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Ritter
Luise wollte es nicht. Sie wollte nicht mit ihrer Stimme dazu beitragen, dass jemand starb.
Sie hatte überlegt, sich selbst zu nominieren. Sie war keine Lumianerin, aber es gab immer Sünden, für die es zu büßen galt.
Und es war besser, frühzeitig dem Herrn gegenüber zu treten, als in weiterer Sünde zu leben. Würde sie aber jetzt gegen sich selbst die Stimme erheben, wäre es lediglich eine scheinheilige Tat, um die eigenen Finger aus der wahren Entscheidung herauszuziehen. Und Luise konnte und wollte nicht einfach etwas vorheucheln. Also entschied sie sich zu etwas anderem.
Erneut trat sie hervor und sprach: "I-ich wünsche niemandem den Tod. D-doch i-ich werde m-mich auch nicht heraushalten, w-wenn es darum geht, d-das Dorf zu beschützen. Mir b-bleibt wohl k-keine W-wahl als in G-gott zu vertrauen und danach zu handeln." Sie schluckte schwer. "D-deswegen vertraue ich in d-das Urteil, welches s-seine treuste D-dienerin, Schwester Maria, hier ablegte - und stimme f-für Merete (MeTaLeVel)." Sie warf der Jägerin einen gequälten Blick zu. "I-ich hoffe, Recht zu behalten. D-denn es täte mir aufrichtig Leid, j-jemand unschuldigen i-in den Tod zu schicken."
Dann trat Luise zurück und schwieg. Obwohl sie Schwester Maria vertraute, bildeten sich jetzt schon Zweifel an ihrer eigenen Entscheidung.
Sie hoffte inständig, gerade eine Lumianerin beschuldigt zu haben. Denn sonst würde sie sich niemals selbst verzeihen können.
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