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Thema: Das Dorf Gottes 2-Afterparty in der Hölle-Feedbackthread

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  1. #11
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    "Lone Wolf" hat nichts mit einem Animeklischee oder Halbwissen dessen zu tun. Der "Lone Wolf" ist ein typisches Trope sowohl im asiatischen als auch im westlichen Raum und überall dazwischen.
    Um es deutlicher zu machen: Sin City, Watchmen (Rorschach), ja sogar Batman fallen alle unter diesen Trope. Das heißt nicht, dass sie die Rolle des "Lone Wolf" zu 100% ausfüllen, aber ihr Charakter eben mit dem Trope vergleichbar (weil ähnlich) ist. Und ebenso ist es auch mit Noel. Wie Steel gesagt hat, bedient sich dein Charakter vieler Klischees. Er selber würde auch in viele Klischees reinpassen, jedoch ist er kein 100% Klischee, aus dem einfachen Grund, dass du ihn dafür auf zu vielen Ebenen beleuchtest.

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    Er dichtet keine Klischees an, er bringt sogar konstruktive Kritik, inwiefern du es teilweise beim RP versiebt hast
    Danke, Steel, mir will man ja nicht glauben. ^^ Ich habe es dir in Skype schon gesagt (wir können die Diskussion mMn übrigens hier führen, denn dafür ist der Feedbackthread ja da, dass man sich über seine Ansichten austauscht) - ich sage nicht "Noel ist der Lone Wolf"! Ich vergleiche ihn nur damit, weil so Kritiken funktionieren! Auf irgendetwas muss ich ja als Grundlage für mein Bewertung zurückgreifen und bei Charakteren ist das nun mal der Vergleich mit gängigen Stereotypen.

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    Die Sache mit den Dei und dass du uns das tatsächlich (unterschwellig) als spielmechanik andrehen wolltest
    Hier habe ich mal ne Frage zu: Darf man anderen Charakteren sowas zuschreiben? Weil in dem Moment, in dem Nonsense schreibt "Jeder hat so einen Gott", heißt das, dass er gleichzeitig die Charaktere sämtlicher Mitspieler um dieses Element erweitert. Ich finde sowas nämlich... suboptimal. Dann könnte man ja auch schreiben "Alle sind durch radioaktive Strahlung krebskrank, aber die wissen das alle nicht, weil ich der einzige mit nem Geigerzähler bin!". Es zwingt dann ja, die anderen Spieler darauf zu reagieren, dass ihre Figur sich ändert, obwohl sie selber diese Änderung gar nicht wollten.

    War dir eigentlich klar, was Deus Ex (Machina) in der Literatur (ich zähle das RPG mal unter Literatur, da es ja in schriftlicher Form festgehalten wurde) bedeutet? Wenn ja, dann frage ich mich, warum du es dann so geplant hast. Deus Ex Machina ist eigentlich ein so unbeliebter Schachzug, dass es in der Literatur meistens als dicker Kritikpunkt angesehen wird, relativiert er doch die ganze vorangegangene Handlung. In deinem Fall nimmt es dem Tod einfach an Bedeutung.

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    Verbindung zu Battle Royale und Konsorten aufbaust und dann M0 über den Regenschirm scheißt von wegen "dichte mir mal keine Klischees an!" - das grenzt schon fast an extremer Ignoranz in meinen Augen
    In Punkto Ignoranz stimme ich Steel zu. Ich weiß inzwischen ja, wie du auf Kritik reagierst und auch teilweise aus Scheiß einfach überhebliche Sprüche vom Stapel lässt - aber hier geht mir das echt auf den Sack! Es ließt sich für mich so, als würdest so sagen "Ich bin aber Noels Autor und wenn du jetzt sagst, dass der Charakter ganz anders wirkt, als ich es intendiert habe, dann ist das Schubladendenken und mit Halbwissen klugscheißen!".

    Ich versuche es mal so zu formulieren, dass ich mit Beispielen begründe, in welchen Handlungen und Charakterzügen ich das "Lone Wolf"-Klischee bei Noel sehe:

    1.) Direkt zu Anfang wird Noel uns als missmutiger Einzelgänger vorgestellt. Er benutzt übermäßig vulgäre Sprache, um Situationen oder andere Personen zu charakterisieren (Ausnahme ist natürlich Luise) und empfindet häufig nur Verachtung, Wut oder Hass.
    Hier zeigt sich für mich das "Lone" vom "Lone Wolf" Trope. Sein Charakter ist zu einseitig auf Ablehnung ausgelegt, als dass ich sagen würde, er hätte durchaus soziale Kompetenzen und ist nur in privaten Momenten der menschenverachtende Kerl.

    2.) Ich meine mich zu entsinnen, dass er den Tag immer mit einem Gebet oder etwas ähnlichem begann, was mit dem Tod verhasster Personen zu tun hatte. Er droht Personen (in Gedanken, wie offen) Gewalt an und trägt ständig eine Waffe (den Dolch) bei sich. Hier sehe ich den "Wolf" in seinem Charakter, der ja auch schließlich seinen Höhepunkt in der Bluttat am Apotheker findet.

    3.) Noel weicht von dieser Schiene nur im Umgang mit Luise ab (und zum Ende hin, bei seiner 180 Wende) und bricht damit eben das Klischee auf. Darum, wie gesagt: Er ist nicht der Lone Wolf Prototyp. Rückblenden in seine Vergangenheit und kurze Momente der Verletzlichkeit geben ihm zudem auch mal eine menschliche Seite, sodass man kurzzeitig auch Sympathie oder zumindest Empathie für ihn empfindet. Jedoch ist das viel zu wenig, als dass du erwarten könntest, dass man deinen Charakter anhimmelt oder "gut" findet. Solche Einzelgängertypen sind eben deshalb so schwer gut umzusetzen, weil sie oftmals nur dem Autor Spaß machen, für das Umfeld (also den Rest der Charaktere und eben auch dem Leser) sind sie entweder nervig oder unverständlich.

    Mein Fazit ist, dass dein Charakter wohl ins Bild gepasst hat (bis auf das mit dem Deus), aber eben zu dicht an Klischees entlangscharbt, als dass ich ihn mit diesen nicht vergleichen könnte.
    Deine Idee, der Zwiespalt zwischen Menschenhasser und Verliebten ist interessant, aber mMn nicht "tiefgründig" genug verfolgt worden, sodass Noel am Ende doch noch wie der fremde Einzelgänger wirkte.

    Geändert von Onk3lM0 (14.04.2013 um 18:02 Uhr)

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