Nach einer Weile hatten Ross und sein Partner den Wald wieder verlassen. Die beiden verabschiedeten sich, da Ross Partner zu Hause noch etwas erledigen musste, Ross würde ihm später noch seinen Teil des Geldes für die Stämme geben. Zuallererst aber ging es zum Sägewerk, welches sich am anderen Ende des Dorfes befand.
Die Maultiere schrien kurz auf und setzten sich zugleich in Bewegung, den breiten Dorfweg entlang zu traben. Die Sonne warf einen warmen Schein auf Ross Haupt,, während über ihm die Vögel dahinflogen. Trotz der Sonnenstrahlen, die wohl den ganzen Tag über die Erde erwärmt hatten, war es für den heutigen Tag recht kühl, seltsam. Seltsam, aber es kam durchaus vor, höchstwahrscheinlich würde es die nächsten Tage wieder wärmer werden, schließlich hatte der Sommer erst kürzlich angefangen.
Man konnte deutlich sehen, wie die weit entfernten Berge am Horizont schimmerten, sie trugen noch immer den Schnee des letzten Winters und würden ihn wohl noch bis in den nächsten Winter hinein tragen. Selbst hier im Dorf konnte man fast von ihrem strahlend hellen weiß geblendet werden, aber nur fast. Als er so die Berge ansah, erinnerte Ross sich, wie es im Winter eine kleine Lawine gab. Nichts besonderes, sie hätte das Dorf nie erreichen können, zum einen weil die Berge zu weit weg waren und zum anderen, weil die Bäume sie auf jeden Fall aufgehalten hätten. Leiden hatten zu der Zeit nicht alle so viel Glück, ein paar Bergleute, die zu der Jahreszeit aller Gefahr zu Trotz sich gewagt hatten, in den Minen dieser Berge zu graben, wurden verschüttet und mussten jämmerlich verhungern. Ein paar der Dorfbewohner glaubten, dass eben diese Bergleute auch Schuld an der Lawine hatten. Genau sagen konnte man da allerdings nichts genaues, Nachforschungen wurden an so einem entlegenen Ort niemals durchgeführt und wenn doch, dann wurde nur das nötigste gemacht und selbst dann hieß das noch lange nicht, dass die Dorfbewohner auch informiert wurden.
In diesem Fall war es auch nicht nötig gewesen, schließlich handelte es sich bei besagten Bergleuten um Fremde, die nichts mit dem Dorf zu schaffen hatten, es hätten genauso gut auch Banditen sein können, die sich in den Bergen verschanzt hatten. Gerüchteweiser hat sich zu dern Zeit eine recht berüchtigte Bande dort versteckt, deren Anführer auch bekannt unter dem Namen "Drei-Augen-Bill" sein Unwesen trieb.
Der Name rührte daher, dass alle seine Opfer mit einem Loch in der Stirn aufgefunden wurden. Es hing auch mal eine ganze Weile ein Steckbrief von ihm hier im Dorf aus, mit einem sagenhaft großen Kopfgelt von 250 Goldstücken. Für so viel Geld hätte Ross sein Leben lang Bäume fällen müssten und er wäre trotzdem nie auf die Summe gekommen.
Wie dem auch sei, jedenfalls hatte man seit der Lawine nichts mehr von den Banditen gehört.

