Name: Kayét Chievas [stummes t]
Geschlecht: männlich
Alter: 27
Größe: 1.88m
Rasse: Redguard
Sternzeichen: The Lord
Aussehen:
Statur: Athletisch, Gewandt
Haare: schwarz
Augen: grau
Besonderheiten: diverse Tattoos (siehe Bilder)
- linker Arm: Drache & gekreuzte Säbel
- Bauch: Tribal
- Rücken: Skorpion
Ausrüstung: Leichte Rüstung der Dunklen Bruderschaft, zwei nordische Dolche (Gürtel), Katana (Rücken), Seil & Enterhaken, Dietriche en masse, * abgenutztes & mit gravierten Metalleinsätzen verziertes Lederband am linken Handgelenk
*noch nicht erhalten
Bilder:
Weitere Informationen:
Profession: Mitglied der Dunklen Bruderschaft
Gruppierung und Rang: Dunkle Bruderschaft, Mörder
Wohnsitz: Dark Brotherhood Sanctuary westlich von Falkreath
Besonderheit:
- Besitzt den Säbelzahntiger Scimitar, welcher ihm auf's Wort gehorcht und über die Niederlassung wacht, in welcher sich Kayét gerade aufhält; dieser ist zahm gegenüber den Mitgliedern der Dark Brotherhood & nur selten bei Kayéts Aufträgen dabei (weil zu auffällig)
- Ohne Waffen nicht minder gefährlich aufgrund körperlicher Stärke & Schnelligkeit, Nahkampf-Ausbildung & fundierter anatomischer Kenntnisse (meist basierend auf 'Wie bringe ich jemanden möglichst lautlos, schnell und effektiv um?')
Skills:
One-handed [Adept] Einhändig
Light Armor [Adept] Leichte Rüstung
Sneak [Adept] Schleichen
Lockpicking [Adept] Schlossknacken
Alchemy [Apprentice] Alchemie
Block [Apprentice] Blocken
Pickpocket [Apprentice] Taschendiebstahl
Archery [Novice] Schießkunst
Two-handed [Novice] Zweihändig
Heavy Armor [Novice] Schwere Rüstung
Smithing [Novice] Schmiedekunst
Speech [Novice] Redekunst
Alteration [Novice] Veränderung
Illusion [Novice] Illusion
Destruction [Novice] Zerstörung
Restoration [Novice] Wiederherstellung
Enchanting [Novice] Verzauberung
Conjuration [Novice] Beschwörung
Kayéts Geschichte
Geboren wurde Kayét in Hammerfell als Sohn einer Heilerin/Alchemistin und eines Soldaten. Wie für die Rothwardonen üblich orientieren sich die männlichen Nachkommen mehr an dem Tun ihrer Väter, so auch bei Kayét, der noch vor dem jugendlichen Alter unter die Fittiche seines in der Armee Hammerfells angesehenen Vorbilds genommen wurde. Von seinem Vater lernte der junge Redguard allerlei Kampftechniken, den Umgang mit leichten Klingen aller Art und welch wichtigen Stellenwert die Physis für den Kampf einnahm. Das taktische Denken lag Kayét im Blut, und so wusste er auch das Wissen seiner Mutter für seine Zwecke einzusetzen, lehrte sie ihm neben der grundlegenden Pflanzenheilkunde auch die Anatomie der unterschiedlichen Rassen und damit ganz nebenbei deren unterschiedlichen und vielseitigen Schwachstellen. Irgendwann in ferner Zukunft stand eine Laufbahn als Befehlshaber in der hammerfellschen Armee in Aussicht, und Kayét brachte sowohl die körperlichen als auch geistigen Voraussetzungen mit, ganz zu schweigen von der positiven Reputation seines Vaters...doch es kam alles anders.
Mit Anfang zwanzig kam Kayét mit seiner Mutter nach Skyrim in die Stadt Solitude. Oftmals fragte sich der junge Mann wie er in dieser ihm so verhasste Provinz enden konnte; jene Provinz, welche seinen Vater auf dem Gewissen hatte.
