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Legende
„Es gibt also auch niemanden, der euch aufgefallen ist in letzten Tagen?“ Die Frage des Pfarrers war zwar an Konrad, aber auch an alle andren Anwesenden gerichtet – da weder Brunhild, noch Ross und auch nicht Noel eine greifbare Anklage vorgebracht hatten. Konrads Mund klappte nur auf-zu-auf wie bei einem Karpfen, der im Trockenen gelandet war. Da verpasste ihm des Henkers Kamerad eine mit der behandschuhten Rechten."Sprich, Bursche, wenn der Pfarrer dich was fragt und halt keine Maulaffen feil!" Er sah kurz tanzende Lamas, dann besann er sich, in welcher Lage er sich befand. "Nein mir fiel niemand auf..." murmelte er nur.
Ausser dem Kerl, der mit sich selber spricht und dem ich zutrauen würde nachts durchs Fenster einzusteigen um an den Haaren meiner Cousine zu schnüffeln? Jemand, dessen „Tagwerk“, darin besteht unschuldigen Mädchen aufzulauern, in ihren Haaren herumzuwühlen oder nach ihren Beinen zu greifen wie ein fleischgewordner Nachtmahr? Nicht wirklich Herr Pfarrer... zu den erhitzten Gedanken mischte sich auch noch gallige Wut in Konrad Herz.
Nicht nur das er hier vorm Pfarrer kniete und sich rechtfertigen musste, während doch eigentlich niemand hier im Dorf die Fastenregeln in der letzten Woche strikt einhielt, nein während ihm selber ein blutiges Schwert und ein Galgenstrick und alles mögliche an den Hals geriet, redete dieser Rotschopf als könne ihn kein Wässerchen trüben! Ratten können Krokodile fressen, so hieß es. Ja, Noel mochte das kleinere der Übel sein, die ihr Dorf bedrohten - womöglich sogar ein Verbündeter, der Luise beschützen könnte - aber jeder konnte nur eine gewisse Anzahl von Seitenhieben ertragen und was genug war, war genug. Und vor allem: Noel war das greifbare der beiden Übel.
Was in diesem Moment für Konrad einzig und allein zählte war, das Noel offenkundig gemacht hatte das er alles und jeden hier im Dorf opfern würde um an Luise zu kommen. Er war ein Monster. Sahen das die andren denn nicht? „DU! Du hälst dich vielleicht für etwas Besseres doch das ist nicht wahr. Dein Herz ist schwarz vor Neid und deine Worte sind pures Gift. Wer dir im Weg steht wird angeklagt, nicht wahr? Heute Tyrell, morgen dann ich und dann ihr Onkel, bis du hast was du begehrst?" Er spuckte in Noels Richtung aus. „Ich geb dir einen heiligen Dolch, Bursche! Brunhild ist also beschränkt, ja? Maria und die Geistlichen sind eine unerträgliche Zunft? Du sprichst eine wegen ihrer Herkunft frei und zeigst gleich als nächstes aus dem selben Grund auf jemand anderen. Luise bekommst du Ungeheuer nicht!
Ich klage dich, Noel der Umtriebe der letzten Nacht an! Und wenn es das letzte ist, was ich tue.“
Geändert von Viviane (27.03.2013 um 18:48 Uhr)
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