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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #2

    Solstheim, Rabenfels

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    Wie eine dicke Schicht Mehl unter ihren Stiefelsohlen, so fühlte sich die Asche auf dem Boden beim Laufen an. Mit jedem Schritt rutschte Vesana ein wenig und wirbelte kleine Wölkchen auf. Wirklichen Halt fand sie keinen auf dem Grund, der trotz seiner optischen Wirkung so gar nichts mit einer geschlossenen Schneedecke gemein hatte. Eher noch mit den Sanddünen an einem Strand. Es war ungewohnt und unangenehm, sorgte die mangelnde Trittfestigkeit doch auch für Unsicherheit. Lyrgleid kam mit ihrem Wagen auch nur unter Anstrengung voran und musste sich weit nach vorn beugen, um überhaupt genug Druck auf den Boden bringen zu können. Glücklicherweise schien der Weg zur Mine nicht sehr weit zu sein, Rabenfels war nur ein kleines Städtchen, fast schon ein Dorf. Nur über den Marktplatz und noch einen quälenden Hügel hinauf, und sie standen vor dem Eingang in der Felswand aus Basalt.
    „Habt Dank“, wandte sich die Kaiserliche an den kräftigen Nord an ihrer Seite. Er schwitzte am ganzen Leib, feuchte Flecken am Hals und unter den Achseln zeichneten seine einfache Kleidung. Die Atmung ging schwer und die Haut im Gesicht glitzerte, zahllose Tropfen rannen über seine Schläfen.
    „Gern“, entgegnete er schließlich seinen Atem zurückgewinnend. „Darf ich Euch noch einen Rat geben, bevor ich zum Schiff zurückkehre?“
    „Sicher.“
    „Gebt gut Acht auf Eure Wasservorräte. Nehmt mehr mit, als Ihr glaubt zu brauchen, bis ihr die verschneiten Gebiete des Nordens erreicht.“
    „Das hatte ich ohnehin vor, aber habt Dank.“
    „Gut, denn das Wasser im Süden ist von der Asche des Roten Berges vergiftet. Wenn es Euch nicht gerade in den Wahnsinn treibt oder zum Krüppel macht, so tötet es Euch.“ Vesana nickte nur zur Bestätigung, dass sie verstand, was sie eigentlich schon wusste. Gjalund hatte es ihr bereits unterwegs erzählt. „Oh, und hütet Euch vor den umherstreifenden Nord in der Wildnis, solltet Ihr welche von Ihnen sehen – diese Plünderer hatten teilweise schon zu viel des Wassers und sind im Wahnsinn noch gefährlicher.“
    „Habt Dank, ich passe auf“, beruhigte sie ihn. Als sich Lyrgleid zum Gehen abwandte, ließ die Kaiserliche einen leisen Seufzer heraus und schüttelte mit dem Kopf. Wie rührend die Sorge doch eigentlich sein mochte, sie empfand sie schlicht als unnötig, ja nervend. Zumindest ab einem bestimmten Maß. Es hatte ohne Zweifel auch seine Nachteile, nicht nach dem auszusehen, das man war. Dazu kamen die ewigen Stiche im Vorderkopf. Die ätzende Luft ließ sie wieder häufiger durch ihr Haupt zucken und verstärkte das Hämmern in den Schläfen. Die Augen geschlossen stand sie einen Moment lang da und rieb sich die Schädelseiten. Erst danach – einen kurzen Blick zur rot verdunkelten Sonne werfend, es musste wohl um die Mittagszeit oder frühen Nachmittag sein – wandte sie sich dem Eingang der Mine zu und trat ein.
    Die feuchte, kühle Luft im Innern bot direkt eine willkommene Abwechslung. Die Dunkelheit störte sie nicht, den Geruch von nassem Holz, Moos und Pilzen fand sie verkraftbar und allemal besser, als die beißende Asche und den Rauch draußen. Nach einem kurzen, steil abfallenden Tunnel und vorbei an einem uralten Emblem der ostkaiserlichen Handelsgesellschaft sah sie sich bald in einer größeren, mit Brettern ausgelegten Kaverne und blieb stehen. Einige Tische und Regale, ein aufgeschnittenes, halbes Haus am anderen Ende und Fackeln zur Beleuchtung schmiegten sich an die Steinwände an. Genug Freiraum für Kisten und möglicherweise auch ihren Karren ergab sich hier allemal. Im oberen Stockwerk in dem kümmerlichen Bretterverschlag Vesana gegenüber saß ein Mann an einem Schreibtisch. Er hatte sie nicht bemerkt. Hinter einigen Seiltrommeln darunter trat eine Dunmerin hervor.
