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General
Charaktervorstellung -Revan Azarius
Name: Revan Azarius (viele kennen ihn nur unter seinem Decknamen „Golion“)
Rasse: Dunmer
Geschlecht: männlich
Alter: 71 (4Ä 201)
Sternzeichen: Die Diebin
Beruf: -
Aussehen:
1,80m groß; drahtig; abgemagert; rote Augen; strähnige, schwarze Haare.
Narben im Gesicht, an den Händen, auf dem Rücken.
Charakter:
Misstrauisch gegenüber anderen Personen, geduldig, starker Überlebenswille, Improvisationskünstler, Loyalität gegenüber anderen Personen besteht nur so lange wie es ihm zu Vorteil gereicht.
Fertigkeiten:
Athletik (Experte)
Taschendiebstahl (Experte)
Schleichen (Experte)
Akrobatik (Geselle)
Nahkampf (Geselle)
Klingen (Geselle; gilt nur für Dolche und Kurzschwerter)
Schütze (Geselle; gilt für sämtliche (improvisierte) Wurfwaffen die sich gut verbergen lassen)
Schlösser knacken (Geselle)
Wortgewandtheit (Lehrling)
Feilschen (Lehrling)
Blocken (Lehrling)
Rest: Novize
Geschichte:
Revan wuchs in der Kaiserstadt als Sohn einer •••• mit Unbekanntem, jedoch mit Sicherheit nicht-elfischem Vater, auf. Er hatte 3 Geschwister, die geprägt durch ihre Umgebung, auf kriminellem Weg ihren Lebensunterhalt bestritten. Revan war da keine Ausnahme. Sobald er laufen konnte wurde er tagsüber auf die Straße zum Betteln geschickt. Zwar verdiente seine Mutter nicht wenig, jedoch wurde das Geld meist für Alkohol und Drogen ausgegeben bzw. verlangte der jeweilige Freier seinen Anteil. So viel musste man der Frau lassen, sie konnte ihre Freier wechseln wie sie wollte und jedes mal überredete sie betreffende Person, so dass ihr keine Nachteile entstanden.
Revan dagegen hatte mit Betteln sehr wenig Erfolg. Die Konkurrenz war groß und oft kam er mit leeren Händen nach Hause, was ihn meist um die einzige Mahlzeit des Tages brachte. Der Dunmer lernte schnell das ihm niemand etwas umsonst geben würde und die Güte von fremden Menschen ein Traum war. Daher versuchte er es mit Taschendiebstahl und dem Stehlen von Essen. Anfangs wurde er oft erwischt und musste weglaufen. Aber er war langsam und bekam im Gegenzug Schläge und Tritte. Selbst die Wachen machten sich oft nicht die Mühe ihn ins Gefängnis zu werfen, eine Tracht Prügel würde es schon richten. Wenn der Hunger zu groß war, wurden entweder Ratten gejagt, die in den Gossen der Stadt ein alltäglicher Anblick waren, oder er aß weggeworfene, manchmal halb verfaulte Lebensmittel.
Krankheiten wie Pocken, Braune Fäule oder Sumpffieber rafften regelmäßig viele Bewohner der Gossen und des Hafenviertels dahin. Auch Revan stand mehr als einmal kurz vor dem Tod, aber irgendwie überlebte er, im Gegensatz zu vielen Anderen. Sein zweitältester Bruder starb an einer Lungenentzündung.
[...]
Mit der Zeit wurde der Dunmer immer besser im Taschendiebstahl und Weglaufen. Der Hunger quälte ihn nun nicht mehr ganz so oft wie früher. Gerade als es ein wenig besser für ihn lief wurde er von anderen Jugendlichen oder Erwachsenen angegriffen, wenn er gerade etwas Geld oder Essen geklaut hatte. Wenn es nur ein oder zwei waren, konnte er ihnen noch davonlaufen. Das half jedoch nur selten, viel öfter musste er kämpfen. Anfangs verlor er, da aufgeben aber nicht zu seinen Prinzipien gehörte, begann Revan sich zu wehren. Dabei lernte er alles als Waffe zu benutzen, was in greifbarer Nähe war, völlig egal ob es sich dabei um Sand, Dreck, Scherben, Steine oder Knochen handelte. Solange er mit seine Beute danach noch in Händen hielt, war alles in Ordnung. Das Leben war ein ständiger Kampf um die besten Bettelplätze, Gold , Essen und Gefälligkeiten geworden. Die Sieger erhöhten ihre Chancen ein wenig länger zu leben, die Verlierer starben vielleicht früher. Gefälligkeiten waren mitunter wertvoller als Gold, da man als Schuldner nie wissen konnte, wann eine Gefälligkeit eingefordert wurde und vergessen wurden sie nie.
