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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #1

    Himmelsrand, Fürstentum Weißlauf, Hügelgrab

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    Herzschlag um Herzschlag, Atemzug um Atemzug. Vesana saß wie eingefroren. Die Klinge des Dolches zitterte phasenweise heftig, bis sie wieder fester Griff und sich noch weiter anspannte, um Ruhe in ihren Körper zu bringen. Es half nichts, jeder dieser Versuche endete lediglich damit, dass sie noch stärker vibrierte, als zuvor schon. Noch immer sah sie keine Regung auf der Kuppe des Trümmerhaufens. Manchmal glaubte sie nur, schleifendes Atmen zu vernehmen – kaum mehr als ein Nebelecho. Sie war sich nicht einmal sicher, ob es nicht sogar von ihren eigenen Atemzügen stammte und ihr ihre Sinne einfach nur einen Streich spielten. »Reiß Dich zusammen«, flüsterte sie sich zu und wischte dickte, eiskalte Schweißperlen aus ihrer Stirn als sie drohten aus den Brauen in die Augen zu tropfen.
    Was sollte sie tun? Nachsehen, was da durch das Loch gekommen war? Oder einfach ausharren und warten, bis es sich selbst zeigte – wenn es sich überhaupt zeigte? Was mochte es auch sein können?
    Letztlich entschied sie sich dazu, erst einmal die Laterne näher an die Spitze des Haufens zu bringen, um so vielleicht mehr sehen zu können. Vorsichtig schob sie sich etwas hoch, legte sich dann auf die Seite und drückte ihre Lichtquelle so weit von sich, wie es nur ging, bis sie schließlich sogar noch den Dolch zu Hilfe nahm, um das Metallgestell mit der Kerze weiter von sich zu schieben. Und also sie in die Richtung spähte, fast schon widerwillig aus Furcht, was sie möglicherweise entdecken mochte, sah sie, was sie auch zuvor schon gesehen hatte: Nichts. Frustriert, resigniert und erschöpft sackte Vesa Stirn voran in sich zusammen auf die groben Trümmerstücke. In einer Mischung aus Heulen und Seufzen stieß sie die Luft aus und entschloss sich, weiter hinaufzukriechen.
    Haaresbreite um Haaresbreite schob sie sich hinauf, den Dolch immer stoßbereit vor den teils auf bäuchlings, teils seitlich liegenden Körper gehalten. Das Rasseln des Schmutzes, den sie loslöste, hallte widerlich als krabble ein großer Tausendfüßler irgendwo durch das Dunkel. Gänsehaut und unzählige Schauer hielten sie gefangen und doch fand sie einen letzten Rest an Mut, sich weiterzubewegen. Letzten Endes schaffte sie es bis nach oben und sah, noch immer, nichts. »Verfluchte Scheiße!«, zischte sie und schlug mit der Faust auf die Bruchstücke, bereute es aber und zuckte in sich zusammen. Dabei sah sie etwas im Licht der Laterne schimmern. Vorsichtig und langsam hob sie das Gestell, um den Lichtkegel zu vergrößern. Da lag irgendetwas am Rand, nahe der Wand. Es glänzte und funkelte im Licht, bewegte sich aber nicht. Behutsam kroch sie näher heran, zu undeutlich sah sie es selbst auf die geringe Entfernung, als verdichtete sich die Finsternis.
    Während sich die Kaiserliche näher an das, was dort lag, heranbahnte, spürte sie wieder einen Schwall eisiger, innerlicher Kälte über sich hineinbrechen. Die Eingeweide krampften und verknoteten sich, die Finger zitterten und fühlten sich feucht an. Halt, die Feuchtigkeit stammte nicht von ihr. Der Schweiß drang ihr zwar noch aus den Poren, aber nicht so stark, dass es sich anfühlen konnte, als tauchte sie die Finger in einen Eimer Wasser. Augenblicklich gefror sie und ging in sich, ob sie sich vielleicht doch noch irgendwo verletzt hatte. Nein. Nein, das hatte sie nicht. Der Fuß pochte zwar heftig, aber sonst war sie sich keiner Verletzungen bewusst. Schon gar keiner offenen. Zeitlupenhaft wandte sie den Blick nach unten und holte die Laterne näher heran.
    Ihre Finger schimmerten feucht und dunkel. Dunkel von Blut. Aber nicht das ihre. Einen Moment irritiert und den panischen Anfall von völliger Gedankenleere niederringend, blickte sie anschließend auf, dort hin, wo sie das Glitzern zuvor gesehen hatte. Ein unförmiger Leib lag dort. Geschunden und zerbrochen. Kleine Knochen spießten aus blutüberströmtem Fleisch. Einst graues Fell zeigte sich nun schwarz vom Lebenssaft. Der schwere Geruch von Eisen hing in der Luft wie der Dunst über einem See am Morgen. Irgendein Tier lag dort, völlig zerstört vom Aufprall. Klein, aber größer als eine Ratte. Ein … Waschbär? Ja, das mochte es sein. Der kleine Racker war durch das Loch gefallen und hier unten zerschellt. »Meine Güte«, stieß Vesana aus und sank in sich zusammen, das Gesicht zu Teilen in die klebrige Blutlache, die sie schon wieder vergessen hatte. Schnell schob sie sich aus ihr heraus und blieb liegen. Das konnte ja noch etwas werden.