    „Kann ich Euch helfen?“, wollte sie wissen.
    „Ich würde gerne mit dem Besitzer dieser Mine sprechen. Mir wurde gesagt, er könne mir vielleicht helfen“, entgegnete Vesana.
    „Und wie kann ein alter Schürfer einer jungen Dame wie Euch behilflich sein?“, hallte die rauchige, von vielen Lebensjahren gezeichnete Stimme des Minenleiters herüber. Der Kaiserliche stand jetzt am oberen Ende der Treppe in das obere Geschoss und kam kurz darauf langsam die knarzenden Stufen hinab.
    „Ich habe einen kleinen Karren draußen am Eingang der Mine mit einigen Habseligkeiten stehen, den ich für die Dauer meiner Reise in den Norden von Solstheim gern in Rabenfels unterstellen möchte“, erklärte Vesana. „Natürlich auch für Gold.“
    „Ah, ich verstehe, hmm.“ Der Alte war inzwischen heran, während die Dunmerin sich wieder in den Hintergrund zurückzog und die Beiden sich selbst überließ. „Wer hat Euch geraten, zu mir zu kommen?“
    „Gjalund Salz-Weiser. Wir sind heute im Hafen eingelaufen.“
    „Ach ja, Gjalund. Der Bootstreiber. Aufrichtiger, guter Mann“, dachte er laut nach. „Nun, ganz Unrecht hat er ja nicht. Crescius Caerellius, das bin ich.“ Crescius reichte Vesana die Hand.
    „Nevara Cassidian.“ Sie schlug ein.
    „Was wollt Ihr denn auf Solstheim und wie lange werdet Ihr bleiben?“ Er wies sie mit einer Geste dazu an, ihm zu folgen und die beiden Kaiserlichen setzten sich an einen Tisch.
    „Ich will weiter in den Norden. Mir wurde gesagt die Wälder hier wären ausgezeichnet, um sich als Jäger zu schärfen.“
    „Jäger, sagt Ihr?“ Crescius schaute sie ungläubig an. Seine ohnehin schon faltige Stirn runzelte sich noch weiter, als er die Augenbrauen hochzog. Vesana ignorierte es.
    „Ich denke, dass ich wohl zwei, eher drei Wochen auf der Insel sein werde. Gjalund setzt ohnehin nur alle paar Tage nach Windhelm über.“
    „Was wollt Ihr denn hier jagen, dass Ihr dazu extra die Mühen auf Euch nehmt und zum entlegenen Solstheim kommt?“, wollte der Alte nach kurzer Pause wissen.
    „Es heißt, es leben im Norden einige Kreaturen, die es sonst nirgends gibt.“
    „An welche dachtet Ihr?“
    „Wisst Ihr etwas über Werbären?“
    „Werbären? Ich kenne nur Geschichten, nichts Sicheres. Humbuck, wenn Ihr mich fragt. Da müsst Ihr wohl mit den Skaal in ihrem Dorf im Nordosten der Insel sprechen, wenn Ihr mehr wissen wollt. Außenseitern gegenüber sind sie aber sehr argwöhnisch. Ich weiß nicht, ob sie Euch helfen werden. Es gefällt Ihnen nicht, wenn Fremde einfach in ihrem Gebiet herumschleichen.“
    „Das werde ich dann wohl herausfinden müssen.“ Vesana wusste schon, worauf seine eher negativ beladenen Beschreibungen hinausliefen. Sie trieb das Gespräch deshalb aktiver in die von ihr gewünschte Richtung. „Was würde es mich kosten, meinen Wagen bei Euch unterzustellen?“
    „Hm“, Cresius überlegte kurz. „Wie Ihr seht, ist hier viel Platz und wenig los. Sagen wir zehn Septime am Tag, fünfzig jetzt, der Rest, wenn Ihr wiederkehrt.“
    „Abgemacht.“ Vesa nahm ihr Münzsäckel vom Gürtel.
