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Thema: Das Dorf Gottes Tag 0 (Anmeldung noch bis Mittwoch 20h)

  1. #1

    Das Dorf Gottes Tag 0 (Anmeldung noch bis Mittwoch 20h)

    Das kleine Dorf Düsterwald erwacht aus seinem Schlaf an diesem Wochentag. Noch nichts von dem drohenden Unheil ahnend ist gehen die Bürger ihren Geschäften nach auch wenn Gerüchte über eine Sekte in der Umgebung die Runde machen. Außerdem bestimmt weiterhin das Thema der letzten Tage die Gespräche: Der Hauptmann liegt mit Fieber darnieder; ein anwesender fahrender Medicus gibt ihm wenig Chancen den heutigen Tag zu überleben...


    Tag 0 dient zum Kennenlernen und Einspielen der Charaktere. Nach dem Ende der Anmeldung stirbt der Hauptmann, sodass ihr dann einen Nachfolger wählt.

    Tag 0 endet Donnerstag um 20 Uhr.



    Den Medicus und den Hauptmann dürft ihr bis Anmeldungsende benutzen, ersterer verläßt danach das Dorf.

    Geändert von Einheit092 (18.03.2013 um 13:17 Uhr)

  2. #2
    Der Morgen war noch jung, als Luise erwachte.
    Durch die zugezogenen Vorhänge fielen einige matte Sonnenstrahlen in die kleine Kammer herein und auch Vögel waren vereinzelt zu hören. Verschlafen blinzelte das junge Mädchen einige Male mit seinen großen grauen Augen. Dann setzte es sich auf und strich sich eine ihrer flammenroten Locken aus dem Gesicht.
    Eigentlich wollte sie am liebsten weiterschlafen. Sich einfach wieder hinlegen und all die Stunden, welche ihr in den letzten Tagen geraubt worden waren, nachholen. Luise wusste, dass ihr das niemand übelnehmen würde. Adalbert, ihr Vater, und Konrad, ihr Vetter, beide wollten immer nur das beste für sie und waren ständig besorgt, dass sie sich womöglich zu viel zumutete.
    Aber Luise wusste auch, dass sie im Moment dringender als sonst gefragt war. Adalbert war mit seinem Husten und Fieber nicht in der Lage, sich um irgendetwas zu kümmern. Und so sehr Luise Konrad mochte, ihm fehlte das notwendige Wissen, um die Apotheke alleine zu beaufsichtigen. Zudem hatte er noch andere Verpflichtungen, während Luise rein gar nichts zu tun hatte.
    Seufzend kletterte sie aus ihrem Bett und kleidete sich an. Konrad schien noch zu schlafen und auch von draußen waren kaum menschliche Geräusche zu hören. Es würde noch ein langer Tag sein.
    Luise begab sich in die Küche und begann, Haferbrei zu kochen. Das wichtigste um den Tag gut zu beginnen, war ein gutes Frühstück. Das hatte Luises Mutter, Brida, immer gesagt. Mit den Augen hatte sie dann immer gezwinkert und ihrer Tochter einen weiteren Löffel auf den Teller gehäuft. Und manchmal auch ein paar Beeren...
    Aber das war nun vorbei. Luise musste sich ihre Beeren selbst suchen oder einem Händler abkaufen. Und sie war selbst für ein gutes Frühstück verantwortlich. Und dafür, dass Adalbert gut versorgt war. Es war erschreckend, wie sehr sich die Rollen innerhalb eines Jahres wandeln konnten. Manchmal fragte Luise sich, wie es wohl erst sein würde, wenn sie eine erwachsene Frau war. Erwachsene redeten immer so gerne davon, dass sich die Dinge stets änderten. Ob es nun um Steuern, Missernten oder die Moral der junger Menschen ging - alles schien mit der Zeit schlimmer zu werden. Und Luise wollte nicht darüber nachdenken, was sie in ihrem Leben noch alles erleben würde, wenn die bisherigen Ereignisse nicht das schlimmste gewesen waren...
    Als der Haferbrei fertig war, füllte sie einen Teil in eine Schüssel und goss einen Becher Kräutertee auf, welchen sie mit Honig süßte. Einer der Vorteile als Apotheker war, dass man selten einen Mangel an solchen Dingen hatte. Und Luise wusste immer, was man bei welchen Leiden verabreicht werden musste.
    Mit der dampfenden Schüssel in der einen, dem dampfenden Becher in der anderen Hand, ging sie zu Adalberts Zimmer. Als sie es betrat stieg ihr stickige Luft in die Nase. Der Raum befand sich auf der Westseite des Hauses, also war es zu dieser Uhrzeit noch sehr dunkel hier drinnen. Am Fenster stand ein großes Bett, worin zugedeckt eine einzige Gestalt lag, die sich nun langsam aufsetzte. Ein leises Röcheln war zu hören.
    "Guten Morgen, Vater", grüßte Luise und versuchte möglichst unbesorgt zu klingen. "Ich habe dir Haferbrei gemacht. Und etwas Tee. Mit Kräutern und Honig. Für deinen Hals."
    "Danke, du bist so ein liebes Kind", hörte Luise ihren Vater mit brüchiger Stimme sagen während sie die Vorhänge öffnete. Sie lächelte scheu und fühlte, wie Blut in ihre Wangen schoss.
    "Ach was... ich will doch nur, dass du schnell wieder gesundest."
    Adalbert erwiderte das Lächeln. Aber es wirkte hohl, nur noch ein Schatten von seinem früher so warmen, jugendlichen Lächeln. Ironisch, in seinem bleichen, ausgemergelten Gesicht. So unpassend zu seinen stumpfen, grauen Augen.
    "Ähm, du rufst mich, wenn du noch etwas brauchst? Ich muss noch etwas tun, und die Apotheke sollte auch bald geöffnet werden..."
    Das Lächeln verschwand von Adalberts Gesicht und Besorgnis trat an seine Stelle. "Luise, du weißt, dass du das nicht tun musst."
    "Es ist kein Problem, Vater. Ich schaffe das. Konrad ist ja auch noch da." Sie nickte bestätigend und widerholte: "Ja, Konrad ist auch da. Ich bin nicht allein. Und du wirst auch wieder bald gesund!"
    Mit diesen Worten drehte sie sich um.
    "Übernimm dich trotzdem nicht, Liebes", hörte sie noch bevor sie den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss.

    Geändert von Zitroneneis (17.03.2013 um 21:56 Uhr)

  3. #3
    Der junge Mann wurde von dem entfernten Zwitchern aktiver Vögel geweckt, seine dunklen Vorhänge verhinderten, dass sich zur Kette der ersten Eindrücke sanfte Sonnenstrahlen gesellten. Er knirschte mit den Zähnen und drückte sich gereizt die Hände auf die Ohren. Dieses Vogelgezwitcher... nichts anderes als das Scharben von Kakerlaken.

    Schwerfällig erhob er sich aus seinem Bett, schlurfte zu seinem kleinen Spiegel: wie jeden Morgen starrte ihn daraus ein ausgemerkelter, dünner und wenngleich junger mit Narben übersäter Körper an. Und natürlich spiegelte sich das glänzende, silberne Amulett, dass er permanent um den Hals trug. Entspannt schloss Noel die Augen, nahm das Amulett in beide Hände und drückte einen sanften Kuss darauf.

    Als er sich in seinen verschlissenen, schwarzen Mantel und seine Unterwäsche gekleidet hatte, aß er einige Happen Brot. Essen war für Noel schlicht Mittel zum Zweck, ein Kraftstoff, um Energie zu haben. Er konnte Leute nicht verstehen, die dafür unmengen Gold ausgaben oder sich damit unnötig lange aufhielten. Narren waren das, Idioten die nicht wussten, worauf es ankam. Schließlich ließ er sich gelangweilt in den alten Sessel seiner kleinen Hütte fallen und überlegte, was er nun mit seiner Zeit anfangen könnte. Bis Noel seine Pflicht in der Bibliothek anzutreten hatte, hatte er sicherlich noch zwei oder drei Stunden Zeit. Wie immer war er grundlos äußerst gereizt, seine chronische Migräne meldete sich bereits schwach zu Wort, es war ein sonniger Tag. Noel HASSTE die Sonne. Trübe, regnerische Tage waren ihm lieber, sie passten besser zum Gesicht dieser Welt.
    Schließlich beschloss der junge Mann nach einigem grübeln, das einzig existente Gegenmittel für seine schlechte Laune aufzusuchen: Luise.

    Er trat aus seiner Hütte, ließ seinen Blick über den Himmel schweifen und griff zu seinem Dolch, der Noel seit frühester Kindheit begleitete. Wie ein Mann, der betete, kniete er sich auf den Waldboden, umschloss seinen Dolch und schloss die Augen.

    "Verachtung ist das Blut, das durch meine Adern fließt,
    Hass die Seele, die sich an mein Inneres schmiegt."


    Es war der Satz, den Noel jeden Morgen sprach, eine Art Lebensmotto.
    Schließlich trat er den kurzen Weg zum Dorf an. Die wenigen Dorfbewohner, die ihm in dieser unwirtlichen Frühe entgegenkamen und grüßten, benickte er nur kurz oder ließ sich zu einem gelogenen Lächeln herab. Er hegte eine leichte Empathie für die Leute dieses Ortes, Noel hasste sie nicht. Und doch konnte er einfach nicht mit Menschen. Erst als ein kleines, weißes Gebäude in sein Blickfeld kam, löste sich die brennende Spannung in seiner Brust und sein verrottetes Herz begann, sich mit Kraft zu füllen und schneller zu schlagen: Die Apotheke.
    Seicht lächelnd betrat er die Eingangstür und sah sich um: Es war kaum jemand hier, so war es ihm am liebsten. Unaufmerksam begann er, in einem der aufgestellten Regale zu wühlen, so als würde er etwas bestimmtes suchen. Natürlich war das, wie beinahe jeder Besuch hier, nur ein Vorwand. Was er wirklich suchte, war die Göttin, die er verehrte, das Licht, dass er zu sehen sich wünschte. Also sah er sich ruhiger Hoffnung im Laden um, wie jeden Tag die leidenschaftlichen, glänzenden Haare zu entdecken, die er so liebte.

