vieles richtig gemacht und ich hab mit dem Hobby „Videospiel“ teilweise Spass gehabt wie nie. Ich bekam tolle Rollenspiele, Action/Adventure, Ego Shooter, Rennspiele und Nischentitel wie Braid, Journey, Limbo und Co. Ich hatte Online mit Freunden meinen Spass oder hab mich stundenlang durch Ferelden, auf der Ishimura, in Florenz, Venedig, Rom, New York oder in Himmelsrand gekämpft, geschlichen und gequatscht.
Ich hab zwar immer noch meine All-time Favorites auf älteren Plattformen (von SNES bis zur PS2) wüsste aber ehrlich gesagt nicht, warum mir diese „besser“ gefallen haben sollte, als aktuelle Konsolen. Für jedes tollte Spiel von damals bekam ich ein anderes tolles Spiel von heute. In der Regel wichen alte Marken zwar den neuen (da Fortsetzungen etablierter Last-Gen Titel nicht so glänzten wie erhofft), aber ich bekam meinen Spielspass und neue „Spieleerfahrungen“. Hab geschätzt 80 verschiedene Titel in den letzten 5 Jahren gespielt, einen guten Teil davon auch durch und hatte an den meisten auch meine helle Freunde.
Und da meine „Liebe zum Videospiel“ (noch) nicht erloschen ist, werd ich mir wohl zum ersten Mal eine Next-Gen Konsole zeitnah zu Release besorgen, da ich nach wie vor vom eingeschlagenen Weg der Industrie sehr angetan bin, den Sony und Co. seit Jahren geht.