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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #29

    Himmelsrand, Weißlauf

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    Quiekend wand sich der junge Nord mit dunklen Haaren unter ihrem Griff und grabschte nach ihrem Unterarm. Vergebens versuchte er sich zu befreien. Er schwieg weiterhin auf ihre Frage und seine beiden Kumpane betrachteten das Geschehen mit rotstarrenden, weiten Augen. Zweifelsohne litten sie alle noch an den Nachwirkungen des Gelages am Vorabend. Wuchtig stieß Vesa den gepackten Frischling von sich, dass er nach vorn sackte und mit der Schulter gegen die Tischkante krachte. Leise stöhnte er und rieb sich die Stelle. Seine Antwort wäre ohnehin nur zur Bestätigung gewesen. Unterschwellig wusste sie bereits, dass die Welpen von einem Gefangen in ihrem Hause sprachen und auch, um was für einen es sich handelte. Ansonsten gäbe es keinen Grund, es ihr vorzuenthalten.
    Von einem wütenden Sturm aus Wespen im Bauch geplagt, stampfte die Kaiserliche hinüber, wo sie zuvor Athis ausgemacht hatte und fand ihn noch immer dort. Offenbar hatte er nicht mitbekommen, was sich eben an der Tafel abgespielt hatte. Gut für sie. »Wo ist er?«, verlangte sie zu wissen und erntete einen selbst für sie bei dem Dunmer leicht zu erkennenden Blick der Irritation. Aufgerissene Augen, ein Biss auf die Zunge und verzogene Augenbrauen sprachen jedoch gleich darauf Bände. »Wo ist er?«, wiederholte sie nachdrücklicher und zog sich die Handschuhe aus. »Ich frage nicht noch einmal.«
    Der Elf hob beschwichtigend die Hände und ließ dabei den Besen fallen. »Ich weiß nicht, wovon Du redest«, entgegnete er, sein Gesicht gewann die übliche, undurchdringliche Festigkeit zurück.
    »Lügner!«, knurrte sie ihn an und hieb ihm den Handballen von unten gegen das Kinn. Stöhnend stolperte der Dunmer nach hinten, trat auf den Besenstiel und stürzte zu Boden. Geistesabwesend tastete er mit den Händen am Kiefer herum, um sicherzugehen, dass sie ihm nichts gebrochen hatte. Mit vor Zorn geöffnetem Mund, hektisch atmend und die Augen weit aufgerissen beugte sich Vesana über ihn. »Beim nächsten Mal breche ich Dir wirklich ‘was.« Athis schluckte schwer, antwortete jedoch nicht.
    Plötzlich griff sie jemand von hinten, schlang die kräftigen Arme um sie und hielt ihre eigenen so gefangen. »Lass mich los!«, keifte sie, zappelte mit den Beinen und versuchte vergebens die Unterarme so anzuwinkeln, dass sie mit den Händen die Glieder ihres Fängers zu fassen bekam. Wild knurrte und grollte sie, trat mit den Fersen blind auf den Boden, in der Hoffnung fremde Füße zu erwischen.
    »Beruhig Dich, Vesa«, brummte Skjor so dicht hinter ihr, wie sie ihn noch nie zuvor an sich hatte. Sie spürte seinen Atem an ihrem Ohr und die Bartstoppeln seines kantigen Kiefers rieben ihr durch das Haar über die Kopfhaut.
    »Beruhigen?!« Athis stand gerade auf. Kurzerhand drückte sie sich vom Boden ab und während Skjor den Schwung versuchte abzufedern und sie in der Luft hielt, trat sie dem Dunmer gegen die Brust, um den Nord hinter sich aus der Balance zu bringen. Gemeinsam stürzten sie zu Boden und Skjor gab in der Überraschung seine Umarmung frei. Noch bevor er sich aufrappeln konnte, rollte die Kaiserliche von ihm runter und zog in der Bewegung das Holzschwert. »Bleib bloß weg von mir!«, fauchte sie ihn im Knien an, Tränen begannen ihre Sicht zu trüben. Wut und Enttäuschung rangen miteinander, ließen ihre Finger zittern und schwach werden. Dennoch wussten es Athis, Skjor und der in diesem Moment dazustoßende Vilkas besser, als ihr zu nahe zu kommen.