Zu etwa der gleichen Zeit begann Revan seine Gewinne nicht mehr bei seiner Mutter, oder viel mehr der •••• wo er wohnte, abzugeben, da er mittlerweile herausgefunden hatte, wozu sie das Geld benutzte. Ihrerseits fing sie an den „ungezogenen Jungen“ Manieren beizubringen. Das schlug komplett fehl, da Revan sich verteidigen konnte. Zum Schein gab er ihr danach wieder das Geld und stahl ihre Drogen und den Alkohol um ihn auf der Straße wiederum zu verkaufen. Nachdem sie das bemerkte, warf sie ihn endgültig aus dem Zimmer das sie bewohnte. Leider schloss sie Nachts die Tür ab, sonst hätte Revan sie weiterhin um das wertvolle Zeug erleichtert. Wenn er sie jedoch auf der Straße entdeckte und ihre Tür nicht verschlossen war, lohnte sich meist ein Blick in ihr Zimmer um ein paar zusätzliche Septime einzustreichen. So konnte Revan später seine ersten Gefälligkeiten, meist gegenüber Süchtigen, einfordern und er wurde nie enttäuscht. Wenig später fand der Dunmer seine einzige Schwester tot in der Gosse. Allem Anschein nach wurde ihr, wie so vielen Anderen auch, die Skoomasucht zum Verhängnis.
[...]
Jahre später versteckte Revan sich im Schatten einer kleinen Gasse und beobachtete das früh abendliche Treiben auf der Straße vor ihm. Er hatte ein Talent entwickelt gleichzeitig da zu sein, aber von den Leuten nicht wahrgenommen zu werden. Es war ungewöhnlich kalt, obwohl der Frühling bereits begonnen hatte. Der Dunmer hüllte sich noch mehr in seinen ausgefransten, löchrigen Mantel. Geduldig verfolgte er seit Stunden die Passanten und schenkte vor allem ihren Gürteln Beachtung. Ein gefüllter Beutel am Gürtel eines vermummten Mannes interessierte ihn besonders. Das versprach eine guter Fang zu werden. Möglichst unauffällig ging er in die Menge und folgte seinem Ziel. Langsam kam er näher, mit jedem Schritt wurde die Beute greifbarer. Der Dunmer nahm die angeschliffene Münze aus seiner Manteltasche zwischen Zeige- und Ringfinger und beschleunigte seine Schritte. Mit einer einzigen Bewegung durchtrennte er die Schnur, welche den Beutel am Gürtel hielt und bekam seine Beute zu fassen. Schnell verschwand beides wieder in der Manteltasche. Sein Opfer hatte nichts bemerkt. Die nächste Gasse zu seiner linken sollte ihn von der belebten Straße bringen, damit er in Ruhe seine Beute begutachten konnte.
Kurz nachdem er in den Schatten der Gasse getreten war, spürte er eine Dolch am Hals und eine raue Männerstimme hinter ihm erklang: „Du hast da etwas, das mir gehört.“
„Ich weiß nicht....“, begann Revan aber ein leicht erhöhter Druck auf die Klinge an seinem Hals ließ ihn sofort verstummen. Stattdessen wanderte eine Hand in seine rechte Manteltasche und förderte den soeben gestohlenen Beutel zu Tage. „Du weißt sehr wohl. Aber du bist gut, besser wie alle vor dir. Mal sehen ob du auch klüger bist als die Anderen.“ Die Klinge verschwand von seiner Kehle und der Dunmer überlegte einen Moment ob er davonlaufen sollte. Eine echte Chance rechnete er sich nicht aus. Stattdessen ging er zwei Schritte nach vorn, drehte sich langsam um, griff währenddessen in seinen Manteltasche und nahm ein kleines Päckchen heraus, welches er in seiner Rechten verbarg. Erstaunlicherweise war sein Gegenüber ein Waldelf. „Was wollt ihr?“ fragte Revan unsicher. Der Bosmer grinste. „Das Päckchen in deiner Rechten kannst du gleich wieder wegstecken. Wenn ich dich töten wollte, hätte ich es bereits getan.“ Der Dunmer konnte seine Überraschung nicht verbergen, was dem Waldelf ein leises Lachen entlockte. „Hör zu Junge: Du hast Talent und du bist nicht auf den Kopf gefallen. Ich mache dir ein Angebot.“ Der Bosmer legte eine Kunstpause ein um Revans Reaktion zu beobachten, dann fuhr er fort: „Was hältst du davon, wenn ich dich ausbilde?“ Die Augen des Dunmers wurden schmal. „Wo ist der Haken?“
