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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #11

    Himmelsrand, Windhelm, Straße nach Weißlauf

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    Festes Klopfen an der Tür. „Guten Morgen“, klang eine tiefe Männerstimme durch das alte Holz. Orientierungslos schlug Vesana die Hände vor das Gesicht und rieb es sich kurz ab. Müde seufzend rollte sie sich unter der Wolldecke auf die Seite und schob die Beine ins kalte Freie. Gänsehaut überzog augenblicklich die nackte Haut bis zu den Knien und biss sich in ihre Zehen wie zig bluthungrige Zecken. Ein kurzer Blick zum kaum erhellten Fenster verriet der Kaiserlichen, dass sie vergessen hatte, dieses nach dem Lüften ganz zu schließen und so hatte es wohl die gesamte Nacht einen Spalt weit offen gestanden. Leichte Luftschübe dehnten den ungefärbten Wollvorhang ins Raumesinnere während sich Vesa auf die Kante des Bettes setze.
    Abermals Klopfen an der Tür. „Seid Ihr wach?“ Sie ordnete die Stimme Hrothluf zu.
    „Das bin ich. Einen Moment“, erwiderte die Jägerin. Sie stand auf, ordnete schnell das Bett und zupfte sich ihre Tunika zurecht, bevor sie in Richtung Tür ging.
    „Ihr müsst Euch nicht beeilen. Ich wollt‘ Euch nur wiss‘n lass‘n, dass ich im Schankraum ob‘n noch ‘was ess‘n werde. Vielleicht möchtet Ihr Euch dazu setzen, um Euch für die Reise zu stärken.“ Sie hielt kurz vor der Tür inne.
    „In Ordnung. Ich komme gleich nach.“ Hoffentlich schwatzte er nicht zu viel, sonst würde das eine sehr – sehr – lange Woche bis nach Weißlauf werden. Noch etwas träge und steifbeinig, die Nacht war eindeutig zu kurz geraten, sammelte die Kaiserliche ihre Sachen zusammen. Sie streifte sich die kurzärmelige Tunika vom Leib, nahm sich stattdessen eine langärmelige, um die Hüfte etwas kürzer geschnittene, und schlüpfte in ihre Hose. Zwischendurch ordnete sie noch ihre Haare und schlug sich einen Schwall kalten Wassers aus einer Waschschüssel ins Gesicht. Das weckte dann auch endlich ihre Lebensgeister, die etwas länger brauchten, um in Fahrt zu kommen. Zum Schluss die Stiefel und den ganzen Rest ließ sie vorerst auf dem Zimmer zurück. Die Dielen knarzten unter ihren eigentlich leichten Tritten während Vesana den langen Flur vor zum Empfangstresen zurücklegte.
    „Guten Morgen“, grüßte die Wirtin des Gasthauses aus ihrer Nische und schaute kurz von dem Buch auf, das vor ihr lag. Vermutlich die Finanzen der Taverne. Die Kaiserliche nickte nur und stieg in den Schankraum hinauf. Es herrschte Leere. Niemand außer Hrothluf hielt sich hier auf. Er saß am selben Tisch, wie am Abend zuvor.
    „Da seid Ihr ja“, bemerkte er die Kaiserliche. Der Nord wirkte geordneter und gepflegter als bei ihrer ersten Begegnung. Die starke Veränderung ließ Vesa kurz stutzen, aber sie überwand die kleine Überraschung ohne, dass ihr Gegenüber etwas von ihr mitbekommen hatte. Es war offensichtlich, dass er mit der Anwerbung einer Leibwächterin für die Reise neuen Lebensmut schöpfte. Die schulterlangen, rotbraunen Haare hielt ein Lederband am Hinterkopf zusammen, den Bart schien er etwas gekämmt zu haben und auch so wirkten die Furchen auf seinem Gesicht weniger tief. Von der sauberen Kleidung ganz zu schweigen. Manchmal täuschte der erste Eindruck scheinbar doch noch, stellte die Jägerin fest, und setzte sich schließlich ihrem Auftraggeber gegenüber mit an den Tisch.
    „Darf ich?“ Sie zeigte auf den leeren Teller, der neben einem Brotkorb, Käse und etwas Fett auf dem Tisch stand.
    „Natürlich, bitte bedient Euch.“ Während sich die Kaiserliche eine Scheibe bestrich, goss der Nord in eine Tontasse Wasser aus einem Krug und schob sie ihr hinüber. „Was genau möchtet Ihr eigentlich in Weißlauf, wenn ich so neugierig sein darf?“ Vesana schloss kurz die Augen, während sie ein Seufzen unterdrückte. Damit es nicht auffiel biss sie gleichzeitig in ihre fettbestrichene Brotscheibe. Mit dem Kauen rang sie die enttäuschte Hoffnung auf eine möglichst gesprächsarme Reise nieder und setzte danach mit viel Verzögerung zu einer Antwort an.
    „Ich kehre Heim“, erklärte sie und schaute den Nord kurz an, bevor sie abermals von der Stulle abbiss.
    „Ah, die Familie ruft?“
    „Sozusagen.“
    „Wart Ihr lange weg?“ Hrothluf trank etwas, während er auf eine Antwort der Kaiserlichen wartete, die sich weiterhin nicht beeilte auf seine Fragen einzugehen.
    „Es sind jetzt ziemlich genau sechs Wochen.“
    „Oh, eine ziemlich lange Reise also. Geschäftlich unterwegs?“
    „Nein.“ Nach kurzem Überlegen erschien Vesa die Antwort für die Freundlichkeit des Nords dann doch etwas unangemessen. Sie trank einen Schluck und setzte dann fort: „Eine private Unternehmung.“