Es war vor zirka einem halben Jahr; ein Routineeinsatz, eine Patrouille im Hammerfell-Skyrim-Grenzgebiet in einer eigentlich friedlichen Gegend. Und dann kamen die Guerilla. Nordische Barbaren, die für irgendwas kämpften. War es Freiheit? Oder Geld? Ruhm & Ehre keinesfalls, denn die Spuren des Angriffs glichen der massenhaften Schlachtung einer Viehherde, so asymmetrisch hatte sich ganz offensichtlich das Kräfteverhältnis dargeboten. Kayét hatte die Überreste seines Vaters mit eigenen Augen gesehen, welche er einzig und allein anhand seiner prägnanten Lederarmbänder am Handgelenk identifizieren konnte. Eines davon war intakt gewesen, und es begleitete den jungen Redguard bis zum heutigen Tag. Was also hatte er in Skyrim zu schaffen? Hauptverantwortlich dafür war seine Mutter, welche den Tod ihres Mannes nicht verkraften konnte. Sie gab der hammerfellschen Armee die Schuld, wobei Kayét entschieden widersprach. Nicht einmal ein ganzes Bataillon hätte dem Angriff widerstehen können - doch alle logischen Schlussfolgerungen halfen nichts. Alles im militärisch angehauchten Hammerfell erinnerte die trauernde Ehefrau an ihren getöteten Mann, und so sah die Witwe keinen anderen Ausweg als das Weite zu suchen - und was machte Kayét? Er reiste mit ihr. Was für eine Wahl hatte er denn auch? Die Aufgabe eines Soldaten war zwar der Schutz seiner Provinz, aber auch der seiner Familie. Also gab er seine vielversprechende Laufbahn in der Armee auf um seine Mutter, dem einzig verbliebenen Elternteil, nicht auch noch zu verlieren. Warum es ausgerechnet Skyrim sein musste und nicht etwa Cyrodiil oder High Rock, verdammt er wäre sogar lieber nach Summerset gegangen, diese Antwort blieb ihm seine Mutter schuldig. Vielleicht waren Heiler in dieser Region am gefragtesten, oder vielleicht war sie der Meinung dass man hier als letztes nach ihnen suchen würde und man so am Besten ein neues Leben aufbauen konnte. Kayét bemühte sich, seiner Mutter die entsprechende Unterstützung zu geben, verbrachte Zeit mit ihr und ließ sich von ihr unterrichten, wenn er nicht gerade am Fluss seinem Training nachging oder sich in zwielichtigen Kneipen angetrunken mit ebenso besoffenen Nord herumprügelte. Zu diesem Zeitpunkt war der junge Redguard fest der Meinung, die Talsohle erreicht zu haben. Schlimmer konnte es nicht mehr werden. Aber er sollte irren.
