Ich habe gestern die gesamte Arc the Lad Trilogie für PSX beendet.
Was soll ich nur dazu sagen?

Ich habe schon etliche RPGs in meinem Leben gespielt. Manche gut, manche weniger gut, viele durchgespielt und auch nicht gerade wenige in die "Eines Tages hol' ich dich mal wieder hervor" Ecke verbannt. Dabei hatte ich nur selten das Gefühl, irgendwas tolles verpasst zu haben. Allerdings gibt es dann wiederrum Spiele, wo ich mir eben jenes denke, nachdem ich sie durchgespielt habe. Und genau das ist bei der Arc the Lad Reihe der Fall.

Bevor ich mit der Trilogie anfing, hatte ich vorher nur Twillight of the Spirits für die PS2 gespielt gehabt. Und das war 2005 oder doch schon 2006? Ich weiß es so gar nicht mehr. Was ich aber weiß ist, dass mich das Spiel damals sehr gut unterhalten hat, einfach weil die Darc Storyline so verdammt cool und fesselnd war. Ehrlich, ich habe immer sehnlichst drauf gelauert mal wieder Darc spielen zu können, weil bei ihm einfach alles besser war.

Irgendwann stieß ich dann mal zufällig im Internet auf die Reihe. Ich hatte mich natürlich darüber gefreut, aber irgendwie... gab es da noch viele weitere Spiele die meine Aufmerksamkeit mehr genossen, weswegen ich die Reihe sehr lange Zeit aus den Augen verlor... bis zum Jahre 2013. Da habe ich mir nach all den Jahren endlich mal ein Herz gefasst. ^^

Arc the Lad 1 ist ja nach vielen Meinungen der schwächste Teil der Reihe und joa, das muss ich leider so bestätigen. Das Problem ist dabei nicht die Länge, auch nicht die Story, sondern die Kämpfe. Nicht weil das KS doof ist, sondern weil man einfach viel zu viel kämpft, ohne dass dabei irgendetwas spannendes herauskommt. Versteht mich nicht falsch: Die Story ist definitv nicht schlecht, man nutzt ihr Potential nur nicht wirklich aus. Mit ein bisschen mehr Dramaturgie, einer lebhaften Spielwelt und wenigeren Kämpfen, wäre das Spiel auch ein Hit geworden. Jede Wette! So bleibt es leider nur Mittelmaß. Schlecht ist es auf keinen Fall. Ich hatte meinen Spass daran. Und so kurz ist es eigentlich auch nicht. 20+ optionalen Kram. Das geht also schon in Richtung 30 Stunden, was so eigentlich ganz okay ist. Warum viele den Erstling so schlecht finden ist wohl die Schuld des bösen Nachfolgers...

... denn Arc the Lad 2 ist einfach nur wow! Unglaublich, wie viel besser das Spiel im Vergleich zu seinem Vorgängerer ist. Dramaturgie, lebhafte Spielwelt, mehr Story.. alles, was Teil 1 nicht hatte, hat jetzt Teil 2. Ja sogar der Umfang ist gigantisch! Ich habe ca 67 Stunden an dem Spiel gesessen und dabei habe ich noch nicht einmal die ganzen Nebenquests gemacht, geschweige denn den ganzen anderen optionalen Kram. Arc the Lad 2 ist genau so wie sein Vorgänger. Nur anders, besser, einfach nur das komplette Gegenteil.
Das Beste am Spiel ist definitv die Story. Es ist schon lange her, dass mich eine Story so sehr in den Bann gezogen hat. Diese Kombination aus Steampunk Universum, großer Cast, Party Splitting, viiiiiele Städte und eine groooße schicke Weltkarte macht den Reiz aus. Dabei darf die Musik auch nicht unerwähnt bleiben. Da gibt es sehr viele Höhepunkte, vorallem bei gefühlvollen Szenen und die gibt es im Spiel jede MENGE. Arc the Lad 2 ist ein Spiel mit viel Gefühl, das merkt man einfach an jeder Ecke. Und alleine schon, dass der Cast des Vorgängers hier komplett zur Party dazugehört und das die Story indirekt weitergeführt wird, ist schon sehr episch. Aber das unmittelbare Ende ist wohl der Höhepunkt. Spätestens ab da wird einem klar, wie episch dieses Spiel einfach nur ist!
Vorallem funktoniert der Fanservice hier wunderbar und alleine schon mit Tosh wieder alles hinwegfegen zu dürfen ist einfach cool!
Zumal jeder Charakter auf seine Art und Weise einzigartig und jeder so seine eigene, kleine Geschichte hat, die man nach und nach von jedem einzelnen erfährt. Insbesondere Elc, der Protagonist vom zweiten Teil hat eine sehr ergreifende Backgroundstory spendiert bekommen, was man anfangs so gar nicht denkt...

Arc the Lad 3 soll ja laut vielen Meinungen auch wieder ein Rückschritt sein. Ich mag es zwar nicht mich der Masse zu fügen, aber das stimmt. Das liegt allerdings nur an der Story, der Rest stimmt nach wie vor, wobei die Musik leider auch merklich nachgelassen hat. Die Story ist im Spiel als Questsystem implentiert, heißt also: "Geh' hinaus in die Welt, werd ein Hunter, erledige Aufträge und triggere so Storysequenzen!" Das heißt also, dass man viel unnötiges Zeug macht nur um ein nächstes Storyevent auszulösen. Dabei muss man aber auch sagen, das die Quests doch sehr liebevoll gestaltet wurden und es zu jeder Quest einen Hintergrundgeschichte hat. Also nichts mit "Mach mal das Vieh kalt" sondern mehr nach dem Prinzip "Errate den Dieb eines Buches, indem du die Alibis der möglichen Täter überprüft"... das Questdesign ist daher ziemlich abwechslungsreich. Nichtsdestotrotz ist zu Beginn einfach fast keine Story da, sondern nur Charakterinteraktionen, die allesamt aber auch recht gut umgesetzt wurden. Trotzdem fehlt etwas, das Salz in der Suppe oder der Knochen für den Hund. Arc the Lad 3 ist dabei ein eigenständiger Teil, wo die Charaktere der Vorgänger nur Cameo Auftritte haben. Allerdings haben nicht alle nur Cameo Auftritte, es schließen sogar einige Charaktere der Party an, was dann ein schon seeehr großer Fanservice ist. Aber man freut sich doch schon sehr darüber, da die alten Charaktere einfach viel cooler als die neuen sind. Ok, Velhart ist auch cool. Und er errinert mich stark an Sephiroth, als der bei'm Friseur war...
Zwar ist Arc the Lad 3 teilweise echt zäh, weil man sich durch viele "sinnlose" Quests arbeiten muss, gegen Ende wird es jedoch ziemlich episch und auch wenn Arc the Lad 3 ein Rückschritt ist, so ist es doch ein gutes Spiel und ein noch würdigerer Abschluss einer tollen Trilogie.

Arc the Lad 2 ist in der Zeit eines meiner Lieblings RPGs geworden. Sollte jeder.mal gespielt haben. Ein rundum episches Abenteuer. Sehr zu empfehlen!