Ich habe gestern mal Crimson Shroud angefangen, aber irgendwie ist das Spiel nichts für mich. Zwar mag ich prinzipiell die Atmosphäre und die Erzählweise, aber spielerisch kommt es mir doch arg zäh vor, vor allen Dingen die Kämpfe. An manchen saß ich 10-15 Minuten, einfach deshalb, weil Aktionen teilweise so lange dauern. Fühlt sich schon fast wie ein SRPG an. Auch habe ich das Gefühl, dass man zumindest am Anfang keine große strategische Freiheit hat. Andererseits ist durch die Würfel auch eine nicht unbeträchtliche Glücks-Komponente dabei. Ach ja, und die Kameraperspektive im Kampf finde ich wirklich blöd gesetzt. Man sieht nur die Hälfte von dem, was passiert.

Was die Erzählperspektive betrifft, muss ich sagen, dass ich mich mit einem Du-Erzähler nicht so recht anfreunden kann. Auch das, was geschrieben wird, macht ab und zu nicht so richtig viel Sinn, wenn man es mal hinterfragt. "Der Minotaurus und die Schatztruhe in dem Raum waren vermutlich nur Ablenkung, damit keiner den Schalter findet." Warum sollte man den Schalter übersehen, nur weil eine Schatztruhe im Vorraum steht? Würde man nicht gerade einen Bossraum genauer durchsuchen? Der ganze Schreibstil wirkt auf mich zwar nicht unbedingt schlecht, aber doch sehr nach Schema A.

Damit will ich nicht sagen, dass Crimson Shroud schlecht ist. Ist es sicherlich auch nicht. Aber irgendwie komme ich nicht so richtig rein nach anderthalb bis zwei Stunden und nach einem ziemlich zähen und frustrierenden Kampf gegen den Zombie-Minotaurus habe ich erst mal keine Lust mehr.