Jahre später fand sich Kayét am Hafen wieder. Er hatte einen 'Job' (wollte man das Schleppen von Kisten von A nach B so bezeichnen), trug sich in dröger Monotonie von Tag zu Tag, einzig sein Training am Fluss war noch das Selbe wie vor einigen Jahren. Wie war es soweit gekommen? Der Auslöser dürfte der Überfall auf seine Mutter inmitten ihres Alchemiegeschäftes gewesen sein. Ein aufbrausender Kunde, genauer gesagt eines dieser abstoßenden Echsenviecher, hatte ihr Betrug vorgeworfen und ihr einfach das Genick gebrochen. Kayét war an diesem Tag aus Zufall etwas früher von seinem Besuch am Markt zurück, und hätten die Stadtwachen aufgrund des Lärms nicht eingegriffen, es wäre noch mehr zu Bruch gegangen außer der Einrichtung und dem Rückgrat des Argoniers. Rückblickend betrachtet war diese Verletzung die 'bessere' Strafe für den Mörder seiner Mutter, aber oftmals stellte sich Kayét vor, dass die Geräusche vom Brechen der Halswirbel die größere Genugtuung gewesen wären - Auge um Auge, Zahn um Zahn. Einige Wochen musste er im Verlies von Solitude zubringen (zwei der Wachen hatte er die ersten Kampfspuren ihres Lebens in Form einer gebrochenen Nase & Wangenknochens zugefügt), und als er nach seiner Freilassung den Laden seiner Mutter bereits geräumt und versiegelt vorfand, musste Kayét sich umorientieren. Der Job am Hafen sollte dabei nur eine Übergangslösung sein, und nun machte er ihn bereits seit Jahren - immerhin, er hielt ihn körperlich auf Trab, aber er war stumpfsinnig und eintönig. Was aber sollte er sonst tun? Gelernt hatte Kayét keinen Beruf außer den des Soldaten, und hier als solcher in Skyrim Fuß zu fassen in einer Horde Nords, das schien ebenso unrealistisch wie die Möglichkeit in seine Heimat zurückzukehren als gescheitertes Individuum. Hätte dieser schmierige, adlige Kerl ihn nicht heimlich beim Training am Fluss beobachtet, der Redguard würde heute noch Kisten am Hafen schleppen. Von A nach B. Und zurück.
[...]
Die Ellenbogen auf den hölzernen Tresen und den Kopf auf die Hände gestützt betrachtete Kayét das Bier vor sich in dem gläsernen Humpen. Der Schaum hatte sich inzwischen längst verflüchtigt und zurück blieb ein schon im Ansatz schaler Gerstensaft, so lang stand das Getränk bereits. Ein schales Getränk für einen dummen Mann – das passte. Hatte er gedacht dass die Arbeit am Hafen bereits den Tiefpunkt seines Lebens darstellte, so war diese Situation jetzt nochmal eine Ebene weiter unten anzusiedeln.
Er hatte einen Mord begangen.
An sich war das in dieser brutalen Welt nichts Ungewöhnliches, jedoch hatte er dies für Geld getan.
Geld, welches er nie erhalten hatte.
Es schien der letzte Ausweg, der Kerl hatte ihm geschmeichelt wie fähig und kräftig er doch sei, und dass eine kleine Gefälligkeit für eine beträchtliche Menge Münzen ihm keinerlei Schwierigkeiten bereiten würde. Machte sie auch nicht, im Gegenteil, der ganze Auftrag war beinahe zu einfach gewesen; bis auf die Tatsache dass der Mistkerl nun so tat als ob er Kayét nicht kennen würde. Im Normalfall hätte er diesem reichen Hund nun den Hals umgedreht, aber der Einfluss dieses Adligen reichte einfach zu weit als dass Kayét ihn hätte einfach auf offener Straße lynchen können. Wobei, was hielt Kayét davon ab, indirekten Selbstmord zu begehen? Sein Leben war sowieso inzwischen nichts mehr wert, warum es sich also nicht einfach machen und anderen die Drecksarbeit überlassen...?
Die Neuankömmlinge im The Winking Skeever hatte Kayét nicht bemerkt, und dementsprechend auch nicht das Zurückweichen der hiesigen Gäste, welche ganz offensichtlich Respekt oder gar Angst vor den beiden doch recht kleinen Personen in den schwarzen Rüstungen mit den tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen verspürten. Zielstrebig gingen diese auf den Redguard zu und ließ sich jeweils zu seinen beiden Seiten auf den Hockern nieder. Der Wirt eilte herbei, aber mit einer kurzen und prägnanten Handbewegung wischte einer der Fremden jegliche Bestellwünsche beiseite und der Besitzer des Gasthauses zog sich in den Hintergrund zurück.
