mal wieder etwas sehr experimentelles:




Eine Reduktion
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Menschen sehnen sich nur allzu oft
nach Gefühl und Zärtlichkeit, "man hofft"
unterdrückte Wahrheiten gehen verloren
und schon -"sieh da"- ein Trauerspiel geboren
zwei liebende, ihr herz einst voller kühle
baden nun so blind im Meer der Gefühle

im Walde tief, am hellen lichtungsplatz
sind sie allein, sie und ihr schatz
das harmonische farbenspiel der zeit
beobachtet das munt´re treiben zu zweit
das wilde lustgewitter keine Zierde
verliert sich im See der Begierde

lautlos gleitet ihre hüllenhafte gestalt
durch jenen vakuumgefüllten wald
vereinsamt schleicht sie durch die nacht
hinab zum Wasser, "GIB ACHT, gib acht"
ihrem herz ein sonderbarer keim entsprungen,
stirbt er im Fluss der Erinnerungen

die spur verfolgt, den quell entlang
sie leis´ ihr klagendes liedchen sang
das ende naht, ihr herz so schnell,
sieht sie das weisse licht, so grell
der Wind trägt fort, geschwind, auf dauer
ihr letztes Geschenk: die Träne der Trauer

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betrachten wir nun diese reduktion
in umfangreicher rekapitulation
so fällt uns auf:
"was bringt das leben schon?"

die erfüllung ist nicht lust noch liebe
die existenz, begonnen in der wiege
belohnte uns,
mit nächten voller frust und hiebe