    Geändert von Holo (18.03.2013 um 01:53 Uhr)

  4. #4
    "HA-TSCHII!!"

    Die ersten zwei Silben am Fuße der neuen Sonne. Deprimiert zog Tyrell seine Nase hoch und schaute im Halbschlaf gegen die Wand vor ihm. "Was war das denn... ich bin noch nie mit 'nem Niesen aufgewacht." Es schoss ihm durch den Kopf: Er würde am nächsten Tag krank im Bett hocken. Doch das kam ihm nicht recht. Bald würde er nämlich seine neueste Erfindung, den Blitzfänger, fertiggestellt haben und müsste fortan nicht dauernd seine Hütte reparieren. Und krank würde sich das aber verzögern. Und das will er nicht. Natürlich nicht, außerdem war er doch krank so unausstehlich nutzlos. Ja, er hasste es, krank zu sein. Und zwar nur, weil es absolut niemanden gab', der sich dann um ihn kümmern würde. Also stand er schnell auf, zog sich an, wobei die fiebrige Wärme in seinem Körper jedes Mal an der Haut kratzte, wenn er sich bewegte und machte sich auf in Richtung Apotheke.

    "Ich lasse mir einfach irgendwas Günstiges verschreiben, dann werde ich sicher noch genug Geld für eine einfache Abendschnitte haben, damit mein Geldplan nicht durcheinander kommt", dachte er sich beim Hinweg. Und kaum fertig geplant, stand er direkt davor. Erschreckend nah, eine halbe Sekunde später und er wäre an die Tür geknallt. Doch nicht mit ihm, auf keinen Fall. Bevor sein Tag noch vor dem Abend verurteilt wird. Tyrell öffnete die Tür, als ein sanftes Klingeln durch den Raum verstrich und seine Anwesenheit verkündete. "Aahh, dieses Bimmeln", klagte er leise, "es tut mir im Kopf weh, und nur, weil ich krank bin! Wieso ist das eigentlich so? Man müsste eine Eingangsglocke erfinden, die man auch krank erträgt..." Und schon hatte er eine neue Idee. Jedenfalls schien Luise noch ein bisschen beschäftigt. Kein Wunder, die Apotheke hatte doch erst geöffnet und da muss man sich noch ein bisschen vorbereiten. Mit diesem einfachen Gedanken kramte er erstmal auf eigene Faust durch die Regale. "Große Güte, ist das alles teuer... ich glaube, weiter rechts waren die günstigeren Produkte..." Dann bemerkte er, dass außer ihm noch jemand da war. Noel, der hübsche, aber nicht besonders laute junge Bursche, der erst seit einiger Zeit in Düsterwald seine Wege fand, schien merkwürdig mit seinen Händen in den Regalen herumzufuchteln. Dabei schaute er mehrmals, mehr oder weniger, unauffällig zur Seite, als Tyrell bemerkte, dass es seine Blicke genau Richtung Theke verschlug.

    Er kam Noel unangenehm näher und fragte ihn: "Sag mal, was schauste eigentlich die ganze Zeit dort drüber? Wenn du das haben willst, was du willst, sollteste schon lieber auf die Dinger hier schauen, ansonsten kannste mir deinen Platz überlassen. Ich brauch' nämlich auch noch was."

  5. #5
    Ein leises Magenknurren weckte Konrad auf. Die Luft roch nach würzigem Tee und die ersten Sonnenstrahlen kitzelten seine sommersprossige Nase. Er schmunzelte, während er sich ankleidete und zum Morgengebet neben seine Bettstatt kniete. Die Lächfältchen um seine Augen vertieften sich, als sich sein Blick zum erhellten Fenster wendete, vor dem zwei Eichhörnchen saßen und laut keckerten.
    Gütiger Gott, ich danke dir für diesen neuen Tag voller Wärme und für die Kraft aufzustehen und meine Arbeit zu tun.
    Ich danke dir für die Menschen, die zu mir gehören, für meine Familie und alle, die mir gut sind.
    Lass unsren guten Hauptmann und Onkel Adalbert unter den Händen der Heiler bald gesunden.
    Schenk mir die Kraft, allen, die mir heute begegnen, gut zu sein, wie du gut bist. Amen.

    Nach einem kurzen Gespräch mit seinem Onkel Adalbert stieß Konrad dann auch zu seiner Cousine Luise, die in der Küche saß. Er lächelte breit, als er sich daran machte die übrigen Fensterläden im Haus weit zu öffnen. "Einen schönen guten Morgen, Luischen. Dein Herr Vater lässt ausrichten das er, sollten wir uns noch mehr um ihn kümmern wollen, bald einen Stock brauchen wird um uns aus seinem Zimmer zu vertreiben." Ein leises Hüsteln kaschierte das aufkommende leise Lachen, aber seine Augen funkelten.
    Mit hingebungsvoller Miene blickte er auf ihren Haferbrei, hielt sich selber aber zurück. Noch war Fastenzeit und das hieß für ihn, das er nur abends ein Mahl ohne Fleisch und Alkohol essen durfte. Wie er Luise beneidete, denn da sie noch keine 14 Sommer alt war durfte sie essen was sie wollte, wie auch ihr kranker Onkel. Er strich sich gedankenvoll durch den Bart und blickte auf ihre feinen Hände, als sie ihm eine Tasse Tee reichte. "Du bist wirklich ein Segen. Danke dir. Er ist sehr tapfer, dein Herr Vater. Und das liegt wohl nicht zuletzt daran, das du ihn so umsorgst. Was sind deine Pläne für den Tag? Ich dachte nur, das einer von uns das Ladenschild vielleicht bei Tyrell vorbeibringen könnte - ich hab gestern gesehen das es kaum noch an einer Angel hängt und er kann da sicherlich was machen. Er hat doch ein Händchen fürs Eisen.
    Oder denkst du, der Medicus braucht wieder deine Hilfe, wie gestern? Es sah ja fast so aus als hätte er einige deiner Vorräte geplündert, bei seinen Behandlungen. Ich hab noch einen fertigen Auftrag hier, den ich ins Kloster bringen soll, dabei kann ich dir auch gern wieder einige Kräuter...
    "

    Ein Geräusch aus dem Laden ließ ihn innehalten. Er grinste Luise an, nicht wirklich vorwurfsvoll eher neckisch murmelte er leise "Na, das nenn ich doch mal einen eifrigen Kunden, der noch vor dem Morgenläuten in einen ungeöffneten Laden stürmt. Bleib bei deinem Frühstück Luise, ich kümmer mich drum." Immerhin war klar, wer da im Laden stand. Also ließ sich Konrad unchristlich viel Zeit dabei, seinen Tee auszutrinken und das Paket für die Mönche einzupacken. Dann erst betrat er den Laden, in dem inzwischen zwei Männer standen.
    Noel würde wohl selbst an Sonntagen im Laden stehen, wenn es sie dann geöffnet hätten. Sorgsam schloss Konrad die Tür, die das übrige Haus mit dem Laden verband und trat auf den Bibliothekar zu.
    "Einen gottgesegneten guten Morgen wünsche ich euch, Herr..." verflixt, der Name dieses Mannes war so kompliziert wie die ganze Erscheinung war, "... Bibliothekar. Wie ich euch bereits gestern sagte, selbst wenn ihr vor dem Morgenläuten hier eintrefft so heißt das nicht das die Apotheke dann auch schon geöffnet hat. Würde es euch etwas ausmachen, in Zukunft diese Zeiten einzuhalten?"
    Der andere Mann war der Bastler des Dorfes, nur wenige Sommer jünger als er selbst aber ein erfinderischer und beschwingter Geist. Aber bevor er auch ihn begrüßen konnte, fuhr ihm der feurige Noel auch schon ins Wort.

  6. #6
    Noel wühlte nun seit gefühlten Stunden im Regal, noch immer war der Laden menschenleer. Vermutlich war die kleine Elfe mit ihrem bedauernswerten Vater beschäftigt - Ein Zeitgenosse der, wie er wusste, schon früh die Grausamkeit der Menschen kennenlernen musste.
    So in seinen Gedanken versunken bemerkte Noel nicht, dass ein Junge ihn von hinten ansprach. schließlich packte der fromme Geselle ihn an der Schulter, so dass Noel ihn endlich bemerkte.
    Reflexartig wandte der rothaarige, junge Mann sich um, seine rechte Hand schoss sofort zum Dolch an seinem Gürtel, einen Augenblick später stand er einem seltsam gekleideten Jungen gegenüber, hatte sein Handgelenk fest gepackt. Der Junge verzog vor Schmerzen leicht das Gesicht, versuchte sich aus Noels Griff zu befreien.
    Ganz ruhig. Es ist alles okay, beruhige dich. Beruhige dich.
    Wortlos ließ Noel die Hand los, beäugte seinen Gegenüber und versuchte sich zu entsinnen, ob er ihn kannte. Dann dämmerte es ihm.
    Oh gütige Herzkönigin, köpfe mich oder lass es beiben.
    Er kannte den jungen, es war ein aufgeweckter, unbekümmerter Burche, in Düsterwald bekannt wie der weiße Hase im Wonderland. Grässlich, Noel war bereits einmal mit Tyrell auf offener Straße zusammengestoßen. Er war jene Art Mensch, die Noel nur mit Freuden um die Ecke bringen würde, von denen er sich wünschte, den roten, warmen Saft, der durch ihre Kehle pulsierte, auf seiner Wange zu spüren.
    Optimisten. Widerlich.
    Gereizt blaffte er den Knirps an.
    "Was willst du, Bengel?!"


