Zitat Zitat von The Judge Beitrag anzeigen
Bemerkenswert an dieser Generation ist für mich hauptsächlich der Vormarsch der westlichen Entwickler, die den Großteil der in der Vorgängergeneration noch so dominanten japanischen Konkurrenz qualitativ in vielen Genres ausgestochen haben. Besonders in Sachen Atmosphäre und "Immersion" haben Spiele wie Bioshock, Dead Space oder Red Dead Redemption einfach alles eine Stufe höher gesetzt und zu einer starken Weiterentwicklung des Spielgefühls beigetragen, die die japanische Konkurrenz in dieser Generation einfach nicht zu erreichen vermochte. Hier und da gab es natürlich auch noch den ein oder anderen absoluten Ausnahmetitel aus dem fernen Osten wie z. B. Bayonetta, was ich auf jeden Fall in meine Top 5 der besten Spiele dieser Generation einreihen würde.
Ein guter Punkt. In der vorangegangen Generation war (und auch in denen davor) – auch bedingt durch den quantitativen wie qualitativen Output der japanischen Entwickler und der „japanischen“ Herkunft der Hardware selbst – für mich das „japanische Spiel“ das A und O. Final Fantasy hatte die besser inszenierten Geschichten, Metal Gear Solid die ikonischeren Charaktere, Gran Turismo das bessere Fahrgefühl. Westliche Spiele waren mir seinerzeit auch einfach zu „trocken“ und wurden nur am PC gezockt, wenn denn etwas wirklich gutes dabei war (Half-Life, Starcraft, Monkey Island). Mit der Xbox 1 und speziell der aktuellen Generation kam ja dann der Umschwung und japanische Serien verloren erst schleichend dann schneller an Reputation (auch dank der unnötigen Anbiederung an CoD’isches Spielgefühl), während westliche Spieler immer spannender inszeniert wurden und flüssiger zu spielen waren. Dennoch: Der Erfolg der Souls Reihe beweißt doch, dass man auch seinen Prinzipien treu bleiben kann.

Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
Irgendwie kommt dieses Argument ja in jeder Nintendo-Diskussion auf, aber ich verstehe in der Regel nicht, was das Problem daran ist. Würde es die Spiele nun magisch besser machen, wenn man die Figuren austauscht, aber alles andere konstant lässt? Ich hoffe wir reden jetzt hier nicht von einem kompletten Shift des Settings, denn das würde so viel mehr ändern als nur die Figuren.
Und ja, Darksiders ist nach wie vor mich für keine Offenbarung, nur weil es das Setting von Zelda geändert hat - obwohl es aufzeigt, dass sich das KS bei Zelda mal von ein paar Spectacle Fightern inspirieren lassen sollte ^_O

Btw. halte ich Dead Space nach wie vor für eines der denkbar schlechtesten Beispiele, wenn man sowohl von Charakteren als auch Story spricht (noch schlechter wäre vermutlich nur Mirror's Edge ), weil die eben nur Gerüst sind. Über Atmosphäre kann man sich streiten, aber da hat die SH Reihe in der vorherigen Generation auch besseres geleistet, IMO. Gut, andererseits ist DS ja nicht mal ein Horrorspiel, von daher ist der Vergleich vielleicht fies *g*
Einfaches Beispiel: Nintendo bietet mir seit den 80ern in „Jump’n Run“ Sicht Mario, während Naughty Dog mir in der Hälfte der Zeit Crash Bandicoot, Jak & Daxter und Uncharted samt Fortsetzungen geboten hat .Wieso versucht man sich bei Nintendo nicht einfach mal an „neuen“ Figuren? Jeder Nintendofan wartet doch bei jeder PK insgeheim nur darauf, dass Link, Mario, Samus, DK und Co. jetzt ihr neues Software-ICH für die aktuelle Hardware erhalten. Mir persönlich reicht das einfach nicht. Ich hab vor 20 Jahren Münzen und Herzen gesammelt, um ein „Extraleben“ zu bekommen und würde es wahrscheinlich auch noch in 20 Jahren tun, wenn Nintendo da nicht mal ein wenig „Mut“ beweißt und nicht immer nur ihre japanische Andersartigkeit über die Spielereingabe definiert. Die Pikminfiguren von annodazumal waren doch die letzten „neuen“ Stars im reichhaltigen Nintendopool, oder irre ich mich da? Und das ist jetzt wie lange her? 10 Jahre? Ich würde mir mal wünschen, dass Nintendo ihre Vorstellung von Spieldesign mal auf weniger knudelige Charaktere propft oder einfach mal „mutigere“ Geschichten erzählt. Aber da ich Nintendo da einfach als „Kind- bzw. Familienfreundlichen“ Entwickler sehe wird sich daran wohl auch nichts ändern.

Oder um das ganze mal zu relativieren: Ich verteufel Nintendo nicht, ihre Spiele mögen die herausragende Qualität besitzen, die ihnen hier zugesprochen wird. Nur sind Nintendos Link, Mario und Co. nicht (mehr) meine Wunschfiguren, die ich durch virtuelle Welten steuern möchte. Die sind mir teilweise einfach zu "herzlich"

Inwieweit Dead Space jetzt kein Horrorspiel sein soll musst du mir mal erklären. Nur weil Dead Space keine ausgeklügelte Interpretationsebene samt bewusst auf Story und Charaktere abgestimmte Gegner- und Umgebungsvielfalt bietet und ein vielleicht anderes beklemmendes „Gefühl“ anspricht als die Alien-Horror-Action aus dem Hause VG/EA? In meinen Augen ist beides „Horror“. Eine Abstufung nach Thrill, Komplexität, Metaebene mit abschließender „Aberkennung“ des Horrorprädikats halte ich für genauso sinnlos wie Spiele in 1% Schritten zu bewerten. Über Impact auf den Spieler kann man sich gerne streiten, dennoch kann ich über beide Titel sagen: Sie haben mich beide als Horrortitel mitgerissen und bestens unterhalten.

Zitat Zitat von Klunky
Interessante Ansicht die du da vertretest, mal was Anderes als dieses typische rumgenörgele.
Danke!

Ich bemüh mich auch immer optimistischer an die Sache ranzugehen (auch wenn das in Bezug auf Nintendo jetzt nicht so wirken mag – da deckt sich halt vieles nicht mehr mit meiner Vorstellung von einem „immersiven Spielerlebnis“). Nintendo geb ich in vielerlei Hinsicht auch immer wieder ne Chance nur gibt es dann oft „einen“ Kritikpunkt, der mich stört und mich nicht mal in die Nähe des Spiels nach kurzem anspielen kommen lässt. Bei Metroid Prime war es die Steuerung, bei Xenoblade das optische, was mich vom spielen abhält. Von Mario und Zelda bin ich einfach übersättigt und Serien wie Smash Brothers konnte ich noch nie leiden. Falls ich mal wieder ein paar Groschen „mehr“ übrig hab, wird aber sicherlich der 3DS mit 3-4 Spielen in den Warenkorb gelegt. Ein paar Sachen interessieren mich da doch noch.