"Ich hätte gedacht ein Mord macht durstiger, Kayét?", flötete es leise mit der sanften und zugleich bedrohlich-wissenden Stimme einer Frau unter der Kapuze zu seiner Rechten hervor. Kayét merkte sogleich auf, zog die Augenbrauen zusammen und wollte sich seiner Gesprächspartnerin wider Willen zuwenden als er plötzlich einen stechenden Schmerz in seiner linken Seite spürte - genau da, wo die Spitze des silbernen Stiletts sich wenige Millimeter durch die Lederrüstung in die Haut zwischen seinen Rippen bohrte.
"Langsam, mein Süßer ", drang die gleiche, zuckersüße Stimme plötzlich von der linken Seite an sein Ohr, und er erstarrte in der Bewegung und sah sich gezwungen, zurück in seine ursprüngliche Sitzhaltung zu verfallen. War das ein fauler Zauber? Spielte ihm sein Gehirn einen bösen Streich? Zierliche Finger schoben sich wiederum von rechts in sein Blickfeld, berührten den Bierhumpen und zogen ihn zu sich heran. Kayét wagte nicht, ihnen mit dem Blick zu folgen und schaute stattdessen lediglich stur nach unten auf den Tresen - nur keine falsche Bewegung, das war nun wichtig. Das Mitglied der dunklen Bruderschaft zur Rechten des Redguards nahm einen Schluck von dem Bier, setzte das Glas lautlos wieder auf dem groben Holz der Theke ab und schob es sacht durch Kayéts Blickfeld zu seiner Linken, wo es erneut von zierlichen Fingern aufgenommen wurde. Von identischen Fingern. Wie war das möglich? Abermals verschwand das Glas, und die Frau zu Kayéts Linken nahm ebenfalls einen Schluck, stellte das Bier ebenso lautlos wie ihre Begleiterin auf den Tresen und schob es schließlich wieder dahin, wo es ursprünglich stand. Schwarzer Lippenstift zeichnete sich am Rand des Humpens in doppelter Ausführung ab, und endlich durchbrach eine der Frauen das beängstigende Schweigen, während Kayét die Schweißperlen über den Rücken liefen und ein unangenehmes Brennen in der hauchzarten Stichwunde verursachten.
"Hatte schon bessere, was meinst du?", fragte die Frau mit dem Stilett, woraufhin die andere antwortete: "In der Tat, Schwesterherz ".
Schwestern? Wo war er hier hineingeraten? Die Gedanken in Kayéts Kopf rasten, überschlugen sich und wurden jäh unterbrochen als eine Hand sich von rechts auf seinen Oberschenkel legte, sanft darüber und schließlich höher strich.
"Nun, Kayét...euer dilettantischer Mord am Hafen wäre uns vollkommen gleich, wäre da nicht Karius...", und eine kleine Pause folgte.
Karius, das war der adlige Mistkerl, der ihn gelinkt hatte.
"Er hat ein Abkommen mit unserer Mutter", sprachs plötzlich von Kayéts linker Seite, während die Hand auf seinem Bein gar keine Anstalten machte, zu verschwinden, ganz im Gegenteil. "Indem er auf Euch zurückgegriffen hat, wurde dieses Abkommen nichtig; ebenso wie er selbst. Normalerweise läge es nun an uns, ihn den Händen von Sithis zuzuführen, jedoch haben wir eine bessere Idee...oder vielmehr ein Angebot an euch , Kayét...nicht wahr, Schwesterherz...?", und wie zur Bestätigung verstärkte sich leicht der Druck der Hand auf seinem Oberschenkel und sie rutschte in Richtung Innenseite.
"Erledigt Karius und werdet teil unserer Familie - die Wahl ist euer und die Welt steht euch offen. Unsere Mutter ist immer auf der Suche nach Potential und sehr, sehr dankbar...ebenso wie wir...", und nach einer neuerlichen, eindeutig zweideutigen Geste der zierlichen Finger zogen sie sich schließlich von seinem Bein zurück; Kayét konnte förmlich spüren , wie die beiden Frauen lächelten als sie sich erhoben und der Schmerz in seiner Rippengegend abrupt schwächer wurde.
