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Held
Der Weg durch den Wald war nicht weiter ereignisreich. Das einzige, was passierte, war Rekon, dem Ross und sein Partner begegneten. Nachdem sie ihn begrüßt hatten, war er auch schon wieder in Richtung Dorf verschwunden.
Der Weg schlängelte sich zwischen den Bäumen hindurch, er war kaum befestigt, mit Außnahme des schmalen festgetrampelten Pfades den die Tiere durch ihr regelmäßiges Begehen selbst gemacht hatten. Mit der Zeit kamen sie so immer tiefer in den Wald, die Vegetation veränderte sich bereits und der Wald schien sich mit jedem Meter immer weiter zu verfinstern. Überall um sie herum waren die merkwürdigsten Laute zu hören und ab und zu blitzen kurzzeitig rote Augen auf, nur um im nächsten Moment wieder zu verschwinden. Hier in dem Bereich des Waldes lag immer ein seltsamer Druck, doch egal was passierte, die Maultiere trotteten unendwegt vor sich hin, bis sie schließlich den großen freien Platz erreichen würden, der mit einem Schild markiert war, auf dem Ross Name und der seines Partners standen.
Damals, als die Holzfällerei noch die Haupteinnahmequelle des Dorfes war, gab es noch weitere solcher Plätze, alle von anderen Holzfällern reserviert, heute waren Ross und sein Partner die einzigen, die noch im Dorf geblieben waren. Zum einen lag es daran, dass die Industrie, wie sie es nannten, sich in größeren Städten zu entwickeln schien und es somit weitaus lukrativere Arbeitsplätze gab und zum anderen war der Wald mittlerweile so gefährlich geworden, dass immer weniger Menschen sich freiwillig in die dunklen Untiefen des unerforschten Waldzentrums vorwagten.
Auch Ross würde sich wohl bald einen neuen Job suchen müssen, denn sein Partner hatte auch bereits Pläne gemacht, das Dorf zu verlassen und alleine jeden Tag Holz zu fällen, wäre auf jeden Fall viel zu gefährlich, dessen war sich Ross gewiss, auch wenn es ihm absolut nicht gefiel, eine lange Familientradition aufzugeben.
Vor ihnen lichtete sich der Wald und Ross machte vor dem Schild halt, das anzeigte, dass er angekommen war. Dort sicherte er ersteinmal seine Maultiere, sollte doch etwas passieren, wäre es äußerst gefährlich wenn sie die Flucht ergreifen würden. Danach machten er und sein Partner sich auf, das Gelände abzustecken. Leider kam es nur allzu oft vor, dass sich irgendwelche gefährlichen Tiere über Nacht eingenistet hatten und für den Fall wäre es töricht, einen Baum zu fällen und gleich von einem wilden Tier angefallen zu werden. Nachdem die beiden sicher sein konnten, dass alles sicher war, begutachteten sie die Bäume, die sie noch gestern markiert hatten. Die Bäume, die heute gefällt werden sollten.
Eisenholz war robustes Holz, robust, gut zu verarbeiten und hielt sehr lange. Selbst jetzt, wo die "Industrie" wie sie es nannten, sich immer weiter ausbreitete, war es sehr selten und äußerst begehrt. Mit nur ein paar Stämmen konnte man sich so sehr leicht seinen Wochenunterhalt verdienen.
Bis alle Vorbereitungen erledigt waren, war es bereits Mittag. Der erste Schlag hallte durch den Wald, als die Axt den ersten Baum traf und schreckte einige Vögel auf. Allerdings war es so tief im Wald, dass man es im Dorf nicht hören konnte. So ging das noch bis in den späten Nachmittag, Ross hatte sich bereits für den Rückweg fertig gemacht, wenn sie wieder im Dorf waren, würden sie zuallererst zum Sägewerk am anderen Ende der Stadt fahren, um die Stämme abzuliefern, morgen würde es wohl ersteinmal nichts zu tun geben, da sein Partner am Abend noch fürs erste das Dorf verlassen würde und niemals würde Ross alleine in den Wald gehen. Zumindest hätte er fürs erste genug Geld zusammen.
Nun ging es also wieder zurück ins Dorf.
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