Ich bin nun durch mit dem Spiel und werde meinen Abschlussbericht hiermit verfassen. Spielzeit: 22 Stunden und 30 Minuten
Ich denke, dass ich fast alles in diesem Spiel gesehen und entdeckt habe; daher werde ich versuchen einen umfassende Kritik zu formulieren.
Erstmal: Dieses Spiel ist wohl eines der umfangreichsten, spannendsten und komplexesten Spiele unserer Szene. Die Charakteranpassungen sind enorm vielfältig und machen allein dadurch einen großen Motivationsfaktor aus.
Die Spielwelt ist stets liebevoll gestaltet. Es hätte an einigen Stellen ein besseres Mapping da sein können, doch trotz dessen war es immer zweckmäßig, nie störend und doch angenehm.
Das Kampfsystem hat mich im Gegensatz zu vielen anderen nicht gestört. Das lag wohl vor allem daran, dass ich vor Jahren bereits den ersten Teil gespielt habe und daher wusste, worauf ich mich einlasse.
Es ist jedoch nicht alles super hier: Ein ganz großer Kritikpunkt ist der Schwierigkeitsgrad. Das Problem ist, dass der Schwierigkeitsgrad der Gegner nicht etwa Taktiken gemessen wird, die man sich ausdenken muss, um die Gegner zu besiegen. Er wird allein an Lebenspunkten und Schaden gemessen. Macht man nicht genug Schaden, stirbt man an Gegnern die schnelle Angriffe machen, hat man nicht genug Leben ist es das selbe Ergebnis. Fehler werden oft nicht verziehen.
An manchen Stellen hat man das Gefühl, dass das Spiel nicht genug getestet wurde, weil die Gegner so stark sind, das man kaum Chancen hat.
Bestes Beispiel dafür sind die Gegner in Mortes Labor: Im Menü steht, dass sie Level 36 haben. Im Umkehrschluss bedeutet das für mich, dass ich sie selbst mit Level 36 besiegen kann. Weit gefehlt. Diese Gegner waren erst mit Level 42 für mich schaffbar. Das größte Problem war dabei der zweite Raum, wo die Gegner mit Licht- und Schattenmagie in alle Richtungen schießen und dabei noch physisch angreifen können. Eine der beiden Sachen hätte dabei völlig gereicht. Bzw. wäre es auch möglich die Schnelligkeit der gegnerischen Zauber stark zu verringern.
Mein zweiter großer Kritikpunkt ist die Unübersichtlichkeit der eigenen Taten: Oftmals wusste ich einfach nicht, wo ich hin musste, oder was ich als nächstes tun sollte. Zum Beispiel wusste ich nicht, wo ich im verlorenen Kapitel hin musste, wo ich weiter trainieren sollte, bis ich auf die Idee kam, dass ich mal zur Insel mit dem Einsiedler gehen könnte. Danach wurde es wieder klarer. Es hätte mir geholfen, mehr mit der Nase da drauf gestoßen zu werden. Das Questlog hätte wohl geholfen, wenn ich gewusst hätte, dass es existiert. Da aber das Menü so unübersichtlich ist, war mir das nicht bewusst.
Der dritte Punkt meiner Kritik bezieht sich auf die Handwerksmaterialien - es spielt da auch wieder der Schwierigkeitsgrad eine Rolle:
Die besten Materialien bekommt man nur von den stärksten Gegnern eines Gebietes. Ist natürlich logisch. Wenn ich jedoch so stark bin, so dass ich die stärksten Gegner eines Gebietes abfarmen kann, dann brauche ich auch die Materialien nicht mehr. Im nächsten Gebiet sind die Materialien des alten Gebietes meist nicht mehr zu gebrauchen.
So ging mir das ein paar Mal. Am stärksten ist mir das jedoch beim farmen der Edelsteine für Prismasteine aufgefallen. Die Golem benutze ich dafür. Alternativ hätte ich auch in Mortes Labor gehen können, aber da waren die Gegner wie oben beschrieben, zu stark. Als ich damit fertig war, wollte ich zu den Drachen gehen - die waren natürlich zu stark für mich. Also habe ich ein wenig gesucht und siehe da: Ich fand die Pflanzkisten in Blanks Zimmer. Schnell hatte ich damit die neuen Materialen zusammen und konnte zumindest die ersten Drachen besiegen. Von denen bekam ich nun wieder Drachenschuppen, die ich nun aber nicht mehr brauchte, da ich die Fossilien und Aurasteine? hatte. Ich verstehe sowieso nicht, warum du für die stärksten normalen Gegner, solche schlechte Beute gegeben hast.
Da ich ein Mal bei den Drachen bin: Die werden im Menü als Level 40 ausgeschrieben. Die Gegner in der Chaosebene als Level 45. Für mich waren die Gegner in der Chaosebene leichter zu besiegen, als die Drachen. Das solltest du dir also nochmal anschauen.
Nun zum letzten Abschnitt der Geschichte: Die Story hat für mich eine nicht vorhersehbare Wendung erhalten. Fand ich richtig gut. Ich hätte nicht erwartet, was die Getriebenen sind und wo sie her kommen. Auch hätte ich nicht erwartet, dass du nochmal einen Bogen zum ersten Teil schlägst und die dortigen Ereignisse auflöst.
Den Kampf gegen Projekt V empfand ich übrigens sehr enttäuschend. Da war nicht wirklich etwas los und er konnte auch nichts besonderes.
Gleiches gilt für den Chaosgott. Dafür dass ich einen Gott besiegt habe, war das alles ziemlich einfach. War sehr schade; für den Kampf hatte ich mehr erhofft.
Der letzte Kampf war jedoch Klasse und richtig spannend für mich. Ich hätte mir fast gewünscht, dass der Kampf noch weitergeht.
Auch wenn ich nun so viele negative Aspekte aufgezählt habe, bleibe ich dabei, dass dieses Spiel mir wirklich viele spaßige Stunden bereitet hat und eine Qualität aufweist, von denen viele Makerspiele nur träumen können.
Ich hoffe, du nimmst dir die Kritik zu herzen und setzt sie positiv in einem neuen Spiel um