    Hinter Vesana öffnete sich unvermittelt die Tür zur Vorratskammer. Reflexartig schnappte der Kopf der Jägerin herum. »Was geht denn hier dra-«, setzte Njada an, brach jedoch ab, als sie mit verschlafen wirkendem Blick die Szene aufnahm. »Oh, Scheiße.«
    »Ganz schlechter Zeitpunkt«, brummte Athis, der sich noch immer den Kiefer rieb, »ganz schlechter Zeitpunkt.«
    »Geh wieder rein«, wies Vilkas sie an. »Vesa, beruhig Dich«, setzte der Nord in dunkler Tunika fort und half Skjor, der sich ebenfalls dunkel kleidete, auf die Füße. »Bitte.«
    »Wiss- … Wissen … eigentlich alle – außer mir – dass wir ei- … einen … Gefangenen der Silbernen Hand im Hin- … Hinterzimmer haben?« Sie wollte schreien, wollte ihnen in schallenden Tönen um die Ohren hauen, wie tief dieser Dolchstich saß. Doch fehlte ihr zunehmend die Klarheit im Kopf. Wild kreiselten ihre Gedanken, rangen die Gefühle im tosenden Sturm, ließen ihre Worte immer wieder abreißen. »Hm?!«
    Der Nord senkte betreten das Haupt. Er wusste nur zu gut, wie sie sich fühlen musste. Langsam senkte er die Arme, die er beschwichtigend gehoben hatte und ging anschließend auf ein Knie hinab. »Vesa, bitte, lass es mich erklären.« Per kurzem Handzeig bedeutete das Zirkelmitglied Athis, sich zurückzuziehen. Skjor nahm etwas abseits Platz, Worte gehörten nicht zu seinen Stärken. Das war Vilkas Aufgabe.
    »Erklären?!«, giftete sie. Neue Wut flammte in ihr auf, beflügelte die Zunge. Wie konnte er es überhaupt wagen? Wie konnte es irgendeiner von ihnen wagen? »Ihr hattet kein Recht!«, grollte sie ihm entgegen. »Kein. Recht
    »Es Dir vorzuenthalten?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, das hatten wir nicht«, räumte er ein und nahm ihrem Zorn den Fahrtwind. Zurückblieb die Enttäuschung und ihr Schmerz. Auf einmal kraftlos geworden, entglitt ihren Fingern das Übungsschwert. Dumpf landete es auf den groben Steinen, überschlug sich und blieb schließlich liegen noch bevor Vesana auf das Gesäß zurücksackte. Vorsichtig schob Vilkas die hölzerne Waffe beiseite und kam näher. »Vesa, es tut mir leid. Vielleicht hätten wir es Dir gleich sagen sollen, aber wir wussten nicht, wie Du reagieren würdest. All die Geschehnisse, das Hügelgrab, Hrothluf … Das hier zeigt, dass wir nicht so falsch damit lagen, an Deiner Verfassung zu zweifeln«, versuchte sie der Nord von seinem Standpunkt zu überzeugen und legte ihr dabei eine Hand auf die Schulter.
    Vergebens. Ihr trockneten die Tränen aus und die bebenden Lippen erstarrten zu Stein. Mühsam musste Vesa den Kiefer aus seinen verkrampften Ankern lösen. »Ich will ihn sehen«, hauchte sie zum schneidend dünnen Flüstern gedämpft.
