Vor kurzem hatte ich meine Abitur Abschlussprüfungen und in meiner letzten Religionstunde bekamen wir ein kurzes Abschlussprojekt vorgegeben, was das Thema "Der Mensch ist unverwechselbar" enthielt. Für diese Aufgabe hatten wir genau 20 Minuten Zeit und wir konnten zu dem Thema machen was wir wollten. Egal ob Bilder skizzieren, Texte schreiben oder weiß der Geier noch was. Ich habe mich für's Text schreiben entschieden und mein Religionslehrer gefiel das so gut, dass er mir riet diesen Text zu veröffentlichen, da er die Sinneserkennung dahinter sehr interessant findet und vielleicht die Leser noch mehr in diesen Text drin sehen als das was er eigentlich darstellen soll. Da ich den Text im Nachhinhein auch nicht wirklich schlecht finde (hab schon schlechteres produziert) und es mich auch interessieren würde, wie der Text aufgefasst wird, habe ich mich dazu entschlossen ihn hier online zu stellen. Für jegliche Kritik und Meinungen bin ich immer zu haben.
Der Text ist übrigens unverändert.

Der Mensch ist unverwechselbar

Kleidung, Musikstile, Hobbys, Einstellungen und Freunde: Der Mensch wechselt viel in seinem Leben.
Aber warum ist das so? Woher kommt das? Und was bringt uns das für die Zukunft? Theorien und allerlei Vermutungen bleiben dabei immer wieder an einer Stelle hängen. Undefinierbar und doch so klar: Die Charakterbildung.

Dabei ist der Mensch am Anfang nur eine leere, autonome Hülle. Er passt sich zwar der Natur und ihren vielfältigen Gegebenheiten an, bringt sich aber nicht mit ein und ist somit in einem Rückstand. Stärkere Lebewesen dominieren diese Welt, weshalb der Mensch angesichts derer ein wenig kläglich erscheint. Der Mensch lebt, aber nur bedingt.

Eines frievollen Tages kam Gott in Gestalt des Feuers auf die Erde und sprach: "Ich gebe euch die Kraft, diese Welt zu verändern und sie so euren Bedürfnissen anzupassen. Allerdings hat diese Gabe auch ihren Preis. Ihr werdet ihn erkennen, wenn es soweit ist."
Und der Mensch erhielt daraufhin das, was stärker als jede Waffe auf dieser Welt war: seine eigene, individuelle Persönlichkeit. Und es war gut so, wie es war.

Im Laufe der Jahre fing der Mensch an sich zu verändern. Er fing an Gefühle zu zeigen und auszudrücken, entwickelte viele verschiedene Ideen und ging die unterschiedlichsten Beziehungen ein. Es dauerte nicht lange und der Mensch dominierte diese Welt. Alle Lebewesen, die einst über den kläglichen Menschen standen, verschwanden nach und nach. Daraufhin fing der Mensch an diese Welt drastisch zu verändern. Das war aber auch in Ordnung so. Gott hatte ihnen das schließlich erlaubt.

Der Werdegang des Menschen ist lang. Und im Laufe der Jahre kamen immer mehr Möglichkeiten hinzu, den Charakter des Menschen zu beeinflussen. Allerdings auch nicht immer positiv. Alkohol, Drogen, Einfluses durch Medien: die Möglichkeiten sind vielfältig. Aber das ist ja auch in Ordnung so. Schließlich hatte Gott uns das alles ja erlaubt gehabt.

Das Jahr 2000. Zwei Männer, zwei unterschiedliche Geschichten.

Es war einmal ein Mann, der war sehr stark Computer süchtig. Eines Tages jedoch ging sein PC infolge eines Kurzschlusses kaputt. Das machte den Mann sehr wütend. Er klopfte bei seiner Nachbarin, einer älteren Dame an und fragte sie, ob sie ihn vielleicht an ihren PC dran lassen könnte. Die Frau allerdings teilte dem Mann mit, das sie ihren PC nicht mehr hat. Sie hatte ihn einer Jugendeinrichtung gespendet gehabt. Das machte den Mann umso wütender. Er zog ein Messer aus seiner Jackentasche, welches er vor einem Jahr bei einem Online Händler erworben hatte und schlitzte der Frau kaltblütig die Kehle auf. Die Frau war sofort tot, der Mann jedoch für einen kurzen Augenblick glücklich.

Es war einmal ein Mann, der war sehr arm. Allerdings konnte er leidenschaftlich gut reden. Eines Tages kam ein Nachrichtensprecher vorbei, erkannte das Talent des Mannes und bot ihm einen Job bei seinem Fernsehsender an. Noch am selben Tag ging der Mann auf Sendung und berichtete von einem Mord durch Computersucht. Nach der Sendung ging der Mann ein wenig einkaufen und hielt bei einem Computer Händler an. Ihm fiel ein, dass er schon immer einmal einen Computer haben wollte. Da stand auch ein geeigneter im Regal. Gebraucht zum fairen Preis. Eine ältere Frau, stark Alkohol abhängig hatte ihn zuvor hier verkauft. Nach dem getätigten Kauf ging der Mann auf den Schwarzmarkt um sich mit neuen Drogen "einzukleiden".