Wieder lachte der Bosmer. „ Kein Haken. Ich bilde dich aus und du hilfst mir bei meinen Aufträgen. Später bekomme ich dann einen Teil deiner Beute wenn du kleinere Aufträge alleine erledigst. Was sagst du?“ Revans Augen wurden noch ein wenig schmaler. „Was für Aufträge? Seid ihr ein Schläger oder ein Meuchler?“ Der Waldelf schien ernsthaft empört. „Willst du mich beleidigen? Nein, ich bin weder Schläger noch Meuchler. Ich bin ein König unter den Dieben. Ich kann dich die hohe Kunst des Diebeshandwerks lehren. Wie du bei Karten-und Würfelspielen betrügst, Leuten mit illegalem Glücksspiel das Geld aus den Taschen ziehst, ihnen ihre Börsen stiehlst ohne das sie etwas merken. Schlösser werden kein Hindernis mehr für dich sein, ich lehre dich wie du die Ware zu einem guten Preis verkaufst und noch einiges mehr. Bist du interessiert oder willst du den Rest deines Lebens in diesem Loch leben?“
Revan war zwar misstrauisch aber dieses Angebot klang zu verlockend. Vielleicht war es seine einzige Chance irgendwann aus dieser Gosse raus zukommen. Auf die Diebesgilde hatte er aufgehört zu hoffen. Er seufzte. „In Ordnung, bildet mich aus.“
Der Bosmer lachte. „Wie heißt du, mein Junge?“ „Revan Azarius“, antwortete der Dunmer. Der Waldelf musterte ihn eindringlich. „Du brauchst einen Decknamen wenn du arbeitest. Ich bin Faldil. Die meisten nennen mich aber Cale.“ Nach einem kurzen Blick hinter sich fügte er hinzu: „Folge mir, wir stehen hier schon zu lange.“ Schweigend folgte Revan diesem seltsamen Elfen, obwohl sein Instinkt ihn eindringlich warnte dass er gut daran täte, zu laufen.
[...]
Die Ausbildung wurde anstrengender, wie Faldil gedacht hatte. Im ersten Moment war er gegenüber sich selbst erstaunt dass er einen völlig ungebildeten Mer zu seinem Schüler gemacht hatte. Im zweiten Moment schalt er sich einen Narren. Wie sollte ein Straßenkind denn auch lesen oder schreiben können wenn es ihm niemand lehrte. Also verwendete der Bosmer die ersten Monate darauf dem Dunmer den, seiner Meinung nach, wichtigsten Schlüssel in die Hand zu geben: Lesen, Schreiben und Rechnen. Dies würde er später noch sehr oft brauchen, öfter wie er in dem Moment ahnen würde. Zum Glück war Revan wissbegierig und nachdem er lesen konnte, verschlang er ein Buch nach dem Anderen. Seine Schrift war noch recht grob und es fehlte eindeutig an Übung, aber es war ein Anfang. Ein netter Nebeneffekt der ganzen Sache war, dass dem Dunmer nie langweilig wurde, da Faldil genug Bücher gesammelt hatte. So konnte der Bosmer seine Wohnung auch ein paar Stunden verlassen ohne das Revan auf dumme Gedanken kam. Aber es kam der Punkt an dem Faldil klar wurde, dass er jetzt mit der eigentlichen Ausbildung beginnen musste, wenn er seinen Schüler halten wollte.
„Nun gut, höre mir genau zu. Ich werde dich vom heutigen Tag an in die Geheimnisse des Diebeshandwerks einweisen. Vieles was ich dir erzählen werde, sage ich nur einmal. Denn zu oft ausgesprochen ist ein Geheimnis seines Namens nicht mehr würdig.“
[...]
Eine ausgesprochen dämliche Idee, diesem jungen Adeligen die Börse klauen zu wollen. Leider hatte dessen Geliebte den Dunmer bemerkt und nach einem spitzen Schrei ihrerseits wusste wirklich jeder im gesamten Bezirk was gerade passierte. Zumindest fühlte es sich so an, wenn viele hundert Augenpaare einen anstarrten und die Wachen zielsicher zu einem führten. Schneller als er laufen konnte, hatten 2 Soldaten der kaiserlichen Legion ihn verhaftet und zum Gefängnisbezirk geschleift. Dieser Weg war mit eine der größten Erniedrigungen die Revan bis zu diesem Zeitpunkt über sich ergehen lassen musste. Die wohlhabenderen Einwohner tuschelten verhalten miteinander, während die ärmeren Leute Grimassen schnitten und verfaultes Obst nach ihm warfen. Einzig die Tatsache das er von 2 Legionären flankiert wurde, ersparte ihm eine Dusche mit menschlichen Exkrementen.