    Da trat ein weiterer Mann aus dem Schatten des Thresens, ein Mann, den Noel ebenfalls gut kannte.
    Ein Mann, den er hasste wie die schwarze Pest.

    Einen gottgesegneten guten Morgen wünsche ich euch, Herr..." verflixt, der Name dieses Mannes war so kompliziert wie die ganze Erscheinung war, "... Bibliothekar. Wie ich euch bereits gestern sagte, selbst wenn ihr vor dem Morgenläuten hier eintrefft so heißt das nicht das die Apotheke dann auch schon geöffnet hat. Würde es euch etwas ausmachen, in Zukunft diese Zeiten einzu...?"

    Noel rümpfte geräuschvoll die Nase. Seine Hand zitterte am Gürtel, Affekte schossen durch seinen Körper, frassen sich wie Parasiten in sein Bewusstsein.
    Dieser Mann war es, der Luise, abgesehen von ihrem Vater, am nahesten Stand. Dieser hässliche, grobe Wicht war es, der der kleinen Elfe so nahe stand, wie es Noel nie möglich war.
    Hass.

    Noel zwang sich zur Ruhe. Er sollte mittlerweil gelernt haben, sich in diesen Momenten zu beherrschen, verdammte Axt.

    "Ich sage Euch was, Konrad. Kümmert Euch verantwortungsbewusst um das Verschliessen eurer Ladentür und öffnet diese erst, so ihr euren müßigen Hintern zum Arbeiten verwenden wollt, und ich werde, so habt ihr mein Wort darauf, nicht mehr unangekündigt eindringen, Niederer."

    Geändert von Holo (18.03.2013 um 02:00 Uhr)

  7. #7
    Bei ihrem kleinen Frühstück hatte Konrad Luise Gesellschaft geleistet. Er tat ihr ein wenig Leid, durfte er während der Fastenzeit doch nicht frühstücken. Aber seine gute Laune und die schelmischen Komplimente hatten ihre Stimmung deutlich gehoben. Als ihr Gespräch vorzeitig von einem frühen Apotheken-Besucher unterbrochen worden war, hatte Konrad sofort angeboten, sich darum zu kümmern. Dafür war Luise ihm sehr dankber gewesen, denn sie hatte noch etwas zu erledigen gehabt, bevor sie sich auf ihre Arbeit hätte kontzentrieren können.
    Also hatte sie sich erneut in ihre Kammer begeben und eine fein geschnitzte Holzfigur von ihrem Tisch genommen. Sie stellte den Erzengel Raphael dar, den Schutzpatron der Apotheker. Luise hatte diese Figur in ihrer frühen Kindheit als Geburtstagsgeschenk erhalten und es war eins ihrer wichtigsten Besitztümer geworden. Denn über die Jahre hatte das helle Holz all ihre Sorgen in sich aufgenommen. All ihre geheimen Wünsche und stummen Gebete hatte Luise dieser Figur vorgetragen und jedes mal Mut und Kraft daraus geschöpft.
    Auch diesmal hatte sie sich, wie so oft zuvor, auf die Bettkante gesetzt, das Kleinod mit beiden Händen umfasst uns still gebetet, dass ihr Vater sich bald wieder erholen würde. Und zwar diesmal für immer.
    So saß Luise eine ganze Zeit dort, bis ihr wieder einfiel, dass sie ja in der Apotheke gebraucht wurde. Sie erschrak. Hastig stellte sie die Figur zurück an ihren Platz und eilte zur. Eigentlich hatte sie sich noch ihr scheußliches rotes Haar zurückbinden wollen. Doch dafür blieb nun keine Zeit. Besser man sah sie mit offenen, unordentlichen Haaren, als dass ein womöglich kranker Besucher auf seine Medizin warten musste.
    Ihre Eingebung schien richtig zu sein, denn sie fand gleich mehrere Personen im Verkaufsraum vor.
    Konrad war natürlich dort.
    Aber am auffälligsten war Noel. Er war schon seit einiger Zeit im Dorf und etwa so alt wie Konrad. Allerdings weitaus weniger kräftig.
    Zwar war er immer freundlich zu Luise gewesen, doch sowohl Konrad als auch Adalbert hatten sie vor ihm gewarnt. In acht nehmen sollte sie sich vor ihm.
    Und obwohl Luise selbst unsicher war, was genau, so gab es doch etwas um den jungen Mann, dass ihr Schauer über den Rücken laufen ließ. Vielleicht war es das blaue Mal, welches sein ansonsten hübsches Gesicht verunstaltete. Oder das rote Haar, welches im Gegensatz zu ihrem eigenen nicht die Farbe von Feuer trug. Sondern die Farbe von Blut. Vielleicht waren es auch seine ersten Worte an sie gewesen:
    "Du hast wundervolles Haar."
    Bis heute wusste Luise nicht, ob er sie hatte verspotten wollen oder sich einfach einen harmlosen, gedankenlosen Scherz erlaubt hatte...
    Doch was es auch war, das Luise an Noel so verunsicherte, sie nahm das nicht als Grund, unfreundlich zu ihm zu sein. Er war ein Mitglied der Dorfgemeinschaft und ein regelmäßiger Besucher der Apotheke, also bemühte sie sich darum, ihn wie alle anderen auch zu behandeln.
    Die dritte Person im Raum war Tyrell. Er war ein aufgeweckter Junge, der gerne Dinge reparierte und dies auch gut beherrschte. Manchmal erschien er Luise etwas übermütig und sehr neugierig, doch sie hielt ihn für einen guten Menschen.
    Wie dem auch sei, die Stimmung im Raum schien angespannt. Noel und Konrad standen sich offenbar wenig freundlich gesinnt gegenüber und Tyrell trug einen etwas schmerzlichen Gesichtsausdruck. Luise überkam ein leichtes Schuldgefühl. Hätte sie nicht so viel Zeit in ihrem Zimmer verbracht, hätte sie sich schon um die Patienten kümmern können und niemand müsste sich hier streiten.
    "Ahem... entschuldigt bitte vielmals", sagte sie mit schüchterner, schuldbewusster Stimme in die Runde. "Ich hätte schon längst hier sein sollen. Ich hoffe, niemand hat zu lange warten müssen..."
    Luise bemerkte selbst, dass sie zu leise sprach und fragte etwas lauter: "Was kann ich für euch tun, Tyrell und Noel? Ich hoffe, es ist nichts ernstes?"

    Geändert von Zitroneneis (18.03.2013 um 00:01 Uhr)

  8. #8
    "Okay, okay! Alles okay!", sagte Tyrell kleinlaut und hob seine Hände vor sich auf und ab, "wir müssen morgens doch nicht so giftig sein!" "Wie meinen?", fragte Luise verwundert mit einem leicht gesenkten, besorgtem Gesicht. "Was? Nichts, nichts, ich habe gar nicht mit dir geredet! Aber wo wir doch schon mal dabei sind", entgegnete er ihr und führte sie unweit von den beiden anderen Personen weg, "ich bin heute sehr ungenehm mit einem Niesen aufgewacht, weißt du? Und ich glaube, nichts wäre mir unpassender als krank zu werden, vielleicht weißt du ja was Leichtes, wofür ich vielleicht nicht mein letztes Hemd ausgeben muss."

    Beide kamen an dem Thresen an und Luise begab sich auf die andere Seite, während sie ihn fragte: "G-gut, dann sag mir doch erstmal, wie du dich fühlst." Er überlegte kurz: "Hm... also... ich habe ein seltsames Gefühl im Körper. Unangenehm warm. Und Lärm bereitet mir ein bisschen Kopfweh... und Bewegungen sind auch gerade etwas anstrengend, um ehrlich zu sein." "Oh je, das klingt ganz nach einer Grippe...", murmelte Luise leise vor sich hin. "Wie bitte?" "Weißt du was, ich denke, für den Anfang reicht es erstmal aus, wenn du dir diesen Kräutertee zur Gemüte führst und dich für eine Weile schonst. Bestimmt liegt es daran, dass du so spät aufbleibst, weil du an deinen Erfindungen herumbastelst und..." "Pardon, Luise? Du wirst immer leiser, ich habe den letzten Satz gar nicht verstanden. Woran liegt es bestimmt?" Luise schien etwas nervös, immerhin wollte sie gerade Tyrells Gewohnheiten auf seine Krankheit verurteilen. "Äh, nicht so wichtig", sagte sie und antwortete in der Hoffnung, er würde von selbst drauf kommen: "Pass auf dich auf. Bezahlen kannst du morgen, damit wir schauen können, ob es dir besser geht oder du noch etwas anderes brauchst." "Ach, i wo, ich habe doch mein Geld dabei. Wieviel kostet mich das?"

    Und gerade, als er seinen Geldbeutel gezückt hatte, kam auch schon Konrad ihm entgegen.