"Bis bald, Kayét" flüsterte eine der beiden zum Abschied, wer genau konnte der Redguard nicht sagen, und damit wandten sich die beiden schwarzen Gestalten ab und verließen das Wirtshaus.
"Das nächste Mal bin ich aber dran...".
Und damit: Stille.
Kayét konnte die skeptischen Blicke der restlichen Gäste in seinem Rücken förmlich spüren, und doch wagte niemand, ihn anzusprechen. Irritiert musterte er den Lippenstift am halb geleerten Bierglas und rieb sich dabei abwesend über die linke Seite, welche nun kaum noch merklich schmerzte. Eingebildet hatte er sich das alles nicht. Oder doch? Aus dem Augenwinkel erregte etwas seine Aufmerksamkeit, und wie in Zeitlupe nahm Kayét den auf dem Tresen liegenden goldenen Siegelring auf und hielt ihn sich nahe vors Gesicht - das Wappen von Falkreath.
Einbildung? Mitnichten.
Er beschloss, nachzudenken.
Lange nachzudenken.
Und doch wusste Kayét in seinem tiefsten Inneren, dass er bereits beim ersten Schritt über die Schwelle des Wirtshauses eine Entscheidung getroffen hatte.
Eine Entscheidung, welche unumkehrbar war.
Die Entscheidung für ein neues Leben.
[...]
"Silence, my Brother".
Diese Worte waren neben dem Säbelzahntiger Scimitar Teil von Kayéts Leben geworden. Hier, in der Zuflucht der Dunklen Bruderschaft in der Nähe von Falkreath, fühlte er sich zuhause. Mehr noch, obwohl er erst wenige Monate ein Teil dieser dunklen Gemeinschaft geworden war, kam es ihm so vor schon jahrelang hier zu leben. Man sorgte füreinander. Hörte zu. Kümmerte sich um einen. Löste Probleme gemeinsam. Jahrelang hatte er nicht mehr dieses Gefühl der Zugehörigkeit und Wärme verspürt, und auch wenn Mord und Tod hier alltäglich waren und zu ihrem Leben dazugehörten, so fühlte sich Kayét dennoch auf eine unergründliche Art und Weise...geborgen und sicher. Wie in einer Familie. Und nichts und niemand würde ihm jetzt noch dieses Gefühl nehmen können.
"Hail Sithis".
Er würde die Bruderschaft verteidigen, wenn nötig bis auf's Blut. Sie war seine Familie. Seine Heimat. Sein Leben.
Eine schicksalhafte Begegnung (Die Story um Scimitar)
Tagelang hatte Kayét sich auf diese Reise vorbereitet, schließlich musste alles ziemlich schnell gehen. Nach dem Mord an Karius, welcher ihm die Mitgliedschaft der Dark Brotherhood eingebracht hatte, stand nun der Weg nach Falkreath an, und dafür war eine einfache Handelskarawane die beste Wahl gewesen: Unauffällig, umsonst und sie fuhr stets pünktlich ab. Sicherlich hätte Kayét auch allein reisen können, aber der Weg zur Niederlassung war weit, und man konnte nur vermuten, was für Gefahren ihm auflauern würden...
Immerhin: Nun wusste er es.
Der Pfeil in der Schulter schmerzte höllisch als Kayét sich durch den tiefen Schnee kämpfte, dabei feine Bluttropfen seinen Weg markierten und die Verfolger auf die richtige Spur brachten.