    „Doch Kind, gestattet einem alten Mann und Bewohner Solstheims einem jungen, hübschen Ding wie Euch einen Rat zu geben: Lasst das mit Eurer Reise in den Norden. Diese Insel hat schon manch erfahrenem Abenteurer schreckliche Dinge angetan.“
    „Hier“, sie reichte ihm das Gold. „Ich lege Euch eine Liste mit Dingen, die ich auf dem Wagen lasse, hier auf den Tisch, sobald ich meine Reisesachen gepackt habe und aufbreche. Habt vielen Dank.“
    „Wer wäre ich, wenn ich Euch nicht die Sorge um Eure Dinge abnehmen würde, während Ihr durch die Lande streift?“ Sein schmales, gezeichnetes Gesicht hellte sich ein wenig auf, aber die Falten um den Mund und die trüben Augen verrieten, dass er mit ihrer Entscheidung nicht gerade glücklich war. „Immerhin braucht Ihr in den Wäldern hier einen wachen Verstand und scharfen Geist!“ Crescius nahm das Geld vom Tisch, ohne weiter nachzuzählen, und stand auf. Vesa tat es ihm gleich und die Kaiserlichen reichten sich die Hände. „Seid auf der Hut. Der Süden mag ungemütlich sein, doch der Norden ist gnadenlos.“
    Vesana holte ihren Karren in die Mine und stellte ihn in einer Nische an der Seite der Kaverne ab. Bislang lief es gut. Wenn sie denn einmal von den vielen Sorgen, die an sie herangetragen wurden, absah. Sie wickelte die Plane, die ihre Sachen auf der kleinen Ladefläche bedeckte, auf und sortierte die durch den Sturm und holprigen Fahrten durcheinander geworfenen Habseligkeiten neu. Im Schutze der Nische zog sie sich noch einmal um, streifte sich ihre robuste, gefütterte Hose über die schlanken Beine, warf sich eine schlichte Tunika über, die ihr bis knapp oberhalb der Knie reichte und die Arme bis zu den Handgelenken bedeckte und schnürte die hohen Wildlederstiefel mit Fellfutter neu. Je einen stählernen Dolch schob sie in die ins Schuhwerk eingearbeiteten Scheiden auf Höhe des Schienbeins. Es folgte eine dicke, lange Jacke und der mit Eorlund Grau-Mähnes Hilfe angefertigte Harnisch aus gehärteten, stahlbeschlagenen Lederstreifen, die sich überlappend vorn nur den Brustkorb und auf dem Rücken die Wirbelsäule bis zum Steiß bedeckten. Mit Lederriemen zurrte sie ihn fest, bis er richtig saß und sie die ähnlich gearbeiteten Schulterstücke und Unterarmschützer anlegen konnte. Zum Schluss machte sie noch eine Kapuze am Harnisch fest und zog die fingerlosen Lederhandschuhe mit umklappbaren Fingerstücken über die Hände. Das einhändige Stahlschwert aus der Himmelsschmiede band sie auf dem Rücken fest, einen weiteren Stahldolch befestigte sie am Ledergürtel.
    Dann kam die schwierigste Entscheidung. Sollte Vesana den Jagdbogen oder doch lieber die Armbrust nehmen? Schnelle Schussfrequenz oder doch lieber Durchschlagskraft? Ihre Finger griffen instinktiv zuerst zum Bogen. Schnelligkeit war ihre Stärke. Andererseits, sie zuckte zurück, mochte die Haut eines Werbären wohl ausgesprochen robust und dick sein. Ein natürlicher Panzer, ganz zu schweigen vom dichten Fell. Nach kurzem Überlegen entschied sie sich dann doch für die Armbrust. Lieber zwei gut gesetzte Schüsse, als ein halbes Dutzend Nadelstiche. Den Köcher mit den Stahlbolzen machte sie ebenfalls am Gürtel fest.
    Schon jetzt schwitzend wie ein Tier packte die Kaiserliche nun noch ihren Tornister. Ein paar kleine Tränke, ihr Geld, ein handlicher Schleifstein, noch zwei weitere Jagdmesser, Verbandszeug, Salben, eine Landkarte von Solstheim, zahlreiche Beutel für Wasser und Proviant, die sie erst noch in der Taverne füllen musste, und noch ein paar zusätzliche Bolzen. Abgerundet wurde das Ganze mit einer nässeabweisenden Schlafunterlage aus Leder und Fell, sowie einer Decke, die sie zusammenrollte und oben auf dem Felleisen festzurrte. Die Armbrust ließ sie frisch gespannt an der Seite ihres Gepäcks baumeln. Ihr Speer mit der langen Stahlspitze würde ihr als Gehhilfe auf der Wanderung dienen.