    Geändert von Ligiiihh (18.03.2013 um 00:07 Uhr)

  9. #9
    Konrad sah Noels zitternde Hand und ein wenig Mitleid überkam ihn. Noel hatte es so schon nicht einfach, aber sein Temperament und seine spitze Zunge reizten lieber die Gemüter, als das er versuchte sich Freunde zu machen. Vielleicht lag es daran, das er alleine lebte und auch nur selten in die Kirche ging.
    Da wurde manch einer eben sonderlich.
    "Mein Guter, ihr habt vollkommen Recht was das sorgsame Verschließen angeht. Nur wisst ihr sicherlich das nicht ich sondern mein Onkel diesen Laden leitet. Ich fürchte ihr werdet diese Lektion meiner lieben Cousine Luise gegenüber wiederholen müssen, denn sie bestand darauf das diese Aufgabe zu ihren gehört."

    Noels Atem stockte. Er wich unbewusst einen Schritt zurück. Mit etwas geschlagener Miene sah er zähneknirschend zu Boden. Er dachte nach, in Noels Kopf arbeitete es. Doch letztendlich war das ein Schlag von Konrad, dem er sobald nichts entgegenzusetzen hatte.
    Er wollte irgendetwas erwidern, als eine zierliche Gestalt den Verkaufsraum betrat: Luise.
    Seine kleine Elfe. Ihr Haar war seidigweich wie immer, sofort floss warmer Honig durch Noels Brust, seine Wut verrauchte wie heiße Luft an einem roten Sommermorgen, seine zitternde Hand entspannte sich und ein wundervolles Gefühl aus zuckersüßer Watte befüllte seinen Kopf.

    "Ahem... entschuldigt bitte vielmals", sagte sie mit schüchterner, schuldbewusster Stimme in die Runde. "Ich hätte schon längst hier sein sollen. Ich hoffe, niemand hat zu lange warten müssen..."
    Luise bemerkte selbst, dass sie zu leise sprach und fragte etwas lauter: "Was kann ich für euch tun, Tyrell und Noel? Ich hoffe, es ist nichts ernstes?"

    Noels Gesicht füllte sich in einem Sekundenbruchteil mit flammender Hitze, sein Hals trocknete aus als wäre er das Zentrum einer unbarmherzigen Wüste, Noels Herz schien fast aus seiner Verankerung zu springen.
    Unsicher starrte der rothaarige Mann zu Boden, suchte seine schwarzen Stiefel mit den Augen.
    "N-nein, ich-"

    "Okay, okay! Alles okay!", sagte Tyrell kleinlaut und hob seine Hände vor sich auf und ab, "wir müssen morgens doch nicht so giftig sein!"

    Da schnitt ihm Tyrell das Wort ab. Normalerweise hätte Noel den Jungen nun am Kragen gepackt und aus dem Laden befördert. Mit einem Tritt. Aber in Luises' Anwesenheit war er letztendlich... so menschlich.

    "Wie meinen?", fragte Luise verwundert mit einem leicht gesenkten, besorgtem Gesicht.

    "Was? Nichts, nichts, ich habe gar nicht mit dir geredet! Aber wo wir doch schon mal dabei sind..."

    Mit diesen Worten führte der Junge Luise zum Thresen fort.
    Schon war sie wieder außerhalb seiner Reichweite.
    Noel ließ seinen Blick erneut sinken, biss sich schmerzlich auf die Lippe. Frustration tobte durch seinen Kopf, weniger als Bestie der Wut denn mehr als Wolf von Trauer. Da erinnerte er sich der Anwesenheit von Konrad. Schließlich überwand Noel seine Abneigung gegenüber dem großgebauten Gesellen und nahm das Wort auf. Er deutete eine leichte Verbeugung an, schloss die Augen und begann leise zu sprechen.
    "Verzeiht mir. Ich war harsch an diesem schönen Morgen. Wie so oft plagt mich eine luzifergesegnete Migräne, ich möchte mein Verhalten nicht auf sie abschieben, doch reizt sie meinen unreifen Geist zusätzlich, müsst Ihr wissen."
    Die Hälfte dieser Entschuldigung war gelogen, doch schienen diese Worte Noel am geeignetsten, die Wogen zu glätten. Konrad stand Luise nuneinmal nahe, dagegen konnte man nichts machen. So er vorhatte, weiterhin Kontakt zu seiner kleinen Elfe pflegen zu können, hatte er sich mit ihm gutzustellen.

    "Hm", der lockenhaarige Bursche nickte mit undeutbarer Miene, "Luise wird Euch sicherlich ein Schmerzmittel geben können, immerhin kennt sie Euer Leiden schon länger, nicht, Herr Bibliothekar? Wartet einen Moment hier, ich werde sie Mal fragen."

    Mit diesen Worten, welche in Noels Ohren zumindest nicht abweisend klangen, entfernte Konrad sich zu den anderen Beiden. Unsicher sprang Noels Blick zu Luise, welche so unschuldig lächelnd wie immer Tyrell bediente. Mit fast blutendem Biss auf seine Unterlippe blieb Noel still zwischen den Regalen stehen.

    Geändert von Holo (18.03.2013 um 02:01 Uhr)

  10. #10
    Ein durchdringender Blick von Luise ließ Konrad innehalten. Wenn es eines gab, bei dem sie sich nicht stören ließ, war das die Behandlung der Hilfesuchenden.
    Also kratzte er sich den Bart und wandte sich erneut an Noel: „So wie es scheint, besteht sie darauf euch selbst zu versorgen. Seht mal, Luise nennt euch ja eh schon Noel und wenn ihr mögt könnt ihr mich ebenfalls beim Vornamen nennen. Konrad also.“
    Sein Gesicht war weiterhin gefasst. Konrad war kein Narr, er sah wie sich Noels Art wandelte in Luises Gegenwart.
    Gütiger Herrgott, ich kann nicht immer auf sie aufpassen.
    Schütze du sie beide und vollbringe weiter deine Wunder an ihm.

    Nach dem Stoßgebet war ihm leichter zumute.

    „Weil ihr Vater sie so sehr braucht, vergisst sie manchmal was sie selber braucht um glücklich zu sein. Wenn ihr ihr dem Kind mal eine Freude machen wollt... sie mag Veilchen ganz gerne.

    Danach wusste er nicht mehr viel mit sich und dem Bibliothekar anzufangen und war dankbar, als Tyrell seine Geldbörse zückte, was ihn auf eine Idee brachte. „Falls du möchtest kannst du auch gerne im Austausch das Ladenschild richten, Tyrell. Wobei es Luise obliegt zu entscheiden ob der Preis für die Medizin und deine Arbeit sich aufwiegt.“ Er wusste das der Junge in einer recht baufälligen Hütte wohnte und es war nichts ungewöhnliches dabei Arbeit mit Arbeit zu vergelten. „Luise, was denkst du? Falls das Mittel nicht genügt, helf ich dir auch gerne beim Instandsetzen deines Hauses. Da gab es doch ein paar kleinere Reperaturen nicht?

    Er hatte kaum den Mund zugeklappt, da kamen drei aufgeregte Bauernjungen in die Apotheke gestolpert und bestanden darauf das sich Luise sofort um ein verletztes Tier kümmerte, weil der Medicus sie schon weggeschickt hätte und sie den Jäger nicht gefunden hatten. "Bitte mach ihn wieder gesund", bat sie ein Junge von etwa 8 Jahren und streckte ihr ein in sein Hemd eingewickeltes Bündel hin, das leise fiepte. "Wir haben ihn im Kürbisfeld gefunden und seine Pfote sieht ganz scheußlich aus." "Aber er ist sooo süß. Können wir ihn gesund pflegen? Wir könnten ihn Kürbis nennen." Das Mädchen zog vorsichtig am Hemd und eine spitze kleine Schnauze kam zum Vorschein. Konrad verkniff sich ein Lachen. Nunja, kürbisorange war das Fell des jungen Fuchses ja...

    Geändert von Viviane (18.03.2013 um 07:41 Uhr)

  11. #11
    Zwei Tage zuvor, im Nachbardorf

    "Ich schwör, sieht nur so aus, ist eigentlich nicht so und wenn du Beweis haben willst, dass nicht so ist, schwör ich da gerne nochmal drauf."
    , sagte sie in schneller Abfolge mit starkem osteuropäischen Akzent, pausierte eine Sekunde und fügte ein langgezogenes "Schwööööö~r." hinzu.
    "Lumi, hör' auf mich anzulügen.", sagte der etwas dickliche Kerl mit der Axt dessen Namen sie sich ums Verrecken nicht merken konnte. "Ich sehe den kleinen Tisch, sehe die Würfel, habe genau gehört wie du gewürfelt und 'Ohhhh, wiederrrr kein Glück!'...", dabei äffte er ihre Sopranstimme und ihren Akzent nach, "... gesagt hast."
    Auf frischer Tat ertappt. "Bassza meg... [Och scheiße...]", flüsterte sie leise in ihren nicht vorhandenen Bart und sah nur noch eine Möglichkeit, dieser Situation...
    "Lumi, nein. Guck' mich nicht an mit diesem Hundeblick. Das funktioniert nicht, diesmal nicht, diesmal...", reagierte er folgerichtig auf ihre Taktik, mit der sie offensichtlich gegen eine Wand lief. Weiterhin den Hundeblick auf dem Gesicht sagte sie: "Was soll ich tun, damit du mich ziehen lässt?", während sie im Hinterkopf dachte: Oh Gott, bitte sag' nicht das was ich hoffe dass du nicht sagst bitte bitte bitte...

