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Thema: Das Dorf Gottes 2-Tag 3

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Mit dicken Augenringen mischte sich Lumi in die Konversation ein. "Der Mörder ist unter uns..."
    Stille. Das übriggeblieben halbe Dutzend sah sich gegenseitig misstrauisch an.
    "Und wenn ich mir das alles so ansehe...", sie dachte an wenige Stunden zuvor. Eine Maske. Die der Schwester der Rothaarigen. Etwas Mysteriöses ging von ihr aus, etwas Finsteres. Sie konnte nicht anders, als sie zumindest für den Moment in der Taverne zu verstecken. Anzustarren obwohl sie sie selbst nicht sehen konnte. Sie schluckte. "... würde ich meine linke Arschbacke drauf wetten, dass jemand war, von dem wir es am wenigsten erwarten."

    Im Schnelldurchlauf ging sie die Opfer der letzten Nacht durch: Die bärenstarke Patricia hatte es hingerafft, Horst hatte seinen feigen Arsch aus dem Dorf verdünisiert, ein Typ mit dem sie nie was zu tun hatte hatte einen Pfeil in die Fresse gekriegt und da war das verschwundene Mädchen mit der Maske.
    Ja. Jemand hatte gründliche Arbeit geleistet.
    "Nur Psychopath ist imstand für sowas.", flüsterte sie. Al lder Sarkasmus war ihr irgendwie letzte Nacht abhanden gekommen, als sie in Präsenz dieser merkwürdigen Maske über Brunhilda nachdachte. Hatte sie ihr tatsächlich diese Schenke inklusive des gottverdammten Köters vermacht. Niemandem anderen, der es eher verdient hätte. Lumi und Gastronomie. Lumi und Ordnung halten. Je mehr sie drüber nachdachte, desto mehr deprimeirte sie die Situation in der sie sich befand. Doch zum Weinen reichte es nicht mehr, all das hatte sie letzte Nacht bereits erledigt. Sie war dann doch nichts weiter als ein Mädchen, das mit der Gesamtsituation überfordert war.

    Noel war immer noch zu offensichtlich der Bösewicht. Er war ein Hanswurst der einen Gottkomplex hatte, aber sonst schien er an sich in Ordnung zu sein.
    Pjotr, der sich nun ebenfalls Lumis Wortschatz bediente um seine sonst eher stoisch zurückgehaltenen Gefühle zu zeigen - Pjotr schien auch ein guter Kerl zu sein, ja.
    Tyril. Der war ihr suspekt gewesen, von Anfang an. Aber gerade das warf sie auch aus der Bahn. Denn niemand der so offensichtlich einen auf gebrechlich machte konnte jemanden wie Patricia überwältigen, oder?
    Rothaar. Der Anblick vor Lumis geistigem Auge, wie dieses zierliche Wesen auf Patricia herumklettert, sich von Gliedmaß zu gliedmaß schwang, mit epochaler Musik im Hintergrund spielend, die schwachstelle suchend mit einem - was konnte sie schon großartig als Waffe tragen? - Zahnstocher oder so. Ja, das zauberte ein Lächeln über ihr Gesicht.

    "Japp, japp, japp...", Lumi hockte nun im Schneidersitz. Es schien fast als hätte sie seit Stunden nicht mehr geblinzelt, zumidnest fühlte sich ihr gesundes Auge extrem trocken an. "Ich frage mich bei all die Sache: Warum töten wir Leute die Leute töten, nur um zu zeigen dass Leute zu töten falsch ist?" Pause. Djángo kletterte auf ihren Schoß. Er war abenso sichtlich mitgenommen, obwohl er die gefühlte halbe Vorratskammer im Alleingang gefressen hatte. "Erst wollen sie alle Märtyringe spielen als wären sie der beschissene Jesus von Naserett, spielen sich auf als ach so wichtig und plötzlich stürzen sich alle auf einen um irgendwas zu beweisen, entweder sich selbst oder demjenigen, der der bessere unsichtbare Freund ist." Sie schloss die Augen, atmete laut aus. "Ihr Leute seid alle gleich - Christen, Heidis, scheiße - alle selbe mischuggene Mischpoke." Langsam stand sie auf, wühlte in ihrem Beutel und zückte das Kartendeck. Sie mischte es, diesmal nicht kusntvoll wie sonst immer, sondern wie ein besoffener Mitspieler bei einer Skatrunde, und reichte den fertig gemischten Stapel wieder Noel. "Abheben, bitte." Er tat wie geheißen, setzte den halben Stapel auf ihrer Hand ab, tat die andere Hälfte wieder obendrauf. Sie zog.

    Oh kacke, das war nicht geplant.

    Schnell mischte sie nochmals, hektischer, wieder ließ sie vom verwirrt dreinschauenden Noel abheben, zog.

    "Bassza meg...", entfuhr es ihr. Selbe Karte. Die Karten logen nie. Fast nie. Nur wenn sie es wollte. Nur dieses Mal... "Es tut mir leid, Noel (Nonsense)..." Mit zittrigen Händen drckte sie ihm das Herz Ass in die Hand. "Ich... ich..." Lumi schluckte, schaute ihm kurz in die Augen und ergänzte "Tut mir leid wegen Karten.", bevor sie zurück zur Taverne trottete. Müde, von jeglicher Freude befreit in diesem Moment.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (08.04.2013 um 19:04 Uhr)

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