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Thema: Das Dorf Gottes Tag 0 (Anmeldung noch bis Mittwoch 20h)

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Sie blinzelte und schlug dann die Augen auf.
    Es war noch ziemlich früh und sie war in der Nacht noch lange unterwegs gewesen, weswegen Viktoria nun etwas schwerfällig aus dem Bett stolperte.
    Sie gähnte und band ihre Haare zu einem strengen Dutt. Dann zog sie ihre schlichten Kleider an und ging hinunter, wo ihre Mutter und ihr Bruder gerade frühstücken.
    Sie schnappte sich eine Scheibe Brot und nuschelte ihrer Mutter ein leises "Guten Morgen" zu.
    "Machst du bitte den oberen Knopf zu Viktoria Valeria", erwiderte ihre Mutter streng.
    Viktoria warf ihrem Möpschen ein Stück Fleisch hin, dann knöpfte sie ihn zu.
    Nachdem sie die Scheibe Brot aufgegessen hatte, begab sie sich in ihre Schneiderei, in der sie bis zum Mittag blieb. Die Schneiderei "Von Eichenstein", lag direkt gegenüber von dem Wohnhaus der von Eichensteins und somit musste sie nur ein kurzes Stück zu Fuß zurück legen.
    Am Mittag beschloss sie eine Pause einzulegen und ging mit ihrem Mops Friedrich zurück ins Wohnhaus.
    Sie setzte sich auf einen alten Holzstuhl und schloss für einen Moment die Augen.
    Der ganze Stress der Arbeit machte ihr Kopfschmerzen und somit massierte sie für einen Moment ihre Schläfen.
    Sie begann sich davon zu träumen. Sie erinnerte sich an gestern Abend. Sie hatte sich, wie an jedem Abend, heimlich ins Wirtshaus geschlichen. Als sie auf der Bühne stand, war sie jemand anderes. Sie war "Die rote Viola". Die Frau, die niemand im Dorf kannte und die eine wundervolle Stimme hatte. Nachdem sie ein Lied gesungen hatte, lief sie einfach schnellen Schrittes wieder hinaus und alle die ihr hinterherliefen, verloren sie irgendwann im Dunkeln des Waldes.
    Plötzlich hörte sie ein lautes Bellen. Sie riss erschrocken die Augen auf. "Friedrich!", stellte sie fest und rannte hinaus in den Garten, von dem sie meinte, dass Bellen vernommen zu haben.
    Sie rannte in Richtung Veilchenfeld.
    "Was machst du denn hier?!", fragte sie völlig erschrocken.
    Luise drehte ihren Kopf in ihre Richtung. Friedrich lag auf ihrem Schoss und ihre Hand lag in seinem Fell. Jedoch standen Tränen in ihren Augen. Viktoria ließ sich neben sie fallen und genoss für einen Moment den Geruch der Veilchen.
    Dann fragte sie: "Brauchst du jemanden zum Reden?"
    Das junge Mädchen schluchzte leise:"E-es tut m-mir L-leid. I-ich h-hätte h-helfen können, a-aber..." Ihre Stimme brach ab und bisher zurückgehaltene Tränen liefen erneut ihr Gesicht herab.
    Erschrocken fragte Viktoria: "Was ist denn passiert?"
    Luise senkte den Kopf, sodass ihre Augen vom roten Haar verdeckt wurden. "D-der Hauptmann... er... d-da war d-dieser Mann. D-dieser Medicus, d-der H-herr K-kirschgrund-A-affenwiese... oder so ähnlich - aber er war kein e-echter Arzt, d-dass hat mein Vater gesagt. U-und dann ist er weggelaufen."Sie holte Luft und machte eine kurze Pause. "D-den M-mann, Hirschgrund-Apfelwiese meine ich. M-mein Vater i-ist ja krank, d-der kann gar nicht w-wegrennen... Aber ich b-bin m-mit T-tyrell..." Dann schluchzte sie erneut auf.
    Viktoria legte ihr eine beruhigende Hand auf den Arm:"Schsch... atme erst einmal wieder." Sie strich Luise sanft über den Kopf. "Was ist denn mit Tyrell?"
    Luise blickte auf: "T-tyrell? Ihm g-geht´s gut. A-aber der Hauptmann..."Sie holte tief Luft bevor sie mit erstaunlich fester Stimme sagte: "Der Hauptmann ist tot."
    Schockiert blickte Viktoria das junge Mädchen an.
    "Was?"
    "V-vergiftet. V-von diesem H-herrn Hi-Hirschdung-A-apfelwiese... und ich k-konnte nichts t-tun. Ich bin Sch-schuld, weil i-ich es n-nicht rechtzeitig ge-gemerkt habe..."
    "Nein, nein, das ist doch nicht deine Schuld." Viktoria strich ihr vorsichtig über den Kopf warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. "Aber... wer soll nun das Dorf anführen?"
    Luise schaute sie verständnislos an. Dann schien ihr etwas zu dämmern und erschrocken sprang sie auf. "Genau! Er sagte, wir müssen alle einen neuen Anführer wählen!" Sie nahm Viktoria an der Hand. "Wir müssen zum Dorfplatz!!! Hoffentlich ist T-tyrell n-nicht wütend, w-eil ich ihn a-alleine gelassen habe..."
    Und so machten sich beide auf den Weg zum Dorfplatz, um dort den neuen Hauptmann zu wählen

    Geändert von Himbeereis (20.03.2013 um 22:29 Uhr)

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