Der Schatten der Nacht, das Licht am Tag und das Grau am Abend. Ich bin ein Mann mit einer negativen Vergangenheit, was mich zu dieser Sekte führte...
Rekon wurde enttarnt und lag auf dem Boden. Ihm schmerzte der ganze Körper von dem Kampf mit Ross. Niemals hätte er gedacht, dass es so weit kommen könnte. Er kannte Ross seit seiner Kindheit. Zwar war Rekon eine lange Zeit außerhalb von Düsterwald, um auf einer nahegelegenden Burg dem Herrscher zu dienen, doch kam er wieder zurück, da er das Dorfleben besser fand. Diese Nacht, die dritte Nacht nach dem Beginn des grausamen Spieles. Rekon wusste genau Bescheid. Ein seltsames Wesen, welches sich Legirudeus nannte und die Form eines Bären hatte sprach in der ersten Nacht zu ihm. Dazu kam noch, dass Asmotheyx auch genau wusste, was los war. Drei Gehirne waren in Rekon vereint, doch war er nicht im Stande, dies für sich zu nutzen. Er hatte versagt. Auf ganzer Linie. Niemals hätte er erwartet, dass soetwas geschieht. Doch es geschah: Auf einmal stand Ross vor der Tür und durchsuchte Rekons Haus und entdeckte den Ort, wo einmal ein Schwert hing. Rekon versuchte ihn mit einem seiner Dolche umzubringen, so wie er es mit Maria tat. Maria... die nonnigste Nonne des Dorfes. Ihr Blut klebte an seinen Händen. Er hat sie getötet. Nur er. Wie konnte Rekon nur, obwohl er zwei Geister in sich trägt, es so vermasseln? Noch nie war er so nervös wie zu dem Zeitpunkt. Lange Zeit lag er auf dem kalten Boden. Als er dann aufgestanden ist, hat er Mina einen Zettel geschrieben. "Mina... Es tut mir Leid. Ich bin einer von ihnen. Von den Lumianern. Sie töten die Dorfbewohner und dann töten die Dorfbewohner einen aus ihrer Mitte. So ist auch Merete gestorben... Bitte verzeih mir. Ich muss gehen. Geh zu Luise oder Noel. Bei ihnen bist du gut aufgehoben." Danach schrieb er zum letzten Mal in sein Tagebuch, bevor er sich zur Flucht begab.
"Aufzeichnung der dritten Nacht des Spieles der Götter: Der Inquisitor, Ross, hat mich besucht und enttarnt. Ich kann nicht weiter in Düsterwald leben. Zum ersten wegen der Enttarnung. Zum zweiten, weil das Blut Marias an allein meinen Händen klebt und ich es nicht aushalte, jeden Tag im selben Dorf zu leben, in dem ich einen Menschen getötet habe. Ich hätte mich niemals dieser Sekte anschließen sollen. Das Spiel der Götter ist für mich vorbei. Ich muss fliehen, um zu leben. Ich hoffe, dass ich eines Tages mit reinem Gewissen nach Düsterwald zurückkehren kann."
Rekon packte seine Sachen und ging aus dem Haus. Den Brief an Mina hat er auf den Tisch gelegt. Das Tagebuch hatte er dabei. Doch irgendetwas hinderte ihn daran, weiter zu gehen. Etwa ein viertes Wesen? Nein, das wäre mehr als nur seltsam. Irgendwas war nicht normal. Auf einmal lief Schaum aus seinem Mund und er wurde ohnmächtig. Oder mehr noch: Er starb an den Folgen einer Vergiftung. Woher diese kam? Irgendwas wurde in sein Abendmahl gemischt. Er lag nun, befreit von allen Sorgen des Lebens, auf dem Dorfplatz von Düsterwald. Seine Sachen sind überall verstreut. Die Tagebuchseite, die er gerade erst beschrieben hatte, fiel aus dem Tagebuch heraus. Der Brief von Ross ebenfalls. Jetzt lagen drei Zettel auf dem Dorfplatz. Der Brief von Ross, der Todesbericht von Viktoria und die Tagebuchseite von Rekon.
Ein einfacher Lumianer ist gestorben.










