Als er Luise im Hinterzimmer beim verarzten des Fuchses half, war Konrad ungewöhnlich still. Erst als der Fuchs in einer kleinen Holzkiste saß und schlief, sprach er wieder. „Du bringst niemanden in Gefahr, im Gegenteil du machst eine wunderbare Arbeit, Luise. Ich werd mal was zu futtern für den Knirps besorgen. Muss jetzt eh los. Bis heute Abend dann.“ Er umarmte sie zum Abschied fest und ging dann in Richtung der Ställe, die ans Gasthaus angrenzten um die Pferde zu versorgen.
Der Jäger kam ihm auf diesem Weg mit einer prächtigen Wildsau über der Schulter aus dem Wald entgegen und Konrad fragte sich, nachdem er Recon sowie Ross und seinen Kollegen freundlich gegrüßt hatte, ob die Wohl für das prächtige Essen am Palmsonntag gedacht war. All die Leckereien, nach denen es aus dem Backofen des Dorfes roch, waren auf jeden Fall genug Grund sich auf das kommende Osterfest zu freuen.
Das Tyrell den Laden so fluchtartig verlassen hatte, tat ihm ein wenig Leid. Der Bursche hatte es so schon schwer genug. Umso erstaunter war Konrad, als er Tyrell nun mit dem Medicus zusammen gen Apotheke laufen sah. Hoffentlich ging es ihrem Hauptmann schon besser, welchen andren Grund gab es das der Medicus hier draussen und nicht bei ihm war?
Von der Stalltür aus sah er noch Noel neben einem blondgelockten Mädchen knien und wie er der Fremden ohne jede Scheu ans Bein langte um ihren Fuß zu verarzten. Der Anblick verwirrte Konrad so sehr, das er beinah das Paket fürs Kloster fallen ließ. Und wie immer, wenn er nicht wusste was richtig oder falsch war, machte er sich auf die Suche nach einem Vermittler zwischen Gott und den Menschen – immerhin würde ein Geistlicher sicher wissen ob Noels Verhalten schamlos war oder ob St. Martin ihn mit genug Hilfsbereitschaft für sie alle mitgesegnet hatte. Und dann war da noch der Holzesel für die Palmsonntagsprozession, den er abliefern sollte.