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Thema: Das Dorf Gottes Tag 0 (Anmeldung noch bis Mittwoch 20h)

Baum-Darstellung

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  1. #15
    "Die gehen aufs Haus, dem verblichenen Hauptmann zu ehren."
    "Ihr trinkt doch sicherlich auch auf den verehrten Hauptmann, nicht Brunhild?"
    Natürlich tranken alle auf ihren braven verblichenen Hauptmann.

    "Und noch einen auf die Gesundheit von Lumi-Zarentochter hier. Trinkt Leute, die Rechnung heute Abend nach der ersten Runde geht heute auf mich."
    Wie Lumi gesagt hatte - Essen für lau ließ man sich nicht zweimal sagen.
    "Und auf Peter, den Prachtkerl, einer der wenigen in diesem Dorf bei dem man weiß, was man an ihm hat."
    Auf Peter!
    "Und einen auf den alten Kirschbaum, möge er noch 100 Jahre dort stehn!"

    Auf den Kirschbaum!

    [...Es folgt der leidenschaftliche Handkuss...]


    Konrads Geldbörse war merklich schnell leer geworden, dafür stieg die Stimmung im Wirtshaus bei jeder Runde die er ausgab um einiges an. Als Konrad die Stimme wieder erhob blickte er Brunhild verheißungsvoll und lange in die Augen.
    "Und..." Leckte sich über die vollen Lippen. "...noch einen..." Legte den Kopf auf seine Hand, während sein aufgeschnürter Hemdsauschnitt einen großzügigen Blick auf die festen, geschmeidigen Muskeln freigab. Eben als Brunhild die fünfte Maß zapfte, beugte er sich über den Tresen und fuhr mit dem Zeigefinger seiner freien Hand den Rand ihres heruntergerutschten Schürzenträgers nach und zog ihn mit einem Zwinkern wieder an die richtige Stelle. "einen für das Beste... zum Schu... uhuss." Dann fiel sein Blick in ihr Dekollté.

    Und nur einen Wimpernschlag später auf den treuen Schäferhund Rüdiger, der sich nun an sein Bein drückte.
    "... und zwa..~haaar.. einen auf... Rü-rü-rüdigaaa..~har. Weil ... er ~aaalles richtig macht, die treue Seele. Sie säen nicht und er ernährt sie doch, hm? N' Hund müsste man sein. An eurem Kachelofen liegen, verehrte Wirtin, den goldenen Stimmen der holden Maiden lauschen die sich hierher verirren und keine Sorgen haben, als den besten Sonnenplatz zu finden. Jaah... das wär schon was." Konrad ging auf die Knie, nachdem er umständlich vom Stuhl geklettert (und halb gefallen) war, kraulte Rüdiger hinter den Ohren und streichelte ihm über den Bauch, bis dieser vor Wohlbehagen anfing leise zu brummen wie eines der aufgezogenen Spielzeuge von Tyrell.
    "Was hälst du davon Lumi, du und Django und ich und Rüdiger, hm?" "Wie meinen?" Seine einzige Antwort war ein breites vorfreudiges Grinsen, das ihn einige Jahre jünger (und um einiges weichbirniger) wirken ließ. "Wir lassen es uns gut gehen Rüdiger, du alte Wurst.", murmelte er dem Schäferhund liebevoll zu, der leise und erwartungsvoll japste und ihm einmal übers Gesicht schleckte.

    ~*~

    Konrad stand nach den 5 Bier zwar nur noch auf halbwegs festen Beinen, es gelang ihm aber noch in der Speisekammer ein besonders lang eingelagertes Bier aufzutreiben.
    "Adalbert krank, Tyrell krank, Noel beißt wie ne Zecke und der Hauptmann ist tot. Wenn ich Ostern noch erlebe - das wär'n Wunner." Was musste er wohl tun um Brunhild dieses kostbare Fässchen abzuschwatzen? Er war ganz gut im Geschichten erzählen, immerhin hatte er ein Gedächtnis wie ein Eisenholzbaum seine Rinde. Würde er wohl mal nachsehen, was seine hochverehrte Arbeitgeberin so tat. "Wenn ichs mir nu recht bedenk, kann ich froh sein wenn ich hier wegkomm bevor mich irgendwer verheiratn will tun. Luise braucht mich ja nu nich mehr - sie hat ja Tyrell. Bei meinm Barte. Nu ich kann nich lesen, nich - egal was für Briefe die mir hinnerherschniggn, kann mir nu egal sein. Kann die ja nicht lesn, nich." Er wirkte höchst zufrieden über dieses ausgefuchste Detail seines "Fluchtplans". "Und wenn i nich lesn kann, sag ich Bruni einfach ich hätt gedacht dassei das Fass dassi nur fürs Restbier hernimmt. Kann ja nich lesn tun." Ein Hammerschlag, ein Bierhahn flugs aufgedreht, ein voller Krug zur Güte. "Prost, Konrad, du alter Hund, du. Auf dich. Mögen dir deine Locken nie ausfallen. Prost du Teufelskerl."

    Das (ein wenig leichter gewordene) Fäßchen sorgsam unter einen Arm gepackt und aus Gewohnheit eine feine Wurst für Rüdiger eingesteckt, stromerte der Lockenkopf los und schlingerte zurück in den Schankraum, wo er sich am warmen Kachelofen ausstreckte wie ein fauler Braunbär und sich wohlig die Brust kraulte. "Wenn wir die Banditen im Wald finden könnten... auf die ist ein Kopfgeld ausgesetzt, wisst ihr?" "Kopfgeld?" "Aye, Kopfgeld. Damit könnte man sicher was machen." "Wenn man den Kopf hat, klar. Aber woher solln wir den Banditenkopf kriegen - bevor die Banditen aus uns Gulasz machen? Dumme Plan, Dummkopf."

    "Nur noch nicht ganz... ausgereift... wir könnten ja den Wyrm zu ihrem Versteck.. locken. Der macht das dann schon für uns.", murmelte Konrad schläfrig und spielte mit Rüdiger, der neben dem Ofen lag das "erschieß mich"-Spiel. Der Hund hob aber immer schneller als er die Pfoten... als Konrad zum vierten Mal "getroffen" zu Boden fiel war es das letzte an was er sich erinnerte. Irgendwie war er aber in seine Werkstatt in der Apotheke gekommen. Irgendwie nur mit dem Kopf voraus in einem Korb voller Lavendel. Und Fuchsbaby. "Ein Hund müsste man sein", seufzte er glücklich und zufrieden mit sich und der Welt und dem Bauch voller Bier und dem Mund voller Fuchsschweif.

    Geändert von Viviane (22.03.2013 um 12:45 Uhr)

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