Mario & Luigi – Abenteuer Bowser durchgespielt.

An und für sich kann mich der rote Klempner ja nicht mehr reizen, aber ich stelle immer wieder fest, dass ich den Spielen mit ihm, die gewisse RPG-Elemente und eine Story aufweisen, doch verfallen bin. So auch bei diesem Vertreter: Bonbonbunt, durchgeknallt und stellenweise überraschend knifflig, hat mich „Abenteuer Bowser“ in seinen Bann gezogen.

Größter Pluspunkt für mich war mal wieder (wie schon in den Paper Mario-Teilen) der krude Wortwitz und die Art und Weise, wie die Charaktere miteinander umgehen. Bowser wird dann schon mal mit Titeln wie „Euer Verfranztheit!“, „Euer Leichtgläubigkeit!“ oder „Euer Eingeschnapptheit!“ angesprochen oder der Koopa-König poltert, als er bemerkt, dass sich jemand in seinem Körper befindet, los: „Bin ich ein Taxi? Willst du noch einen Kaffee? Oder eine Fußmassage?“. Und das Mario und Luigi nur (pseudo)italienische Wortfetzen von sich geben, fällt nicht weiter störend ins Gewicht – Gestik und Mimik der beiden ist absolut aussagekräftig und oft zum Brüllen komisch.

Toll fand ich, dass man zwar relativ schnell durch das Spiel durch ist, aber abseits des Hauptwegs noch diverse Dinge erledigen kann. Ich liebe diese Momente in Action-Adventures / -RPGs, wenn man neue Fähigkeiten oder Ausrüstungsgegenstände erhält und erst mal durch die Pampa latschen kann, um an schon im Vorfeld verdächtigen Stellen irgendetwas auszulösen.

Überhaupt war ich von den unterschiedlichen Aufgaben – auch wenn einige von ihnen für Leute mit schlechten Reflexen nicht wirklich geeignet sind – positiv überrascht.
Sprünge, um Bowsers Beinmuskeln in Schwung zu bringen; Hammerschläge für Armkraft; geschicktes Ausweichen und Energieball-Zurückschlagen für den notwendigen Adrenalinschub… - und das ist nur das, was man in Bowsers Körper anstellen kann.
Darüber hinaus wird der Mario und Luigi-Part öfter mal mit dem Bowser-Part verbunden, etwa in dem Bowser Wasser trinken muss, damit die beiden Klempner neue Areale schwimmend erreichen.
Und die Vielzahl und Ausführungsmöglichkeiten der Spezialattacken war auch nicht zu verachten, auch wenn ich ehrlich gestehen muss, dass ich mit Bowser sehr viel besser klargekommen bin – die anderen beiden verlassen sich meiner Meinung nach zu oft aufs Zufallsprinzip, was in Bosskämpfen nicht gerade toll ist.

Alles in allem hat sich der Erwerb dieses Spieles für mich gelohnt: Kurz(weilig), komisch und erfüllender als - pardon - simple Levelhüpferei.
Und ich mag es, wenn Bowser sich – aus welchen Gründen auch immer – auf die Seite der Klempner stellt, weil ich in ihm nicht wirklich einen Bösewicht, sondern eher so ‘ne Art Antiheld sehe. :3