Die Sonne spiegelte sich in den Fenstern der Häuser wieder und tauchte alles in ein unnatürliches Orange, das schon etwas bedrohliches hatte. Es war nicht so bedrohlich, wie einige der Kreaturen, die in den Tiefen des Waldes lauerten, aber es ließ Ross doch ein gewisses Gefühl des Unwohlseins. Irgendwas würde heute noch passieren, es wäre nicht so gewaltig, wie eine Lawine, aber dennoch ließ ihn das Gefühl nicht los, dass sich bald sehr viel ändern würde. Natürlich konnte es auch daran liegen, dass er wohl nicht mehr lange der Holzfällerei treubleiben konnte, schließlich würde sein Partner bald wegziehen und dann würde es niemanden außer ihm mehr geben, der sich mit dem Job abmühen wollen würde.
Es ist schon irgendwie seltsam, wie sich die Welt doch plötzlich so schnell zu wandeln schien. Heute noch war Ross Holzfäller und wer weiß, vielleicht würde er morgen schon in einer dieser "Fabriken" sitzen, fernab der Natur nur diese komischen Metallgerätschaften überall. Das konnte doch gar nicht gesund sein.
Lieber würde er weiter im Wald Bäume fällen, wie es schon sein Vater und Großvater getan hatten, weiterhin den gefährlichen Bestien trotzen, denen schon so viele Holzfäller zum Opfer gefallen waren. Ross erinnerte sich an die eine Geschichte, die sich vor gar nicht allzu langer Zeit ereilt haben soll. Ein befreundeter Holzfäller war am besagten Tag im Wald verschwunden, ganz alleine, obwohl ihn vorher noch alle gewarnt hatten. Als er auch nach Tagen nicht wieder zurück war, haben sich einige mutige Holzfällerkollegen auf gemacht, nach ihm zu suchen. Sie kehrten nach ein paar Stunden mit einem verkohlten Leichnam zurück, vollkommen entstellt als wäre er bei lebendigen Leibe verbrannt worden.
Seitdem war immer mal wieder davon die Rede gewesen, eine merkwürdige fliegende echsenartige Kreatur wäre über den Wäldern gesichtet worden. Da dieser Bereich trotz der Holzfällarbeiten trotzdem noch zu weiten Teilen unerforscht waren, hätte es durchaus sein können, dass sich dort ebenfalls auch ein Wyrm herumtrieb. Wenn ja, dann konnten die Dorfbewohner von Glück sagen, dass er bisher sein eigentliches Jagdgebiet noch nicht auf das Dorf gelegt hatte.
Es gab nach dem Vorfall noch einige weitere Sichtungen, aber irgendwann hörte auch das auf, es hätte also genauso gut auch nur Einbildung sein können. Wie lange ist das her? Als das Geschah war Ross noch nichtmal in der Lage eine Axt zu heben, geschweige denn einen Baum zu fällen, schon gar nicht an so einem gefährlichen Ort. Er hatte es auch gar nicht selbst mitbekommen, sondern nur gehört, wie sich seine Eltern darüber unterhalten hatten.

Mit alldem im Kopf durchquerte Ross mit seinen Tieren und den geschlagenen Bäumen das Dorf und erreichte nach einiger Zeit endlich das Sägewerk. Dort wartete man bereits auf ihn. "Ah, die heutige Holzlieferung! Ich hoffe es lief heute alles reibungslos...Ja, das Holz sieht wieder wunderbar aus, das wird sehr viel Geld bringen", begrüßte ihn der Verantwortliche, der sich zugleich die Stämme ansah "Ich habe gehört, dass es wohl eine ihrer letzten Lieferungen sein wird, das finde ich sehr bedauerlich" Natürlich, dadurch, dass hier im Dorf die Holzfällerei bald aufgegeben werden würde, würde auch das Sägewerk nicht mehr benötigt werden und genauso wusste Ross, dass sich der Betreiber des Sägewerks auch bereits andernorts umgesehen hatte, doch ihm Gegensatz zu ihm fehlten Ross aber leider die Beziehungen nach Außen. "Ich geb ihnen dafür den üblichen Preis, sechs Silberstücke"
Ross war nie der Mann, der allzu vielen Worte, weshalb er das Geld entgegen nahm und sich sogar nach Hause begab, wo er seine Maultiere in den Stall führte und versorgte.
Fünf Silberstücke...für die nächste Lieferung sollte dann doch ein bisschen mehr rausspringen, schließlich würde es in nächster Zeit sehr viele Änderungen geben. Außerdem würde sein Partner ebenfalls einiges davon abbekommen, das sollte man ja nicht vergessen.

Kurz darauf tauchte jemand auf, der Ross sagte, er solle sofort zum Dorfplatz kommen und dass es eile. Deshalb machten sich die beiden auf zm Dorfplatz, wo die anderen sich auch schon versammelt hatten. Als Ross sich zur Menge gesellt hatte, begann auch gleich Tyrell zu sprechen.

Als er bat, dass verantwortliche aus der Menge hervortraten, gesellten sich Ross zu eben diesen.

Leider musste er aber einsehen, dass niemand der anderen ihm in irgendeiner Weise kompetent erschien, den Rang des Hauptmanns zu bekleiden. Als Ross sich entschied, zu sprechen, sagte er kurz: "Was wir brauchen, ist jemand, der mit anpackt, wenn es nötig ist. Deshalb nominiere ich mich (R.F.)"

Das war auch schon alles, was er zu sagen hatte.