    „Ich bin sicher, dass man sich über Eure Rückkehr freuen wird.“ Die Jägerin setzte ein schmales Lächeln auf und schob den Teller von sich.
    „Meine persönlichen Sachen stehen noch unten. Ich würde sie dann holen und auf meinen Karren legen. Danach können wir jederzeit aufbrechen, wie es Euch beliebt.“ Der Mann nickte.
    „In Ordnung, ich wart‘ solang‘ hier. Bezahlt ist bereits.“ Vesana erhob sich und verschwand nach unten.
    Wenig später, die Sonne zögerte noch immer sich über die Hausdächer der alten, dicht gebauten Stadt und die Zinnen ihrer Schutzmauer zu erheben, durchschritt die Kaiserliche an der Seite des über anderthalb Köpfe größeren Hrothluf die mächtigen Stadttore Windhelms. Die Wachen in ihren dick-gefütterten, fellgesäumten Rüstungen öffneten es ihnen nach kurzem, argwöhnischem Blick in Richtung der Jägerin. Davon, dass ihr einziger Ansatzpunkt für Misstrauen nur die Rasse der Frau war, ließen sie sich vermutlich von selbst eines Besseren besinnen und so kamen sie ihrer Pflicht entsprechend nach.
    Außerhalb der schützenden Wälle pfiff der Wind mit kalter Schärfe. Die steilabfallenden Berghänge, der Fjord und die karge, baumlose Umgebung boten keinerlei Abschirmung gegen die schnell drehenden Böen. Darüber hinaus befanden sie sich auf der Brücke, die den bald nur noch Fluss breiten Fjord vor der Stadt überspannte, in besonders exponierter Lage. Dazu war es fast noch Nacht und weitestgehend wolkenlos. Augenblicklich fröstelnd zog Vesa die Jacke weiter zu, schlug sich die Kapuze über das Haupt und ihr Tuch vor Mund und Nase. Der rothaarige Nord bemerkte es mit einem „Ziemlich ungemütlich, was?“ und obwohl er sich von Natur aus weniger vor derartiger Kälte fürchten musste, schien es auch ihm frisch zu werden.
    „In der Tat“, entgegnete seine Begleiterin kurz angebunden und biss die Zähne fest aufeinander, um ein Zittern der Lippen und des Kiefers zu unterdrücken. Es gelang nur sehr eingeschränkt. Immerhin die Anstrengung vom Ziehen des Karrens sorgte dafür, dass sie nicht noch mehr fror. Im Gegensatz zu den ewig weißen Gebieten Solstheims würde sich die Luft hierzulande allerdings schnell etwas aufwärmen, sobald die Sonne richtig am Himmel stand. Dass die weitläufigen Talbereiche, die die Kaiserliche von der Brücke aus einsehen konnte, nicht im Weiß versanken, sprach eindeutig dafür. Während sie sich so umschaute und versuchte vom Klima abzulenken, erreichten die Beiden auch schon die Stallungen am Ufer gegenüber der Stadt. Etwas mühevoll, da sie sich nach wie vor nicht auf der Höhe ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit befand, bremste sie den Wagen auf dem leicht abschüssigen Weg bis zu dem Bretterverschlag unter dem einige Pferde mit Wolldecken überzogen standen und sich dicht zusammendrängten. Konstante Dampfwolken standen ihnen vor den Mäulern. Im Hintergrund, mit einer Plane abgedeckt, entdeckte die Kaiserliche noch einen größeren, zweiachsigen Karren – der einzige in unmittelbarer Nähe. „Ist das dort Eurer?“ Sie deutete auf das Gefährt.
    „Ja. Bringt Eur‘n Wag‘n schon dort hin. Wir bind’n ihn dann hint’n an.“ Sie tat, wie ihr geheißen und wartete im Anschluss gegen einen der Stützbalken im offenen Teil der Ställe gelehnt. Die Arme schlang sie um den Körper. Es dauerte nicht sehr lange, dann kehrte Hrothluf zu ihr zurück – ein braunes Pferd, mit dichtem, etwas längerem Fell im Schlepptau.
    „Dann woll’n wir mal.“ Nach seinen Worten stieß sich Vesana von dem Balken ab, half dem Nord dabei, das Zugtier vor den Karren zu spannen und schließlich zurrten sie ihren eigenen Wagen auch noch fest. So reisefertig gemacht und mit jeweils einer Decke des Mannes um den Schultern für die ersten Stunden der Reise, half dieser der Kaiserlichen auf die Sitzbank am vorderen Ende des Gespanns hoch. Bevor er selbst aufstieg, ging er noch einmal zu seinem Pferd vor und holte zwei Möhren aus einem kleinen Beutel am Gürtel hervor. Kurz streichelte er es über den Kopf, knutschte es auf die Nase und gab ihm dann mit einem „Gute Berta“ die Leckerbissen. Anschließend schwang er sich neben seine Reisegefährtin auf die Bank und griff nach den Zügeln. „Dann woll’n wir mal.“ Kurz knallte der Lederriemen, als er ihn fast schon peitschend schlug, dann setzten sie sich zuckelnd, ruckelnd und holpernd in Bewegung. Mit Schwert, Bogen und Köcher zwischen die Beine geklemmt, beugte sich die Jägerin vor, stützte sich auf die eigenen Beine und versuchte so wenig offene Stellen, wie möglich, für den Wind zu lassen. „Weißlauf … Lebt Ihr schon lang‘ dort?“ Vesana schloss für einen sehr langen Moment die Augen und atmete tief ein.



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    Geändert von Bahaar (04.10.2013 um 09:30 Uhr)

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