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Held
Maria lächelte. "Das ist so lieb von dir, Brunhild. Ich weiß nicht, wie ich dir je danken könnte."
Sie folgte der Wirtin ins Gasthaus und wärmte sich, wie eingeladen, an einem Tee, doch wohl war ihr in der Menge der Gäste nicht zumute. Deshalb beeilte sie sich ein wenig mit dem austrinken und stand auf, ehe jemand auf sie zukommen konnte. Morgen würde sie Rede und Antwort stehen, wenn es sein musste, aber für heute hatte Maria genug erlebt. Sie wandte sich an Brunhild.
"Vielen Dank für das gute Getränk. Ich würde nun nach oben gehen, und Gott um Vergebung bitten. Wenn der Herr mir nicht verzeiht, dann kann mir dies ebenso wenig."
Geknickt schaute Maria zu Boden. Wenn sie wenigstens so Tapfer gewesen wäre, und sich ebenso selbst nominiert hätte - So im Nachhinein betrachtet wäre das wohl die sinnvollste Entscheidung gewesen. Die wenigsten im Dorf waren mit der Entscheidung, jemanden zu hängen, zufrieden gewesen. Wenn alle mitgemacht hätten, und sich selbst nominierten, dann wäre wohl keiner gehängt worden. So war es dann aber nun geschehen, dass Maria sich entsetzlich dumm - und vor allem sündig fühlte.
Sie blickte sich um, hier und da trübselige Gesichter. Keiner war wirklich froh um die unschuldige Gehängte. Dies verstärkte Marias Schuldgefühl umso mehr.
Dann verließ sie den Bereich des Gasthauses und trat die Treppe nach oben, in ihr vorbereitetes Zimmer, setzte sich und betete im einfallenden Mondlicht. Bis ihr die Augen zufielen und sie schlief...
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