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Thema: Das Dorf Gottes 2-Tag 1

Baum-Darstellung

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  1. #18
    "Peter Eichmann!"hörte er einen lauten Ruf über den Platz und er schrak aus seiinen Gedanken hoch. Hatte ihn da jemand gerufen? Peter sah auf und erblickte die junge Jägerin Merete, die auf ihn zukam. "Der Hauptmann schickt mich!"
    "Grüß Gott, Merete. Was ist denn der Anlass?" begrüßte Peter sie freundlich. "Der Hauptmann möchte eine Liste über das Vieh aller Bauern des Dorfes. Er fragt sich, woher das Blut an diesem Schwert stammen könnte. Vermisst du vielleicht eines deiner Tiere?" Peter sah sie ein wenig fragend an. Er war doch kein Viehbauer? Allerdings hielt sich die junge Frau bisher immer sehr zurück was die Verbindung zu anderen Dörflern angeht. Da wusste sie vermutlich nicht viel über ihn. "Es tut mir leid, Merete" begann er daher, "aber ich besitze auf meinen alten Gaul keinerlei Tiere. Und mein Brauner war heute morgen noch wohlauf, sofern er es in seinem Alter denn noch sein kann. Aber ich kann dir gerne helfen die anderen Bauern im Dorf zu befragen. Da sind noch der alte Müller, welcher ein paar Kühe besitzt sowie der Bauer Huber mit seinen Hühnern." - "Vielen Dank, Peter. Das wäre mir eine große Hilfe."

    Peter wollte sich gerade auf den Weg machen um einen seiner Kollegen zu besuchen, als die Anklage gegen Konrad eröffnet wurde. Es war ihm immer noch ein großes Rätsel, wer den Jungen angeklagt hatte, und wieso in Herrgottsnamen der Pfarrer auf ihn gehört hatte. Peter überlegte, wie er ihm helfen konnte. Immerhin hatte Konrad sich auch für ihn ausgesprochen - dass es nicht gerade ein Kompliment war wenn er sagte, dass er zu arm sei um sich Papier leisten zu können, bemerkte er dabei gar nicht. Da trat Brunhilde vor und gab an, dass er am Abend zuvor mit Konrad das Wirtshaus verlassen hatte. Peter erinnerte sich "Ja, das stimmt." stimmte er ihr leise zu. Vermutlich hatte ihn niemand gehört, deshalb räusperte er sich und fügte noch etwas lauter hinzu: "Ich habe gestern Abend, zu bereits sehr später Stunde, zusammen mit Konrad das Wirtshaus verlassen. Ich muss zugeben, dass wir beide nicht mehr ganz nüchtern waren, doch scheine ich noch etwas mehr zu vertragen, so dass ich noch in der Lage war zu gehen. Der arme Konrad hingegen, er konnte sich kaum noch halten. Wenn der, nachdem ich ihn beim Apotheker abgeliefert hatte, sich noch nachts herumgetrieben hat, dann fress ich 'nen Besen!" Peter hoffte, dass dies dem jungen Schreiner helfen würde. Dass er durch seine Aussage evtl. die Aufmerksamkeit auf sich selbst ziehen könnte bedachte er dabei nicht.

    Daraufhin ergriff Noel, der Bibliothekar, das Wort. Peter hatte in seinem bisherigen Leben noch nicht besonders viel mit ihm zu schaffen gehabt. Er kam nicht groß zum lesen - was er eh nicht besonders gut konnte - dazu hielt er ihn für sehr merkwürdig. Er ging nicht in den Gottesdienst. Was für ein wichtiges Mitglied der Gesellschaft konnte er dann schon sein? Noel sprach sich für Brunhild, Konrad, Schwester Maria und ein Mädchen Namens Lumi aus. Von letzterer hatte Peter noch nicht gehört. Er sah sich um. Konnte er sie irgendwo erblicken? Er brach dann jedoch abrupt seine Suche ab, als er erneut seinen Namen hörte. Noel sprach immer noch. Und wenn Peter richtig hörte, nannte er ihn gerade als einen der Verdächtigen.
    "Peter Eichmann. Ein nach außen hin aufrichtiges Mitglied dieser Gemeinschaft, mit dem ich persönlich nie viel zu schaffen hatte. Doch auch bei ihm stellt sich die Frage: Wo mag er sein? Und warum ist er trotz dieser Situation anscheinend so vehement unbeteiligt? Könnte es sein, dass die Lumianer ihm etwas geboten haben für seine Unterstützung? Schutz? Reichtum? Ich weiß es nicht, meine Weisheit kennt Grenzen."
    Wo mag er sein? Peter konnte nicht glauben, was er da hörte. Er war doch hier, nur wenige Meter von ihm entfernt. Er wartete, bis Noel mit seiner Rede fertig war und ergriff dann erneut das Wort und wandte sich dabei direkt an Noel: "Grüß Gott, Herr Bibliothekar! Darf ich mich vorstellen? Peter Eichmann, Landwirt, ich bewirte einige der Felder dort drüben am Dorfrand" und zeigte dabei in Richtung Osten. "Nur damit du es weißt: Ich bin hier, und zwar schon seit einer ganzen Weile. Ich bin vielleicht kein Mann vieler Wort, aber mir liegt dieses Dorf und seine Bewohner am Herzen. Ich bin hier aufgewachsen, meine Familie lebt hier, ich kenne nichts anderes! Also wage es dich nicht noch einmal mich als abwesend oder unbeteiligt zu bezeichnen!" Bei seinem letzten Satz funkelte er Noel böse an.

    Geändert von Layana (27.03.2013 um 09:32 Uhr)

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