Morgen, liebe Taverne.
Ich hoffe, alle genießen den freien Pfingstmontag?

Zitat Zitat von Andromeda Beitrag anzeigen
Meine waren bis 28 oder so auch so gut, dass ich sie nichtmal abends geputzt habe (weil zu faul), gute 7 Jahre nicht beim Zahnarzt war und nichts hatte, bis auf die alten Löcher wo mal ne Plombe ausgetauscht werden mußte. Ich hab keine Ahnung was da in den letzten zwei Jahren jetzt auf einmal los ist
Verfallserscheinungen.
Hey, mach mir nicht noch Angst!

Zitat Zitat von Glannaragh Beitrag anzeigen
Ich bin auch nicht religiös erzogen worden. Irgendwann hab ich aber ein paar Leute kennengelernt, die Christen sind, und für lange Zeit erschien mir deren Glaube als wirklicher Halt. Diese Menschen zählen heute noch zu meinen engsten Freunden, aber ich habe außerhalb dieser besonderen Gemeinschaft Menschen erlebt, die sich Christen nennen, sich aber nicht im Mindesten so verhalten. Das hat mich irgendwann von all dem weggetrieben. Das und noch einige andere Sachen, die mir ungereimt vorkommen. Das alles genau auszuführen, würde wahrscheinlich den Rahmen des Zeichenlimits sprengen . Wenn du möchtest, erklär ich es dir per PN. Ich halte damit nicht hinter dem Berg, aber dafür sind einige echt ausführliche Erklärungen nötig.
Es ist nicht zu verleugnen, dass es noch Christen gibt, die die Urwerte noch verkörpern und auch das Gute im Menschen verkörpern, dass die Gemeinschaft eigentlich mit sich bringt. Allerdings muss man kein Christ sein, um sich "christlich" zu verhalten.
Wie in jeder Gemeinschaft oder Gruppierung gibt es die guten und netten Menschen und auf der anderen Seite die schwarzen Schafe, die man an die Wand klatschen könnte.
Ich konnte mich nie mit dem Christentum identifizieren, akzeptiere es aber. Es ist da und manche Menschen gehören ihm an...interessiert mich aber nicht. Für mich gibt es nur Menschen, völlig egal ob Christ, Muslime, Buddhist oder was auch immer.

Zitat Zitat von Glannaragh Beitrag anzeigen
Oh, da wären für mich: Artemis, die Jägerin. Die schöne, starke und unabhängige Artemis, Schutzpatronin der Frauen und der Wildnis. Ich mag diese ungestüme Wesenheit einfach. Und (Pallas) Athene, die Göttin der Weisheit und Wissenschaft. Für mich als Historikerin natürlich eine ganz besondere Entität. Und ihr Wappentier, die Eule, ist einer meiner Lieblingsvögel. Zuletzt natürlich Hekate, letzte der Titanen, Hüterin der Wegkreuzungen (sprich: Entscheidungen) und der Magie (sprich: der Dinge, die nicht jeder Depp kapiert). Ich hab sie alle drei sehr lieb, ob es sie nun wirklich gibt oder nicht, sei dahingestellt, aber irgendwelche Leute haben sich darüber mal Gedanken gemacht. Kluge Leute. Ich respektiere das und die Ideen, die sie zu diesen Entitäten hatten. Und ja, nachdem ich lange Zeit Christin war und irgendwie versucht habe, in einem patriarchalischen System meinen Platz zu finden, habe ich eine besondere Sympathie für Göttinnen. Ich weiß, das klingt schrecklich feministisch .
Da wir im Latein-Leistungskurs so einiges lesen, bin ich fast schon ein Fan von Zeus, dem alten Weiberheld. Der hat ja mehr Frauen geschwängert als mein Körper Knochen hat
Oh ja, Artemis, Athene und Hekate sind cool. Aber sie sind und bleiben Frauen
Ich hab in der griechischen Mythologie eigentlich in dem Sinne keine "Lieblinge", sondern bin einfach ein Freund der ganzen Konstellation und dieses polytheistischen Glaubens.
Es ist irgendwie interessanter, da die Götter viel menschlicher wirken, mit all ihren Attributen, Kräften und vorallem Fehlern. Da steckt mehr dahinter als hinter "Gott", der lediglich durch den Begriff definiert ist.