    Der Nord senkte die Augen und atmete tief durch. »Was willst Du mit ihm machen?«
    »Ihn sehen, während Du mir alles über ihn erzählst, das ihr wisst.«
    Abermals verschnaufte der Nord, nickte dann jedoch, ohne die Augen zu heben. »In Ordnung.« Er stand auf und Vesana folgte seinem Beispiel. Skjor neigte sein Haupt. Obgleich sein Gesicht nichts von seinem Befinden verriet, glaubte die Kaiserliche in seinem gesunden Auge so etwas wie Verständnis oder auch Wehmut auszumachen. Mit dem nächsten Blinzeln war es jedoch verschwunden. »Keine Waffen, Vesa, nichts. Nur Du und ich.« Sie stimmte per Kopfwippen zu. Vilkas wusste ebenso gut wie sie selbst, dass es sich dabei um eine reine Frontenklärung handelte. Wenn die Jägerin dem Abschaum, den sie da gefangen hielten, wehtun wollte, würde sie dafür keine Waffen oder Werkzeuge benötigen.
    Ihre Jacke, Handschuhe und das Übungsschwert an den Einäugigen übergebend, betrat die Jägerin an Vilkas Seite die Vorratskammer, die bereits häufiger zum Verhörraum umfunktioniert worden war. Njada saß gelangweilt auf einem Stuhl, kratzte sich unter den Fingernägeln und zupfte ihre beige Tunika über der braunen Hose zurecht. Erst als die Tür hinter den beiden Neuankömmlingen ins Schloss fiel, blickte sie auf. »Lass uns allein«, bat der Nord. Die Wache haltende Frau blickte einen Moment tonlos und sichtlich irritiert zwischen ihm und Vesa hin und her, sah der Kaiserlichen anschließend etwas länger ins versteinerte Antlitz und nickte schließlich. Kurz darauf fiel die Tür zur Gildenhalle hinter ihr zu.
    Erst danach traten die zwei Verbliebenen weiter ein. Die Jägerin schaute zunächst nach links, wo Tilmas Habseligkeiten lagen, dann nach rechts. Ein einfacher Raumteiler sorgte für Sichtschutz in beide Richtungen. Als sie ihn umrundete, tauchte eine in sich zusammengesackte, kümmerlich wirkende Gestalt auf einem Stuhl auf. Die einfache Kleidung zerschlissen und dreckig, die Ärmel abgerissen entblößten seine verschmutzten und zerkratzten Oberarme. Wirklich muskulös wirkte er nicht, aber das mochte auch an seinem generell abgehungerten Erscheinungsbild liegen. Es handelte sich definitiv um einen Kaiserlichen, zu klein für einen Nord, aber zu kantig gebaut für einen Bretonen. Die helle Hautfarbe unterschied ihn deutlich von jedem Rothwardonen. Das Kinn auf der Brust abgelegt, hing ihm sein fettiges, dunkelbraunes Haar in Strähnen bis auf die Schultern hinab und verbarg den Blick auf sein Gesicht. Die nackten Füße an den Knöcheln fest mit den Stuhlbeinen vertäut, lagen ihm die Hände irgendwo verborgen im Rücken und waren sicherlich nicht weniger straff verbunden.
    »Die Gruppe von Welpen hat ihn kurz nach dem Zweig auf dem Weg ins westliche Falkenring aufgegabelt. Er war Teil eines Spähtrupps, wie sie es beschrieben, und schien eine etwas höhere Stellung innezuhalten«, begann Vilkas ansatzlos zu berichten. Vesa schlich um den regungslosen Gefangen herum. Musterte ihn von unten nach oben und von oben nach unten. Sog den Anblick jedes Schmutzflecks, jedes Schmisses, jeden geknickten Haares auf. »Sie haben vor Ort nichts aus ihm herausbekommen, also brachten sie ihn zurück. Skjor und Aela sind ihnen entgegengegangen nachdem einer von ihnen vorgelaufen war und hier von den Geschehnissen berichtet hatte, bevor Du aufgewacht bist.«
    Ruckartig blieb die Kaiserliche hinter dem Gefangenen stehen, als ihr etwas auf seinem linken Unterarm auffiel. Schnell griff sie nach dem Glied, verdrehte es bis sie genauer sehen konnte und der Handlanger der Silbernen Hand zu stöhnen begann. Zwei gekrümmte Tätowierungen im Abstand von drei Fingerbreiten nahe dem Handgelenk. Die sehr kurzen Striche waren am einen Ende dicker und liefen spitz zu. Es kam wenig überraschend und so ließ sie den Arm schnaufend los. »Er trägt die Markierung, die Darius beschrieben hat«, bestätigte Vilkas.