Einmal in seinem Leben hatte Revan einen anderen Pechvogel gesehen der auch quer durch die Stadt geschleift wurde, weil er ein Mitglied des Ältestenrats bestehlen wollte. Er kam nie im Gefängnis an. Der Dunmer jedoch erreichte das Gefängnis und wusste nicht ob er erleichtert sein sollte. Er wurde in eine Zelle mit 2 anderen Insassen gesteckt. Dann hieß es warten. Obwohl die Familie des Adeligen vermutlich alles daran gesetzt hatte, das Revan die höchstmögliche Strafe bekam, so war es doch nur ein Gefängnisaufenthalt.
Vermutlich keinen Tag zu früh wurde er wieder aus dem Gefängnis entlassen und zu seiner großen Überraschung hatte Faldil auf seine Rückkehr gewartet. Bevor jedoch weitere Raubzüge geplant werden konnten, wurde die Kaiserstadt von den Truppen des Aldmeri Bundes erobert. Das nachfolgende Morden und Brandschatzen der Eroberer sollte sich tief in Revans Gedächtnis brennen.
Die Zeit während des großen Krieges war anfangs sehr gut, vor allem der Schwarzmarkt florierte und erreichte nie gekannte Ausmaße. Allerdings wurden mit jedem Tag die Preise ein wenig teurer und irgendwann war das Wachstum wie ein Geschwür das die Kaiserstadt von innen heraus tötete. Der Unterschied bestand lediglich darin, das der Tod am Ende in Form der aldmerischen Truppen kam. Die Rückeroberung durch das Kaiserreich war nicht weniger blutig, jedoch blieb diesmal die Bevölkerung verschont.
Danach dauerte es ein paar Jahre bis die Kaiserstadt wieder wie der Phönix aus der Asche stieg und bald ging alles wieder seinen gewohnten Gang. Mit dem Unterschied das sich die Bündnisse und Verträge der Diebe untereinander gravierend geändert hatten. Selbiges galt für das Verhältnis der verschiedenen Kräfte untereinander.
Neue Bedingungen, die große Chancen boten, einem jedoch genau so schnell das Genick brechen konnten. Diese Erfahrung machten viele und manchmal verging keine Nacht, an dem nicht eine weitere Leiche im Hafen der Kaiserstadt versenkt wurde. Vor allem die Einmischung der Thalmor barg neue Gefahren, da man nie wusste, wer jetzt für sie arbeitet. Die Kollaborateure hatten keinen leichten Stand und mussten permanent um ihr Leben fürchten, da niemand die Greuel des großen Krieges vergessen hatte.
[…]
Die Kunde von der Ermordung des Großkönigs von Himmelsrand verbreitete sich so schnell wie die alljährlichen Krankheitswellen im Herbst. Und sofort wurden wieder Pläne geschmiedet wie man aus diesem Ereignis vielleicht in Zukunft profitieren könnte.
Für Revan war das jedoch nicht von belang. Seit einiger Zeit hatte er das Gefühl das seine Lehre bei Faldil bald vorüber sein würde. Viel hatte er in den letzten Monaten nicht mehr gelernt. Sein Mentor hatte dies auch selbst zugegeben, allerdings wollte er ihn ein letztes Mal prüfen. Leider mangelte es an Gelegenheiten und Revan hatte sich mit kleineren Gaunereien über Wasser gehalten. Das gute an der Sache war, das die Stadtwache ihn nicht aktiv suchte. Dadurch konnte er sich freier bewegen und hatte mehr Möglichkeiten seinen Unterhalt zu sichern.
Eines Abends fand er einen Brief seines Mentors in seiner Wohnung. Der Dunmer brach das Siegel und las die Nachricht:
Golion,
der Adler ist aus dem Horst geflogen und die Ratten werden leichtsinnig.
Triff mich morgen Abend im aufgetriebenen Floß.
Cale
Revan lächelte, endlich war es soweit.
"Zugelassen" by KingPaddy
Geändert von KingPaddy (10.05.2013 um 15:25 Uhr)
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