Es war gerade mal ein paar Minuten her dass der Konvoi überfallen wurde, und dennoch kam es dem Rothwardonen vor als wäre er schon Stunden in dieser eisigen Winterlandschaft unterwegs. Nicht einmal den Hauch einer Chance hatte der Händlerzug, bestehend aus zwei großen Wagen, gehabt, denn die Banditen wussten ganz genau welche Personen sie zuerst aus dem Hinterhalt attackieren mussten um im Anschluss leichtes Spiel zu haben. So fielen dem ersten Pfeilhagel drei der vier mitgereisten Söldner zum Opfer, und der verbleibende Wächter hatte gegen die zahlmäßig überlegene Übermacht nicht den Hauch einer Chance. Kayét sah, wie dieser kapitulierte und die Waffe zu Boden fallen ließ, aber die Angreifer scherten sich nicht darum und metzelten ihn ohne Gnade nieder; dies war der Zeitpunkt, als er sich zur Flucht entschloss. Blieb er, würde er genauso hingerichtet werden, und beinahe hätte er es auch unbeschadet zum Waldrand geschafft, als ihn ein Pfeil ins Schulterblatt traf. Seine schäbige Lederrüstung hatte zwar den Großteil des Aufschlags absorbiert, aber dennoch spürte Kayét die im Fleisch steckende Pfeilspitze bei jeder kleinen Bewegung als er sich von puren Überlebensdrang getrieben durch den schneebedeckten Wald schleppte und dabei hoffte, dass die Pfeile der Wegelagerer nicht vergiftet waren.
Kayét stolperte und schlug der Länge nach in den Schnee, und einen Moment lang blieb er regungslos liegen. Spontane Müdigkeit überfiel ihn. Bleib einfach liegen, dann ist es gleich vorbei . Dann aber hörte er in weiter Entfernung Geräusche. Die Stimmen der Banditen. Wieviele verfolgten ihn? Zwei? Oder drei? Warum taten sie das? Hier mitten in der Wildnis war er verloren und würde so oder so sterben. Dann aber wurde dem Redguard bewusst, dass pure Mordgier diese Dreckskerle trieb, warum sonst würden sie einen mittellosen Mann verfolgen, bei dem es nichts zu holen gab und welcher freiwillig das Weite gesucht hatte? Nein, sie würden ihn nicht kriegen. Er würde sich nicht ergeben - die Soldatenehre in seinem Innersten war stärker. Mit aller Kraft rappelte sich Kayét auf und torkelte weiter, die Wunde in seiner Schulter pochte unaufhörlich, und mit letzter Kraft schaffte er es hinter einen großen, haushohen Felsen. Es kostete ihn Überwindung, an den Pfeilschaft zu greifen, welcher aus seiner Schulter ragte, aber mit Willen und dem Adrenalin in seinen Adern zog er den Pfeil mit einem Ruck heraus und torkelte aufgrund der Schmerzen rückwärts gegen den harten, eiskalten Granit. Die frostige Kühle tat gut, und langsam rutschte Kayét, eine Blutspur hinterlassend, mit dem Rücken zum Felsen daran hinab und blieb einfach im Schnee sitzen. An der Wunde würde er nicht sterben, brauchte ganz einfach nur Ruhe; jedoch hatte er aber keine Kraft mehr zum Kämpfen. Das wurmte ihn, und krampfhaft umklammerte der das Holz des blutigen Geschosses während er darauf wartete, dass jeden Moment seine Verfolger ihn entdeckten und kurzen Prozess machen würden.
Aber niemand kam.
Stattdessen diese Schreie. Die von Todeskampf durchsetzten Schreie, welche lang....sehr lang durch Kayéts Kopf hallten.
Und dann Stille.
Eisige Stille.
Was war passiert?
Kayét dachte, sein Gehirn würde ihm einen Streich spielen, ihn mit schmerzbedingten Halluzinationen hinters Licht führen. Jeden Moment rechnete er mit dem Erscheinen einer Schwertklinge am Rande seines Blickfeldes, aber dies geschah einfach nicht - stattdessen noch immer beängstigende Stille. Von Neugier getrieben zog sich der Redguard an dem massiven Gestein empor, bis er wieder auf wackeligen Beinen stand, und schwer atmend sch ob er sich um den Felsen herum.