Zitat Zitat von Glannaragh Beitrag anzeigen
Das ist 'ne Argumentation, die nervt mich immer tierisch . Ich weiß, die ist sehr beliebt unter Leuten, die mit dem christlichen Glauben nix zu tun haben oder zu tun haben wollen. Aber ich halte sie nicht für legitim. Sicher, ich habe unter Christen echte Arschlöcher kennengelernt. Aber selbst die sind nie auf einem Kreuzzug gewesen oder haben irgendwelche Leute als Hexe verbrannt. Diese Dinge sind sehr lange her. Die Leute, die heute als Christen leben, haben damit nichts mehr zu tun und schämen sich in aller Regel auch für diese Dinge. Diese Gewalttätigkeiten haben auch nichts mit dem Christentum zu tun, wie es eigentlich gemeint ist, daher denke ich, man kann die heute lebenden Christen auch nicht dafür verantwortlich machen, was vor 300 - 1000 Jahren passiert ist. Zumal die Kreuzzüge wahrscheinlich weniger mit Glaube als mit machtpolitischen Interessen zu tun hatten und die Hexenprozesse, was kaum einer weiß, vor allem in der Frühen Neuzeit, als die schlimmsten Folterungen und Hinrichtungen geschahen, in der Hand der weltlichen Gerichtsbarkeit lagen. Es gibt sogar eine Reihe von bedeutsamen Kirchenmännern, die sich vehement dagegen ausgesprochen haben, aber sie konnten sich nicht durchsetzen. Ich sage nicht, daß die Kirche schuldlos sei, das ist sie ganz gewiß nicht. Aber sie war nicht immer die treibende Kraft.
Wie gesagt, die heutigen, zumindest westeuropäischen Christen sind sich dieser Verfehlungen sehr bewußt und heißen sie nicht gut. Was irgendwelche Brüdergemeinden und amerikanische "Erweckte" (oder "reborn Christians") von sich geben, ist dem durchschnittlichen Landeskirchler heutzutage zutiefst peinlich, das kann ich dir versichern .
Vielleicht bringe ich die Argumentation deshalb so gerne an
Dass die heutigen Christen mit all den Geschehnissen in der Vergangenheit nichts zu tun haben, ist mir bewusst. Deshalb richtet sich meine Antipathie auch nicht gegen die Christen oder das Christentum, sondern eigentlich gegen die Kirche. Die hat nunmal mindestens so viel Mist produziert, wie sie auch hilfreich und gut ist. Dennoch war nicht die Kirche an sich schlecht, sondern nur vereinzelte Menschen, die innerhalb dieser eben die nötige Macht hatten. Es waren machtgierige Arschgeigen, wie man sie auch hätte außerhalb der Kirche finden können.
In Amerika gibt es ja sowieso Christen, bei denen ich nur den Kopf schütteln kann. Allerdings gibt es auch mindestens genauso viele Nicht-Christen, die mir zuwider sind.
Vielleicht ist es ja einfach nur mein verdrehtes Menschenbild und nicht die Abneigung gegen die Kirche.


Zitat Zitat von Glannaragh Beitrag anzeigen
Ich denke, wenn man nix an der Kirche oder dem Glauben finden kann, ist Austreten nur konsequent. Bisher habe ich mich dazu nicht durchringen können. Wie gesagt, vielleicht gibt es Gott und vielleicht ist er ein netter Kerl.
Was ich momentan glaube... nun, das ist gewiß nicht spruchreif. Irgendwas glaube ich, ja. Atheismus wär nix für mich. Das scheint mir alles so hoffnungslos und... ja, langweilig. Die Vorstellung, daß die Welt einfach nur aufgrund eines unwahrscheinlichen Haufens physikalischer Zufälle ist, wie sie ist und ansonsten nix Größeres dahintersteht, ödet mich tierisch an und ich kann das auch nicht glauben. Und selbst, wenn ich nach meinem Tod tatsächlich nichts anderes als Futter für die Würmer sein sollte: In dem Falle ist das auch scheißegal. Aber ich habe in der Hoffnung bis Gewißheit gelebt, daß wir mehr sind als ein Zufallsprodukt mit interessanten neurologischen Kapazitäten. Wenn ich recht habe: Fein. Wenn nicht, ist's einfach latte .
Jetzt müsste ich es nur noch konsequent durchziehen...aber dazu müsste ich aus meinem Haus raus.
Müsste eigentlich nur zwei Ortschaften weiter zum Notar/Standesamt. Kostet das nicht irgendeine Gebühr?
Vielleicht gibt es Gott, aber es ist ihm glaube ich völlig egal, ob ich nun Christ bin oder nicht. Wenn wir nach der Bibel gehen, sind wir alle Gottes Schöpfung. Weder das Gottesbild im Alten Testament noch im neuen Testament würde Nicht-Christen verurteilen, also ist es ja eigentlich egal.
Die Entstehung der Erde oder die Entstehung des Menschen ist mir eigentlich per se schon ziemlich egal. Schließlich ändert sich ja auch nichts an unserem Leben, wenn wir nun von Gott geschaffen wurden oder nicht. Darüber nachzudenken ist für mich einfach verschwendete Zeit, da es sowieso nichts ändern würde.
Ob ich nach meinem Tod nun nur noch verrotte, von Würmern gefressen werde, wiedergeboren werde oder in der Hölle lande, ist mir ziemlich egal. Vorraussagen kann ich es eh nicht, also warte ich es einfach ab

Und nun laber ich nicht mehr über Gott und die Welt (wie passend ), sondern setz mich wieder an meine Facharbeit. Biologie ist viel spannender als Geschichte oder Religion