    "Erzähl' mir 'nen Witz.", war seine Antwort. Er verschränkte die Arme und blickte auf die zierliche 1,55 m kleine, blonde, grünäugige Gestalt herab mit einem Lächeln auf dem Gesicht. "Wenn du mich zum lachen bringst, lasse ich dich ziehen."
    Kurz musste sie verarbeiten, was er da von ihr wollte. Der Dackelblick wich einem entgültig skeptischen Gesichtsausdruck samt halbgeöffneten Mund und hochgezogener Augenbraue. Und außer einem "Im Ernst?" wollte erst einmal so nichts recht aus ihrem Mund kommen.
    "Ja, aber warte, ich hole noch kurz-UWE! PETRUS! MANFRED! Kommt mal eben kurz!", er trommelte jetzt nicht ernsthaft...? Doch. Die drei anderen Vigilanten, die einen auf Wache in dem Dorf machten, kamen jetzt auch dazu, einer weniger sympathisch aussehend als der nächste.
    "Gut, fang' an, Zigeunerin!", sagte er, grinsend seine Kollegen und danach wieder sie ansehend.
    "Hát... [Nun...]", begann sie, kratzte sich unter ihrem linken, halbblinden Auge und dachte spontan an den einzigen Witz den sie kannte:

    "Also, ein Mann sitzt... Ein Mann sitzt bei Arzt. Arzt sagt: 'Ich habe geguckt bei dir, ähm, untenrum, ja!? Und untenrum ist soweit gut, nur du hast zwei verschiedene, ähm, golyók - Eier. Hoden. Und Mann sagt: 'Oh, was meinen Sie denn damit?' Und Arzt sagt dann: 'Ein Ei ist aus Gold und ein Ei aus Bronze.' Der Mann ist, ähm, rázott, weißt du - völlig weg, so und sagt: 'Wie soll ich das denn mein Kindern erklären?' Der Arzt guckt so überrascht und sagt: 'Kinder? Schwör?' und Mann antwortet: 'Ja, der Midas ist 3 und der Koloss von Rhodos ist 5."

    Totenstille. Der Hauptwachmann grinste zwar milde, aber das konnte nie und nimmer als Lachen gezählt werden.

    Sie starrte in die Runde und fügte im furztrockenen Tonfall "Ist lustiger in mein Muttersprache." hinzu.

    Als der Kerl plötzlich und ohne Vorwarnung mit seinen riesengroß erscheinenden Händen in ihre Richtung griff, griff sie wiederum in den Beutel mit dem "Wunderpulver", das sie immer nach einer Wahrsagung verstreute (einer meistens völlig falschen, natürlich) und schleuderte ihm eine Handvoll in die Augen, bevor sie ihn mit einem saftigen Tritt ins Gemächt kurzfristig außer Gefecht setzte. Mit einem Bocksprung hüpfte sie über den vor Schmerzen am Boden knienden Kerl und rannte einfach, hinter ihr großes Geschrei der anderen drei "Wachen" hörend. Kurz hörte sie Djángos Gefiepe aus ihrem um den Rücken geschnallten Allzweckbeutel und konnte nur mit einem "Tut mir leid! Wollt' dich nicht wecken!" antworten.


    Heute

    Querfeldein ging sie durch das kleine Wäldchen am Straßenrand, zwar der Straße folgend, aber doch respektvollen Abstand von ihr haltend. Bis sie endlich Rauch am Horizont aufsteigen sah. Sie war hungrig, ihre Füße schmerzten, ihr Rücken noch mehr, Djángo hechelte genau wie sie, sich nach etwas zu fressen sehnend. "Bassza meg... [Och scheiße...]", stöhnte sie. "Ist das irgendwie Vision oder so? Stadt erst nah dran, dann weit weg, dann nah dran... Ist zum kotzen, ist immer dasselbe mit... Elegem van! [Mir reicht's!] Verdammte Scheiße!", sie stoppte um sich beide Hände vors Gesicht zu halten, schreite frustrierte Hasstiraden in ihre Weisheitslinien.

    Warum habt ihr mich zurückgelassen?

    Doch lange hielt diese Frustrationswelle nicht an. Sie ging weiter der Stadt entgegen, langsam, die Hände immer noch vor dem Mund haltend, aber nichts sagend und die Tränen zurückhaltend. Etwa paar hundert Meter vor dem Eingang entfernte sie die Hände vom Mund und rieb sich damit die Augen. Und als sie endlich hineintrat, wurde ihr verschiedene Düfte in die Nase getrieben, Rauch, Essen, Essen, Schafscheiße, Essen. Sie wusste noch nicht genau, woher sie das letztere organisieren sollte, aber irgendetwas würde ihr schon einfallen. Selbst Djángo - das schwarze Frettchen mit weißer Bauchlinie - streckte neugierig den Kopf heraus und schaute sich um, während augenscheinlich einige Blicke an ihr klebten.

    "Oh, das wird lustig...", murmelte sie sich selbst mit sarkastischem Tonfall zu und fixierte in diesem Moment mit ihrem guten Auge einen rothaarigen Burschen, der irgendwie nicht so recht ins Bild passen wollte. Dennoch ging sie strickt in die Richtung, in die sie vermutete, unauffällig etwas zu essen abgreifen zu können. Und vielleicht sollte sie auch noch jemanden suchen, der sich ihren linken Fuß ansah. Denn lange konnte sie so nicht durch die Gegend humpeln mit dem gefühlten halben Dornenbusch in ihrer Fußsohle...

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (21.03.2013 um 18:03 Uhr)

  12. #12
    Luise hoffte inständig, dass Tyrells Symptome kein Zeichen für eine aufkommende Grippe waren. Das letzte was sie gebrauchen konnte, war eine Epidemie, jetzt wo ihr Vater so krank war und sie sich um die Apotheke zu kümmern hatte. Viel konnte sie aber nicht tun, also schlug sie dem Jungen einen Kräutertee vor, der zumindest ein bisschen helfen sollte. Jedenfalls hoffte sie das.
    Plötzlich hörte Luise, wie Konrad sie von der Seite ansprach und die Möglichkeit in den Raum warf, dass Noel doch als Zahlung für die Medizin das Ladenschild wieder richten könne. Luise wusste nicht, ob dieser dürre junge Mann wirklich so geeignet wäre, eine solche Arbeit zu übernehmen. Eigentlich hatte sie ihn noch nie schwer arbeiten sehen, da sie ihm normalerweise nur hier in der Apotheke begegnete, wenn er wieder von seinen Kopfschmerzen geplagt wurde. Und manchmal in der Bibliothek, wenn sie etwas nachforschen wollte, was Adalberts Bücher nicht hergaben. Und unabhängig davon, ob er das Zeug zum Handwerker hatte oder nicht - Noel hatte noch immer dieses gewisse Etwas um sich, das Luise so verunsicherte. Das ihr beinahe Angst einjagte, und dass sie beim besten Willen nicht greifen konnte.
    Aber vielleicht sollte sie sich nicht so sehr von ihren eigenen, unbegründeten Gefühlen leiten lassen. Vielleicht sollte sie dem jungen Mann einfach etwas Vertrauen entgegen bringen. Schließlich war er auch immer freundlich zu ihr.
    "N-nun, wenn Euch das nichts ausmacht, Noel, dann könnt ihr sehr gerne das Ladenschild richten, anstatt den üblichen Preis zu zahlen. Schließlich seid Ihr... äh... s-sehr oft hier und m-möchtet vielleicht n-nicht Euer g-ganzes Geld wegen dieser K-Kopfschmerzen für unsere Medizin ausgeben." Hoffentlich klang das nicht unhöflich. Luise hatte gehört, dass manche Erwachsene empfindlich darauf reagierten, wenn man sie darauf ansprach, ob sie ihren Geldbeutel schonen wollten - anscheinend verletzte es ihren Stolz. Und das war das letzte, was Luise wollte. Also fügte sie mit einem scheuen Lächeln hinzu: "A-aber natürlich nur, wenn Euch das genehm ist. E-ein Schild befestigen i-ist ja sicher anstrengend, u-und kostet bestimmt viel Zeit -"
    Bevor sie lange darüber nachdenken konnte, ob sie Noel nun womöglich als Schwächling bezeichnet hatte, wurde Luise von zwei Bauernkindern unterbrochen, die einen verletzten Fuchswelpen hereintrugen.
    Schlagartig veränderte sich Luises Miene. Das fiepende, pelzige kleine Etwas rang ihrem Gesicht ein warmes Lächeln ab. Vorsichtig streckte sie dem Füchschen ihren Finger entgegen und es schnüffelte ausgiebig daran. Dann öffnete sie das Hemd weiter und zog scharf den Atem ein, als sie die blutverkrustete Pfote sah.
    Schnell warf sie einen Blick in die Richtung ihres Vetters. "Konrad, bitte hilf mir! Das sieht schlimm aus, ich muss es wohl auswaschen und nähen. Bitte, beruhige ihn solange!" Dann lächelte sie. "Tiere mögen dich immer so gern. Und wenn wir uns beeilen, wird es ihm in einer Woche wieder gut gehen."

    Geändert von Zitroneneis (18.03.2013 um 18:14 Uhr)

  13. #13
    Der frühe Vogel fängt den Wurm. So, oder so ähnlich war das Motto, das schon lange in Ross Familie als Devise galt. So kam es, dass er auch heute schon in den frühen Morgenstunden aufstand und sich für die Arbeit fertig machte. Frau und Kinder waren bei Verwandten und auch er wäre gern mitgekommen, allerdings war da noch die Arbeit und die Maultiere mussten ja auch gefüttert werden. So hob Ross schweren Herzens wie an jedem anderen Tag zuvor, seine Axt und Zaumzeug auf und ging in den Stall nebenan, wo er die Maultiere fertig machte.
    Danach fuhr er den alten Karren zum Waldrand, wo er noch einige Zeit wartete, bis sein Partner auftauchte, mit dem er dann zusammen im Wald verschwand, auf dem Weg, um Eisenholzbäume zu fällen.