Und im darauffolgenden Moment die Szene vor sich zunächst für eine Ausgeburt seines von der Verletzung verwirrten Verstandes zu halten.
Zwei leblose Körper lagen zerfetzt im Schnee, ihre Waffen meterweit entfernt, dafür direkt um sie herum eine riesige Blutlache. Das monströse Geschöpf, welches über einer der beiden Leichen thronte, nahm von dem Redguard erst einmal gar keine Notiz, sondern war vollkommen mit der Witterung des aus echten Fell bestehenden Umhangs unter sich beschäftigt, welcher dieselbe Farbe wie das Tier besaß. Der mächtige weiße Säbelzahntiger, welcher Kayét geschätzt bis knapp über die Hüfte ging, hatte eine blutverschmierte Schnauze und war zweifellos die Ursache des plötzlichen Todes der beiden Banditen. Der Gedanke der Rettung durchschoss Kayéts Gedanken, aber dann erreichte ihn die Realität. Dies war ein wildes Tier im Blutrausch, wie würde es reagieren wenn es ihn entdeckte? Er selbst war verwundet, roch nach Blut.
In diesem Moment schaute die weiße Raubkatze auf und blickte Kayét direkt in die Augen...und der Rothwardon erkannte...seine Augen.
Lang musste Scimitars Familie hungern, und das war nicht in seinem Sinne. Aber endlich konnte er eine stattliche Beute sein Eigen nennen. Zugegeben, den Bock, welchen er soeben nach langer Jagd erlegt hatte, war schon älteren Kalibers, aber Fleisch war Fleisch, und dieses würde ihn & seine Familie wieder eine zeitlang versorgen können. Die langen Fangzähne in den noch warmen Körper geschlagen schleppte der weiße Säbelzahntiger den Hirsch durch den Tiefschnee in Richtung seiner Höhle, doch bereits hunderte Meter davor stutze das erhabene Tier, ließ die Beute achtlos fallen und sprang mit großen Sprüngen voran.
Blutgeruch erfüllte die Höhle, und Scimitars einfach gestrickter Verstand brauchte Sekunden, um die Bilder zu verarbeiten. Dort lagen seine Gefährtin, seine Kinder. Ihre Gesichter schienen, als würden sie schlafen, doch fehlten das Fell am Körper. Langsam kam Scimitar näher, roch an dem noch frischen Blut, welches zentimetertief den Höhlenboden bedeckte. Nur allmählig drang zu ihm durch, dass seine Familie ausgelöscht worden war. Tot. Ermordet von einem Rudel Menschen, welches einzig und allein das Fell seiner Gefährtin als Kleidungsstück tragen wollten. Den Sinn dahinter verstand Scimitar nicht, aber dies war auch nicht nötig. Er würde sie finden. Er würde sie finden und töten. So wie es seine Natur war.
Hass und Verlust war das, was beide Lebewesen in den Augen ihres Gegenübers erblickten; so unterschiedlich sie auch waren, dieses Schicksal teilten und verband sie - Einsamkeit. Unbewusst ließ Kayét jegliche Bedenken fallen und schlurfte auf den riesigen Säbelzahntiger zu, und dieser ließ den Menschen gewähren und rührte sich nicht vom Fleck, keine Regung zeigte das Tier; noch nicht einmal als die blutverschmierten Finger seine Stirn berührten. Die Berührung war ungewohnt und hatte doch etwas befriedigendes. Dieser Mensch würde ihm nichts tun, im Gegenteil, er war auf seiner Seite, hatte dasselbe durchgemacht wie er selbst. Und Kayét? Er hatte das erste Mal seit langer Zeit wieder das Gefühl, jemanden gegenüber zu stehen, mit dem er sich identifizieren konnte. Dieses wilde Tier war...wie Heimat. Hatte ihn gerettet und war ihm verbunden wie die Waffe eines Soldaten. Eine Waffe? Wie ein...Krummsäbel. Oder ein...Scimitar!
"Zugelassen" by KingPaddy