Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
Mach ich auch nicht ^^ Aber ich sage das lieber immer im Vorgriff, weil man bei sowas eben von anderen Leuten schief angeschaut wird (schiefes Bild vermitteln und so blabla) Wir betreiben diese Projekte mit Ein-Euro-Jobbern und freiwilligen Helfern und mit einem Minimal-Budget. Also Improvisation ist da ohnehin ein Muss und da gehts eben auch recht simpel zu. Einen Teil des Mittelalterprojektes haben wir auch dadurch noch bestritten, dass wir das Thema Märchen da mit reingenommen haben, weil wir dafür noch von einem Märchenprojekt Spiele und Kulissen hatten, die recht einfach zu betreuen waren. Also dafür das wir mit einem Minimum an Fördermitteln auskommen, sind das aus meiner Sicht doch recht ansehnliche Ergebnisse. Immer wenn wir sowas ausrichten, waren die Besucher stets zufrieden oder sehr zufrieden. Schade eigentlich, dass damit wohl nächstes Jahr Schluss ist.
Dann ists gut . Ich weiß, es gibt dieses 'nee, das ist nicht authentisch blabla' - Geplärre, und das hat seine Berechtigung in den Fällen, wo irgendwelche Grobmittelalterdarsteller Besuchern weismachen wollen, so und nicht anders hätte das MA ausgesehen. In allen anderen Fällen ist den Darstellern klar, daß sie sich immer nur annähern können und vermitteln das auch den Interessierten. Da seh ich kein Problem.

(Zum Annähern: Ich frag mal: Wer von euch kann sich eigentlich noch an die Zeit des Kalten Krieges erinnern? Wie sich das anfühlte? Außer Pitter wahrscheinlich die wenigsten hier. Und das ist noch nicht wirklich lange her. Wie sollten wir also wirklich begreifen können, wie das Mittelalter war, oder vielmehr die verschiedenen Zeitabschnitte innerhalb des Mittelalters, inklusive verschiedener Regionen und Stände? Es geht nicht. Annäherung ist alles, was uns heute bleibt.)

Davon ab: Ich freu mich immer über soziale und integrative Projekte. Persönlich halte ich nichts von 1€-Jobs, sondern empfinde das als Ausbeutungohne Chance auf Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. Aber nichtsdestotrotz finde ich eure Aktion gut, auch weil viele verschiedene Gruppen etwas davon haben. Und natürlich, weil mir Geschichtsvermittlung ein besonderes Anliegen ist .


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Um ehrlich zu sein, hab ich da auch so meine Nöte und Ängste. Ich kann eigentlich auch nicht so gut mit Kindern. Aber wenn man mal mittendrin ist, läuft das schon. Ich bin eigentlich doch recht froh, dass die Lehrerinnen auch mit dabei waren. Sie mussten zwar nur selten direkt eingreifen, aber sicher hat auch ihre Anwesenheit die Mütchen etwas beruhigt. Aber ich hatte die Situation auch noch recht gut im Griff zumindest für meine Abteilung bzw. die zweite die ich heute mit übernehmen musste, weil ein paar Helfer ausgefallen waren. Für kommenden Montag wurde ich da auch gleich nochmal mit verpflichtet. Aber da erwarten wir nur noch eine kleine Gruppe, etwa halbe Größe. Da sind wir vermutlich auch schneller fertig mit den einzelnen Stationen.
Dann hast du es gut hingekriegt . Und dieses Zweifeln, so kann ich aus fünfzehn Jahren Jugendarbeit sagen, ist immer da. Es wird weniger, je mehr Erfahrung man sammelt, aber ganz weg geht das nicht wenn man das Bedürfnis hat, den jungen Menschen vor sich wirklich was zu bieten und sie zu begeistern. Gerade am Anfang ist es oft schrecklich.

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Heut Abend gabs dann auch noch einen Vortrag in der angeschlossenen Gedenkstätte. Ein regionaler Pfarrer (Hobby-Historiker nebenbei) hat über seinen Vor-Vor-Vorgänger referiert zum Thema 17. Juni. Der Herr hatte nämlich seinerzeit zwei Streikführer versteckt und ihnen so die Flucht in den Westen ermöglicht. Den Vortragenden kenn ich auch von seinem Beruf her. Die Vorträge die er hält sind deutlich genüsslicher anzuhören (viel Elan, sanfte Stimme) als seine Predigten (Fistelstimme, todernst, Rücken zur Gemeinde). Toller Typ aber an und für sich.
Ich hab eine Menge Predigten gehalten, als ich noch in der Kirche aktiv war (das ist ein für alle Male vorbei, dafür bin ich zu sehr ins Zweifeln gekommen. Ich würde mich heute auch nicht mehr als Christ bezeichnen). Man gerät schnell in diesen Singsang; es ist sehr schwer, sich daraus zu lösen. Je schwieriger das Thema ist, zu dem man referiert, umso eher fällt man in dieses Schema zurück.
Vonwegen Fistelstimme: Auch Bismarck soll angeblich eine gehabt haben .