  14. #14
    Die frühen Morgenstunden schlafend hinter sich lassend, erblickt Rekon erst Mittags den Himmel der Außenwelt. Wie es ein Jäger so tut, begibt sich Rekon direkt in den Wald um zu jagen. Das Glück stand tatsächlich auf seiner Seite und er hat ein Wildschwein erlegt. "Hm... Zeit für ein Frühstück" dachte sich Rekon, ging zurück in sein Haus, aß sein Schwein, bis nichts als Knochen von eben jenem übrig war. "Irgendetwas fehlt... Ach Mist! Die Kräuter!" bemerkte er erst nach dem Verzehr, rannte in den Wald, stolperte beinahe über einen Baumstumpf und dann fing er an, nach Kräutern zu suchen. Als er ein eher seltenes Kraut fand, war er natürlich sehr froh, rannte wieder Richtung Hütte, stolperte beinahe wieder über den selben Baumstumpf, rannte an Ross vorbei und begrüßte ihn dabei mit einem "Guten Morgen, Ross!". Zu Hause angekommen erfreute er sich an seinen Kräutern. Rekon hat die Kräuter in einem Glasbehälter verstaut, diesen in sein Lager verfrachtet und sich danach schon wieder ins Bett gelegt. Irgendwie schien er doch noch nicht so fit zu sein, wie er dachte und dann auch noch so viel Gerenne... Das war zu viel für den armen Rekon. Na ja... Hauptsache er hat seine Kräuter.

  15. #15
    Also kratzte er sich den Bart und wandte sich erneut an Noel: „So wie es scheint, besteht sie darauf euch selbst zu versorgen. Seht mal, Luise nennt euch ja eh schon Noel und wenn ihr mögt könnt ihr mich ebenfalls beim Vornamen nennen. Konrad also.“

    Noel hielt Konrads Blick stand, er blieb, wie er es normalerweise pflegte, gefasst und ruhig.
    Tz... als hätte ich irgendein Interesse, deinen Namen zu sprechen. Allerdings kann es wohl nicht schaden, ihren Cousin nicht zum Feind zu haben.
    Noel war sich nicht ganz sicher, wie er reagieren sollte. Solch eine Angespanntheit war eigentlich völlig untypisch für ihn. Natürlich, es musste an ihrer Anwesenheit liegen.
    Der junge Mann beschloss, seine seltene Gabe, das Gedankenlesen, von der niemand außer ihm selbst etwas wusste, anzuwenden.

    Natürlich, Noel... das ist ja wieder die einfachste Lösung. Du machst es dir so leicht...

    Deusexus...

    Noels Freund hatte sich wieder gezeigt. Der junge, feist grinsende Wolf saß ungeniert mitten in der Apotheke, natürlich konnte nur Noel ihn sehen.
    Nun... "Freund" war eine reichlich mutige Bezeichnung. Das erste Mal hatte Noel den Wolf als kleines Kind wahrgenommen, wohl etwa, als seine Frau Mutter verstarb. Zuerst dachte er, der sprechende Wolf, der sich selbst Deusexus nannte, wäre nichts weiter als eine Sinnestäuschung, ein Ergebnis seines schmerzlichen Verlustes. Doch auch nach Wochen und Monaten war das Tier nicht verschwunden, drängte sich zu den unpassendsten Momenten in seine Wahrnehmung. Also hatte Noel ihn irgendwann einfach akzeptieren müssen. Er wusste nicht, wer oder was Deusexus war... wahrscheinlich nur eine chronische Wahnvorstellung als Nebenwirkung seiner Migräne.

    Halt den Mund. Ich tue es, um meine kleine Elfe nicht zu verlieren. Also misch dich nicht ein.

    Der Wolf hielt sich eine Pfote vor das breite Maul, wäre er ein Mensch, könnte man seine Reaktion wohl als gehässiges Kichern bezeichnen.
    Tz! Genau, das ist deine Ausrede für Alles, du dunkler, hassender Einzelgänger du. Lies nur die Gedanken des Burchen, reagiere entsprechend und stehe als Held da. Du bist erbärmlich.
    Damit war Deusexus endlich wieder verschwunden. Noel hatte mit der Zeit gelernt, die vorlaute Schnauze seines unfreiwilligen Mitbewohners zu ignorieren, also schritt er zur Tat und las die Gedanken Konrads, welcher einen Augenblick lang ruhig verharrt hatte.

    Gütiger Herrgott, ich kann nicht immer auf sie aufpassen.
    Schütze du sie beide und vollbringe weiter deine Wunder an ihm.


    Noels Augen weiteten sich unmerklich. Dieser Mann... man merkte, dass er Bewohner dieses schönen, kleinen Ortes war. Noel konnte ihn nicht so recht einschätzen, er war längst nicht so einfach gestrickt wie er es vielleicht immer glauben wollte. Dann sprach Konrad erneut mit ihm.

    „Weil ihr Vater sie so sehr braucht, vergisst sie manchmal was sie selber braucht um glücklich zu sein. Wenn ihr ihr dem Kind mal eine Freude machen wollt... sie mag Veilchen ganz gerne.“

    "W..."

    Ein gutmütiges Lächeln umspielte Konrads Lippen.
    Zwar zog sich etwas in Noel zusammen bei der Art, wie der Burche das Wort "Kind" betont hatte, doch der Rest kam... unerwartet. Diesmal entschied sich Noel, nicht schlicht die Gedanken seines Gegenübers zu lesen. Es interessierte ihn, wie dieser Mann tickte.
    "Warum habt ihr mir das gesagt?"
    Noels Blick war nach wie vor misstrauisch, doch seine Haltung gegenüber dem großgewachsenem Konrad war deutlich entspannter als noch vor Augenblicken.

    Der rotgelockte Geselle schien einige Augenblicke nachzudenken. Dann zierte erneut ein unbeschmutztes Lächeln sein Gesicht, und er flüsterte.
    "Wisst Ihr, Noel... ich denke, ab und an brauchen wir alle Mal etwas Hilfe. Niemand kann ganz alleine seine Ziele erreichen. Auch Ihr nicht."
    Mit diesen Worten zwinkerte er Noel lächelnd zu, bevor er sich zu Luise und Tyrell begab.

    Etwas erstaunt blieb Noel stumm zurück. Nach unendlichen Augenblicken... zogen sich seine Mundwinkel leicht, ganz leicht in die Höhe.
    Verflucht, da soll mich doch Käpt'n Hook beim schlafen holen... nicht übel, Konrad.
    Noels Blick wanderte entspannt zu Luise herüber.
    Veilchen, hm...?
    Und mit diesem Gedanken beschloss er, dass es für heute genug war. Er wandte sich, den Laden zu verlassen, als etwas unerwartetes geschah. Noel musste träumen.

    "N-nun, wenn Euch das nichts ausmacht, Noel, dann könnt ihr sehr gerne das Ladenschild richten, anstatt den üblichen Preis zu zahlen. Schließlich seid Ihr... äh... s-sehr oft hier und m-möchtet vielleicht n-nicht Euer g-ganzes Geld wegen dieser K-Kopfschmerzen für unsere Medizin ausgeben." Hoffentlich klang das nicht unhöflich. Luise hatte gehört, dass manche Erwachsene empfindlich darauf reagierten, wenn man sie darauf ansprach, ob sie ihren Geldbeutel schonen wollten - anscheinend verletzte es ihren Stolz. Und das war das letzte, was Luise wollte. Also fügte sie mit einem scheuen Lächeln hinzu: "A-aber natürlich nur, wenn Euch das genehm ist. E-ein Schild befestigen i-ist ja sicher anstrengend, u-und kostet bestimmt viel Zeit -"

    "W-w-w-wawawawa... ich fürchte, ich verstehe nicht re-"
    Da kreuzte sich Noels Blick mit dem von Konrad. Feist grinsend zwinkerte der ihm zu.

    PECH UND SCHWEFEL, DIESER VERFLUCHTE !!!!!!!!!!!????!!!*********!!!??***
    Noel hatte keine Zeit, dem falschen Teufelsanbeter noch weitere Flüche an den Hals zu werfen, denn Luise stand vor ihm, nervös, unschuldig wie immer, die großen Augen unsicher die seinen suchend.
    Oh Gott. Wenn es einen Gott gibt, dann hasst er mich.

    HAHAHAHAHAHA, KÖSTLICH, DAS IST JA UNBEZAHLBAR! Du Noel, ein Schild reparieren! ICH KANN NICHT MEHR, mein Bauch, oh bei allen Wolfsmüttern des Mondes, erlöst mich! Hahahahaha!
    Deusexus welzte sich jaulend vor Amüsement durch die Apotheke, Noel hatte das gottgegebene Bedürfnis, Amok zu laufen.