    Eine schier endlos scheine Zeit, es mochten nur Minuten sein, vielleicht ein paar Stunden, es spielte ohnehin keine Rolle, stand Vesa auf dem rechten Fuß, das linke Bein angewinkelt, und mit beiden Händen gegen die Wand gestützt im Tunnel. Ihr erster Versuch sich aufzurichten, seit sie in ihr Loch gefallen war. Nach dem Zwischenfall mit dem Waschbären, der noch immer oben auf dem Trümmerhaufen lag, hatte sie keinen weiteren Zwischenfall erlebt, aber es mochte auch noch nicht so lange her sein. Das nachlassende Pochen im linken Knöchel bewegte sie schließlich dazu, ihre Mobilität auf die Probe zu stellen. Ein Unterfangen, das ihr erst im fünften Anlauf wirklich gelungen war und viel Schmerz mit sich brachte. Nun aber aufrecht stehend, fühlte sie sich gleich etwas besser und sicherer. Zu wissen, dass sie sich im Notfall schneller als im Schneckentempo zurückziehen konnte, was auch immer ihr das Grab noch für Sinnestäuschungen und Proben auferlegen mochte, gab ihr halt und ließ die Insel der Hoffnung, Aela, schemenhaft im Nebel auftauchen.
    Vorsichtig und langsam humpelte Vesana mit einer Hand an der Wand, die andere mit der Laterne, an der Wand entlang und machte sich daran, den Trümmerhaufen zu erklimmen. Als erstes musste sie ihren Bogen zurückholen, der noch irgendwo in den Wurzeln hing. Nicht unbedingt, weil er ihr etwas nützen würde in den engen Verhältnissen des Grabes, sondern eher aus Prinzip und für ein gestärktes Gefühl der Sicherheit. Ihr kam jede Waffe recht gelegen. Auch wenn sie nicht so wirklich wusste, gegen was sie sich eigentlich verteidigen wollte. Ihre Gedanken, die sich in Kreisen um immer dasselbe, die Enge und das Unbekannte drehten? Den aufkommenden Hunger, der mehr als nur ein Knurren im Magen war und beim Bild des zerfledderten Waschbären vor ihrem inneren Auge den Speichel im Munde zusammenzog? Den Durst, der ihr beim Anblick des dunkel geronnenen Blutes an den Händen und der Kleidung – ungeachtet ob das ihre oder jenes des kleinen Tieres – im Schein der Laterne die Kehle austrocknen ließ? Oder vielleicht doch gegen die Gespenster ihrer Einbildung, die Schemen und Umrisse in die Finsternis des Tunnels zeichneten?
    »Reiß. Dich. Zusammen!« Wütend knurrend schlug die Kaiserliche mit der Faust gegen die nahe Wand, dass es schmerzend stach, und sie beinahe aus dem Gleichgewicht geriet. Nur mit Mühe krallte sie sich in einer groben Fuge fest und verhinderte ihr Umfallen. Trotzig, mit extra kräftig tretendem, unverletzten Bein, erklomm sie den Rest des Haufens und stand schließlich wieder am unteren Ende des Lochs. Schwärze, so dunkel wie selbst die Tunnelverläufe zu beiden Seiten nicht, füllte den oberen Teil aus. Wie drahtige, kranke Finger eines an Hunger sterbenden Alten zogen sich die Wurzeln am Rand des Lichtkegels der Laterne dahin. Sie schauderte bei dem Anblick. Wenn sie sich das geöffnete Maul irgendeiner Ausgeburt der Höllen des Vergessens vorstellte, zukünftig mochte sie diesen Anblick als Vergleich heranziehen.
    Immerhin entdeckte Vesa ihren Bogen im Schlund der Finsternis. Er hing so an einer Wurzel fest, dass sie mit ausgestrecktem Arm gerade so an das untere Ende hinanreichte. »Scheiße!« Egal wie sie sich auch streckte und reckte, sie war zu klein, ihr Arm zu kurz. Es half nichts. Müde und in Frustration brummend sackte sie nach vorn gegen die schmierige Wand des Lochs, die Stirn gegen den rechten Unterarm gepresst und die Brust mit Hohlkreuz in den Matsch zwischen einigen Wurzeln gedrückt.