    Mit der Linken prüfte sie noch den Sitz der zwei schmalen Zöpfe, die links und rechts an den Seiten vom Vorderkopf zum hoch angesetzten Pferdeschwanz führten, und strich sich letztlich die Strähnen, die das Gesicht auf beiden Seiten lose hängend einrahmten, hinter die Ohren. Für Crescius schrieb sie auf, was sie alles auf der Ladefläche zurückließ, bedeckte diese wieder mit der Plane und legte das Pergament mit der Auflistung auf den Tisch, wie vereinbart.
    So beladen und für den Anfang unter der Last keuchend, verließ sie die Mine. Gjalunds Tuch wickelte sich die Jägerin um Mund und Nase, so dass wenigstens die dicken Ascheflocken kein Problem mehr darstellten. Die permanente Rauchnote blieb aber dennoch und reizte die Atemwege. Höchste Zeit, dieses Mistwetter hinter sich zu lassen. Trotz des zusätzlichen Gewichts auf den Schultern lief es sich entgegen ihrer Erwartung noch unangenehmer auf der mehligen Asche. Mit langsamen, quälenden Schritten stapfte sie den Hügel zum Marktplatz hinab und fragte den ersten Händler, den sie sah, nach der örtlichen Taverne, um ihre Vorräte aufzustocken. Er verwies sie auf den Spuckenden Netch unweit seines Standes. Am Tresen im Untergeschoss wurde sie mit einem „Darf es ein Zimmer sein?“ begrüßt.
    „Nein, ich möchte nur Vorräte kaufen.“ Vesana setzte den Tornister ab und legte ihre Beutel auf die Theke. „Die fünf Trinkbeutel voll mit Wasser und an Nahrung, was haltbar und gerade verfügbar ist.“
    „Längere Reise, eh?“, fragte der Dunmer, während er ihre Bestellung zusammentrug.
    „Das wird sich zeigen.“
    „Zusammen dreiunddreißig Septime.“ Vesana reichte ihm das Geld und begann ihren Proviant zu verstauen. Einen der Wasserbehälter hängte sie sich zu einigen weiteren Taschen, den Bolzen und dem Dolch an den Gürtel. „Wo soll’s hingehen?“, fragte der Wirt, während er der Kaiserlichen beim Packen zuschaute und ihr ihre Lebensmittel eins nach dem anderen reichte.
    „Nach Norden.“
    „Ins ewige Eis? Was wollt Ihr denn dort?“ Er klang überrascht, ungläubig.
    „Ihr wisst nicht zufällig etwas, über Sichtungen von Werbären?“
    „Werbären? Nie gehört. Wenn es sie überhaupt gibt, dann wissen die Skaal etwas über sie. Fragt dort nach, wenn Ihr ohnehin nach Norden geht.“
    „Crescius riet mir dasselbe.“ Sie schulterte das Felleisen und wandte sich zum Gehen. „Auf Wiedersehen.“
    „Haltet Euch von Tel Mithryn fern und biegt vorher schon nach Norden ab. Man weiß nie, was einem in der Gegenwart von diesen verrückten Telvanni passieren mag“, warf ihr der Dunkelelf hinterher.
    Es wurde Zeit, dass Vesana das Dorf hinter sich ließ. So nett die Leute sein mochten, sie brauchte Ruhe und Zeit abseits von den kuriosesten Ratschlägen. Sie durchschritt die hohe Mauer aus Basaltblöcken, stapfte mit schweren, mühsamen Schritten den provisorisch gegrabenen und befestigten Tunnel durch die hoch aufgetürmte Asche entlang und ließ Rabenfalls damit endgültig hinter sich. Nicht ohne Erleichterung, wie sie schnell feststellte. Abstand war gut. Von Rabenfels, von Himmelsrand. Mit den Gedanken auf ein neues Ziel gerichtet, fielen ihr die Schritte zusehends leichter. Wenn sie auch bald noch die wärmeren südlichen Gebiete hinter sich ließ, unter ihrer dicken Kleidung also nicht mehr allzu sehr kochen musste, und nicht ständig in knöcheltiefem Aschemehl versank, würde es vielleicht sogar auch wieder Spaß machen.



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    Geändert von KingPaddy (18.01.2014 um 14:10 Uhr)

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