Die Formulierung trifft den Nagel auf den Kopf. Seid nochmal ermutigt vielleicht doch einen Blick zu riskieren.Zitat von den Filmbeschreibungen
Der Film läuft vereinzelt in ein paar weiteren Kinos. Unter anderem in Halle, Kiel, wieder Berlin, Frankfurt am Main und Düsseldorf. Hoffe, dass er wenigstens etwas Resonanz erfährt, solche Projekte sind rar und verdienen Aufmerksamkeit, auch abseits der (einhellig positiven) Kritik.
Ich muss gestehen, ich habe noch keine DMAX Doku über Hochseefischerei gesehen, aber wenn es ähnlich wie sowas hier (Youtube/ Discovery-Doku) ist, dann fällt der Vergleich zu Lasten Leviathans. Das ist vielleicht informativ, aber eben eine Form, die dem Inhalt jede Kraft raubt. Ich verstehe wie knüppelhart der Beruf sein muss, aber erfahren bzw. nachvollziehen kann ich es nicht wirklich. Leviathan verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, bleibt aber immer nah am Objekt - sei es die Crew, das Wasser, der Stahl, die Fische, die Möwen, das Blut, die Angst, das Dunkel oder der Tod. Es gibt keine Totalen, keinen Überblick, kein schmieriger Kommentar der das Ganze in einen scheinbar größeren Kontext rückt. Der Ansatz ist sehr einfach und der Film schafft es die Ebenen seines Themas so glasklar aufzufächern, dass man die eigentliche Komplexität erahnen kann. So sind z.B. im Abspann neben Namen der Crew (Film + Schiff) auch alle gezeigten Spezies aufgeführt - und die Liste ist etwa drei Mal länger.
Ein paar Bilder sind einfach atemberaubend. Eine Unterwasseraufnahme zeigt z.B wie das Netz eingeholt wird. Bei der Hochseefischerei schabt ja das riesige Fangnetz am Boden entlang und nimmt alles mit was da so rumfleucht. Bei der Aufnahme waren das neben unzähligen Fischen eine ganze Herschaar von Seesternen. Aus dem riesigen, prall gefüllten Netz fallen unzählige Sterne heraus, wirbeln durch das Wasser und sinken wieder zurück in das scheinbar bodenlose Schwarz des Meeres. Das Wasser ist nicht besonders klar, das Licht von der Oberfläche bricht sich in den vielen Partikeln, neben den bestrahten Seesternen glänzen einige Fischschuppen, Plastiktüten und allerlei organischer wie anorganischer Dreck.
Dieserlei und noch mehr Bilder und Szenen haben sich bei mir eingebrannt. Durch die Kinosituation haben einen die Bilder regelrecht erdrückt, durch die langen Einstellungen war man gezwungen sich auf sie einzulassen. Und das war nicht immer einfach. Aber lohnenswert.