    Wütend knurrend fasste die Kaiserliche einen Entschluss. Ruppig stellte sie die Laterne ab, dass das Metall klirrte und die kleine Flamme flackerte. Im Anschluss packte sie mit der Linken eine dicke Wurzel und reduzierte anschließend das Gewicht auf ihrem gesunden Fuß. Sofort jaulend wie ein Schlosshund machte sie es kurz rückgängig, dann versuchte sie es erneut und schaffte es, sich an der Wurzel soweit festzuhalten, dass die Last auf dem angeschlagenen Knöchel minimal war. Die Zehenspitzen des anderen drückte sie auf das obere Ende der Mauerreste des Tunnels, ungefähr auf Kniehöhe, und packte im Anschluss mit der anderen Hand eine freie Wurzel. Ihre Fernwaffe gab ihr wenigstens ein Ziel und immerhin dieses wollte sie erreichen, wenn sie sonst schon nichts weiter tun konnte, außer zu warten. Vorsichtig drückte sie ihr Bein durch und hob so vom Trümmerhaufen ab.
    »Geht doch«, flüsterte sie und hielt den oberen Arm lang, um den Kraftaufwand zu minimieren. Leicht rücklings hängend und gleichzeitig auf der schmalen Steinkante stehend versuchte sie nun die Linke freizubekommen, um anschließend nach dem Bogen zu greifen. Es funktionierte, auch wenn es sie enorme Anstrengung und Konzentration kostete. Die Finger schlossen sich um das untere Ende der Waffe und bekamen sie zu greifen. Möglichst behutsam bewegte Vesana sie. Der Bogen hin am oberen Ende fest und sie musste ihn von der Wurzel ziehen, ohne aus ihrem Gleichgewicht zu geraten.
    Ihre Waffe wollte nicht. Sie zog, schob und drehte, aber sie hatte sich so merkwürdig auf die Wurzel gefädelt, dass Vesa sie nicht herunterbekam. Nicht einmal dieses einfache Ziel sollte sie erreichen können! Was sollte das noch werden? Was auch immer sie hier unten tat, kaum etwas schien zu funktionieren, nichts ihr wohlgesonnen. Gerade wollte sie sich frustriert wieder nach unten lassen, da war es auch schon zu spät. Etwas Erde hatte sich weiter oben gelöst und fiel ihr mitten ins Gesicht. Als sie reflexartig dorthin lange, spuckend und prustend ob der Krümel in ihrer Nase, dem Mund und den Augen, verlor sie die Balance und rutschte mit der Rechten von der Wurzel ab. Zwar bekam sie mit der Linken noch etwas zu fassen, doch gab es nach und sie glitt davon ab. Spitz aufschreiend fiel sie hinab und schlug mit dem flachen Rücken auf dem Trümmerhaufen auf, dass es ihr die Luft aus den Lungen trieb und den Schrei erstickte noch bevor ihr Kopf auf einer verwitterten Steinkante aufschlagen konnte.
    Der glühend heiße Stich im Hinterkopf, der folgte, hielt nur kurz vor, setzte ihre Wahrnehmung außer Gefecht und ihre Glieder erschlaffen. Scheinbar siedende Flüssigkeit, dem Gefühl nach brennendes Öl, ergoss sich über ihre Schädelseite als sie das Haupt in einem Anflug von fiebrigem Wahn zur Seite wandte. Das letzte, dass sie wahrnahm, war etwas vergleichsweise leichtes, dass ihr auf den Kopf fiel, bevor sie seitlich von den Resten der eingestürzten Decke rutschte, sich überschlug und von Dunkelheit umfangen liegen blieb.



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    Geändert von Bahaar (07.06.2014 um 13:01 Uhr)

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