    "Luise, ich fürchte... da hast du etwas falsch verstanden. Natürlich will ich nicht sagen, es war dein Fehler, nein. Vielmehr... scheint es mir... nun..."
    Hach, was sollte man sagen. Seine kleine Elfe konnte manchmal einfach beispiellos perplex und durch den Wind sein. Selbstredend war auch das nur eine weitere ihrer liebenswürdigen Eigenschaften, doch in mancherlei Situation, und zu jenen zählte diese ganz zweifellos, war sie unangenehm. Äußerst unangenehm.
    Noel wollte erneut das Wort erheben, als einige Kinder in die Apotheke gestürmt kamen.
    Offenbar hatten sie ein verwundetes Tier dabei, Luise rief Konrad um Hilfe an. Noels Stimmung beruhigte sich, gleichgültig starrte er auf das jammernde Fuchsbaby und Luises tränennahe Augen, in Sorge getränkt.
    Es zerriss ihn fast. Das war unerträglich. Das würde er nicht dulden.
    Seelenruhig kam Noel auf das Tier zu. Konrad, der gerade herbeigestürmt war, hielt er ruhig mit einem Arm zurück. Ohne seinen Blick zu suchen, verstand dieser offenbar und blieb ruhig stehen. Noel kniete sich herab zum Fuchsbaby, direkt neben Luise.
    "Sorge dich nicht, kleine Elfe... ich habe schon ungezählt viele Bücher über Tiere und deren Pflege gelesen... offenbar ist dieser kleine Freund in eine Falle der... Menschen getreten."
    Behutsam griff Noel nach Luises' Hand, nahm ihr sanft das Fuchsbaby aus den Armen und wusch seine Pfote vorsichtig mit einem feuchten Lappen.
    "Am besten ist es, wenn die Wunde jetzt desinfiziert und abgedrückt wird. Dann sollte sie schon in wenigen Tagen wieder verheilt sein."
    Beruhigend lächelte er Luise an, hielt ihr den kleinen Fuchs hin, welcher eine nun deutlich sauberere Pfote hatte.

    Geändert von Holo (19.03.2013 um 07:56 Uhr)

  16. #16
    "Öh...", stand Tyrell teilnahmslos da, "...ja. Also... Luise, eigentlich fragte Konrad ja, ob ich..." Und gerade, als er zur Kernaussage kommen wollte, sah er Noel, am Boden kniend, sich um den kleinen Fuchs kümmern. Jetzt von einem unglaublichen Arsch von einem Menschen den Job, das Geld, das wertvolle Entgelt, zurückverlangen zu wollen, der zu allem Überfluss vor der weinerlichen Luise den galanten Kavalier raushängen lässt, auch noch im Falle eines verletzten kleinen Tierchens mit niedlichen Glubschaugen... also passend war das jetzt nicht grad'.

    "Ach... das ist mir zu heiß, ich nehm' das Geld", verkündete er resignierend, warf ein paar Münzen auf den Thresen und zischte von dannen, während alle anderen sich über diese merkwürdige Redewendung ihre Köpfe zerbrachen. Wie auch immer, er war auf halbem Weg zu seiner Hütte zurück und freute sich, endlich in aller Ruhe genüsslich einen Kräutertee zu genehmigen und währenddessen weiter in seinem Bastler-Almanach herumzublättern, als plötzlich ein Mann mittleren Alters vor ihm stand, in einer Kluft gehüllt, die Tyrells Aufzug fast schon entlächerlicht, und ihn ansprach:

    "Hey! Hey, du Kleiner! Du wohnst hier, nicht wahr"
    (Nenn mich nicht klein, du Nase!) "Ja, was gibt es denn?", fragte er zurück.
    "Ich kenne mich hier nicht aus. Wie du sicherlich weiß, bin ich der große waise Mann, der sich um euren Hauptmann kümmert", teilte der Medicus Tyrell mit, "wo finde ich hier Euren Apotheker?"
    (Der Hauptmann ist krank? Na, sowas aber auch...), dachte er sich, "Äh, aber selbstverständlich. Uh... unsere Apotheke ist-"
    "Führ mich dorthin, Kind, das sollte Ehre genug sein, meine Wenigkeit zum diesem niederen Gesocks zu führen."
    (Was? Soll das ein Witz sein, den Weg schafft er wohl alleine! Und seine Redensart ist ja zum Kotzen!) Er seufzt einmal: "Na gut, folgt mir."

    Und begleitete den Medicus den langen Weg zurück zur Apotheke.

    Geändert von Ligiiihh (19.03.2013 um 19:13 Uhr)

  17. #17
    Ein wenig überrascht nahm Luise den Welpen entgegen. Sie hätte nie erwartet, dass Noel ein solcher Tierfreund war. Andererseits konnte sich nicht vorstellen, das irgendjemand diesem kleinen, seidig weichem Tierchen widerstehen konnte. Das junge Mädchen lächelte schüchtern: "I-ich danke Euch vielmals, Noel. Das Ihr mir einen solchen Gefallen tut, obwohl ich Euch so lange hier habe warten lassen. U-und obwohl Eure Kopfschmerzen sicher schrecklich sind..." Ihre Stimme erstarb und sie senkte scheu den Kopf. Eine einzelne, widerspenstige Locke fiel in Luises Gesicht, aber sie machte keine Anstalten sie wegzuwischen, denn sie merkte, dass ihr Gesicht wieder zu brennen begann.
    "Ähm... es tut mir Leid, dass ich Euch dazu bewegen wollte, das Schild auszubessern. I-ich habe wohl nicht richtig zugehört und voreilig Schlüsse gezogen"
    , sprach sie peinlich berührt und mit noch immer gesenktem Blick. "D-das war sehr eigennützig von mir... I-ihr seid j-ja kein Handwerker sondern Bibliothekar. Und w-wenn man beim Ausbessern v-von der Leiter f-fällt, dann bricht man s-sich viellecht etwas..."
    Schüchtern suchte Luise sein Gesicht nach Anzeichen für Schuldzuweisungen ab und fuhr, als sie keine fand, etwas mutiger fort: "I-ich sollte meinen Kunden Mittel zur Besserung geben - und sie nicht in Gefahr bringen." Sie würde Tyrell wohl um Hilfe bei dem Schild bitten. Aber zuerst würde sie sich um den Welpen kümmern. Luise nickte Noel noch einmal dankbar zu, dann verschwand sie im Hinterzimmer, wo sie stets alles Notwendige für die Reinigung und Versorgung von Wunden bereithielt.

  18. #18
    "I-ich danke Euch vielmals, Noel. Das Ihr mir einen solchen Gefallen tut, obwohl ich Euch so lange hier habe warten lassen. U-und obwohl Eure Kopfschmerzen sicher schrecklich sind..." Ihre Stimme erstarb.

    Noels Körper fühlte sich an wie der Kern eines ungnädigen Vulkanes. War es das? Fühlte es sich so an, in einen Menschen... verliebt zu sein?
    Sanft lächelnd legte er Luise eine Hand auf den Kopf, einen Moment hatte Noel überlegt, ihr Haar zu streicheln, doch das wäre für nun entschieden zu viel gewesen, also beließ er es dabei, ihren Kopf zu berühern.
    "Es gibt Nichts, für dass du mir zu danken hättest, kleine Elfe..." , Noels Lächeln wurde etwas breiter, aber vorallem war es ehrlich, was sehr selten bei ihm war, "Was macht einen Menschen zum Menschen? selbstverständlich, dass er die Schwachen beschützt und umsorgt, nicht? Ich bin froh, wenn jenes kleines Geschöpf heil ist, doch... so die Sorge aus deinem Gesicht verschwindet und du wieder zu Lächeln in der Lage bist, kleine Elfe... so spüre ich, wie auch das plagende Toben meiner Kopfschmerzen Stück für Stück weniger wird... danke."

    Sie senkte scheu den Kopf. Eine einzelne, widerspenstige Locke fiel in Luises Gesicht, aber sie machte keine Anstalten sie wegzuwischen, denn sie merkte, dass ihr Gesicht wieder zu brennen begann.
    "Ähm... es tut mir Leid, dass ich Euch dazu bewegen wollte, das Schild auszubessern. I-ich habe wohl nicht richtig zugehört und voreilig Schlüsse gezogen", sprach sie peinlich berührt und mit noch immer gesenktem Blick. "D-das war sehr eigennützig von mir... I-ihr seid j-ja kein Handwerker sondern Bibliothekar. Und w-wenn man beim Ausbessern v-von der Leiter f-fällt, dann bricht man s-sich viellecht etwas..."Schüchtern suchte Luise sein Gesicht nach Anzeichen für Schuldzuweisungen ab und fuhr, als sie keine fand, etwas mutiger fort: "I-ich sollte meinen Kunden Mittel zur Besserung geben - und sie nicht in Gefahr bringen."

    Ein leises Lachen drang von Noel her. Er nahm die Hand von Luises Kopf und hielt sie vor seinen Mund, das Lachen zu unterdrücken.
    "Was könnte einen Mann wohl zufriedener machen, als sich bei einem Gefallen für eine junge Prinzessin eine Schramme zuzuziehen?
    Leider, so fürchte ich, gehört handwerkliches Geschick nicht zu meinen vielen Talenten. Verzeih meine Nutzlosigkeit."


    Luise schüttelte energisch den Kopf. Sie wollte wohl noch etwas erwiedern, doch fehlten dem Mädchen die Worte, ihre Gedanken auszudrücken. Also nickte sie ihm nocheinmal lächelnd zu und verschwand dann hastig im Hinterzimmer.

    Noel sah ihr nach, bevor er entspannt die Augen schloss und sich zum Gehen wandte.
    Ja, diesen Besuch kann man zweifelsohne als Erfolg bezeichnen.
    Oyashiro-sama selbst muss wohl ihre schützenden Hände über mich gehalten haben.