    Schweigend lief Vesa zu ihm hinüber, ballte die Hände zu Fäusten ihm Rücken. »Kein. Recht!«, wiederholte sie und tippte ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust als sie zu ihm aufschaute. Der Nord rang sich zu einem gequält wirkenden, beschwichtigenden Lächeln durch. »Hat er irgendetwas verraten bis jetzt?«, ignorierte die Jägerin die Mimik, wandte sich dem Gefangenen zu und verschränkte die Arme unter der Brust. »Einen Namen, vielleicht?«
    »Nein, nichts.«
    Glühende Kohlen lagen ihr im Bauch, brannten sich langsam in ihre Lungen durch und ließen ihr Blut kochen. Gleichzeitig quoll aber auch noch ein anderes Gefühl in ihr auf. Kaum mehr als die Quelle eines kleinen Bergbächleins, aber der sanfte, kitzelnde Atem von Hoffnung füllte ihre Lungen mit jedem Luftholen. »Ich befrage ihn«, beschloss sie, noch bevor Vilkas irgendetwas anderes zu sagen vermochte. »Und zwar allein.«
    Der Nord blieb einen Augenblick regungslos neben ihr stehen, atmete lediglich laut vernehmbar mehrere Male durch und rang wohl mit sich selbst, wie er die Angelegenheit regeln sollte. Letztlich verfiel er jedoch in schweigsames Nicken und legte Vesana eine Hand auf die Schulter. Aus dem Augenwinkel sah sie das Zucken seines Mundes, doch die Milde auf den rauen Zügen interessierte sie nicht. Dann wandte sich das Zirkelmitglied ab und verließ den Raum.
    Für lange Momente blieb die Kaiserliche schweigend und wie angewurzelt stehen. Sie beobachtete den kümmerlichen Kerl vor sich, jeden Atemzug, den er tat. Jedes Schleifen in den Zügen sog sie in sich auf, genoss die Qual, mit der er vor ihr auf dem Stuhl kauerte. Natürlich war das nichts im Vergleich zu dem, das sie ihm antun würde, wenn er nicht redete. Aber das musste er nicht wissen. Noch nicht. Ansatzlos drehte sich Vesa auf den Hacken um und lief zackig zurück zur Tür. Grollend musste sie dort feststellen, dass Vilkas den Türschlüssel mitgenommen hatte und ihr so die Möglichkeit nahm, abzuschließen. Allerdings wollte sie sich davon nichts verderben lassen und die nahestehende Kommode würde ihren Zwecken dienen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schaffte es die Jägerin das Möbelstück teilweise vor die Pforte zu zerren und den Durchgang so zu blockieren.
    »Alles in Ordnung da drin?«, vernahm sie Vilkas Stimme gedämpft durch das dicke Holz.
    »Alles bestens«, erwiderte sie und wandte sich ab. »Alles bestens«, flüsterte sie noch einmal und beugte sich auf Augenhöhe mit dem Gefangenen. Blitzschnell schnappe ihre Rechte nach oben und packte den Mistkerl am Kiefer, drückte das Gesicht hoch, bis ihm die Strähnen zu den Seiten fielen und sie ihm in die dunkel unterlaufenen, gereizten Augen blicken konnte. Heftig drückten ihre Finger zu, schoben die Haut und das Fleisch der Wangen zur Seite, bis sie seine Zähne an den Fingerkuppen spürte. Die Pupillen verschluckten das helle Braun seiner Iris nahezu vollständig. »Wir werden jetzt ein bisschen Spaß haben«, knurrte sie ihn an und spürte wie er schluckte. Für einige weitere Herzschläge hielt sie ihn fest, dann gab sie seinen Kopf frei, jedoch nicht ohne ihn noch einmal kräftig nach hinten zu stoßen.



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    Geändert von Bahaar (21.02.2015 um 04:25 Uhr)

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