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Held
The Legend of Zelda: A Link Between Worlds:
Nachdem ich hier letztens noch irgendwo proklamierte, das Spiel lasse mich kalt, bin ich dann doch schwach geworden. Ich betrachte das Spiel mit sehr gemischten Gefühlen, aber erstmal das positive:
A Link Between Worlds hat sehr viel Spaß gemacht, vor allem glaube ich, weil ich A Link to the Past damals gespielt habe und mich total gefreut habe, wie viel ich wiedererkannt habe: Orte, NPCs, Bosse, aber auch das dann im Zusammenspiel mit der neueren Musik und vor allem weitaus flüssigerer Mechanik zu sehen war toll. Zu ALttP gibt es aber so viele Parallelen, dass ich das Spiel für mich eher als Neuinterpretation begreife als als Sequel. Die Story (die ich für ein Handheld-Zelda ziemlich gut fand) und die Welt bieten da einfach zu immense Parallelen.
Die Dungeons waren auch endlich mal wieder ein Schritt vorwärts. Bei den DS-Zeldas hatte ich mich mehrfach darüber muckiert, die Dungeons seien zu simpel: Oft eine Hand voll riesen Räume, meist sogar ohne große Rätsel. Das ist hier besser. So richtig fordernd waren sie zwar nicht, aber das scheint Absicht zu sein: In fast jedem Dungeon gibt es eine Schatztruhe, die besonders gut versteckt ist und wo man die Augen schon sehr gut halten muss. Leider hatten diese Items den extremen Nachteil, dass man sie nicht mehr außerhalb der Dungeons suchen musste und somit ca. 90% des Endgamecontents von ALttP auf einmal verpufft. Andererseits kann man ja die Dungeons schlecht "leer" lassen - Rubine sind einfach nicht so befriedigend wie Master-Erz.
Der neue Schritt in Richtung "open world" war auch nicht schlecht, auch wenn es sich einfach besser anfühlt, wenn man in den Dungeons die neuen Items bekommt. Das war für mich jedenfalls früher immer der primäre Reiz dabei: Nicht Kristall, Instrument oder Weisen X retten, sondern das neue Item zu finden. Das fällt hier weg, und das Leihsystem funktioniert auch nur solange, bis man die Items kaufen kann. Ab da hat man binnen ein paar Stunden alle Items gekauft und sitzt auf einem stetig wachsenden Berg von Rubinen - bloß kann man die für fast nichts mehr ausgeben. Selbst die 3000 Rubine für eine Flasche konnte ich bequem aus der Portokasse zahlen. Nett fand ich, dass man die wichtigen Upgrades (Titanenhandschuhe, Flossen) trotzdem erst später bekam und so immer noch Orte hatte, wo man nicht von Anfang an hinkam.
Kurzum: Viele relativ neue Ideen, die meisten davon fand ich erfrischend und auch gut. Ich fänds schön, wenn Nintendo in der Richtung bleibt mit Zelda und sich bei seinen nächsten Spielen bemüht, die bestehenden Mankos auszubessern.
Ich bin nicht sicher ob es eines dieser Mankos ist aber, mein großer Negativpunkt: Die Spielzeit. Fast 40€ für 16 Stunden finde ich verdammt happig, gerade für einen Handheldteil, von dem ich mir in der Regel etwas längere Unterhaltung wünsche zwecks Zugfahrten o.ä. Ich habe alle Upgrades, alle 100 Maimais, 5 Flaschen und mir fehlen glaube ich nur eine Hand voll Herzen. Twilight Princess oder insbesondere The Wind Waker und Majoras Mask konnten das deutlich besser. In der kurzen Zeit die komplette Hauptstory sowie den Großteil der Sammelitems abzuhaken ist arg kurz, wenn man nicht gerade einen Narren an der Rubinjagd (wozu?), dem Baseball oder dem Hühner-Ausweichen gefressen hat, wobei letztere wohl in erster Linie für Herzteile herhalten dürften.
Dabei hätte das Spiel viele Möglichkeiten für Sidequests gehabt, bloß da hat man die meisten von dann einfach als Weise verpackt. In ALttP hat man das Kind gesucht, hier ist Gri dann halt ein Weiser. Boris steht nur in der Gegend rum. Die Zora-Königin ist auch einfach futsch und Sahasrahlas Frau hat von Anfang bis Ende des Spiels exakt ein und denselben Satz auf Lager. MMs Stärke war es, dass fast jeder etwas prominentere NPC eine Geschichte und eine kleine Nebenquest hatte, sowas hätte sich hier auch angeboten und dabei einiges an Immersionsarbeit geleistet
Summa summarum: Die Richtung ist gut, aber das müsste man noch ausbauen - und vor allem füllen.
Achja, und ehe ich das wichtigste vergesse: Der 3D-Effekt war sehr schnieke und die Fähigkeit, zum Gemälde zu werden und Wände so aktiv zu nutzen, hat vielen Rätseln und Erkundungen sehr gut getan. Positiv ist da auch die Detailverliebtheit anzumerken: Das Gemälde ändert sich nämlich mit Links Kleiderfarbe und Ausrüstung. Das sind so Details die ich immer wieder schön finde.
Geändert von BDraw (06.01.2014 um 18:20 Uhr)
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