    Mit diesem selbstzufriedenen Gedanken erstarb Noels Lächeln, und er nickte Konrad zumindest nocheinmal ohne jede Feindseeligkeit zu. Dieser Mann hatte bisher nicht viele der niederen Eigenschaften gezeigt, die Noel so hasste. Warum ihm nicht eine Chance geben? Mit diesem Gedankenspiel verließ Noel die Apotheke, und der sonnige Tag, der noch immer seine Forten über dem Dorf ausbreitete, erschien Noel auf einmal sehr viel erträglicher. Die Migräne war auf ein erträgliches Maß abgesunken, nun würde er seelenruhig zur Bibliothek schlendern und ein Buch lesen. Ein Buch über Veilchen, ja...

    So in Gedanken versunken stieß er ungemütlich mit einer kleinen Gestalt zusammen, welche sich schmerzhaft auf den Hintern setzte.
    Noels Blick fuhr ungerührt zur Seite: Ein kleines, verwahrlostes Mädchen mit schmutzigen, blonden Haaren saß an einer Häuserwand angelehnt und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den rechten Fuß. Auch wenn sie ziemlich klein war, so schien sie doch deutlich mehr Sommer gesehen zu haben als etwa seine kleine Elfe.

    "Miért kell mindig engem?", fluchte sie leise, aber für Noel hörbar - allerdings alles andere als verständlich -, "Ők hagytak hátra közepén kurva sehol. Igen, köszönöm mindenkinek! Köszönöm, csak dömping nekem a kurva pokol. Bassza meg! Bassza meg azok a srácok...", sie griff in den Beutel, der nun halbgeöffnet vor ihr lag und hob langsam ein schwarzes Frettchen heraus, das ihre miese Stimmung wohl innerhalb von Millisekunden zumindest etwas bessern konnte. "... legalább Djángo itt van. Igaz, haver? Igen, te olyan jó fiú! Te olyan ...!" - dann sah sie auf zu dem Rothaarigen, den sie vorhin kurz gesehen hatte. "Hast du ein Problem?", sagte sie und sah ihn scharf an, bevor sie mit einem Kopfnicken deutete, er solle sich verziehen. "Geh' weiter." Doch er blieb einfach stehen, schien fast zu grinsen. Langsam ließ sie das Frettchen wieder in den Beutel gleiten, ihn imemr noch ansehend. "Ey, Seggfej, ich mag es nicht wenn man mich so anstarrt, ja? Ist unhöflich, ja?" Immer noch keine Regung. "Ey! Nézd meg máshol! Guck' woanders hin, ja? Oder mach' dich nützlich. Hol' wen für mein Fuß, ja?"

    Noel blieb ungerührt, überhörte das unaussprechliche Gefluche der Göre einfach. Stattdessen fiel sein Blick auf den rechten Fuß des Mädchens: Er war voll mit Dornen, das sah äußerst schmerzhaft aus.
    Einen Moment lang starrte der rothaarige Mann die erbärmliche Gestalt, die vor ihm im stand an, als er sich, einem unbewussten Reflex folgend, vor sie kniete und ihren Fuß in die Hand nahm.
    Na ja, wo ich gerde schonmal dabei bin... so Fortuna will, sieht mich Luise vielleicht sogar dabei. Man kann nie genug Gold ansammeln, sagte einst schon ein berühmter Dichter.

    "EY! EY! Ne érj hozzám! Kurvára ne érj hozzám!", sagte sie halblaut. Wild aufeinanderfolgend erschienen ihr Bilder vor Augen, die sie nicht wieder...
    Das Mädchen zog und zerrte, wollte ihren Fuß aus Noels Griff lösen, doch er ignorierte sie vollkommen, beachtete sie gar nicht und zog still als auch vorsichtig die langen, dünnen Stacheln aus dem schutzlosen Schuhwerk des Mädchens.
    "Meine Güte, musst du unvorsichtig gewesen sein, Mädchen... hätte Rotkäppchen überlebt, wenn sie so unvorsichtig durch den Wald gelaufen wäre?"

    "Rotkäppchen hätte dir in dein fasz getreten wenn du sie so angerührt hättest.", entgegnete sie, immer noch alles andere als erfreut über die überraschende Hilfe.

    Düster lächelnd, ja fast amüsiert entfernte Noel weitere Stacheln aus ihrem Fuß, achtete darauf, möglichst wenige Schmerzen dabei zu verursachen.
    Als er schließlich fertig war, erhob er sich stumm und schenkte dem Gör einen letzten, emotionslosen Blick.
    "Pass besser auf dich auf, Mädchen. In dieser Welt voller Gesindel kann man sich nie oft genug umsehen."
    Und mit diesen Worten ging der junge Mann still von dannen.

    Was war denn bitte jetzt DAS?
    Deusexus lief neben dem schweigendem Noel her, sah zurück auf das blonde Mädchen.
    Mauserst du dich jetzt etwa zum herzlichen Menschenfreund? Nun... nicht, dass ich eure Schweigsamkeit dabei behindern will, aber eine gewisse Ironie hätte das ja schon, nicht? Hehehehe...

    Noel, die Hände tief in den Manteltaschen vergraben, reagierte garnicht auf die Stichelein seines Begleiters. Stumm wanderte er die nach wie vor spährlich belaufenen Straßen entlang.

    Oder ist es, weil das Mädchen, obgleich ihres Alters, dich an deine Kindheit erinnert? Immerhin warst du doch genau so ein Streuner, bevor die Fanatiker der Gottes Augen dich aufnahmen, hrr.

    Stillschweigend gingen die beiden nebeneinander, als Noel schließlich etwas erwiederte.
    "Sei still, Deus."

    Und so machte Noel sich, wie jeden Morgen, auf zur Bibliothek.

    Geändert von Holo (19.03.2013 um 07:57 Uhr)

  19. #19
    Als er Luise im Hinterzimmer beim verarzten des Fuchses half, war Konrad ungewöhnlich still. Erst als der Fuchs in einer kleinen Holzkiste saß und schlief, sprach er wieder. „Du bringst niemanden in Gefahr, im Gegenteil du machst eine wunderbare Arbeit, Luise. Ich werd mal was zu futtern für den Knirps besorgen. Muss jetzt eh los. Bis heute Abend dann.“ Er umarmte sie zum Abschied fest und ging dann in Richtung der Ställe, die ans Gasthaus angrenzten um die Pferde zu versorgen.

    Der Jäger kam ihm auf diesem Weg mit einer prächtigen Wildsau über der Schulter aus dem Wald entgegen und Konrad fragte sich, nachdem er Recon sowie Ross und seinen Kollegen freundlich gegrüßt hatte, ob die Wohl für das prächtige Essen am Palmsonntag gedacht war. All die Leckereien, nach denen es aus dem Backofen des Dorfes roch, waren auf jeden Fall genug Grund sich auf das kommende Osterfest zu freuen.
    Das Tyrell den Laden so fluchtartig verlassen hatte, tat ihm ein wenig Leid. Der Bursche hatte es so schon schwer genug. Umso erstaunter war Konrad, als er Tyrell nun mit dem Medicus zusammen gen Apotheke laufen sah. Hoffentlich ging es ihrem Hauptmann schon besser, welchen andren Grund gab es das der Medicus hier draussen und nicht bei ihm war?

    Von der Stalltür aus sah er noch Noel neben einem blondgelockten Mädchen knien und wie er der Fremden ohne jede Scheu ans Bein langte um ihren Fuß zu verarzten. Der Anblick verwirrte Konrad so sehr, das er beinah das Paket fürs Kloster fallen ließ. Und wie immer, wenn er nicht wusste was richtig oder falsch war, machte er sich auf die Suche nach einem Vermittler zwischen Gott und den Menschen – immerhin würde ein Geistlicher sicher wissen ob Noels Verhalten schamlos war oder ob St. Martin ihn mit genug Hilfsbereitschaft für sie alle mitgesegnet hatte. Und dann war da noch der Holzesel für die Palmsonntagsprozession, den er abliefern sollte.

    Geändert von Viviane (19.03.2013 um 10:44 Uhr)

  20. #20
    Peter verabschiedete sich an diesem Morgen von seiner Frau und den Kindern. „Seit brav, ihr zwei und hört auf eure Mutter“ sagte er ihnen mit einem Anflug von einem Lächeln und strich ihnen dabei über den Kopf. Margarethe gab er noch einen Abschiedskuss. „Heute ist einiges an Arbeit auf dem Felde zu tun, der Acker muss für die Aussaat vorbereitet werden. Ich bin zum Abendessen wieder im Haus.“ Er setzte seinen Hut auf und ging hinaus in den kleinen Stall.

    „Hallo mein Brauner“ begrüßte er den alten Wallach, tätschelte ihn leicht am Hals und führte ihn hinaus, wo er ihn vor den Karren spannte. Auf dem Weg zum Feld rannte Rekon an ihm vorbei. Er wirkte sehr gehetzt und achtete nicht einmal auf seine Schritte, wäre er doch beinahe über einen kaum zu übersehenden Baumstumpf gestolpert und gefallen. Peter konnte über diesen Mann nur den Kopf schütteln. Seine Jagdkunst mochte nicht zu verachten gewesen sein, aber sein sonstiges Verhalten hatte der Landwirt noch nie verstanden. Besonders argwöhnisch fand er seine Rüstung. Rekon war doch kein Ritter?

    Während Peter noch Rekon hinterher blickte, kam der junge Konrad in sein Blickfeld, der ein wenig verwirrt herumzuirren schien. Ob es dem Apotheker schlechter ging? „Guten Morgen, Konrad!“ rief er ihm zu und fragte dann, mit etwas gedämpfterer Stimme: „Ist etwas passiert?“

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